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der laufend alle Fragen zu erörtern und für Durchführung der Be- 1 schlösse zu sorgen hätte, die in der Richtung auftauchen, die Berufs- und Erwerbsverhältnisse in dieser Zeit nachhaltig zu fördern, um so zu einer inneren Gesundung des vaterländischen Wirtschaftslebens seinen Teil beizutragen. Um den Bestrebungen das möglichst größte Gewicht zu ver leihen, erscheint es ratsam, daß diese von allen Körperschaften des Gartenbaus unterstützt und daß Eingaben, Aufrufe usw. im beson deren sowohl von den Arbeitgeber- wie auch von den Arbeitnehmer- Vereinigungen unterzeichnet werden. Es wird darauf ankommen, möglichst schnell zu handeln. * * * Allen dem Reichsverband für den Deutschen Gartenbau ange schlossenen Körperschaften haben wir gleichzeitig eine Anschrift des Vorstehenden zugestellt. Berlin, 7. Oktober 1914. Der Hauptvorstand des Allgemeinen Deutschen Gärtner-Vereins, Berlin S. 42, Luisenufer 1. Der Provinzial verband schlesischer Gartenbauvereine weist auf die große Notlage hin, in der sich zurzeit der deutsche Gartenbau und besonders auch der schlesische Gartenbau befindet. In einem Aufruf wendet sich der Vor stand des Provinzialverbandes an alle schlesischen staat lichen und kommunalen Behörden sowie an das gesamte Publikum insbesondere die Besitzer von Gärten und Park anlagen mit der Bitte, den Betrieb im Gartenbau in allen seinen Zweigen wieder aufzunehmen, damit nicht große Werfe durch die Lahmlegung der Betriebe, verloren gehen. Der über die ganze Provinz Schlesien verteilte Vorstand des Provinzialverbandes schlesischer Gartenbauvereine ist, soweit seine Mitglieder nicht zur Fahne geeilt sind, gern bereit, auf Wunsch Rat und soweit Hilfe möglich in allen Gartenbauangelegenheiten zu geben. Auskunfts- und An tragsstelle ist bei dem Verbandsvorsitzenden König], Gar tenbaudirektor Stämmler in Liegnitz, Ausstellungen. Von der Altonaer Gartenbau-Ausstellung. Die Aus stellung wurde während ihrer Dauer vom 15. Mai bis 4. Ok tober von 1976 616 Personen besucht. Am letzten Tage fanden trotz ungünstiger Witterung immer noch 15074 Per sonen Einlaß. Wenn die Verhandlungen mit den Grund stücksbesitzern der Nachbarschaft des Donnerschen Parks zu einem für die Stadt günstigen Ergebnis führen, soll die Ausstellung im Jahre 1915 fortgesetzt werden, da einige Sonderschauen wegen des Krieges nicht zur Ausführung ge langen konnten. Unterrichtswesen. - - Die neue Fortbildungsschule für Gärtner in Würz burg wurde eröffnet. In zwei Kursen sind 53 Schüler auf genommen worden. Vermischtes. Die Gesamtzahl der Obstbäume im Königreich Sach sen betrug nach den nun vorliegenden Ergebnissen der Obstbaumzählung vom Jahre 1913 10 585 258 Stück. Von diesen haben 8 352 613 Stück schon getragen, während 2 232645 Stück oder 21,1 Prozent noch nicht tragfähig waren. Im ganzen Königreiche haben die Pflaumen bäume um 813 497 und die Kirschbäume um 84 846 Stück abgenommen. Einen Wohltätigkeits-Blumenmarkt veranstaltete der Landesverband der ungarischen Handels gärtner in Budapest zugunsten der Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen. Der Blumenmarkt ergab einen Reingewinn von 2685 Kronen 86 Heller, welcher Betrag dem Kriegsfürsorgeamt des Honvedministeriums überwie sen wurde. 1a. i Handelsnachrichten Garten-, Obst-, Gemüsebau usw. Berichte über die Geschäftslage der Baum schulen im Herbst 1913 und Frühjahr 1914. VI. 10. Rheinprovinz. Blankenbach. Das Herbstgeschäft 1913 war ein sehr reges und übertraf die Vorjahre, dagegen konnte aber der Frühjahrsversand wegen seiner kurzen Dauer nicht befriedigen. Im übrigen war der Allgemeinverkauf in beiden Perioden gut zu nennen und der Umfang des Absatzes im Verhältnis zum Vorjahre war um 10 Prozent höher, Verkaufsware wurde durchweg geräumt. Die Durchschnittspreise für Wiederverkäufer sind so ziemlich die gleichen geblieben, bis auf Apfelhochstämme, die etwas in die Höhe gingen, und