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Nr 142 Pul-nitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 30. November 1912. Seite 11. XIe1Üei'-81okk6, unübertroffen an Zckönksit un6 6Isn^ Kleiä 20,—, 27 —,33.—, 42.— Direkter kerux aus clen deäeutenästen 1-krilcen, xrökte leistungssäkixlceit Qui6o Wünsciis, Lbüederg, blauplsirake 19 Ws ÜS8 WiMlM-sW .-. empfehle als sehr passende Geschenke .-. ^bk-, Sei-vier- — unü 2ier - liseke, Kürsieir-Slünllei', vrek-Sessel, Sekreid- skükle, klumen-Ständer usw. —- -- 8ä^tk. ^ecjLpvvs^y: v^men - u. Leise- ^seken, ^N2ugs - Lokker, Ligsrren- unü 2ig3retten-Lluis, porleinonnuies, Leise- I^eeesu^res, Kriek- uuü Visikenkurien- l'useken, Sekul - 1'ornisker uncl -l'usekeu isl-tißss Wolsks»'- un6 "slseklep-si/!öbsl Ukicj 8tükls, ^r08868 dunt^pbsn bettel' ZiüMctmesr sofort weg durch 8 I i 1 », Flasche 50 Pfg. August Müller, Lange Str.13 Herren- u. Damen-Friseursalon. 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Aber «» ist doch so — sie will meine Frau nicht werden.' »Aber sie liebt dich doch — ich wrß, sie lieb! dich noch immer" sagt« Mcria b-st'mm'. D- .Ja, da» leugnet sie auch nicht. Aber hört nur, walk sie sich nun wieder ausgegrübrlt hat, um mich und sich von neuem zu quälen. Bernhard erzählte ihnen nun seine Unieredung mit Eva — Mario unterbrach in off mit ungedultizen Zwischen rufe«. „Das ist ja Unsinn." rief sie zum Schlvffe seines Berichte». »Gleich gehe ich hinüb,r zu ihr und setze ihr den Hopf zurecht." f«» Sie sprang resolut auf und wollte gehen. Da hielt sie Fritz am Arme fest. L: hatte e.nst und rnh'g zugehör». Auf seinem Gesicht «schien ein eigenartige» Lruchien. H »Du bleibst h««r Maria und läßt mir da» Mädel in Ruhr. JH habe so etwa» komme« sehen. Bei Tv^s Charaktrraniagr war solch «ine «».ffrssavg vorauSzu^he«. Bernhard hat ihr gesagt, wa» zu sagen war. Nun laß sie erst innerlich zur Rub« iommen. — El ist wirklich da» bist?, mein Jung, du fährst wieder nach Hause. Wern wir jetzt aus Eva eiarrde», zwingen wir sie, sich unserer Meinung anzupassen. Da» hätte nicht» Gute» im Gefolge und würde dein Glück bedrohen. Die Frauen habe« olle «inen Punkt, wo die Vernunft aurhakt — jawohl Maria — auch du. Ich will dich nur daran erinnern, w>e du mir «ine» Tage» durch deine Kündigung eine« S uhl vor die Türe setz est und mir einfach im Groll davo« laufe» wolltest. Also laßt Eva selbst zu des Ueberzeugung kommen, daß die mühsam aufgn baute Scheidewand von Pappe ist." »Wen« ab« nicht? " rief Bernhard im zornigen Schmerz. »Sie hat r» wahrlich zur Virtuosität gebracht, sich selbst de» Weg zum Glück zu sperr,« Herrgott — wenn ich da» Mädel nicht so unaussprechlich li»b hätte I Wa» soll den« solcher Kl«i«kra« zwischen zwei Menschen wie wir." »Frauen find oft kleinlich im Großen und groß im Kleinen — auch dir besten. Aber Eva ist rin vernünftig denkrudrr Mensch, fit besinnt sich schon mein Jung, verlaß dich darauf. Und laß den Kopfinichi hängen, in vier Wochen feier« wir fröhliche Verlobung — mein Wort darauf. Schau dir mein« Maria an! Di« macht mir «in bitt«iöle» Gesicht, weil ich sie i« ihrem Teschecht beleidigt habe Aber ste ist eine gar zu kluge und prächtige Frau, di« schnell mit solchen Torhriten fertiq ist. G b ach! — glrich fällt sie mir um den Hal» und ist wieder gut. Maria