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Nr 142. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 30. November 1912. Seite 10 ^5pie!vLren-M55iellunA 5 p-n-LiN I^ubsltt^ ! ! b k^orent ersbatt! Sclusncl tzsufe, I^ulsnit^. Risk. LsxkdLkäi, l.gngesti'gsse 2V. Ilnsrroiolits ^.118^'Llil in l'el/lvüin^ksgLenZüi^iietc. ünki'tigling vnn »emn- unä vamen-?L!2en. llmäphLitungen unü kieMglui^. ^08888 kell-l-sge!'. Ligene ünsettigung. ^LIIiZ-s-ds ^rsiss. ß<rrkL ßfrs Neueste Scherzartikel zum Totlachen. Gex,. Einsendung«. 35Pfg. in Marken. ) isahn, Dresden Eichendorfstr. 5. für schmerzloses Einsetzen künst licher Zähne, Plombieren, Zahn ausziehen, Nervtöten, Zahnrei- — nigen. — Spezialität: Gebisse ans Gold, mit und ohne Gaumen platte. Weitmöglichste Garantie und billigste Preisberechnung. jleiMnn Lmnr, ksmm i. 8s. Xirrsenr LoMorei empfiehlt von heute ab ff. Rosinen- unäManclelstoüen (b«»4s QusIiEst). Bestellungen auf Christstollen in I. und tl. Qualität werden auf das Sorgfältigste ausgeführt. Zur Verarbeitung gelangen nur beste Zutaten. 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Ist eil den» noch immer nicht genug der Entsagung? Wir haben mehr getan, al» unsere Pflicht. Nu» laß un« glücklich sein! Gabi» Schatte» wird nicht zwischen vn« stehen, st« würde selbst «n» segne», könnte sie es tu». Und der Onkel Horst weiß alle». Er schickt mich selbst ,u dir." Si« zog ihr« Hände zürück und trat von ihm fort. .Nicht Schatten find ek, dir ich fürchte. Sir trennen mich nicht do» dir. Auch der Gedanke an Okkel Horst nicht." .Was aber dan« ?" Sie sah schmerzlich bewegt zu ihm auf. ,Du mußt e« doch w ffm, umsonst hast du dich mcht so lange besinnen müssen, zu mir zu kommen und mir deine Hand zu biete». Hättest du dir doch da« erspart. Du weißt doch, daß ich Schmach und Schande mit mir bring«. Schwer genug ist e« dir wohl geworden, dich darüber hinwegzusetze». Aber ich kämr nir davon lol." Bernhard hatte sie verflS»d»i«lo« angesehen. „Wa« sprichst du da? Ich verstehe dich nicht." Sie hob abwehrend di« Hand. .Bleib doch ehrlich! Denkst du, ich weiß -« nicht, daß der Gedanke an die Schande meiner Mutter dich abhielt, früher zu mir zu kommen? E« hat dich Ueberwindung ge kostet, ich verstehe ek. trotzdem du mich liebst." Er hatte ihr« Händ« fest gefaßt «ud zog st« vara» zu sich herüber. .Da« hast du von mir geglaubt?" fragt« «» vorwmfl« voll. «Eva, — wo« geht mich deine Mutter an? Wa« hat si« mit unserem Glück zu tu»?' Si« ließ sich müd« in «inen Sessel gleite». .Sehr viel," erwiderte fi« leis«. .Hast du vergessen, daß sie im Grkängni« gesessen?" Bernhard kniete an ihrer Seite nieder und faßte ihre Hände. .Und du hast geglaubt, da« könnte mich beeinflussen? Mei« goldige« Mädchen — auch ich lieb« dich seit jenem Tag«, da ich dich kennen lernte. Schon al» Jüngling träumte ich sehnsüchtig von deinen goldschimmernde» Auge», ich schaffte und arbeitete nur für dich. Und da ich dich an mein verlangende« Herz nehmen wollt«, gingst du mir verloren. Nun endlich darf ich dich halten und da sprichst du mir von deiner Mutter. Wa« geht mich deine Mutter an, frag ich noch einmal?" .Nicht« — und fi« soll dir auch ni« «twa» angehen, de»« halb darf ich dir »ichi «»gehör«»." .Aber da« ist j, Torheit, Eva, willst du mit Gewalt eine neue Scheidewand zwischen un« aufbauen? Du hast nicht« mehr gemein mit deiner Mutter., die sich so schwer an dir versündigt hat, und brauchst keine Notitz von ihr zu nehmen." Eva seufzte. Desto mehr aber fi« von mir. Schon jetzt komm« ich nicht mehr lo« von ihr. Denk an deinen ehrlichen Namen. Du wirst an der Spitz« eine« groß«» Untern,hm,«§ stehen, viel« Augen sehen auf dich. Da darf sich kein Makel an dich hrranschleichrn. Und nun, glaube mir, meine Mutter würde sich brüste», daß du ihr Schwiegersohn wärst. Sie würde sich dir aufdrängr», maßlose Forderungen an dich stelle». Nein — da» wäre eine Qual, nicht au«zuhalten für mich!" Sie barg ihr Gesicht in den Händ«». Bernhard hatte ihr ruhig »«gehört. Sein Gesicht war ernst und bleich ge» worde». Nun zog er ihr die Hände vom Gesicht. „Eva — Eva — wahrlich, du hast «in« tzervorragenv« Befähigung dich selbst »u quälen. Meinst du, da» alle« könnte mich schocken? Mädchen, dann weißt du noch nicht, wa« du mir bist, wie groß, wie unwandelbar meine Liebe zu dir ist." Sie preßte die Handflächen fest aneinander. .Quäl mich doch nicht — mach e« mir doch nicht so schwer. Weißt du nicht, wa« e» mich kostet, dich von mir zu weise»? Doch, Bernhard, ich muß so handeln. Einst wirst du mir recht geben." Bernhard erhob sich und sah ernst und entschloffen in ihr Gesicht. .Nein — niemal«. Aber ich sehe ei», daß ich jetzt nichi« mit dir anfang?« ka«n — ich geh« also und lefse dich allein Und ich reise sofort ab. Aber ich komme wieder. Ja vier Woche« frage ich dich noch einmal, ob du mei» Weib werden willst. Nütze di« Zeit gut und werde ruhig und klar. Dein« Mutter toll dich nicht schrecke«. Ich werde schon Mittel und Weg, finde», sie zur Ruhe zu bringen. Beharr« nicht auf d«n kleinlichen B«den!en. Si« find mein«r großde»l«aden Eva nicht würdig. Du hast «in« wahre Sucht, dich selbst zu opfern, bedenk« aber ein«: Opferst du dich, so opferst du auch mich. Ich weiß, daß ich nur an deiner Seit« meine» Ich« höchst« Vollendung find«» kann. Ohne dich wird mein L-be» Stückwerk bleiben. Bedenk« da« — und wenn du dann »och den Mut hast, mich abzuwcisen — nein, du wirst ihn nicht haben. Leb wohl mein Lieb!" Damit ging er still aus dem Zimmer, ohne fich ihr noch einmal zu «Shrrn. Si« blieb in trostloser Stimmung zurück und wußte nicht welche« der rechte Weg für sie war. Bernhard warf sich seufzend in eine» S.fsel, ,E« ist furchtbar schwer, ei» Weib aukzukenue». Da denk« ich mir in meiner Selbstherrlichkeit, ich brauch« nur zu komm«» und dir Arme au«,«strecken — dann liegt mir schon da« Mädchen am Her,«». Nicht« ist». Sie weist mich ab."