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Nr. 90. Puttnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 1. August 1912. Seite 2. — (Vereinfachtes Verfahren für dre Trichinenschau.) Ein vereinfachtes Verfahren für die Trichinenschau soll auf Veranlassung des Kaiser- lichen Gesundheitsamtes von den Bundesregierungen praktisch erprobt werden. Nach dem neuen System ist nur die Entnahme von 14 statt 24 Proben erfor derlich, ohne daß die Zuverlässigkeit der Untersuchung dadurch in Frage gestellt würde. Sobald sich durch die praktischen Versuche herausgestellt hat, daß das neue System trotz seiner größeren Einfachheit gegen- über dem jetzt gebräuchlichen doch ebenso sicher wirkt, wie dieser, dürste das ReichSgesundheitSamt die Einführung beantragen. — (Falsche Reichsbanknoten von 100 Mark) sind in Chemnitz und Burgstädt am 1. Juni und am 5. Juli verausgabt worden. Diese No ten sind durch photographische Blaukopie hergestellt und mit der Hand vervollständigt worden. Stempel und Nummern sind mit roter, die künstlichen Wasser- färben mit graubrauner Farbe übermalt. Die Fasern sind durch farbige Striche dargestellt und die Riffe- lung scheint durch Ziehen mit einer Reißfeder hervor- gebracht zu sein. Die Banknoten sind ziemlich gut hergestellt. Sie tragen die Nummer 6728985 8. — (Der Bienenwirtschaftliche Haupt- verein im Königreich Sachsen) hielt am 27. und 28. Juli seine 22. Haupt- und 29. Vertreteroer- sammlung in Lichtenstein-Callaberg ab. Nach dem erstatteten Geschäftsberichte gehören dem sächsischen Hauptverein die Mehrzahl der sächsischen Bienenzüchter, nämlich 117 Zweigvereine mit 3800 Mitgliedern an. Die vom Plauener Verein etngebrachten Anträge, Kunstwaben auf ihre Reinheit untersuchen zu lassen, und auf die Erlangung gesetzlichen Schutzes der Bie nen gegen dar massenhafte Töten durch Zuckerwaren. Händler u. a. hinzustreben, wurden angenommen. ES wurden dann noch eine Anzahl Fachvorträge gehalten und eine von einem Mitglieds verfaßte Chronik des Hauptvereins überreicht. Dar 50jährige Bestehen dr» HauptvereinS soll 1914 in Leisnig gefeiert werden, während die Hauptvereinkautstellung mit Vertreter- und Hauptversammlung in demselben Jahre in Bau- tzen stattfinden soll. Ohorn. (KindergotteSdienst am Forst- Ha u s b s r g.) Nächsten Sonntag, den 4. August, nach mittags '/,3 Uhr, soll, wenn das Wetter günstig ist, vor allem für die Kinder der Schule zu Ohorn am ForsthouSberg ein KindergotteSdienst im Freien abge- halten werden. Die Ohorner Kinder, sowie die ande ren alle, die sich daran beteiligen wollen, mögen sich um 2 Uhr im Schulhof versammeln. Im gemeinsa- men Zug soll's von da aus nach dem von der Ritter gutsherrschaft freundlichst zur Verfügung gestellten Platz gehen. — (Eine Alarmübung) der vereinigten Wehren von Ohorn, Bretnig, HauSwalde und der Wehren von Großröhrsdorf findet in der Zeit vom 1.