Volltext Seite (XML)
tun, sich, wenn ein Gesellschaftsverhältnis vorliegt, über diese Art von Versicherungen noch näher zu unterrichten und bei einer ihm bekannten Gesellschaft darüber anzu fragen, f Praxis und Wissenschaft ß] W - Nochmals: Schwarze Johannisbeeren. Vereine, Versammlungen, Ausstellungen. I 811=1 ===== Die Dritte Deutsche Gartenbauwoche. II, (Schluß.) Am 7, Juli tagte ferner noch der Verband der Gemüsezüchter Deutschlands Den Ausführungen über die schwarzen Johannisbeeren in Nr, 29 Seite 226 kann ich mich nicht anschließen. Auf Grund langjähriger eigener Erfahrungen und Beobachtung von Großplantagen befreundeter Züchter bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß nur zwei Sorten zum Anbau in Frage kommen können, und zwar die von mir als Lang- traubige Schwarze bezeichnete Sorte, welche sehr große Aehn- lichkeit mit der Schwarzen Traube hat und welche wohl identisch mit „Hogendyks Seed- ling“ sein wird. Meine Ver gleiche mit dieser Sorte sind noch nicht abgeschlossen. Als zweitbeste Sorte kommt Go liath in Frage. Diese beiden Sorten ergänzen sich, sind im Strauch und in den Früchten scharf voneinander zu unter scheiden und übertreffen in ihren Eigenschaften alle bis jetzt im Handel befindlichen Sorten, auch die vielgerühmte Lees Schwarze. Die in den letzten Jahren vielgenannte Boskoop Giant habe ich von verschiedenen Quellen bezogen, und teils waren es „Goliath“, teils „Hogendyks Seedling". Aus 2 Quellen erhielt ich „Goliath“, einmal „Hogendyks Seedling“, Um sie auf alle Fälle echt zu erhalten, bezog ich sie vor zwei Jahren direkt aus Boskoop unter Garantie der Sortenecht heit und erhielt „Goliath" und „Hogendyks Seedling“ gemischt, so daß ich bestimmt vermute, daß wir es überhaupt mit keiner anderen Sorte zu tun haben. Die Beeren der Langtraubi gen Schwarzen sind sehr groß, tiefschwarz, reifen sehr früh, in der Regel Anfang bis Mitte Juli, Der Strauch wächst etwas sparrig und hat tief dunkelgrüne, große Blätter. Goliath wächst dagegen als junger Strauch ganz aufrecht. Die Blätter sind etwas kleiner und gelblichgrün, häufig tritt an den jungen Trieben eine Vergabelung ein. Die einzelnen Beeren sind größer als bei jeder anderen Sorte, der Ge schmack ist mild und angenehm. Sie schmeckt, wie sich einmal Herr Uhink aus Bühl über diese Sorte ausdrückte, nicht so nach Wanzen wie die anderen Sorten. Die Reife zeit ist gewöhnlich Mitte bis Ende Juli. Die Früchte der Langtraübigen Schwarzen reifen fast gleichzeitig und lassen sich infolge der Stielanordnung vor züglich pflücken. Die einzelnen Beeren der Goliath folgern etwas in der Reife, und das Pflücken läßt sich durch die kurzen Stiele nicht so gut ausführen. Goliath wurde Ende der neunziger Jahre aus Holland bei uns eingeführt. Die beigegebenen Bilder zeigen den Unter- schied. H. Ro s e n th a l, Baumschulenbesitzer, R ö t h a. in der Elbburg. An dieser nahmen Vertreter der Land wirtschaftskammern der Provinzen Schleswig-Holstein, Pommern und Westpreußen, sowie des Großherzogtums Oldenburg teil, ferner der Landesökonomierat Rebholz aus München und als Vertreter der Stadt Altona Senator Hampe und Gartendirektor Tu t en - b e r g. Die Anwesenden sowie die genannten Vertreter wur den von dem Vorsitzenden, Amtsrat Koch, begrüßt, der sodann den Geschäftsbericht er stattete, Diesem ist zu ent nehmen, daß dem Verbände 120 Körperschaften mit über 200 000 Mitgliedern angehören. Das Bestreben der Verbandsmitglie der zielt darauf ab, das deutsche Vaterland mit preiswertem Ge müse zu versorgen und durch eine gute Schutzpolitik dafür zu sorgen, daß dem Produzenten die Preise gezahlt werden, die er für seine Mühe unbedingt haben muß. Hierauf sprach Herr Saul aus Glückstadt über die Be deutung des Gemüse baues an der Unter elbe, Er erläuterte eingehend die Produkte, die in den einzelnen Ortschaften, besonders auch im hamburgischen Staatsgebiet, ge züchtet werden. Der Redner ging dann auf die Wünsche der Gemüsezüchter ein, die in die Worte ausklangen: „Mehr Geld für unsere mühsam erzeugte Ware!“, wobei er außerdem die Forderung auf Einführung eines Schutzzolles stellte, wozu er noch erklärte, daß der deutsche Gemüsebau wohl in der Lage sei, den gesamten Bedarf zu decken. Dem Redner wurde lebhafter Beifall gezollt. Der Vorsitzende begrüßte sodann den im Laufe des Vortrags erschienenen Geheimrat Bönisch vom Reichs amt des Innern und den Vertreter der Lübecker Landwirt schaftskammer. Geheimrat Bönisch dankte und betonte, daß der Staatssekretär des Reichsamts des Innern ihn entsandt habe, um erneut zum Ausdruck zu bringen, welch großes Interesse die Staatsregierung den Bestrebungen der Gemüsezüchter entgegenbringt. Die Staatsregierung, ver folge mit großer Aufmerksamkeit die Ausbreitung des Ge müsebaues. Er erklärte schließlich, daß er die von dem Vortragenden geäußerten Wünsche, die er in den Worten zusammenfasse, daß der Gemüsezüchter für seine große Anforderung an Intensität und Arbeitsaufwendung nicht diejenigen Vorteile erziele, die seiner wirtschaftlichen Lage entsprechen und zur Besserung der Situation führen kön nen, an der einen oder anderen Stelle im Ministerium zur Sprache bringen werde. Alsdann hielt Professor Dr. K1 e b a h n aus Hamburg Johannisbeere Langtraubige Schwarze.