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ausschließlich der über die Entschädigung, auch für Volon täre, Wie wird es mit den bestehenden Verträgen? Nach Artikel 3 des neuen Gesetzes sollen die oben an gegebenen Vorschriften auch auf alle schon bestehenden Wettbewerbsverbote (Konkurrenzklauseln) Anwendung er leiden, nur die Schriftlichkeit und Aushändigung der Ur kunde (§ 74, Abs, 1) ist davon ausgenommen, Konkurrenzverbote, die also diese neuen Vorschriften nicht erfüllen, sind mit dem 1, Januar 1915 unwirksam, so daß in den meisten Fällen die bestehenden Konkurrenz klauseln fallen werden. Nun hat allerdings das Gesetz für den Prinzipal einen Ausweg geschaffen. Wenn das Wettbewerbsverbot un verbindlich ist, weil es an der Vereinbarung einer Ent schädigung mangelt oder weil die Bezüge 1500 Mk, nicht übersteigen, so kann der Prinzipal bis zum 1, April 1915 sich schriftlich erbieten, die vorgeschriebene Entschädigung zu zahlen und die Bezüge auf mehr als 1500 Mk. zu er höhen, Der Gehilfe braucht dieses Erbieten aber nicht an zunehmen und ist auch dann von der bestehenden Kon kurrenzklausel befreit. Es können dann neue Wettbewerbs abreden getroffen werden, die sich aber im Rahmen des Gesetzes halten müssen. ~ = , . „ , r Praxis und Wissenschaft 1 Ismene caläthina, eine selten noch kultivierte Topfpflanze, So wie es jetzt mancher, früher viel kultivierten Topf pflanze, z. B. der Kamelie, der Tuberose und noch ande ren, vornehmlich neuholländischen Pflanzen ergeht, so er geht es auch diesem wirklich schönen, stattlichen und leicht zu blühbaren Exemplaren zu erziehenden Zwiebelgewächs. Weil sie nicht eine Pflanze ist, die sich der jetzigen Haupt richtung in der Kultur, der Schnittblumenkultur, anpaßt, ist sie auf der offiziellen Topfpflanzenliste so verschwindend wenig zu finden. Statt dessen kultiviert man mitunter in der ganzen Ortschaft ein und dieselbe Pflanze, welche dann, weil eben zuviel davon vorhanden und angeboten wird, oftmals zu Preisen abgesetzt werden muß, die häufig genug die Unkosten kaum decken, von einem Verdienst ganz zu schweigen, Oder ist es etwa anders? Dann wäre das viele Klagen über zu niedrige Verkaufspreise grundlos. Man schiebt die Ursachen auf alle möglichen Umstände, aber nicht auf die in den weitaus meisten Fällen vorhandene Ueberproduk- tion. Hört man aber einmal einen Fachmann sagen: „Ich bin mit meinem Geschäft zufrieden“, so wird man selten in der Annahme fehlgehen, daß dieser nicht nur Pflanzen kultiviert, die der Nachbar auch heranzieht, sondern daß er auch Artikel besitzt, die in der ganzen Umgegend nicht oder nur sehr wenig zu finden sind. Es ist durchaus nicht notwendig, daß wir immer neue Züchtungen und ausländische Neuheiten brauchen, um ren table Kulturen betreiben zu können, Im Gegenteil: wir haben so viele alte schöne und dankbare Pflanzen, mit deren Kultur, wenn auf ihre besonderen Eigenheiten ein gegangen wird, sich ein annehmbarer Gewinn erzielen läßt. So eine Pflanze ist nach meinem Dafürhalten Ismene calathina, die sogenannte S c h ö n 1 i 1 i e, deren Kultur nach stehend kurz angegeben sein mag. Die Vermehrung ge schieht, da Samen selten und nur nach manueller Befruch tung angesetzt wird, ausschließlich durch Brutzwiebeln, die in großer Anzahl von den Mutterz wiebeln an gesetzt werden. Die Kultur zur Erzielung starker blüh- barer Zwiebeln ist einfach und kann entweder in südlichen Lagen im Freien, wo das Klima aber nicht so günstig ist, im Frühbeet ausgeführt werden, auf welchem bereits an dere zeitige Kulturen abgeerntet sind. Für die Kultur im Freien wählt man im Herbst in son nig geschützter