—21. August in Ohorn statt. Die Einwohnerschaft wird, um Beunruhigungen vorzubeugen, hierdurch da rauf aufmerksam gemacht. — (Einführung von Wässern in die Röder.) Die Herren 1. Lehrer Hermann Weigand, 2. Fabrikbesitzer Bernhard Schurig, 3. Fabrikbesitzer Ottomar Schurig und 4. Kaufmann Bruno Werner, sämtlich in Großröhrsdorf, beabsichtigen aus den von ihnen aus den Flurstücken 1006 c, 1004, 1004 c und 391a der Flur Großröhrsdorf zu errichtenden Wohn- gebäuden die Abwässer nach Klärung in einer für jedes Gebäude zu erbauenden biologischen Kläranlage durch bereits vorhandene Schleusen in die Große Röder einzusühren, wozu nach Z 23 Ziffer 1 in Verbindung mit 8 157 Ziffer 5 de» Wassergesetzes die Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschast als Wasseramt erforderlich ist. Nach 8 33 Absatz 1 des Wassergesetze» gibt dies die Königliche AmtShauptmannschast Kamenz mit der Aufforderung bekannt, etwaige Einwendungen binnen zwei Wochen, vom 29. Juli an gerechnet, da selbst anzubrtngen, widrigenfalls das Recht zum Wider spruche gegen die von der KönigAchen AmtShaupt- mannschaft vorzunehmende Regelung verloren geht. Die aus besonderen prioatrechtlichen Titeln ruhenden Einwendungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschlossen. Bretnig. (Frauenturnen.) Zu gemeinsamer turnerischer Arbeit versammelten sich am Sonntag vor. mittag '/zl2 Uhr die Frauenabteilungen des Meißner Hochland-Turngauer auf dem hiesigen Turnplätze. Be reits '/,10 Uhr traten 19 Turner aus Pulsnitz, Fran kenthal und Bretnig zu einem friedlichen Wettkampfe an, der mittags 12 Uhr beendet war. Unter Leitung des GauturnwartS Fischer Bischofswerda nahm alsdann das Frauenturnen seinen Anfang, und zwar wurden zunächst Frei-Uebungen mit einer Teilnehmerzahl von 122 vorgeführt, dann folgte das Wetturnen, an dem sich 93 Turnerinnen beteiligten. Zur Abwechs lung brachte der zweit; Turnwart Haufe einen Reigen der hiesigen Mädchenabteilung zur Aufführung. »/i4 Uhr nach beendetem Turnen wurde der Marsch nach dem «Deutschen Hause" angetreten und dort das Mittag», mahl eingenommen. Während des folgenden Kommer» seS, der mit einer Begrüßungsansprache des Gauvor- sitzenden Gebler eröffnet wurde und in welchem allge meine Gesänge und Vorführungen der Turnvereins Bretnig die leider so kurze Zeit verschönten, erfolgte die so sehnlichst erwartete PretSvererilung. Es erhiel ten Preise Mitglieder des 4 Bezirks (Eichenkranz mit Schleife): 1. Preis Kenner-Pulsnitz 74 Punkte, 2. Preis Willy Fichte Bretnig <63), 3. Preis Kurt Haufe-Bretnig (56), 4. Preis Alfred Hahn-Bretnig (55), 5. Preis Alwin Fichte-Bretnig (52'/,), 6. Preis Erwin Heinrich-Bretnig (52). — Damen (Eichensträuhchen mit Schleife.) 2) Weitspringen, 54 Teiln. 1. Preis Elsa Kochi, Bretnig 3,75 m, 2. Preis Wolf-Neustadt 3,71 m, 3. Preis Meta Mauksch-Bretnig und Helene Koch Bretnig 3,59 m. 4. Preis Elsa Koch II Bretnig, Heinrich-Sebnitz und Wenzel-Neustadt 3,55 m, 5. Preis Haufe-Neustadt 3,62 m, 6. Preis Weber-Ot tendorf 3,51 m, 7. Preis Willkomm-Sebnitz 3,50 m, 8. Preis Krüger-Neustadt 3,47 m, 9. Preis Eichler Neustadt 3,43 m, 10. Preis Gründel-Sebnitz 3,35 m, 11. Preis Kretschmer-Neustadt 3,32 m, 12. Preis Schuster-Ottendorf 3,27 m und 13. Preis Hähnchen-Oitendorf 3,25 m. b) Laufen, 42 Teiln. 1. Preis Wolf-Neustadt und Casper-Neustadt 9'/« Sek., 2. Preis Wenzel- Neustadt und Krüger Neustadt 9°/z Sek., 3. Preis Elsa Koch I, Bretnig, Maria Hartmann-B reinig, Eichler Neustadt, Thunig- Neustadl, Weber- Ottendorf, Hähnchen-Ottendorf, Henke-Lang- buikersdorf und Rentsch-Pulsnitz 9'/s Sek. c) Schleuderball, 33 Teiln. 