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Nr. 70 Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 15. Juni 1912. Seite 7. Spsi'-Vs^iekki'llng klMt8M-V8!'8iell8l'UNg Prospekte unä Auskünfte kostenfrei cturcd clie Direktion in Dresäen-^, 8cd ul^utstr. 7. blöderes ciurck ciie Direktion. lüedti^e Vertreter werden nock Zesuckt. 8Lk!iUtzIikr ßjlilLk-liklitkMkmIlfkW-smiii W vkM Protektor: Leine Majestät cler Köni§. —— IMliMmelMW mit um! vkne Sk'rtlictrk UntüMtillng »rteklsi ättüeutsek unü glatt, in versekieüenen Garden unü Aluslern, ltoetimszetiinsn unü flisnkn ru Dnltvsi'lrikillungkn empkieklt unct übernimmt äss Letren cterselben, sowie alle in clieses Lack einscbla- Zenclen Arbeiten unter Oarantie, in solider unü billiger ^ustübrun^. LL» IrllllKS O«Le» NILÄ AI»8«I»L»eiL sm Lager. ! F.A.MMZ o 6dLLsttZsksL-?Lbiik o kukvitZ. kmflig-ltgffWsbitlilli kiidsik^ « enorm susgiebig «s billig «las rinü ausgeprägte Vorrüge cies neuen Kaffee-Lrsstres perlka Well perlka so kräftig unü ausgiebig ist, braucbt man nur wenig üavon ru nebmsn. ^eüer 2usatr ist überflüssig, l^ur über- brüben. Line Uiscbung von perlka mit Lobnenkakkee bekrieüigt aucb üsn verwöbntesten ivakleetrinker. Verlangen 5ie perlka bei Ibrem Kaufmann. 1 pkü.-?akete 35 ?kg., ^/z?fcl.-?akete 18 ?kg. ^üggillLlllg ^1,1^.8811111181-688811801,2« m. b. Köslin Vi, 8. IDofkendutget VmiMmgz- üitstsll s. s. in 6Mr DI« Trostslt scdlleüt ad: L.ede0l»vers!cderu»L«n nrit ärrtticker vnterruckunL von 3000 Alark an. SterdeLel^versicdei'unLen okne Lrrtttck« Dntersuckua- voo LOO Alaric an dir ru 5000 Alaric KlnäSi^ersloderua^bH mit un6 okne koniklcation von 100 Alaric an bis ru 1000 Alaric. Liilixe prLmien. — 8ekr vorleilkaste ke^ingungen. 7U1e OdersetrUsse tslleu cien Versietrertea ru. D!v!clenc1e seit 1898 stsn6i8 25 prorent einer )akrespr8m!e, Stancl am 31. Deremden 1911: Kuncl 300 000 Versickerungen mit einer Vers.- Oesamtvermögen ...» 31,3 Millionen Alaric ^usgeraklte Lterbegeicier us>v 24,9 Alillionen Alaric 7ln 6ie Versickerten geraklte Div!6en6en ... 9,7 Alillionen Alaric Direktion sonie sSmtlicde QesctiSitssteUen ^er Anstalt. Qeeißfnete Alitsrdeiter aus allen Kreisen Aesuckt. Ü8N gkMen Vkfkinkn, X!ud8 U8V». kiermit clie ergebene lVlitteilung, class ick von jetrt ab meinen ^uto-OmnibuL rur Verfügung stelle bei billigster preisberecbnung unü vorkeriger Preisangabe. iLMtvli!' bei 20 8etki!igl.>ng liie ke^vn 3.50 Lei Leteiligung bis ru 40 Personen bitte 8 Tage voraus um be stell ung bfockacktungsvoll ergebenst iraciederg kclllLD'ci KÖttchei'. gelbild« zu und befestigt« sehr umständlich den Rosenkranz in den dunkelbraune« Locken. „Du hast wieder fünf Lichter Heruntero,brannt*, schalt Isolde und deutet« auf die Kerzen, welche Sybille neben einer Petroleumlampe im Halblrei« um sich geschart hat. Du me ßt, wie knapp Mama in diesem Moment mü ihrem Wirtschaft«' geld ist.' „Sehen muß man doch wenigsten« können", grclll« Sy bille. „Schon ein Skanda', daß «an kein elektrisch L cht hat — na, hoffentlich hat die Hungerleid«!