muß'« lächelnd sein« Prophezeiung erfüllen. ^Nun s« nur gilbst Bernhard. Wa» Fritz sagt ist schon reckt. Und er weiß wa» er spricht. Ich sollte doch meine» Ty annrn nicht kennen, wenn ich nicht wüßte, daß er sich schon heiml'ch vorgenommr« hat, mit Eva ein ernste» Wort zu sprechen- Und so überzeugend wir er, kann e» keiner," Fritz lachte. ,Wa» bist du für «in kluge» Wr>b, Maria, Durch und durch siehst tu die Menschen. Man muß sich hüte» vor dir." »Wenigste«» du, mein Alter — für meine Augen bist Ku von Gla». Du w llst «» nur deshalb nicht leiden, daß ich mir Eva spreche, weil du selbst rin Kraftwort kennst, welche» sie zur Venunft bringt," sagte Maria zärtlich. Er küßt« fie andächtig auf die Stirn. »Du Hellseherin. — Aber nun holla — mein Jung — in «mrr halben Stund« geht kein Zug — ich kann dich hi«, jetzt gar nicht brauchen. Schleich dich durch die Büsche, daß dich die Gören nicht «wischen, den» wen» fie dich auf ihren Kriegspsad wittern, gibt «» Kampf und Geschrei. Und danach ist dir j'tzl schwerlich ,u Mute. Also ade und guten Mute», e» wird alle» gut." Bernhard schüttelte ihm die Hand. »Onkel Fritz — au» mancherlei Nöte« hast du miS schon berausgrhauen — ob e» dir aber auch viermal glücken wird?" ,E» wird." vir schüttelte» sich die Hände. Al» Fritz kurz» Zeit dinach durch de« Garte» nach der Fabrik hinüber giag, bffeb er stehen und sah lächelnd einem Käfer zu, drr wieder und wieder an einem Grashalm emporkletterte, um immer wieder damit umzufalle«. „Warum tut er da» wohl?" dacht« rr, . v li > von der imposanten Höhe eine» Grashalm», Ausschau halte» über sei«« kleine Wrlt? Warum Ilettnt er den» «ich! lieber an einem Baum rvpor!" s Warnm? Da richiei« er sich empor und sah mit firmendem Ernst in» Wei!« „Diese Frage will ich mir doch in Zukunft abgewöhne». Habe ich in jmer grauenvolle« Nacht nicht auch g«fragt: Warum ließ Gott zu, daß so fi»k«e Gedanken t« Herze« Bettina» erwachte»? Da war ich auch so «in dummer Käser, der sich müh««, auf ei« Grashalm zu kommen. Nu« hab« ich de» Baum erwischt und schaue von ob«» h«rab. Wie weit ist nun mein Stficht»kr«i» geworden? Ich weiß nun „warum". Und Bettina wird dennoch durch diese finster« Stund« da» Glück ihre» Sohne» begründet habe«." Man ließ Eva i« den nächste» Tagen gewähre». Nur doppel! lieb und gut waren Herbig» zu ihr. Da» junge Mädchen kämpfte eine» schweren Kampf. Gewaltig zog es fie zu den G liebte» — wir gern hätte fie sich ihm zu ris«» gegeben. Und doch fürchtet« sie sich, ihm aniugrhöre». Die Mutter stand zwischen ihr und ihre« Glück. Nie kam fie darüber hmw«g, da» fühlt« fie. Und doch bat ihr Hrrz immer dringende» für den Geliebte». Sir fürchtete, ihm gegenüber machtlo» zu werde«. War fie aber schwach und gab nach — nie würde sie rin volle», reine» Glück an seiner Seite finden. Und diese Gewißheit quälte fie unsagbar, weil fie wußte, daß fie «ur voll und ganz beglücken konnte, wenn fie selbst glücklich war. Fritz und Maria erwähnte» Bernhard mit keinem Worte. Einige Tag, «ach seinem Besuche sagte Fritz zu sei»« Frau, al« fie allein waren: „Morgen früh re s« ich nach L. um B«tti«a zu besuche«. Entweder bringe ich fi« gl«ich mit, oder fie besucht un» i» den nächste» Tage«." Maria sah überrascht auf, gerade in ihn» Manne» ernste entschlossene Augen hinei«. (Fortsetzung folgt.)