1. Preis Hemschel Neustadt 25 m, 2. Preis Hensel- Sebnitz 22,80 m, 3. Preis Heinrich-Sebnitz 22,60 in, 4. Preis Gründel-Sebnitz 22,40 m, 5. Preis Rosenkranz-Neustadt 21,10 m, 6. Preis Hermann-Bischofswerda 20,80 m, 7. Preis Scholz-Seb nitz 20,60 m, 8. Preis Eckard-Sebnitz 20,30 m, 9. Preis Spran ger-Bischofswerda 20,28 m, 10. Preis Alma-Neustadt 22,20 m, 11. Preis Wünsche-Bischofswerda 20,10 m und 12 Preis Ritze- Pulsnitz 20 m. — Das Gesamt-Ergebni» de» Tage» kann als ein hochrrsreuliche» Resultat turnerischer Arbeit und Strebsamkeit angesehen werden. Daß er ihnen bei uns gefallen, geht daraus h roor, daß, al» die Letzten den Heimweg antraten, die Nacht ange- brochen war. Dresden. (Der Große Zapfenstreich.) Für den am 29. August Sei der Anwesenheit des deutschen Kaisers abendr 9 Uhr aus dem Theaterplatz stattfin- denden Großen Zapfenstreich wird in den Anlagen vor der Gemäldegalerie eine öffentliche Tribüne errichtet, zu der Kartenverkauf stattfindet. Im übrigen wird der Theatsrplatz für das Publikum gesperrt, da er für den An- und Abmarsch sämtlicher sächsischer Militär» kapellen, sowie der 500 Fackelträger benötigt wird. 8. Dresden, 30. Juli. („Zeppelin" in Dresden.) Da» Luftschiff „Viktoria Luise" wird in der Zeit vom 10. bis 24. August zwischen Gotha und Dresden und zurück Passagierfahrten ausführen. Der Fahrpreis be- trägt pro Person und Tour 350 Mk. LagssgsscvrMts Deutsches Reich. (Abreise des Kaiser».) Der Kaiser ist Mittwoch morgen 11 Uhr von Bale strand abgefahren, um sich nach Bergen zu begeben. Da» Wetter ist trübe, aber angenehm kühl. An Bord ist alles wohl. Berlin, 31. Juli. (Hoftrauer für den Kai- ser von Japan.) Der Königliche Hof legt heute für Seine Majestät den Kaiser von Japan die Trauer auf eine Woche — bi» einschließlich den 6. August — an. Berlin, 30. Juli. (Ein amtlicher Nachruf für den verstorbenen Mikado) Zum Thron- wechsel in Japan schreibt der „ReichSanz.": Dem Heim gegangenen Monarchen war e» beschieden, über den Geschicken de» japanischen Volkes in der bedeutsamen Zeit zu walten, wo sich die Umwandlung Japans aus seiner alten Staatrform in eine moderne Großmacht vollzog. Mit dem Deutschen Reiche hat der verstor bene Kaiser freundliche Beziehungen unterhalten. An der Trauer, in die das japanische Volk durch sein Hin- schetden versetzt wird, nimmt auch Deutschland aufrich tigen Anteil. Bonn, 30. Juli. (Kardinal Fischer f) Kar dinal Fischer ist gestern abend um 11,30 Uhr in Neuen ahr gestorben. Am Abend vor seinem Ende war noch der Bischof von Kopenhagen, von Ensch, am Sterbe lager erschienen. Kardinal Fischer erreichte ein Alter von 72 Jahren. Er erfreute sich der besonderen Gunst de» Kaiser». In den letzten Jahren ist er als Be schützer der christlichen Gewerkschaften stark in da» po» litische Leben hineingetragen worden. Köln, 31. Juli. (Preß stimmen zum Tods de» Kardinals Fischer.) Die „Kölnische Zeitung" läßt sich über den Tod des Kardinals Fischer in fol gender Weise au»: Der Tod de» Kardinal» vr. Fischer ist ein Ereignis, dessen Bedeutung über die Größe der Kölner Erzdiöcese hinausgeht. Nicht nur seine Diözese in der großen Rheinkirchenprovinz und nicht nur die vielen Protestanten, denen er im Laufe seine» langen Wirken» beruflich oder persönlich sehr entgegengetreten war, nehmen Anteil an diesem