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7 durch das [1477 Handelsnachrichten Garten-, Obst-, Gemüsebau usw. Herstellen von Baumpflanzgruben für Obstbäume, Alleebäume, Parkanlagen. Tieflockern d. Untergrund, ohne das teure Rigolen Stubben und Steine sprengen usw. nsw. herrenlos (unclaimed) ist, damit die vorschriftsmäßige Prü fung und Besichtigung desselben ausgeführt werden kann. Wenn der zuständige Beamte des Ackerbaudepartements dann bescheinigt, daß solches herrenlose Baumschulen material in völliger Uebereinstimmung mit dem Pflanzen- Quarantäne-Gesetz und den dazu erlassenen Vorschriften eingeführt wurde, so kann es wie andere herrenlose Ware in öffentlicher Versteigerung verkauft werden. Wird be scheinigt, daß es unter Verletzung des Pflanzen-Quaran- täne-Gesetzes und der dazu erlassenen Vorschriften einge führt ist, so soll es unter Zollaufsicht vernichtet werden. Warnungstafel. — Gewarnt wird vor der Firma Leo Makowski in Graudenz. Makowski bestellt bei Handelsgärtnern Topf pflanzen, Schnittblumen usw. auf Kredit, die er dann sofort verschleudert. Bezahlt soll er noch niemanden haben. Pfändungen fallen fruchtlos aus. Die Lieferanten, die ohne Nachnahme liefern, werden schwer geschädigt, und die, welche unter Nachnahme senden, sind ebenfalls im Nach teil, da die Nachnahmen nicht eingelöst werden. Kulturstand und Ernte. — Ernteaussichten für Herbst- und Spätobst im König reich Sachsen, Auf Grund der Erhebungen des Landes obstbauvereins werden sich die Ernteergebnisse folgender maßen gestalten: Aepfel werden eine gute Ernte er geben, bei allen anderen Obstarten aber werden wir nur auf eine Mittelernte rechnen können, am geringsten wird das Ergebnis bei Haselnüssen sein. Die Gegenden, die be sonders zu liefern imstande wären, haben einen starken Ausfall noch nach dem Fruchtansatze durch die Nachwir kungen der Maifröste erlitten. Die Obstkulturen haben ferner bedeutenden Schaden durch das Auftreten des Apfelmehltaues und der Frostnachtspannraupe gehabt. Gegen das Vorjahr sind die Obsternteaussichten wesent lich besser, und wer die gegenwärtigen Obstmarktverhält nisse beobachtet hat, wird gefunden haben, daß das inlän dische Obst den Markt behauptet. Der Apfel als Haupt frucht bringt befriedigende Erträgnisse in den Amtshaupt mannschaften Großenhain, Meißen, Grimma und Leipzig, Gebiete, die recht leistungsfähig sind. Die Vermittlungs stelle des Landesobstbauvereins in Dresden-A., Sidonien- straße 14, weist Abnehmer und Lieferanten kostenlos nach; mit ihr wolle man sich in regem Verkehr halten. Handelskammerberichte über das Jahr 1913. ' Bingen a, Rh. Obstbau und - Handel. Aus Wöllstein wird berichtet: Infolge starker Frühjahrsfröste und durch Raupenfraß war die Obst ernte des Jahres 1913 stark reduziert, — in einzelnen Orten zur förm lichen Mißernte geworden. Die Obstpreise waren dem kleinen Ertrag entsprechend sehr hohe. Es wurden für Goldparmäne, Baumanns und Lohn mit dem Pflücken der Erdbeeren vom frühen Morgen bis zum späten Abend beschäftigt. Die Kinder, die für diese Arbeit vom Schulunterrichte befreit werden, erhalten täglich ungefähr 1 Gulden, Erwachsene verdienen bis zu 3 Gulden täglich. Auch die Eisenbahn hat während dieser Monate einen schweren Stand. Tagein, tagaus rollen lange Güterzüge, oft aus 60 bis 70 Güterwagen bestehend, von Beverwyk ab. Die Hauptausfuhr geht nach Deutschland. Im Jahre 1913 konnte, zum ersten Male seit vielen Jahren, der tausendste Erdbeergüterwagen nach Deutschland abge lassen werden. War somit 1913 ein Glanzjahr hinsichtlich