Lage ein Stück Land, rigolt dieses gegen 40 cm tief und reichert selbiges gleichzeitig mit verrottetem Laub oder ausgefahrenem Mistbeetgrund reichlich an. Dieses rigolte Land läßt man möglichst roh und grob schollig liegen, damit Frost und Witterung ungehindert ein wirken können. Im folgenden Frühjahr wird es leicht um gearbeitet und zur Aufnahme der Brutzwiebeln vorbereitet. Diese legt man gegen 3 cm tief und in ungefähr 15 cm Ent fernung, auch noch weiter, wenn die Größe der jungen Zwiebeln dieses als notwendig erscheinen lassen. Nach dem sie „in Trieb kommen“, zeigen sich die Zwiebeln für schwache wöchentliche Dunggüsse von gut vergorener Abortjauche oder Nährsalzgüsse mit Florasalz in der Stärke von 2 — 3 gr pro Liter Wasser sehr dankbar. Die wäh rend der Kultur fortwährend erscheinende Brut muß sofort entfernt werden, da sonst das Dickenwachstum der Mut terzwiebel beeinträchtigt wird. Während man nach dem Auspflanzen das Bewässern sorgsam handhabt, muß, wenn die Pflanzen „richtig im Zug" sind, sehr reichlich gegossen werden. Dieses wird bis zum Spätsommer so fortgesetzt. Zeigen sich an den Blatträndern schwache hellgelbliche Streifen, so ist dies ein Zeichen, daß das Wachstum auf hört und die Zwiebeln in Ruhe übergehen wollen. Sie werden nun wieder sparsamer bewässert und nach einiger Zeit aus der Erde herausgenommen, die Blätter handhoch über dem Wurzelhals abgeschnitten, die Zwiebeln hierauf in Sand dicht nebeneinander eingeschichtet und an einem mäßig trockenen und dunklen Raum aufbewahrt. Im Januar bringt man selbige in einen helleren, aber immer noch trockenen Raum und pflanzt sie dann, wenn sich der Trieb regt, in nicht zu kleine Töpfe in lockere, sandige, doch nahrhafte Erde und stellt sie dann in ein mäßig war mes Haus. Ende Mai bis Anfang Juni erscheinen die kräf tigen Blütenstiele, an jedem sitzen 4 — 6 schön geformte, weiße, angenehm duftende Blumen, welche eine Dauer von mehreren Wochen haben. Damit sich die Blumen länger halten, stellt man die Pflanzen nach dem Aufblühen kühler. Abgeblühte Pflanzen hält man dann kurze Zeit wieder etwas trockener und behandelt sie dann wieder, wie vorher angegeben; doch geben fortwährend im Topf kultivierte alte Pflanzen einen größeren Prozentsatz blühbarer Zwie beln, als wie ausgepflanzte. Auf diese Art behandelte Ismenen beanspruchen keine allzu lange Kulturperiode, und vollblühende Pflanzen fin den bei Angebot immer sicheren Absatz, da sie zu einer Zeit blühen, in welcher aparte und vornehm wirkende Topfpflanzen nicht allzu reichlich vorhanden sind, B. V. Empfehlenswerte Dendrobium-Arten. II, (Schluß.) 2, Arten, deren Blütenstände keine Trauben bilden. Pseudobulben schwarzhaarig. Belaubung aus dauernd, D. formösum Roxb. von den Khasia Hills im nördlichen Indien ist gewiß eine recht schöne Art, doch etwas emp findlich gegen Temperaturschwankungen; man hält sie am besten in der temperierten Abteilung, wo man für eine regelmäßige Wärme besorgt sein muß, Pseudobulben kräf tig und aufgerichtet, Blätter eirund-länglich. Die präch tigen großen Blüten sind von weißer Farbe, das Labellum außerdem noch mit einem orangegelben Längsstreifen ge ziert. Man kultiviert vor allem die Varietät giganteum Hort, mit besonders schönen großen Blumen. Art wie Ab art vertragen einen sonnigen Standort, Der Flor fällt in den Herbst und Winter. Pseudobulben nicht schwarz behaart, aufrecht. Pe- talen und Sepalen rosarot. Hierhin gehört D. nobile Lindh, eine der bekanntesten, aber auch schönsten Arten, dabei von leichter Kultur, willig und dankbar im Blühen. Es ist eine Warmhaus spezies, die bei zweckmäßiger Behandlung aber auch