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Nr. 132. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 7. November 1912. Seite 2. besten Kräfte heranzuziehe», um den Besuchern seiner Veran staltungen einige genußreiche und lehrreiche Stunden zu bieten. Und wie gut ihm das gelingt und wie dankbar man ihm für seine Bemühungen ist, dafür legte die große Anzahl der Be sucher, die kaum in der Hübnerschen Restauration unterkommen konnten, das beste Zeugnis ab. Und keiner, der da gekommen war, dürfte es bereut haben, denn jeder Besucher, gleichviel, ob alt, ob jung, ob hoch, ob niedrig, konnte von dem Gehör ten etwas mit nachhause nehmen. Nachdem Herr Kaufmann Fiebig mit Worten der Begrüßung und Bekanntgabe des Pro gramms den Abend eröffnet hatte, trug zunächst ein Männer- guartett eines der alten, lieben Heimatlieder trefflich vor. Dann begab sich der uns nicht fremde und von uns sehr geschätzte Herr Rolle aus Löbau an das Rednerpult, um uns durch einige Proben seiner köstlichen Dialektvorträge zu erfreuen. Seine geradezu großartige, humorsprudelnde Vortragsart zeigte er uns zunächst durch zwei Gedichte in Oberlausitzer Mundart: „Erscht müssen se blojen" und „Die Strietzelfuhre". Der humor volle Inhalt dieser reizenden Gedichte und aber vor allem die köstliche Wiedergabe derselben löste ganze Lachsalven aus. Rei cher Beifall wurde Herrn Rolle zuteil, ebenso nach dem Vor trag zweier weiterer Gedichte. Der Hauptaufgabe hatte sich Herr Oberförster Rußig unrerzogen mit seinem Vortrage: „Was uns die Heimat erzählt" Auf diesen au ßerordentlich interessanten und ausführlichen Vortrag näher einzugehen fehlt uns heate der Raum, auch möchten wir den Herrn Redner nicht vorgreifen, da er selbst beabsichtigt, seine Ausführungen im Druck erscheinen zu lassen. Nur eini ges wollen wir kurz herausgreifen. Der Herr Redner führte uns in die Geschichte Ohorns etwa vom 18. bis 19. Jahrhun dert. Zunächst der Name Ohorn: Diese leiten die Quellen ab von dem wendischen Wort Tabor — Ahorn. Dann hörten wir von der Entwickelung des früher nur ackerbautreibenden Ortes, von der Einführung der Industrie, der Bandweberei, ferner von den Freuden und Leiden, die über die Ortschaften herein brachen. Zunächst waren es schlimme Zeiten, die Lie Hussitten- kriege, der 30jährige und der siebenjährige bis zu den napo leonischen Kriegen brachten. Furchtbare Verheerungen, Schreck nisse blieben in dieser Zeit auch den Bewohnern Ohorns nicht erspart. Ferner erfuhren wir von den Besitzern der mit der Geschichte Ohorns eng verknüpften Gutsherrschaft, von grau samen und gerechten Herren, von Frohndienstzeiten bis zur Entwickelung des freien Mannes. So führte uns der Herr Redner an der Hand alter Chroniken, aus denen die interessan testen Stellen, wie Lehenbriefe, Urteile, Begnadigungen und dergleichen vorgelesen wurden, bis in das 19. Jahrhundert hi- nein. Gelegentlich eines weiteren Vortrages, den Herr Rußig in Aussicht stellt, soll dann die neue Zeit behandelt werden. Großer Beifall war der Dank für die lehrreichen und interessan ten Ausführungen. An diesen Vortrag schloß sich noch eine so genannte Debatte. Herr Prokurist Vogel, Herr Baumeister Söhnel, Herr Oberlehrer Sticht brachten noch Vorträge im Sinne des Heimat-Abends. Herr Julius Boden zeigte in rührender, schlichter Weise, wie man auch mit geringen Mitteln die Liebe zur Heimat' pflegen kann. Herr Frenzel erfreute