der Menge, so konnten die Gärtner auch über die Preise sehr zufrieden sein. Der Gesamterlös aus dem Erdbeer versand ist mit zwei Millionen Gulden sicher nicht zu hoch geschätzt. Die Saison 1914 hat dagegen bisher keine erfreulichen Ergebnisse gezeitigt. Zunächst hatte sich an manchen Stellen eine neue Erdbeerkrankheit unangenehm bemerk bar gemacht. Käferlarven fraßen die Wurzeln der jungen Pflanzen ab, eine Erscheinung, die dort bisher noch nicht beobachtet worden ist. Nach den Untersuchungen des Phytopathologischen Instituts in Wageningen soll es sich um den Taxuskäfer (Otiorhynchus sulcatus) handeln, der, da er zusammengewachsene Rückenschilder hat, nicht flie gen kann, weshalb er sich weniger schnell verbreiten kann. Immerhin scheint dieser Käfer bereits seit einigen Jahren seine zerstörende Arbeit langsam, aber sicher ausgeübt zu haben. Erst jetzt, als sie größeren Umfang angenommen hatte, ist man darauf aufmerksam geworden. Es wird nicht leicht sein, den Vernichtungskampf gegen diesen Käfer gründlich zu Ende zu führen. Ist so der Ertrag der Erdbeeren in diesem Jahre ge ringer geworden, so hat sich für den Gärtner noch eine zweite, sehr betrübende Erscheinung gezeigt, so stark selbst, daß manche Gärtner tatsächlich nur mit Verlust arbeiten können. Zahlte man am 20. Juni 1914 noch einen Durchschnittspreis von 33% Cent für 1 kg Erdbeeren, so fielen die Preise in beängstigender Weise von Tag zu Tag, und zwar: am 22. Juni auf 29% Cent, am 23. Juni auf 21% Cent, am 24. Juni auf 21% Cent, am 25. Juni auf 17% Cent, am 26. Juni auf 18 Cent, um bald darauf einen so niedrigen Stand zu erreichen, daß ein Verkauf überhaupt nicht mehr lohnend erschien. Diese Baisse am Erdbeermarkte spie gelte sich auch in den Kleinhandelspreisen wider. Im Jahre 1913 kostete ein Slof Erdbeeren (etwa 3 kg) im Klein handel um diese Zeit etwa 90 Cent, jetzt bietet man sie fast vergeblich für 30 bis 40 Cent an. Nach sachverstän diger Mitteilung ist jedoch ein Mindestpreis von 20 Cent für 1 kg Erdbeeren erforderlich, falls nicht mit Verlust ge arbeitet werden soll. Und daß die Verluste groß sind, kann u. a. aus der Tatsache abgeleitet werden, daß in vergan gener Woche an einem Tage 70 000 Gulden weniger gelöst wurden, als an dem gleichen Tage im Vorjahre. Als Ursache für den Preisrückgang wird hier ange führt, daß sich die Erdbeerkulturen in Deutschland und Frankreich besonders günstig entwickelt haben, so daß aus diesen beiden Ländern sogar ausgeführt werden kann, die Aufnahmefähigkeit also bedeutend abgenommen hat. Der niederländische Erdbeerzüchter ist aber in der Hauptsache auf die ausländischen Marmeladenfabriken angewiesen, denn im Lande selbst verbietet die hohe Zuckersteuer (27 Gulden für 100 kg) das Einkochen der Erdbeeren. Auch in den Kreisen der holländischen Erdbeerzüchter mehren sich daher die Stimmen, die energisch eine Aufhebung oder starke Herabsetzung der Zuckersteuer verlangen, welchem Wunsche der Finanzminister jedoch im Hinblick auf die Finanzlage des Landes kaum wird Rechnung tragen können. Behandlung von herrenlosem Baumschulenmaterial in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Eine Anwei sung des Schatzamtes vom 6. Februar 1914 (T. D. 34 151) bestimmt folgendes: Auf Ersuchen des Ackerbausekretärs ist dem Ackerbaudepartement oder seinem örtlichen Ver treter Meldung zu erstatten, wenn Baumschulenmaterial Romperit C dprengkultur-Verfahren der Dresdner Dynamitfabrik, Akt.-Ges. Dresden-A., Ferdinandstr. 16 Vollständige Literatur kostenlos. Gegr. 1882. Goldene Medaille.