Volltext Seite (XML)
Nr. 125. Pulrnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 22. Oktober 1912. Seite 6. Newyork, 21. Oktober. (Brand auf einem Oceandampfer.) An Bord de» Dampfer» „Berk- shire", der sich in der Nähe von Nordkarolina auf einer Reise von Havanna nach Philadelphia befand, brach gestern Feuer aur, daß mit einer solchen Ge schwindigkeit um sich griff, daß da» Leben von über 100 Paffagieren in Gefahr stand. Auf drahtlosem Wege von der Lage der Schiffe« unterrichtet, eilten 2 Dampfer nach der Brandstätte und konnten sämt liche Passagiere retten, noch bevor eine Panik au«ge- brochen war. Der brennende Dampfer wurde unter Wasser gesetzt und das Feuer konnte gelöscht werden. Vermisstes. * (Kurtose Sitten im chinesischen Fa- milienleben.) Auch die gebildeten Chinesen halten trotz allen Firnisser einer äußerlichen europäischen Kul- tur, die bei ihnen allmählich etndrtngt, doch zäh an ihren althergebrachten Sitten fest. Ein Missionar, der jetzt au- China zurückgekehrt ist, macht darüber fol- gende Angaben: Dar Wort Liebe kennt der Chinese nicht, dar Wort Si-An-Han drückt bei ihm die Zu- neigung zum Weibe aur. Die Braut, welche von den Eltern der Bräutigam- erkoren wird, muß kleine Füße und eine Mitgift haben, wenn sie gefallen soll. Am Hochzeitrtage gibt ihr die Mutter ein Kopfkiffen mit, in dem Datteln, Za genannt — und Kastanien — Ltzzi — eingepackt find. Das hat eine besondere Be- deutung, denn Za-Ltezi heißt — der Kindersegen. Die Frau ist die Sklavin des Manne», die von ihm, wenn sie nicht pariert, daoongejagt werden kann. Dann kaust er sich ein neue» Weib um den Preis von 8—10 Gul- den. Der Chinese hält sich so viele Frauen, al» er ernähren kann. Der Kaiser von China besaß unge- führ 700 Gattinnen. Ein Mann der seine Gattin er mordet, muß ihren Eltern eine kleine Geldbuße ent- richten. Begeht die Frau einen Gattenmord, wird sie mit dem Tode durch Zerstückeln de» Leibes bestraft Kinder, die den Eltern mißliebig sind werden au»ge- setzt und gehen elende zugrunde. Die christlichen Mis- sionare nehmen jährlich ungefähr 40 solche verstoßene Kinder aus, bringen sie in ihre Waisenhäuser, und las sen sie dort erziehen. Man sieht, daß bei den Chine sen von einer Behaglichkeit des Familienleben» in unse rem Sinne kaum die Rede sein kann. Ihre Gastfreund- schäft Fremden gegenüber ist aber bekannt. Der Chi- nese räumt seinem Besucher stet» den Ehrenplatz an seiner linken Seite ein und überschüttet ihn mit Höf lichkeiten. Die erste Frage lautet: „Hast du dich satt- gegeffen?" worauf die Antwort: „Ich bin gesättigt zum Zerplatzen" auch dann erfolgt, wenn der Gefragte hungrig ist. Was die Wohnung der Chinesen betrifft, so hat da» HuuS keinen Plafond, man sieht über dem Kopfe da» Dach. Die Fenster sind ohne Glas und die mit einem Holzgitter versehenen Oeffnungen werden im Winter mit Papier verklebt. In Nordschantung herrscht Mangel an Holz, man verwendet e» nur selten al» Brennmaterial, da e» sehr teuer ist und nach dem Pfund gekauft wird. Trotzdem «» im Winter stet» eine Kälte von 10—12 Grad Reaumur unter dem Nullpunkt« ist, kennt man keinen Ofen. Der Besucher tritt zuerst in die Empfangrstube, die an die Küche grenzt. Dort han tiert