Ereignis. Die Kunde davon dringt viel weiter, denn der Name des Kardi nal» Fischer war unter den deutschen Bischöfen wohl der am meisten Genannte. Er hat oft im Feuer der Kritik gestanden und seine Ansichten und Taten sind von der großen Oeffentlichkeit viel bewundert worden. Man mag über ihn urteilen wie man will, jedenfalls war er ein Mann, der seine Ziele im Auge hatte und al» eine markante Persönlichkeit der Vollendung seiner Pläne zustrebte. Die „Kölnische Volkszeitung" be schreibt über den Tod de» Kardinal» folgende»: Der Dank aller deutschen Katholiken gebührt dem edlen KIr- chensürsten, der die Bedürfnisse unserer Zeit so klar erkannte und so große» Wohlwollen für die vorwärt»» strebende Organisation»arbeit hegte, die gerade in Deutschland so notwendig war. Erst in späterer Zeit wird man seine Verdienste in diesem Punkte in ihrem vollen Maße würdigen können aber schon jetzt darf man aursprechen, daß der fromme und ttefgläubige Kölner Erzbischof der treue Schützer unserer wichtig, sten Organisationen war. Die christlichen Gewerk schaften werden seinen Namen in ihrem Ehrenbuch an die erste Stelle setzen und die christlichen Arbeiter von ganz Deutschland dürfen sein Andenken nie vergessen. Köln, 31. Juli. (Zum bayerischen Jesuiten-- erlaß.) Der „Köln. Ztg." telegraphiert man au» Berlin: Wie verlautet, haben die bayrischen Bischöfe an den Bundesrat wegen de» Jesuitengesetzes eine Ein» gäbe gerichtet. Nürnberg. (8. Deutscher Sängersest.) Am Montag, dem dritten Tag de» Deutschen Sängerbun» derfeste», begannen die offiziellen Gesang-aufführungen. Unter den Gesamtmännerchören errang den größten Beifall das schlichte und doch so melodiöse Liedchen de» Leipziger Musikdirektors Wohlgemuth „Wie.'» da» heim war", bei dessen Vortrag der gewaltige Chor der Führung de» Komponisten so willig folgte, daß auch nicht eine Nüance de» prächtigen Liedchens verloren ging. Da» Publikum gab sich nicht eher zufrieden, als bi» da» Lied wiederholt wurde. Von den einzel nen Bünden ließ sich der Wiener Mannergesangverein, der schwäbische Sängerbund und der Berliner Sänger bund hören, der letztere mit Heuberger» Tiroler Nacht wache, deren feingliederige, melodiöse Art, von dem trefflich geschulten Sängerchor vollendet vorgetragen wurde, und stürmischen Beifall fand. Der Herzog von Sachsen-Koburg hat dem Vorsitzenden de» Hauptfest. auSschusse», Geheimen Hofrat v. Jäger, da» Komtur- kreuz de» ernestinischen Hausordens und dem Vorsitzen den de» Deutschen Sängerbundes, Rechtsanwalt List in Reutlingen, das Ritterkreuz desselben Ordens ver liehen. — Das nächste Deutsche Sängerfest. Der Vorstand der Deutschen Sängerbundes hielt Mitt woch mittag eine Sitzung ab, um den Ort des näch sten Süngerfestes zu bestimmen. Mehrere Einladun gen lagen vor, darunter Hannover und Leipzig. Im 2. Wahlgange wurde mit 114 von 215 abgegebenen Stimmen Hannover al» Feststadt gewählt. Da» nächste Sängerfest findet 1917 statt. Italien. Rom, 31. Juli. (Amtlicher Bericht über das Dardanellen.Bombardement.) In einem amtlichen Bericht, den der Kommandant Millo über den Angriff der italienischen Torpedoboote gegen die Dardanellen etnsandte, wird mitgeteilt, daß auf der Rückfahrt aus den Dardanellen da» Torpedo- boot „Spica" von zwei türkischen Geschossen