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Nr. 85. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 20. Juli 1912, Seite 2. stände gekommen ist, jedoch hat der Reichstag dem Reichskanzler im Laufe dieser drei Jahre häufig den größten Widerstand entgegengesetzt. Dir Stellung der Parteien zur Regierung hat sich während dieser Zeit sehr geändert, die konservativ'liberale Paarung ist sehr bald nach dem Rücktritt Bülows, dessen ureigenstes Werk sie war, auseinandergefallen, und das Zentrum ist wieder zur regierenden Partei emporgesttegen, trotz dem dis Sozialdemokraten augenblicklich die meisten Mandate aufzuweisen haben. Auch hat man in wei ten politischen Kreisen Herrn von Bethmann Hollweg verübelt, daß er tüchtige Männer, wie die Staats sekretäre von Lindequist und Wermuth, nicht zu halten wußte. Arg zugespitzt haben sich die Verhältnisse in der Türket, wo das Kabinett zurücktrrten mußte, trotzdem ihm von der Debutiertenkammer noch zwei Tage vor her mit überwältigender Majorität ein Vertrauens votum ausgesprochen worden war. Mit großer Span nung wird man der Weiterentwicklung der Dinge am Goldenen Horn entgegensehen müssen, weil kaum an- zunehmen ist, daß die Männer, die jetzt vor vier Iah- ren dem Reiche dis Verfassung gegeben haben und deren Namen ein großes Reformprsgramm bedeutete, sich schwerlich von ihren Gegnern an die Wand drücken und zu gänzlicher Machtlosigkeit verurteilen lassen werden. Das französische Ministerium hat kurz vor der Vertagung des Parlaments noch einen Steg davon getragen, es hat die lange geplante Wahlreform in der Kammer zu Ende geführt. Trotzdem die grund- legenden Paragraphen mit sehr großer Mehrheit an- genommen wurden, sst die Vorlage noch lange nicht über den Berg, den der Senat hat noch ein gewichtiges Wort mitzusprechen, Clemenceau, der alte Spezialist im Ministerstürzen, hat bereits kräftig gegen die Ein führung der Proportionalwahl mobil gemacht. In einer Versammlung von ungefähr 100 dem Propor- tionalwahlrecht feindlich gegenüberstehenden Senatoren, die außer von Clemenceau auch von dem früheren Ministerpräsidenten Combes einberufen war, ist eine Studienkommission zur Prüfung der Wahlresormsrage ernannt worden, die aus 19 früheren Ministern, zwei früheren UnterstaatSsekretären und 19 Mitgliedern der Linken besteht. Auch die der Proportionalwahl abge- neigten Deputierten haben in diese Kommission 30 Mit glieder entsandt OsrtUcbes unQ Süedsiscbss. PulSnitz. (KochkursuS.) Zu der Prüfung und Schlußseier des KochkursuS, welche am vergangenen Donnerstag abends 8 Uhr im Saale des „Herrenhauses" stattsand, hatte sich erfreulicher Weise eine große An- zahl Damen eingefunden, außer den Müttern der Schü- lerinnen Vertreterinnen der verschiedenen in christlicher LtebeSarbeit tätigen Frauenveretne. Die städtischen Kollegien mit Herrn Stadtrat Borkhardt und Stadt verordnetenvorsteher Sperling an der Spitze waren ebenfalls vertreten. Außerdem bemerkten wir noch die Herren Geistlichen, Herrn Schuldirektor Schmalz u. a. Die Feier wurde begonnen und geschlossen mit gemein- samem Gesang. Nachdem in Vertretung der Frau Kammerherr von Hrlldorss, welche den Kursus in» Le ben gerufen, auch für dis Lehrerin die Wohnung und für den Unterricht die Küche unentgeltlich zur Verfü- gung gestellt hat — ihr gebührt für dies Entgegen- kommen