durch den Vortrag des Liedes: Mein Hetmattal. Schließlich dankte Herr Pastor Köhler für all die Gaben und mahnte eindring lich zur Pflege der Liebe zur Heimat, zur heimatlichen Art und zur Heimatsprache. Allg. Gesang: In der Heimat ist es schön und Treue Liebe bis zum Grabe bildeten den Rahmen und den Schluß des trefflich verlaufenen Vortragsabends. Herr Kaufmann Fiebig dankte allen, die zum Gelingen beigetragen und lud für den nächsten Vortragsabend, in dem Herr Proku rist Vogel über den wirtschaftlichen Entscheidungskampf zwi schen Deutschland und England sprechen wird, herzlich ein. Obersteina. (Mtlt rä r-Ko nze rl.) Den Musik freunden unseres Ortes bietet sich nächsten Sonnabend ein seltener Genuß: die Kapelle de- Königl. Sächs. Feldartillerie-RegimentS Nr. 12 konzertiert unter per sönlicher Leitung ihres Musikmeisters Herrn H. Göhler im Saale des Gasthofs „zur goldenen Krone". Hoffent- lich wird dar Konzert, bei dem ein seingewähltes Pro- gramm zum Vortrag kommt, recht gut besucht; auf seine Kosten wird gewiß jeder Besucher kommen. — (Flotte.) Die Welt steht dauernd im Zeichen der Flottenpolitik. Ist auch die Spannung, die wäh rend der Marokkokrisis über Europa lag, gewichen, so dreht sich das öffentliche Interesse nach wie vor um die Flottenpolitik der beiden Mächtegruppen Dreibund und Tripelentente, die durch die Dislokationen der englischen und französischen Flotten, die Flottenrevuen und den gemeinsamen Besuch englischer und russischer Flottertteile in Kopenhagen sowie die neuen Flotten- gesetze zum Ausdruck kommt. Dazwischen spielen die Bestrebungen, zu einer politischen Verständigung mit England allein oder zwischen den beiden Mächtegruppen zu gelangen, eine nicht unbeträchtliche Rolle. Mit all diesen Fragen beschäftigt sich eingehend der Leitartikel des Oktoberheftes der „Flotte". Ein zweiter, reich illu strierter Aufsatz beschäftigt sich mit dem gegenwärtigen Stand der Torpedowaffe, die in den letzten Jahren so beträchtliche Fortschritte gemacht hat, daß sie vielleicht die Flottentaktik aller Mächte von Grund aus umzu- wanveln imstande ist. Nicht minder anziehend ist da» Lebensbild de» großen Heerführers Goeben, dessen Na men der neueste, schnellste und stärkste Panzerkreuzer trägt, der soeben in die Hochseeflotte eingereiht wurde. Wie stets bringt diese verbreitetste Monatsschrift Deutsch- lands auch eine fesselnde Unterhaltungsbeilage und manche interessante Nachrichten au» dem Flottenverein». leben im In- und Auslande. Schmeckwitz. (Hohe Auszeichnung.) Herrn Pastor em. Saupe, der wegen hohen Alters bereits in Ruhestand getreten, aber die letzten zwei Jahre noch als Seelsorger tätig war, wurde von Sr. Majestät dem König das AlbrechtSkreuz 1. Klasse mit der Krone verliehen. Arnsdorf. (Ueber das tragische Beschick) der Ehefrau der von hier verschwundenen Schmiede meisters Gerisch wird noch mitgeteilt: Gerisch hatte hier ein gutgehendes Geschäft; er arbeitete mit 2 Gesellen und 1 Lehrling, doch scheint er sich auf seiner Scholle nicht wohlgefühlt zu haben. Abenteuerlust hat den jungen, erst in der Mitte der 20er Jahren stehenden Mann gepackt, und er hat mit einem Freunde aus Börnersdorf wahrscheinlich die Reise über den Ozean angetreten. Für die junge Frau, die erst 21 Lenze jählt, war der Schlag niederschmetternd, umso mehr, als der Meister in der letzten Zeit die Buchführung vernachlässigt hatte und seinen