getroffen wurde. Das Torpedoboot „Chimene" erhielt von den türkischen Festungswerken sechs Kugeln, die erheblichen Schaden anrichteten. Auf den Torpedobooten „Perseo" und „Bstore" wurden durch einen Schuß kleine Be schädigungen verursacht. D.r „Spica" trug ferner noch eine Contuston der Wellbaume» und einen Schrau benbruch davon. Schweden. Christiana, 31, Juli. (Amundsen in Christiana.) Der Entdecker de» Südpol» Ro- ald Amundsen ist heute mittag hier eingetroffen und vom König in Audienz empfangen worden. Norwegen. (Seinen 40. Geburtstag) be geht am 3. August König Hackon Vll. von Norwegen. Er ist der Bruder Königs Christian von Dänemark, der mit der Herzogin Alexandrine von Mecklenburg- Schwerin, der Schwester unserer deutschen Kronprin zessin vermählt ist, steht also in verwandtschaftlichem Verhältnisse auch zum deutschen Kaiserhause. Türkei. Konstantinopel, 31. Juli (Die Lage in der Türkei.) In Anwesenheit sämtlicher Mit- glieder des neuen Kabinetts wurde gestern nachmittag 1 Uhr die Kammer eröffnet. Der Großvezier verlas sofort eine proklamatorische Erklärung, in der hervor- gehoben wird, daß die neue Regierung die Macht in «inem sehr kritischen Augenblick und unter großen Schwierigkeiten übernommen hat. Am Schluffe der Sitzung sprach die Kammer dem neuen Kabinett schließ- lich mit 113 gegen 45 Stimmen ihr völliges Ver- trauen aus. Konstantinopel, 31. Juli. (Vor der Kammer auflösung.) Um einen Konflikt herbeizuführen, der al» Motiv für die Kammerauflösung dienen soll, wird der heutige Ministerrat über die der Kammer zu unter breitende Verfassungsreform beschließen. Behufs Auf» rechterhaltung der Ruhe und Ordnung hat die Regie rung die umfassendsten StcherheitSmaßregeln getroffen. Militärpatrouillen durchziehen die Straßen. In der Daud-Pascha Kaserne ist ein Regiment Kavallerie in Bereitschaft. Eine Kundmachung der Regierung kirn- digt an, daß diejenigen, die versuchen sollten, die Ruhe und Ordnung zu stören, strengstens bestraft werden. Dem Personal des Ministerium» de» Innern wurde verboten, sich mit Politik zu befassen. Alle Militär- gouverneuresollen durch Zivilgouverneure ersetzt werden. UeSküb, 31. Juli. (Der Aufstand in Alba» nien.) Die im RegierungSkonak zu Prischtina ver- sammelten Abgeordneten aller albanesischen Städte haben mit der Erklärung ihrer Treue zum Sultan an die Hohe Pforte ein Ultimatum gestellt, in dem diese ausgefordert wird, die als ungesetzlich zustande gekommenen Kammerwahlen durch eine Parlament»- auflösung innerhalb 48 Stunden zu annullieren, an dernfalls erfolge der Vormarsch auf UeSküb. Saloniki, 31. Juli. (Die Lage in Albanien.) Au» UeSküb kommt die Nachricht, daß sich die de» Vila- jet» Rossowo ansässigen Serben mit den Albanesen in Hinsicht der an die türkische Regierung gerichteten Adresse, solidarisch erklärt haben. Saloniki, 31. Juli. Unter Hinzurechnung der Trup pen, welche auf die Seite der albanesischen Aufständi schen übergegangen sind, verfügt der Rebellenführer Riza nunmehr über 20 000 Mann und 12 Geschütze. Marokko. Paris, 31. Juli. (Zu der Ermor» düng de» Deutschen Wolfgang Opitz.) Die heutigen Morgenblätter suchen den Tod des Deut» schen Wolfgang Opitz au» Marrakesch auf dessen eigene Unvorsichtigkeit zurückzusühren und erklären überein-