der herzlichste Dank — Herr Pfarrer Schulze den Versammelten ein Wort der Begrüßung und der Dankes zugerusen hatte, vollzog die Leiterin des sieben- wöchentlichen Kursus, Frl. Alvrecht, mit den 32 Schü lerinnen die Prüfung. In formvollendeter, muster- giltiger, meisterhafter Weise wurden theoretische und praktische Fragen aus dem Gebiete der Ernährung, der Küche, des Hauses behandelt. Die Schlagfertigkeit der Antworten bewies, wie gediegen und fleißig in dem Kursus gearbeitet worden ist. Ganz gewiß haben auch die Zuhörerinnen eine Fülle von Anregungen au- dem Gehörten empfangen. Jedenfalls war es der allge meine Eindruck, daß solch ein KochkursuS für die rechte Gestaltung de- häuslichen Lebens ein Segen ist; war in Wochen treuer Arbeit gelernt worden ist, da» soll nunmehr von den Beteiligten im eignen Haus und am eignen Herd verwertet werden. Darauf wies das Schlußwort des Herrn Pfarrer Schulze noch besonders hin, daß es gelte, das Empfangene weiter zu geben in Berusstreue, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Sparsamkeit. Wenn er der Leiterin, Frl. Albrecht, noch besonder» herzlich dankte für ihre unermüdliche, umsichtige und gewissenhafte Arbeit, so war der Dank ein reichlich ver dienter. Sie darf da» Bewußtsein haben, da» Ihre vollauf geleistet zu haben. — Zum Schlüsse wurden noch Eßproben aus der ausgestellten Kochliste den Er schienenen verabreicht. Noch sei bemerkt, daß den Schü lerinnen ein eben erst von dem Vorstand der Wander- kochkurse herauSgegebeneS Kochbuch am Ende des Kur sus auSgehändigt worden ist. Es steht zu erwarten, daß dieser p^ktische, leicht verständliche Kochbuch bald in vielen Häusern ein willkommener Ratgeber sein wird. Bestellungen — dar Buch kostet Mk. 1.20 — nimmt Herr Pfarrer Schulze entgegen. Im Septem ber beginnt ein 2. Kursur. Möge er werden, war der jetzt abgeschlossene erste geworden ist: eine gute Aus saat für eine reichgesegnete Ernte, ein wirksames Mit tel, da- chrtstltch-devtsche Hau» zu bauen. Pulsnitz. (M a ri en s chi eß e n.) Emsige- Treiben belebt in diesen Tagen unseren Schützrnplatz, gilt e» doch, wieder die luftigen Bauten einzurichten, die von morgen, Sonntag, ab drei Tags lang die Teilnehmer an dem so beliebten Marienschießen der Schützen-Jäger- Korps beherbergen sollen. Der Platz ist reichlich mit Schaustellungen besetzt. Jung-Deutichland kann sich aus Karussells und Schaukeln belustigen, und wenn das Wetter schön bleibt, wie bisher, werden auch der Schützenhauswirt und die Zeltinhaber sich eines guten Geschäfts erfreuen können. Sonntag nachmittag »/,4 Uhr beginnt da» Volksfest mit dem Auszug des uni- formierten Schützen-Jäger-Korps. Dienstag abend wird ein großes Kunstfeuerwerk mit effektvollen Neu heiten, von der Firma W. A. Herb, hier, stammend, ab- gebrannt. Ein reger Zuzug wird wohl auch diesmal aus der Umgegend zu erwarten sein. — (Sonntagsplauderei.) Mit dem heutigen Sonntage befinden wir uns bereits im letzten Drittel des Juli. Nun pflegen die heißesten Tage des Jahres in Erscheinung zu treten. Da wollen wir den zu Nutz und Frommen unserer verehrten Leserinnen und Leser heut einmal über die Hitze plaudern. „V, sind das heiße Tage und schwüle Nächte, kaum zum Aushalten!" So hört man wohl hier und da stöhnen, wenn die Temperatur plus 25 Grad L übersteigt, und die geplagten Männlein