ein Koch, der in seiner Kleidung mit unseren Rauch- fangkehren eine Aehnlichkeit hat, beim Fletschkeffel. Ringsherum liegt Ruß und Schmutz angehäust. Ne ben der Küche befindet sich die Schatzkammer, in der So sprachen seine Augen zu ihr. Und sie zittert», und der Schmerz um ihn war größer al» da» eigene Leid. Al» nun Gabi die Frage an sie richtete, hatte fit sich bertit» witdtr gefaßt. „Da wtiß Onktl Horst viellticht tinen besseren Rat al» ich,» antwortet« sie, ein Lächeln erzwingend und Bernhard» Blick vermeidend. „Einen vorzliglichr« sogar. Wir brauen rin« Bowle. Damit wollen wir schon den Trillen zu Leibe gehe». „Wenn wirklich welche vorhanden gewesen wären, dann hätte» sie längst di« Flucht ergreifen müssen, vor so viel Li,be««würdigk,it. „Soll «da» heißen, daß fi« auf dir Bowle verachten?" fragt« Wendenburg scherzend. Bernhard hob abwehrend die Hand. „Zu solcher Seelengröße vermag ich mich'nicht aufzu schwingen.' versicherte «r lächelnd. „Schön, dann braue» wir.' Nach Tesch waren Wendenburg und Gabi dann zufällig hinausgegangen. Zwar konnte« fi« jede» Augeblick wieder ««treten, aber Bernhard konnte sich nicht mehr zurückhalt«». Er trat schnell dicht zu Eva Hera», di« eben die Bowlen- gläser auf «in Tablett setzte und faßte ihre Hand. „Gnädig«» Fräuliin — teures gnädig«» Feäulei« — ich ertrage da» nicht mehr. Verzeihen vi« mir — ich muß Sie sp»chen — allein — ich muß — nur einig, Minut««. Gebe» Si, mir Gelegenheit, erbarme» Sie sich meiner Un ruhe, helft« Sie mir. Ich bemüh« mich seit langem ver geblich. Bitte, bitte, teure» Fräulein Eva — sagen Si« mir wann und wo ich fi« sprechen kann.' Banz dicht war sei» Gesicht an dem ihren, Sei»« Augr« blickten voll heißen Flehen» i« di« ihr«« u«o hielt«« fi« fest mit zwingend«» Gewalt. Si« fühlt«, fi« war macht- lo» seinen Blicke« gegenüber, und während sie glühend er rötet«, erzittert« fi« und ihr« Hand «rwidrrt« Iris« sein«« Druck. So standen fi« sich «in« Weil« in ««ltvergessenrr Seligkeit gegenüber. „Eva, tenre angrbittti Eva,' rief er leise in aug brechendem Jubel. «i« schrak zusammen und blickt« ängstlich »ach d«r Tür«. der Chinese al» seine Kostbarkeiten eine Anzahl von Särgen aufgestellt hat. Macht man jemanden bei einem feierlichen Anlässe ein Geschenk, spendiert man ihm, um ihm eine große Freude zu bereiten, einen Sarg. An die Schatzkammer schließt sich die Hauska- pelle an, wo die Götzen placiert sind. Betet der Haus herr um Regen und sein Wunsch bleibt unerfüllt, dann setzt er den Götzen den glühenden Sonnenstrahlen aus. Wird vergeblich ein schönes Wetter erfleht, dann muß der Götze in den Regen hinaus. In der Kapelle wird auch die Ahnentafel aufgehängt, welche die Geister der Verstorbenen umschweben. Die Bewohner der „Himm lischen Reiches" glauben drei Seelen zu besitzen Eine derselben geht nach dem Tode auf die Wanderung, die zweite hütet den Leichnam und die dritte bleibt bei der Ahnentafel. — (Unsere deutschen Junggesellen.) Wie unser statistischer Mitarbeiter uns meldet, gab er gemäß der letzten Volkszählung im Reiche insgesamt 19 516 340 ledige männliche Personen. In dieser Zahl sind auch alle Altersklassen, vom Tage der Ge- burt bis zum 29. Jahre inbegriffen, die natürlich