Volltext Seite (XML)
Meinungen kund zu tun, und sich in zweifelhaften Fällen bei angesehenen Fachleuten Rat zu holen. Eingeleitet wird der Kursus durch eine am 14. Januar i nachmittags 2 1 Uhr stattfindende Zusammenkunft im Provinzial-Obstgarten zu Diemitz, zwecks Besichti gung desselben, Donnerstag, den 15. und Freitag, den 16. Januar fin det der eigentliche Lehrgang mit nachstehender Tagesord nung statt. Donnerstag, den 15, Januar 1914, Vormittags pünktlich 9% Uhr; Eröffnung. 9% Uhr: NeuesausdemObstschutz (Berichter statter: Prof. Dr. Lüstner-Geisenheim a. Rh.). 10% Uhr: Rentabilitätsfragen im Obstbau (Berichterstatter: Königl. Oekonomierat Böttner- Frankfurt a. O.). 11—11% Uhr: Pause. 11% Uhr: Feldgemüsebau in der Provinz Hannover (Berichterstatter: Kgl, Gartenin spektor Weirup-Hildesheim). 12% Uhr: Die Stellungnahme des Obst - und Gartenbaues zu den neu abzuschlie ßenden Handelsverträgen (Berichter statter: Abteilüngsvorsteher Dr. Freiherr v. Stock hausen-Halle a. S.). 1%—3% Uhr: Gemeinschaftliches, einfaches Mittagessen*) im Hotel „Kaiser Wilhelm“, Bernburger Straße. 3% Uhr: Streiflichter aus dem Gebiete des Obstbaues. Lichtbildervortrag von Abtei lungsvorsteher Herrmann-Halle a. S. (im Saale des Hotels „Kaiser Wilhelm“), Von 4% Uhr ab: Besprechung der Vorträge, Freitag, den 16, Januar 1914: 9 Uhr: Gewinnbringende Verarbeitung größerer Obstmengen, besonders Zwetschen (Berichterstatter: Garteninspektor Hub er-Oberz wehr en). 9% Uhr: Bodenbearbeitung und Düngung in Obstkulturen (Berichterstatter: Garten inspektor Stoffert-Peine.) 10%—11 Uhr; Pause. 11 Uhr; Maßnahmen zur Abwendung der Frostgefahr (Berichterstatter: Gartendirektor Müller-Diemitz. Von 11 % Uhr ab: Besprechung der Vorträge und Schluß des Vortragskursus. Die Vorträge finden, soweit in vorstehender Tagesord nung nicht anders bemerkt, im Hauptverwaltungsgebäude der Landwirtschaftskammer Halle a, S., Kaiserstraße 7 statt. Das Eintrittsgeld beträgt 3 Mark für den einzelnen Tag und 5 Mark für den ganzen Lehrgang. Es wird dringend gebeten, Eintrittskarten unter Einsendung des Geldes schon vorher zu bestellen, damit das Betreten des Saales ohne Zeitverlust, unter Vorzeigen der Karte ge schehen kann und die Vorträge rechtzeitig beginnen können. Fragekasten der Abonnenten. T * . J Praxis und wissenschaft. Frage: R. H. in H, Beabsichtige einen Motor zum Wasser- pumpen zu setzen, an die elektrische Zentrale kann ich nicht An schluß bekommen, Windmotor möchte ich nicht, da zu teuer in der Anlage. Von Heißluftmotor wurde mir abgeraten wegen vieler Re paraturen und zeitraubender Bedienung. Hat sich der Benzinmotor Perkonom gut in Gärtnereien bewährt? Mir scheint Benzinmotor noch das Beste nach Elektromotor zu sein. Was sind schon für Er fahrungen mit Benzinmotor gemacht worden? Damit sie etwas orien tiert sind, möchte ich mitteilen, daß der Grundwasserstand 7 m von der Oberfläche beginnt, möglicherweise auch noch fällt. Folglich *) Anmeldungen zum gemeinsamen Mittagessen (Gedeck 2 Mark) werden im voraus erbeten. möchte ich die Pumpe wenigstens 1%m tief setzen. Ich brauche durchschnittlich im Sommer 6—8 cbm Wasser täglich, da ich große Bassins für Regenwasser habe, weil das Brunnenwasser nicht be sonders für Kulturen ist. In der Zeit von Anfang Oktober bis Anfang März reiche ich überhaupt mit Regenwasser aus. Zur Aufstellung eines Windmotors ließ ich mir Anschlag machen, kam zirka 900 Mark, der Turm allein 475 Mark. Heißluftmotor braucht viel Zeit in der Be dienung, auch sollen sich oft Reparaturen einstellen. Antwort: Für Ihre Verhältnisse würde ich ebenfalls einen Benzinmotor wählen, da dieser nächst dem Elektromotor immer noch am vorteilhaftesten ist und auch im Betriebe