und Weibiein, die nicht über die Mittel und die Zeit verfügen, an den kühlen Seestrand oder in die rauschenden Wälder unserer Mittelgebirge zu flüchten, wollen schier verzweifeln ob der Hitze. Nun ist es ja richtig: Hitze kann unter Umständen viel lästiger sein, als selbst sehr strenge Kälte, vor allem schon, weil man sich gegen letztere wehren kann durch wärmende Kleidung, entsprechende Nahcungs- zo fuhr, denn der Mensch ist ein „lebendiger Dfen" und die Nah rungsmittel stellen das Feuerungsmaterial dar, und vor allem durch den Aufenthalt im Zimmer. Aber im Sommer? Da ist es eben überall heiß und nicht zuletzt gerade im geschloffenen, dumpfen Zimmer. Aber gerade in diesen Hinweisen liegen auch die Winke, wie man die Sommerhitze am leichtesten überstehen, resp. bekämpsen und ertragen kann. Zunächst dürfen wir nicht vergessen, daß nicht jede Hitze gleich unerträglich ist, ja es kann vorkommen, daß wir heute bei genau gleichem Temperaturgrade schwitzen, bei dem wir uns gestern höchst behaglich fühlten. Mo ran liegt das? An zweierlei, an einem äußeren und einem in neren Grunde. Ersterer ist in der Beschaffenheit der Luft zu suchen: enthält diese viel Feuchtigkeit, so schwitzt man viel leichter und empfindet die Hitze viel drückender, als bei trockener Luft. Der andere Grund ist in uns selbst zu suchen : haben wir viel blut bildende, wie Fleisch, Fett, Jucker, und erhitzende, wie Alkohol, Nahrungsmittel zu uns genommen, also den körperlichen „Dfen" tüchtig geheizt, so werden wir naturgemäß die Hitze doppelt lästig empfinden. Hieraus ergibt sich zweierlei: Nahrung und Kleidung sollen möglichst leicht sein, nicht Wärme erzeugend und zurückhal- tend. Man wird also sog. schwere Speisen und Getränke nach Möglichkeit meiden, vor allem Blut- und Fettbildner, denn diese wärmen, und die sommerliche Kleidung wird luftig, weit und in Hellen Farben gehalten sein müssen, denn unter dunklen entwickelt sich bekanntlich eine bei weitem stärkere Hitze als unter Hellen Kleidern. Hat man sich so in Nahrung und Kleidung gegen die Sommerhitze gewappnet, so muß auch auf die Wohnung achtgege ben werden, vor allem gilt es jetzt, fleißig zu lüften. Außerdem wird man den Fußboden morgens, mittags und abends mit frischem Wasser besprengen müssen, was eine höchst angenehme Kühlung hervorruft. Und dann: man lasse im Schlafzimmer die Fenster auch während dec Nacht geöffnet, denn die sommerliche Nachtluft ist bei genügender Vorsicht nie schädlich, wer diese Winke beachtet, der wird auch nicht allzu lästig empfinden die Sommerhitze daheim. Ohorn, (Die ösfentltcheGemeinderat»- Sitzung) fand am 16. Juli statt. Der Beschluß der StraßenbeleuchtungSkommisston, 26 neue Lampen auf- zustellen, wurde einstimmig angenommen, dagegen ein Antrag de» Elektrizitüt»werke- wegen Erhöhung de» Gesellschaft-kapital- abgelehnt. — Eine Verlegung der 14 Meter langen Schleuse mache sich in der Fuchs- belle nötig, wegen des Baues von massiven Trans- formatoren durch da» Großröhrsdorfer Elektrizitäts werk. Da sich das Werk bereit erklärt, die Rohre zu liefern, wurde die Verlegung beschlossen. Bretnig. Am Montag abend wurde durch einen sanften Tod Herr Prioatu» Wienhald Gebler, der frü here Inhaber der Firma Gotthold Gebler L Sohn, von längeren Leiden erlöst. Herr Wienhold Gebler war, ehe er sich vor mehreren