Verpflichtungen bet den Lieferanten nicht nachkam. Irgendeine Gefahr war nicht vorhanden. Die Eltern der jungen Frau sind nicht unvermögende Besitzer in Löwenhain. Eine Firma drängte, als sie von dem Verschwinden des Mannes hörte, auf sofortize Bezahlung, und darüber scheint die Frau vollends den Kopf verloren zu haben, sodaß sie den unseligen Schritt tat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Ein kleines Kind trauert um die Mutter und auch um den Vater, der durch den unüberlegten Streich so tiefes Weh über drei angesehene und hoch achtbare Familien gebracht hat. Bautzen. (Das Fleisch wird billiger.) Un erwartete Wirkungen hat hier der von der Stadt ein gerichtete Verkauf dänischen Rindfleisches gezeitigt. Die Fleischerinnung hat nämlich beschlossen, die Fleisch preise durchweg um 10 Pfg. pro Pfund zu ermäßigen. Als Grund zu dieser aufsehenerregenden Maßnahme wird angegeben, man wolle dem Publikum zeigen, daß die Innung alles tue, um der Bewohnerschaft billige» Fleisch zu liefern. Meißen, 7. November. (Geh. Oekonomierat Steiger, Mitglied der Ersten sächsischen Kammer.) Die Stände des Meißner Kreises wählten gestern den Geh. Oekonomierat Steigcr-Leutewitz an Stelle des Gras Rex Zehista zum Mitglied der Ersten sächsischen Kammer. Zwickau, 7. November. (Plötzlicher Tod.) Der erste Staatsanwalt beim hiesigen Landgericht, Ober staatsanwalt Dr. Kunz-wurde gestern im Landgerichts- gebäude vom Herzschlag getroffen und war sofort tot. Zittau, 5. November. (80 Personen an Tri- chinenvergiftung erkrankt.) In den preußi- scheu Grenzorten Großradisch und Thräna sind 80 Personen an Trtchinenvergiftung erkrankt, mehrere da von schwer. Amtliche Untersuchung ist eingeleitet, sj ß Plauen, 6. November. (Leichenfund.) Auf der Elstertal-Etsenbahn-Brücke bei Jocketa wurde gestern die gräßlich verstümmelte Leiche eines Manne» aufge funden. Bei dem Toten sand man eine Visitenkarte auf den Namen Reinwald Brühl. H Freiberg, 6. November. (Vom Zuge.über- fahren.) Aus dem Bahnhof Mulda wurde der Hilfs weichenwärter Porstmann von einem Güterzuge über- fahren und so schwer verletzt, daß er alsbald starb. Chemnitz. (Dar Fe st ihres 75jährigen Bestehens) feierte die bekannte Firma Wilhelm Vo- gel, an deren Spitze Geh. Rat Vogel, der zweite Vor sitzende de» deutschen Handelslager, steht. Geh. Rat Vogel wurde zum Ehrenbürger der Stadt Lunzenau ernannt. Den Arbeitern wurden von den Fabrikinha bern je ein Sparkassenbuch überreicht, außerdem wurde ein Fond von 75 000 Mark errichtet. Seiner Vater stadt Lunzenau schenkte Geh. Rat Vogel 25 000 Mk. ^agssgsfcmcvts. — (Der Kaiser) verlieh dem italienischen Mi- nister des Aeußeren Marchese di San Giuliano den Schwarzen Adlerorden. — (Ein denkwürdiger Tag) war der 4. November. An ihm wäre eigentlich da» Jubiläum der 25jährigen Regierungstätigkeit Kaiser Wilhelm» II. zu feiern gewesen. Denn am 4. November 1887 reiste der damalige Kronprinz Friedrich noch San Remo, um dort Linderung für sein tödliche» Leiden zu suchen. Da sein Vater, Kaiser Wilhelm damal» schon, wie der amtliche Ausdruck hieß, „körperlich behindert" war, und die Regierungsgeschäft« nicht mehr in vollem Um fange ausüben konnte, wurde sein Enkel, der heutige Kaiser Wilhelm, damals noch Prinz Wilhelm, „auf allerhöchsten Befehl" mit der Unterzeichnung der Ka- binett-erlasse beauftragt. Somit sind also am Mon tag 25 Jahre seit dem Regierungsbeginn Kaiser Wil- Helm II. verflossen. — (Pri nz H ein rich) ist nach fast dreimonati ger Abwesenheit von seiner Reise nach dem fernen Osten gestern früh in Berlin eingetroffen. Cöln, 6 November. (Zur Vermittlung-, aktion der Großmächte.) Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin telegraphiert: Da» Interesse an den milt- tärischen Ereignissen des Kriege» ist hinter der Span- nung zurückgetreten, mit der man die Entwirrung der politisch-diplomatischen Situationen verfolgt, die er veranlaßt hat. Da» türkische Gesuch um Herbeifüh rung eine» Waffenstillstände» wird den kriegführenden Staaten übergeben werden, wenn die anderen Groß mächte zustimmen. In der Presse wird der Mißerfolg, den da» Gesuch in Frankreich gehabt hat, damit er klärt, daß e» Poincarä in der Form einer Bitte um Intervention vorgelegen habe. Wenn dem wirklich so ist, wa» wir dahingestellt sein lassen müssen, dann wäre die schroffe, ohne Mitteilung an die übrigen Mächte erfolgte Ablehnung ja erklärlich. Aber da» ist von geringerem Interesse gegenüber dem Schicksal de» zweiten Gesuche», daß ja jetzt vielleicht zur Folge ha ben wird, daß der Balkanbund mit seinen Bedingun gen hervortritt. So wird sich vielleicht schon in den nächsten Tagen Herausstellen, ob die Bulgaren die Frage des Besitze» Konstantinopel» wirklich in» Rollen bringen und vor die Entscheidung stellen wollen. — (Die erste Sitzung de» Reichstage») nach den Sommerferien wird voraurstchtlich auf den 28. November anberaumt werden. Amerika. Newyork, 6. November. (Die Präsi - drnten-Wahl in Amerika) Dr. Wilson ist mit 302 gegen 266 Stimmen zum Präsidenten gewählt worden. In Ohio schlug er Taft und Roosevelt. — Der neue Präsident wurde von einem Zeitung»ver- treter befragt und erklärte, daß seine Politik das Ziel verfolge, den Trusts und den Zolltarifen den Krieg zu erklären. Hingegen werden wir un» den Arbeiterge- setzen zuwenden, die bei un» sehr im argen liegen. Ferner den fiskalischen und den Feldgesetzen. Für unsere Farmer muß alle» getan werden, wa» im In- teresse der Landwirtschaft liegt. Der Ackerbaukredit, der in Frankreich in so hoher Blüte steht, muß auch bei un» eingeführt werden. Was die Ftnanzreform anbelangt, so werden wir versuchen, sie in kurzer Zeit durchzuführen. In den auswärtigen Angelegenheiten kann man sicher sein, daß die Verewigten Staaten an ihrer loyalen und friedlichen Politik auch in der Folge zeit festhalten und daß die ihr vorliegenden internatio nalen Probleme in dem Sinne weitgehender Gleichheit für alle gelöst werden. — Da» Resultat der Präsiden tenwahl in Nordamerika bietet keinerlei Ueberraschung, Dr Wilson hat da» Rennen gemacht. Da» Dazwischen treten Roosevelts machte die Situation zu einer recht komplizierten und es gab nicht Wenige, welche mit ziemlicher Sicherheit voraussehen wollten, daß er die Präsidentschaft zum zweiten resp. dritten Male erhal ten würde. ES läßt sich aber nicht leugnen, daß Roo sevelt infolge seines etwa» herrischen Verhaltens und Auftretens während der letzten Jahre bei oer Bevölke rung viel an Sympathien verloren hat. Der große Schlag ist ihm mißgülckt, Herr Roosevelt wird nach wie vor Privatmann bleiben, die Aussichten auf eine Prä- sidenlschaft sind wohl für immer dahin und vielleicht sein politischer Einfluß überhaupt, zumal jetzt Demo kraten ans Ruder gelangen. Auch Herr Taft dürfte in der Versenkung verschwinden. Er war wohl eine Persönlichkeit, die