das Gros ausmachen. Im Alter von 30 Jahren sanden sich noch 140728 Junggesellen, im Alter von 40 Jahren nur 43566, im Alter von 50 Jahren 23 068, im Alter von 60 Jahren 14674 und im Alter von 70 Jahren 7491. Auch die Jungesellen können recht alt werden, denn es fanden sich noch 1869, die im 80. und 144, die im 90. Lebensjahre standen. Die 100jährtgen Junggesellen aber waren nur mit 2 Personen vertreten. Im allgemeinen aber gibt «S weniger Junggesellen, die ein hohes Alter errreichen, al» Verheiratete und Witwer. Also heiratet ihr Junggesellen, aber zur rechten Zeit! I^ekIamsteN. Je nachdem der Boden schwer — gibt man ihm an Stallmist mehr. Dieser wirkt besonders durch seinen hohen Humusgehalt verbessernd und mürbend auf den Boden, wobei die im Stalldünger enthaltenen Bakterien wesentlich mit dazu beitragen, den Boden in Tätigkeit und Gare zu bringen. Auf schweren Böden mutz aber auch die Thomasmehldüngung stärker bemessen werden als auf leichten Böden, damit die Pflanzenwurzeln, die in den kälteren, bindigen Lehm- und Ton böden nicht so leicht vorwärts kommen wie in den tätigen, leichteren, sandigen und humosen Böden, jederzeit und an jeder Stelle des Bodens Thomasmehl vorfinden. I62. r^önigr. Säüds. Lanves-Lotterie. (Nachdr. verb.) Hauptgewinne der 5. Kl. (Ohne Gewähr.) Gezogen am 19. Oktober 1912. 5006 Mark. 35664 60371. 3060 Mark. 7903 10990 11904 12231 13226 16161 24369 25827 32124 35677 43294 47419 49105 52327 63401 65555 67273 71917 86566 86799 86948 89183 93929 102119 105013. 2000 Mark. 24996 27358 27970 36879 40098 43406 56409 59714 60860 68391 72383 76193 79240 80621 81645 89711 102640 108057. 1000 Mark. 4049 4934 5704 6826 7262 9231 9954 13738 15008 16268 16963 18148 19117 20187 24208 24855 25303 26492 30168 32666 36203 40220 44746 47625 48094 52426 52980 58525 61494 61580 63379 63393 66906 67524 67708 69821 69996 69997 75121 76928 77249 77895 79771 80431 81582 88302 90846 95104 96632 99053 103295 103601 104882 108143 109845 109992. 500 Mark. 1468 1671 3413 4710 10332 16639 20818 21064 22876 24565 24574 28903 29411 30104 30189 30190 35382 36836 39639 41504 43788 45841 47244 48823 51595 52664 57549 57951 58829 60010 60204 62618 63701 63941 70456 72153 73249 73865 75989 76286 76814 78013 79950 80927 81521 81860 82931 86721 87343 94103 96587 103359 103832 107173. Gezogen am 21. Oktober 1912. 5000 Mark. 7053 90858. 3000 iflsrk. 7173 8714 0385 15108 32018 376II 38885 396YI 40040 40185 40605 40780 44825 40761 52054 53847 48520 75650 82866 85043 86126 87304 89194 92iI6 95101 97042 99575 10111,3 105258 107001. 2000 Mark. 5388 21029 22221 22659 31894 4I8I9 49797 52034 61203 69712 70646 72887 75341 76642 83537 84616 87034 87469 92875 103826. 1000 Mark. 892 1141 II305 15115 15564 I62I4 17567 21224 22003 26066 28757 29895 30177 30582 34230 34800 34971 35462 39624 42735 54771 56021 59383 62445 66239 67634 68502 70380 71492 75834 76006 77371 81033 81360 83141 85036 85116 89043 90342 92810 96227 100678 100890 101455 I02I92 103220 104382 106804 107166. 