Formobst und Rosen, deren Preise fielen. Die Mindestpreise ließen sich durchweg einhalten. Von Mißständen ist besonders der zu erwähnen, daß die Baumwärter vielfach minderwertige Waren kaufen, um beim Verkauf möglichst daran verdienen zu können. Sie bestellen die Waren bei Schleuderfirmen, wodurch den reellen Züchtern bei der Privatkund schaft großer Schaden erwächst. Die Arbeitszeit in den Betrieben wurde um ca. 1 Stunde vermindert bei gleichbleibender Lohnhöhe, was einen Aufschlag auf die Stunde von 10 Prozent ausmacht. Obstbäume und Obststräucher. Die Nachfrage nach Apfel- Hochstämmen konnte nicht gedeckt werden, ein Zukauf war ebenfalls unmöglich, weil allgemeiner Mangel. In Form- und Buschbäumen kann das Geschäft als kaum befriedigt bezeichnet wer den. Birnen in Hochstämmen gingen nur mittelmäßig und auch Form- bzw. Buschbäume wurden wenig gekauft, namentlich Pyra miden und Büsche, sowie kleinere Formen blieben stehen. Spaliere wurde geräumt. Sauerkirschen - Hochstämme hatten befriedi genden bis guten Absatz zu verzeichnen, nur mittelmäßigen fanden Form- bzw. Buschbäume. Hochstämmige Süßkirschen hatten Reste zu verzeichnen, Form- und Buschbäume kommen hier nicht in Frage. Aprikosen und Pfirsiche wurden nicht viel verlangt. Nach hochstämmigen Hauszwetschen bestand nur eine schwache Nachfrage, so daß, obschon die Vorräte nicht groß waren, doch noch Ueberstände blieben. Andere Pflaumen waren dagegen stark begehrt. Walnüsse sind sehr gefragt und reichten bei weitem nicht aus. Haselnüsse gingen gut. Quitten ließen sich in Sträuchern in zufriedenstellender Weise absetzen, Hochstämme blie ben stehen. Stachelbeer - Hochstämme waren sehr begehrt, auch Sträucher fanden starken Absatz. Das Gleiche gilt von Jo hannisbeeren. In Himbeeren war das Geschäft nur mittel mäßig. Zierbäume und Sträucher. Erstere gingen gut, nur nach Trauerbäumen war die Nachfrage nicht besonders. Bessere Ziersträucher fanden nur mäßigen Absatz; gut war das Geschäft in gewöhnlicher Ware und in Decksträuchern. In Schlinggehölzen hätte mehr verkauft werden können. Nach Koniferen für Hecken ging die Nachfrage zurück, kaum mittelmäßig. Treib-Flieder blieb übrig, das Geschäft darin war flau; auch für andere Treibsträucher war nicht besonders viel Interesse vorhanden. Prunus t'iloba in niedriger Ware bilden einen raren Artikel. Alleebäume. Nach Linden, Eichen und Buchen war die Nachfrage nur mittelmäßig, obgleich sich das Geschäft in ersteren gehoben hat. Platanen reichten nicht aus, in allen Stärken sehr gefragt. Von Acer p'atanoides blieben Reste, sonst war der Bedarf nur mittelmäßig. Rüstern sehr gefragt. Kugel- akazien und Rotdorn ausverkauft. Populus fastigiata ausver kauft, im übrigen mittelmäßig. Eschen hatten Ueberstände. Für weißblühende Roßkastanien ist wenig Meinung, r o t - blühende gingen etwas besser, doch kaum mittelmäßig. Rosen. Hachstämme blieben zu drei Fünftel übrig, niedrige fast geräumt. Zahlungsverbot gegen England und Frankreich. Wir glauben unseren Lesern eine Dienst zu erweisen, wenn wir ihnen nachstehend die Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 30. September 1914 bringen, die sich mit dem Zahlungsverbot gegen England befaßt. Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Er mächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Gesetzbl. S. 327) im Wege der Vergel tung folgende Verordnung erlassen. § 1. Es ist bis auf weiteres verboten, (Zahlungen nach Großbritannien und Irland oder den britischen Kolonien und auswärtigen Besitzungen mittelbar oder unmittelbar in bar, in Wechseln oder Schecks, durch Ueberweisung oder in sonstiger Weise zu leisten, sowie Geld oder Wertpapiere mittelbar oder unmittelbar nach den bezeichneten Ge bieten abzuführen. Leistungen zur Unterstützung von Deutschen bleiben gestattet. § 2. Schon entstandene oder noch entstehende vermögensrechtliche Ansprüche solcher natürlicher oder juristischer Personen, die in den