Jahren in da» Privat- leben zurück und nach Radebeul verzog, eine im ge- samten Rödertale wohlbekannte, geachtete und geschätzte Persönlichkeit. Seine reichen Kenntnisse und Erfahr ungen hat er früher vielfach in der Ausübung man nigfacher Ehrenämter praktisch verwertet, insbesondere ist er al» Semeindeoorstand seiner Gemeinde von Jahren hindurch ein treuer Berater gewesen. — (Der Nördliche Oberlausitzgau) wird am 11. August in Königsbrück sein Gauturnfest ab- halten, verbunden mit dem 50jährigen Jubiläum de» dortigen Turnvereins, Dresden, 19. Juli. (Typhus.) Die Zahl der Typhuserkrankungen in Dresden und Umgebung hatte bi» zum Donnerstag sich bis auf 83 erhöht. Amtli- cherseit» konnten bisher zwei Ansteckungsherde sestge- stellt werden, von denen der eine im Plauenschen Grunde, der andere in der Bienenmühle liegt. Da» Landesgesundheitsamt hat dem Ministerium de» In- nern bereits Vorschläge zur Bekämpfung der Krank heit, die durch den Genuß von Salat und ungekoch- ter Milch heroorgerufen wurde, unterbreitet. Bautzen. (Vom Urlaub zurückgekehrt) ist der Herr Kreishauptmann v. Craushaar und hat die Leitung der Geschäfte der Königlichen Kreishauptmann- schäft wieder übernommen. Neustadt. (Eine Gehaltserhöhung des Bürgermeisters) haben auch die hiesigen städti- schon Kollegien beschlossen. Das Endgehalt des Bür germeister» I)r. Winkler wurde von 6000 auf 7000 M erhöht. Vom 1. Januar 1913 ab wird der Bürger meister 7000 M Gehalt beziehen. Steinigtwolmsdorf. (Erschossen) hat sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag der Wtrtschaftsbe- sitzer Karl Zosel von hier. Seit etwa» mehr als Iah re-frist machte sich bei ihm eine seelische und geistige Bedrücktheit bemerklich, welche wohl einer Schwermut ähnlich war, und in diesem Seelenletden ist wohl die Ursache zu diesem traurigen Schritte zu suchen. Zosel ist 55 Jahre alt und hinterläßt eine Frau und vier Kinder, wovon zwei verheiratet sind. Leipzig, 18, Juli. (T ode» stürz auf demLetp- ziger Flugplätze.) Heute früh um 6 Uhr ist auf dem Lindenthaler Flugplätze der Leutnant Preußer vom Jnf.-Reg. 107 mit einem Grade-Etndecker ausge stiegen, um einige Flüge zweck- Vorbereitung für die Pilotenprüsung zu absolvieren. Der Flieger war be- reit» mehrere Runden gut geflogen, als man bemerkte, wie sich der Apparat plötzlich in der Luft überschlug und jäh abstürzte. Dabei scheint Leutnant Preußer vornüber in den laufenden Propeller geschleudert wor den zu sein. Die sofort zu Unglück-steile hinzugeeil- ten Augenzeugen de» Sturze» sanden den Offizier mit mehreren Schädel- und Armbrüchen bereits tot neben dem zertrümmerten Apparate liegend auf. Waldheim, 19. Juli. (A u t o - Un g lü ck) Unweit Waldheim rannte das Automobil des Kolonialwaren- Händlers Blüher gegen einen Personenzug Blüher wurde schwer verletzt, der Monteur Böhmert getötet. Angriff dkl Mliem aus die vardaMen. Wie wir bereits durch AuShang berichteten, griffen am Freitag früh r/^1 Uhr 8 italienische Torpedoboote dis Dardanellen an. Die Festungswerke erwiderten das Feuer. 