500 Mark. 1177 2479 2999 4990 6122 8506 10020 12308 18521 20296 21589 23210 31439 32226 34589 34885 36588 40059 40566 42155 43195 44749 48028 5II43 54163 54629 54844 55208 55966 58623 59704 62427 68627 68960 71379 71553 73844 74041 79176 82184 86736 89399 91377 91561 92691 93706 95256 96200 96743 99724 100339 101398 I0I662 101962 I02I24 106349 107034 I089S7 109794. Dresdner Produkten-Börse, 21. Oktt. 1912. Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Westen, weitzer —, brauner alter 75—77 Kilo, 205—209 M, do. 73 bis 74 Kilo 199-202 M, do. neuer M, do. russischer rot 241—247 M, Kansas alterund neuer, 241—247 M, Argentinier 235-239 M Manitoba 4 225-227 Mark. Roggen, inländischer alter M, do. neuer 70—73K. 170—176 M. Sand do. do. 70—73 Kilo 172—178 M, posener neuer M russischer alter 194-196 M. Gerste, sächsische 200—220 M, schlesische 215-227 M, pole- ner 215—227 M, böhm 230-242, Futtergerste 170-175 M. Hafer, sächsischer 190-205 M, schlesischer 195-205 M. (Feuchte Ware unter Notiz.) Mais Cinquantine 208—212 M, Rundmais M. La Plata, gelber 156—159 M. Erbsen, Saat u. Futter, 180-195 M, Wicken 208-220 Bl. Buchwesten, inländischer 205—215 M, do. fremder 205— 215 M. Melsaaten, Winterraps, scharf trocken M. Leinsaat, feine 320—325 M, mittlere 300—310 M, La Plata 285—290 M, Bombay 325—330 M. Rüböl, raffiniertes 75 M. Rapskuchen, (Dresdner Marken), lange 13,50 M, runde — M Leinkuchen, (Dresdner Marken) I 19.50 M, ll 19.— M. Mal? 35,00-37,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken), Kaiserauszug 36.50—37.00, Grietzlerauszug 35,50—36,00, Semmelmehl 34.50—35.00 M, Väckermundmshl 33.00 —33.50, Grietzlermundmehl 24.50 bis 26.00, Pohlmehl 22 00-23.00. Roggenmehle (Dresdner Marken', Nr. 0 27,00—27.50 Nr. 0/1 26 00-26 50 Nr. 1 25,00- 25.50, Nr. 2 22 50—23.50, Nr. 3 21.60—22.50, Futtermehl 15.80—16.40. westenkleie «Dresdner Marken), grobe 11.80—12.20, feine 11.60-12.00 Roggenkleie, (Dresdner Marken), 12.60—13.00 M. SerNnor Sslrslvsberickl vom 21, Oktober. An der Getreidebörse war das Geschäft sehr still, die Kurse im allgemeinen schwächer. Wocksnsptsiplan Der l^gl. lSottbvalsr zu Dresden. Königliches Opernhaus. Mittwoch, 23. Oktober: Fra Diavolo. (Anfang >/,8 Uhr.) Donnerstag: Mignon. (V-8 Uhr.) Freitag: 1. Sinfonie-Konzert Serie u. Solist: Severin Eisen ¬ berger. (^/r8 Uhr.) Sonnabend: Tiefland. (^8 Uhr.) Sonntag: Tannhäuser. Elisabeth: Sophie Wolf als Gast. (7 Uhr.) Montag, 28. Oktober: Bolksvorstcllung. (8 Uhr.) Königliches Schauspielhaus. Mittwoch: Narrentanz. (>/,8 Uhr.! Donnerstag: Für die Dienstag-Abonnenten des 22. Oktober: Belinde. (H28 Uhr. Freitag: Gabriel Schillings Flucht. (V28 Uhr.) Sonnabend: Flachsmann als Erzieher. C/28 Uhr.) Sonntag: Gabriel Schillings Flucht. (V-8 Uhr.) Montag: Die Journalisten. (V,8 Uhr.) „Still — 0 still.' bat fi« l«is«. „Wa«» Eva — t«ure Eva — wa»« ? Bitt« sag«» Si« r» mir schnrll. Man kommt zurück,' bat rr driugrnd. vi« trat vo« ihm fort. „Ich will darüber nachdenke« — lasse« Sie mich jetzt — morgen sollen Sie r» wissen,' flüsterte fi«, vor Angst u«d Lieb« fast vrrgrhend. „Da«k, tausend Dank!' — Da trat Wendenburg wieder ein. Niemand hatte «in Recht, sich im weiteren Verlaus« de» Abend» über Bernhard» Mißstimmung zu beschweren. Sr war heiter fast übermütig und sein« Augen strahlt«« siege«- sicher in die Eva». Eva» Herz wurde indessen immer schwer«» u«d schwer«». Sie wußte, di, Enlschridung