da» Beste wollte und auch manche» Gute geschaffen hat, aber e» fehlte ihm die rechte Jni- tiative, seine Politik blieb in dem breitgetretenen Ge leise, höchstens, daß er gegen die Trust» die Zügel nicht so scharf anzog wie sein Vorgänger Roosevelt. Dieser war zweifello» der weitüberragendere, und unter ihm betätigte sich die Unionsregierung auch kräftig nach außen hin, nicht zum Schaden der Autorität der Ver- einigten Staaten. Newyork, 6. November. Zum Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten wurde der Gouverneur Thomas King Marshall au» dem Staate India mit überwäl tigender Stimmenmehrheit gewählt. Lie ttleilung im Gen. Der Krieg ist au»; nun geht es zur Erbteilung. E» wäre lächerlich, noch vom „Statu» quo" zu reden; da» war es sogar schon, al» sich die Diplomatie der Großmächte darauf festlegte. Die Großmächte können nicht aus alle Zeit ein morsche» StaatSgefüge erhalten, auf Kosten jüngerer Völkerkrast, Jahrzehntelang hat der Ausblick auf die not- wendig werdende Erbteilung auf dem Balkan die Groß- staaten Europas in Besorgnis gehalten. Nun ist der Fall eingetreten. Wird man nur die europäische Hinterlassenschaft teilen, oder wird auch die asiatische Türkei bet dieser Gelegenheit in Angriff genommen? E» läßt sich noch gar nicht absehen, wie weit die Dinge treiben. Sicher ist einstweilen nur, daß die Großmächte mit einem gewissen Schaudern der Sach- läge gegenüberstehen, und daß sie durchaus nicht einig sind. Konstantinopel» Furcht vor Christenmetzeleien Konstantinopel, 4. November. Die Bevölkerung von Konstanstinopel ist stark b-unruhigt bei der Vorstellung an die Vorgänge, die sich abspielen können, wenn die ausgehungert , demoralisierte, völlig geschlagene Armee sich über die Stadt ergießt. Vermutlich haben sich die Botschafter bet ihren Besprechungen dahin verständigt, der türkischen Regierung nahezulegen, für eine sofortige Rücksendung der flüchtigen Truppen nach Anatolien Vorsorge zu treffen. Fall» die Regierung dazu außer- stände wäre, würde wahrscheinlich der Einzug der Bulgaren in Konstantinopel al» wirksame» Mittel zum Schutz gegen Metzeleien angesehen werden. E» erhöht nicht gerade den Mut der Bevölkerung, daß einige Botschaften ihre eisernen Tore ausbessern lassen und die österreichische Botschaft eine Schutzwacht von 15 Matrosen de» österreichischen Stationär» Tauru» erhielt. Angesicht» de» fanatischen Hasse» auch der europäisch gebildeten Türken müssen die umfassendsten Sicherheitrmaßnahmen getroffen werden. Vier Armeekorp» vernichtet. London, 4. November. Der „Daily Chronikle" ver öffentlicht ein sieben Spalten langes Telegramm, worin der Beginn der Kämpfe an der Linie Lüleh Burga»— Tschorlu geschildert wird, die mit der Niederlage der Türken bei Lüleh Burga» endeten. Er sagt, e» fei die« die schlimmste Niederlage gewesen, die eine Armee seit der Katastrophe erlitten habe, von der die große Armee nach dem Brande von Moskau heimgesucht worden ist. ES sei <tne Verwirrung entstanden, wie sie vielleicht in der Schlachtengeschichte einzig dastehe. In den letzten Stunden befand sich die zurückflutende Armee in einen Zustande unbeschreiblicher Panik, alle» schleuderte die Waffen hinweg und floh, wa» die Beine halten tonnten. Nach allen Himmel»richtungen jagten die von wahnsinniger Furcht erfüllten Mann schaften und Offiziere davon, Brigaden verkleinerten sich im Handumdrehen zu Regimentern, Regimenter