2 Torpedoboote sollen gesunken, 6 beschä digt sein. — Infolge de» Angriff» aus die Dardanellen fand ein Ministerrat statt, der die ganze Nacht dauerte. Nach dem Mtnisterrate machte der Minister die Mit- teilung, daß TewketPascha das Großwesstrat angenom men habe. — Wie versichert wird; hat der Minister- rat beschlossen, dis Dardanellen vollständig zu sperren. Konstantinopel, 19. Juli. (KeineSchließung der Dardanellen?) Die Nachricht von der Schlie ßung der Dardanellen wir dementiert. Die Pforte hat noch keinen Beschluß gefaßt. Neueste direkte Meldungen von Hirsch'» Telegraphen. Bureau. Dresden, 20. Juli. (Typhus.) Wie zuständiger- seitS mitgeteilt wird, nehmen die Typhuserkrankungen, bei denen es sich überall nur um leichtere Fälle han delt, einen befriedigenden Verlauf. Zwei TyphuSver- dächtige wurden neu ein geliefert, dagegen hat sich in einem Falle der Verdacht nicht bestätigt. Man glaubt, daß bereit- in den nächsten Tagen eine Behebung der Krankhett-erschetnungen wird gemeldet werden können. Kiel, 20. Juli. (Zum Zusammenstoß de» Torpedobo oteS 6 112 mit dem Linien- schiss „Hessen".) Die Leichen der bet dem Zusam menstoß de» Torpedoboote» O 110 mit dem Linien- schiff „Hessen" unweit der Insel verunglückten drei Seeleute trafen gestern auf dem Torpedoboot 0 110 im Kieler Hasen ein. Im Hafen gingen die Flaggen auf Halbmast. Eine Stunde später lief auch da» ha- varierte Torpedoboot O 112 geschleppt und über Was ser gehalten von drei Torpedobooten im Hafen ein. Konstantinopel, 20. Juli. (Der Angriff aus die Dardanellen) Der Großwesir hat in letzter Stunde von einer Schließung der Dardanellen Ab stand genommen. Bet dem Angriff der italienischen Torpedoboote von gestern nacht war e» nicht auf eine Beschießung der Dardanellen.Fort», sondern auf eine Vernichtung der türschen Flotte in der Bucht von Na- gara abgesehen. Die Torpedoboote drangen bet Kum- kaleh Set großer Dunkelhert mit au»gelöschten Lichtern in die Meerenge ein und erreichten in schneller Fahrt Sophanly Derl. Von hier aus fuhren sie nach dem Hasen von Baikusch Tepe. Hier wurden sie entdeckt und da» Feuer auf sie eröffnet, an dem sich auch die Befestigungen von Kumkaleh beteiligten. Die Italiener traten hierauf den Rückzug an, wobei zwei Torpedo- boote zum Sinken gebracht wurden. In den Darda nellen herrscht jetzt Ruhe. Die Nachricht von dem abgeschlagenen Angriff wurde den türkischen Botschaf, lern im Auslande und allen Vilajet» mitgeteilt. Der Sultan erließ in seiner Eigenschaft al» oberster Kriegs- Herr eine Proklamation an die Armee, in der zum Festhalten an der Disziplin und zur Enthaltung von der Politik ermahnt wird. ES wird auf da» Bom- bardement als eine Folge der geschwächten Disziplin htngrwtesen und die Ernennung Tewfik Paschas zum Großwesir sowie die Bildung eines neuen, unabhän gigen Kabinetts angezeigt. Rom, 20. Juli. (ZumAngrissauf dieDar- danellen.) Eine halbamtliche Note erklärt, daß die Behauptungen au» türkischer Quelle, wonach zwei ita- lienische Torpedoboote in den Dardanellen in den Grund gebohrt und andere beschädigt worden seien, nicht den Tatsachen entsprechen. Ein anderes bei der Versiche- rungSgesellschaftLloyd-Londoneingetroffene-Telegramm berichtet, daß gestern nachmittag 2 Uhr die Dampfer noch ungehindert die Meerenge passieren konnten. Fer- ner wird au» Konstantinopel berichtet, daß die Pforte noch keinerlei Beschluß über eine abermalige Sperrung der Dardanellen getroffen hat. Einem Gerücht zu folge hat die italienische Flotte in dieser Nacht einen erneuten Angriff aus die Dardanellen unternommen. Eine Bestätigung dieser Meldung fehlt jedoch noch.