wa» »ah», und ihr Her, kämpf« vo» neuem zwischen Liebe und Dankbarkeit. Sie batte Bern. ha»d eine Unterredung versprochen und diese» Versprechen mußte fi« ihm halten. Daß er um ihre Hand bitte» würde, nmßie fi« nun grwiß; aber so sehr fi« auch dagegen kämpfte und ängstlich «ach einem Au»weg sucht« — fi« mußte ihm ihr Jawort verweigern. Wie er da» aufnihmen würde? Si, erzitterte, w«nn fi, an siinr herrischen, zwingende« Auge» dachte, di, doch so heiß und innig um L ebe flehen konnte«. Wa» sollt, sie ihm sag««?" Sollt« st, ihn belügen, ihn glaubt» machen, fi« li«be ih» nicht? Oh er würde ihr diesen Glauben verw«ig«r». Nein — da» beste war, fit sagt« ihm di« voll« Wahrh«it. dann müßt« «r doch «insehe», daß fi« ihm nicht angthörrn könnt«. So saßt» sich dir btidt» Mensche» gegtnüber. Neben ihm die zarte, blonde Gab', die mit glänzende» Augen an stinin Züge» hing nebtn ihr Horst Wendenburg, der sich kaum noch zu beherrsche» vermochte. Auch in ihm drängt« sich alle» zur Entscheidung. Voll brennender Ungeduld er- wartrte er Bernhard» Werbung um Gabi. Worauf wartete dieser »och? Zeigte rr ihm nicht deutlich genug, doß er al» Freier willkommen war,?' Da» Zusammenleben mit Eva war de« gereiften Mann», den die jung« Lieb« noch einmal gepackt hatte, zur Qual, freilich zu einer Qual, di« ihn berauschte. E» erschim ihm nur grausam gegen sich selbst, daß rr seine L ebe verschweige» sollt«, bi» Gabi verlobt war. Da» junge Volk brauchte freilich nicht mit der Zeit zu geizen, aber er — jede vrrlorenr Minute war idm kostbar und un ersetzlich. Und war e« nicht auch für Eva bisse», wen» er sich er klärte? Er nahm sich fest vor, die nächste Gelegenheit zu be nutzen. Mochte sich Gabi dann mit der Tatsache abfindr«, daß Eva ihr, Stiefmutter wurde. Und Horst Wendenburg wiegte sich in süße Träume Eva mußt« dann sehr bald sein Weib werden, schon weil sie bei ihm im Haus« war. Er würde ohnedtr» während de» Brautstand«» nicht vi«l in Villa Anna Irbe» kö»n«n. Eva sortzusch cke« während di«s,r Zelt, ging nicht a«. Wo sollte sie hi«. Ihr« Mutter lebt« allerdi«g» «och, und war in Berlin, aber selbst wenn er seinem sterbenden Freund, Eva» Vater »icht gelobt hätte, Eva ihrer Mutter fernzuhalte«, so hätte e» nie darein gewilligt daß Eva diese Frau aussuchte. So viel er über sie hatte i» Erfahrung bringe» können, hatte sie an einer kleine» Vorstadtbühne «in E»gagem«nt g«funden, welche» ihr jeden all» sehr wenig einbrachte, den» sie hatte sich nicht entblödet, Wendenburg vor kurzer Zeit in einem Briese anzubetieln. Er hatte ihr einig, Hundertmarkscheine ringeschickt mit der Bedingung, daß fi« «i« versuch«« sollt«, sich Eva zu «ährren. Eigentümlicher Weise hatte gerade in letzter Z«it Eva einigemal« nach ihre, Mutter gefragt. Wendenburg bat st« jedoch stet», stch in Gedanken nicht mit der Mutter ,u b«faffen. Si« lebe noch immer al» Schauspielerin in Berlin. Eva möge an den letzte« Wunsch ihre» Vater» denken und die Fra« zu vergesse» suche», dir seinem Leben zum Fluch ge worden sei. A!» sich Bernhard vo» Eva verabschiedet«, li«ß rr sein, L p pen länge» und frster al« sonst auf ihrer Hand ruhen, u«d ei« leise«: „Auf morgen!' tönt« an ihr Ohr- „Auf morgen!' (Fortsetzung folgt.)