am sparsamsten arbeitet. Bei dem geringen Wasserverbrauch genügt schon ein solcher von %—1 PS. vollständig. Von einem Windmotor würde ich Ihnen ebenfalls abraten, da die Anlage einmal teuer ist, dann aber auch nicht zuverlässig arbeitet. Es ist gewöhnlich so, daß in der heißesten Zeit des Jahres, wenn man das Wasser am notwendigsten braucht, völlige Windstille herrscht, so daß auch die Förderung des Wassers mit einem Windmotor nur eine ganz minimale ist und mindestens zur Bewässerung nicht genügt. Nächst dem Benzinmotor kann ich Ihnen noch einen solchen mit Spiritusheizung empfehlen, die selben sind ebenfalls sehr sparsam im Verbrauch und recht beliebt. Da der Grundwasserstand erst 7 m von der Oberfläche beginnt, ist es notwendig, die Pumpe im Brunnenschacht und zwar so tief wie mög lich einzubauen, während der Motor dann auf der Oberfläche auf gestellt werden kann. Frage: C. H. Th, in Oe. Ich beabsichtige eine Neuanlage zu machen und in dieser speziell Rosen, Adiantum, Engi. Geranien, Lilien, Fuchsien,Chrysanthemen, und Asparagus zu kultivieren. Welche Glasdeckung ist nun vorteilhafter, ich möchte Rohglas nehmen. Kann man darunter gleichartige Qualitäten wie unter hellem Glas erzielen? Hat man auf besondere Eigenschaften oder Qualitäten zu achten? Antwort: Rohglasbedachung für Gewächshäuser hat sich in der Praxis außerordentlich bewährt, und sind wohl heute alle moder nen Gewächshäuser mit Rohglas versehen. Der Umstand, daß es etwas teurer ist wie das gewöhnliche helle Glas, wird dadurch auf gewogen, daß es bedeutend stärker ist, die Kälte nicht so leicht durch läßt und, was sehr wesentlich erscheint, nahezu hagelsicher ist. In folge der Schwere des Glases muß man natürlich die Stärke der Sprossen etwas erhöhen, dafür können dieselben aber in einem größe ren Zwischenräume vorgesehen werden, als es sonst üblich ist. Die beste Scheibengröße für das Rohglas kann man mit 0,50X1 m an nehmen, so daß also die Sprossenentfernung 50 cm betragen würde. Bei der Rohglasbedachung ist auf genügende Lüftung des Hauses Rücksicht zu nehmen, da sich unter diesem Glase eine hohe Wärme entwickelt. Das Licht ist nicht so grell wie bei dem gewöhnlichen Glase, so daß eine direkte Verbrennungsgefahr der Pflanzen fast aus geschlossen ist. Die Lichtstrahlen werden vielmehr durch das Glas gebrochen, so daß für die Pflanzen eine sehr zuträgliche Belichtung entsteht, weil dabei nahezu sämtliche Schlagschatten in Wegfall kommen. R. Pflanzenkrankheiten. Von Prof. Dr. Arno Naumann-Dresden. Alle Fragen und Sendungen, welche die Rubrik Pflanzenschutz betreffen, sind damit keine Verzögerung eintritt, zu adressieren: „An die Pflanzenphysiologische Versuchsstation des Kgl. Botanischen Garten.*, zu Händen-des Herrn Prof. Dr. A. Naumann-Dresden.“ Beantwortung erfolgt ev. zunächst brieflich, später im „Handelsgärtner“. Bei den sich häufenden Auskünften können nur wohlverpac kte und in gutem Zustande vorliegende Einsendungen berücksichtigt werden. Bodenana lysen werden durch untere pflanzenphysiologische Versuchsstation nur in Ans- nuhmefällen vorgenommen. Anmerkung. Briefen und Gesuchen um Auskünften über Pflanzenkrankheiten ist stets eine Probe als Muster ohne Wert, sorgfältig verpackt, beizufügen, erst dann kann Gewähr für die gegebene Auskunft übernommen werden. F r a g e : F. F. G. in D. Es ist bei uns in den Orchideenhäusern seit kurzer Zeit ein Pilz oder Schwamm (vielleicht eine Art Haus schwamm) aufgetreten, von dem ich Ihnen ein Muster sende, der sich unheimlich schnell ausbreitet und den Standort der Pflanzen in kleinen und größeren Umkreisen vollständig überzieht, und zwar nicht nur das Holzwerk und die äußeren Topfränder, sondern er dringt auch