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3jähriger Strauch der Sorte Langtraubige Schwarze. einen Vortrag über die Schädlinge im Gemüsebau und die Bekämpfungsmaßnahmen des Ha m - burger Staates. Einleitend gab er ein allgemeines Bild von Krankheiten, von denen das Gemüse vorwiegend befallen wird, seien sie durch äußere Umstände hervor gerufen, durch andere Pflanzen, durch Pilze oder diesen verwandte Organismen. Der Redner kam dann auf die Schädlinge des Kohls und der Tomaten zu sprechen, deren Bekämpfung er durch die von ihm angestellten Versuche erläuterte. Dann behandelte er einige Krankheiten des Obstes, besonders der Stachel- und Erdbeeren, Hiernach gab er ein Bild von der staatlichen Versuchsstation Kirch- wärder-Fünfhausen, in der die holländischen Kulturen nachgemacht und erprobt werden. Zu hoffen sei, daß der Hamburger Staat auf diesem Gebiet weiter fortschreiten und zu weiteren nützlichen Einrichtungen noch kommen werde. Dem Vortragenden wurde von den Anwesenden lebhafter Beifall gespendet. Nachdem noch verschiedene Wünsche aus der Ver sammlung heraus zur Sprache gebracht worden waren, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands hielt seine Wanderversammlung am 8. Juli im Kaiserhof ab. In dieser behandelte Runde-Wandsbek das Thema: Wel che Schranken zieht das Ausland unserer gärtnerischen Ausfuhr? Der Redner gedachte ein leitend der in Gärtnerkreisen herrschenden Unstimmigkei ten über die Frage, ob Schutzzoll oder Zollfreiheit für gärt nerische Produkte in Deutschland. Er wies darauf hin, daß durch das Eingreifen bewährter Männer und Nachgiebig keit auf allen Seiten endlich eine Einigkeit zustande ge kommen sei, und drückte diesen Herren im Namen der An wesenden für ihre mühevolle Arbeit den Dank aus. Um die Bedeutung des Gartenbaues für den nationalen Wohlstand hervorzuheben, bemerkte der Redner, daß nach den Ermit telungen der Gärtnereiberufsgenossenschaft jährlich nahe zu 75 Millionen Mark Löhne ausgezahlt würden, und daß unter Hinzurechnung der übrigen Unkosten die Gärtnerei jährlich etwa 200 Mil lionen Mark dem Boden abgewinnt. Zur Hebung des deutschen Garten baues würde eine Er leichterung in der Aus fuhr gärtnerischer Pro dukte wesentlich bei tragen, wenn nicht die benachbarten Länder diese, teils durch hohe Zölle, teils auch durch Maßnahmen, welche die Einschleppung von Pflanzenkrankheiten verhindern sollen, er heblich erschwert hät ten. Der Redner er läuterte diese Zoll- 3jähriger Strauch der Sorte Goliath, maßnahmen und Einfuhrbeschränkungen an der Hand von statistischem Material und wies nach, daß in fast sämt lichen Ländern, die für die Ausfuhr von Gartenerzeugnissen in Frage kommen, Einfuhrbeschränkungen bestehen. Der Vollständigkeit halber erwähnte der Vortragende auch die in Deutschland vorgesehene Untersuchung des amerika nischen Obstes und der Pflanzen, die aus Ländern, die nicht der Reblauskonvention angehören, herrühren. Er sprach den Wunsch aus, daß die unberechtigten Einfuhrbeschrän kungen bei Neugestaltung der Handelsverträge beseitigt und daß andererseits bei dieser Gelegenheit die von dem ge samten Gartenbau gewünschten Einfuhrzölle nach Deutsch land durchgesetzt werden möchten. Durch diese Maßnah men würde der schwere und mühselige, aber auch schöne Beruf des Gärtners gefördert und die deutsche Gärtnerwelt zu neuen Leistungen angespornt werden. Hierauf sprach Gärtnereibesitzer B e r t r a m-Klein- Flottbek über die Bedeutung der gärtnerischen Produktion in der Provinz S c h 1 e s w i g - H öl st e i n. Wir kommen auf diesen Vortrag in nächster Num mer zurück. Die Schädlingsbekämpfung und Pflanzen- krankheiten erklärte eingehend Professor Dr, K1 e- b ahn-Hamburg. Der Redner sprach zunächst über Krank heiten der Rosen und einiger anderer Pflanzen, die im Baumschulbetriebe eine Rolle spielen und behandelte nur solche Krankheiten, die durch schmarotzende Pilze hervor gerufen werden. Dann ging er auf die Krankheiten des Flieders ein, der in der Umgegend von Hamburg in größe rem Maße in Baumschulen gezogen werde. Neben einer Schmetterlingsart, deren Raupen in den Blättern minieren, und neben einem Rüsselkäfer, der sich in den Baumschulen sehr unangenehm bemerkbar macht, habe er vor einigen Jahren Gelegenheit genommen, einige Pilzkrankheiten ge nau zu studieren, über die er sich nun eingehend äußerte. Die eine dieser Krankheiten wird durch Bakterien hervor gerufen, die man nicht so häufig wie die Pilze als Erreger von Pflanzenkrankheiten antrifft. Als sehr viel vertreten und verderblicher er wies sich eine Krank heit der Zweige und der Knospen, bei der ein neuer, dem Pilz der Kar toffelkrankheit verwand ter Pilz gefunden wurde. Zum Schluß sei nes mit großem Beifall auf genommenen Vor trags betonte Professor Klebahn, daß es wün schenswert sei, Beob- achtungs- und Be kämpfungsstationen für die Erreger der Pflanzenkrankheiten in Deutschland einzu richten. Schwarze Johannisbeere Goliath