« bald rin Ende." „Wenn die Männer in punkto „arme Mädchen" olle wie Wolf denken, ist un« dir alte Jungfer gewiß", seufz e Isolde. Sybille lachte hell auf und Pellt« sich dicht vor die Schwester hin. „Sieh mich mal genau an, seh« ich au« wie eine an. gehende alt« Jungfer?" Fast bewundernd ruht« ter Blick der älteren Schwester auf der Erscheinung der jüngrren, dem runde«, rosigen Gesichtchen, den strahlenden, tietblouen Augen, au« denen kein« Seele, aber Lebenrübermut und T otz blickte», dem stolze», kleinen Mund« und den zarte», weichen Formen der schlanken, kaum mittelgroßen Gestalt, welche da« duftig«, etwa« schleppende Sackkleid heute größer erscheinen ließ. „Du stehst süß au«, Illa, unwillkürlich entfuhr ihr der Au«rus. „Da» wollte ich nur gebürt haben', nickte diese befrie- digt. — „Hühnenheim war klug, sich den Tischwal,er zu sichern." „Hat der eigentlich Geld?" Isolde schlang da« schöne, goldblonde Haar, welche» bi» über die Taille herabhing, zu dicken Knoten zusammen. „Hat irgendwo in Pommmern «in« reiche Tante sitze», der Kommiß würde wohl zusammenkomm«»", lautete di« fach, gemäße Antwort. „Ab« ich hätte lieber den italienischen Grafe», da ist mehr Temperament drin «nd dabei rin paar Millionen." Sybille saß auf dem Bettrand und kloppte die rosa Atla»schuhchen aneinander. „Abe, Graf muß mein zu künftiger Gemahl unbedingt sei», unter« Grälen tue ich e» nicht." — „Glaubst Du, daß di« neuvzocktgen Krone» da» Glück gepachtet haben?" „Zum giößti» Teil ja, wen» man rin« leidlich wohlha bend« G-öfin »st, kann man nie ganz unglücklich werde». — Illa ! D — Fast zornig klang e« von de» L ppen der Schwester. " „Entrüste Dich n cht so sehr, schöne Seele, — heirate Diiren Ftltdorl, meinetwegen, koch Dein Essen selber und laß Dich zum Lohn von ihm besingen. Er virficherte erst neulich wieder, er schwärm« nur für girßr, schlank«, ble'ch«, dunkeläugige Mädchen, di« weiße» Lüien zu vergleichen wä ren, — na, die Beschreibung poßt doch haarscharf." — .Felstorf denkt ebensowenig daran, m'ch zu heirate», wie ich .hn. — wir haben un« gern, wissen aber genau, daß wir arm find und keinen andere» Gedanken auskomme» lassen dürfen." „Sehr vernünftig, lobte Illa, nur ken unnützer Zeit verlust mit aurfichtslosem Lieben." „Ich möchte nur ein sorgenfreie«, ruhige« L.be» habe», — denn richtig liebe», so olle« vergeffeud, — ich glaube da« kann ich gar nicht", stufte Isolde und sah gedankenvoll vor sich nieder. „Du denkst sitzt an Fritz Ellnrr und Ellinor", rief die Schwester, weißt Du, da« ist schon nicht mehr normal, — di, Ellinor ist ja sonst ganz nett, aber mit dem bürgerliche» Lriümann bat sie für immer bei mir verspielt. Kein Wort gegen Ellinor — Isolde streckte abwehrend die Hand au«. Sig »st zehnmal edler, besser al« wir. Nr alte Kub ist auch gut, grollte Illa leise, da« Lieb- ling«wort ihre« Bruder« zitierend. J'olde wa, mit ihrem Anzug fertig; sie sah in dem schleppenden weißen Seidenkleid und den weißen Blüte» im Haar wirklich wie eine weiße Lilie au«. Komm, ermahnt« sie die noch einmal vor dem Spiegel hi» und her tr ppelnde Schwester, löschte die Lampe au» und schritt die Treppe zu den Wohnzimmern hinab. Der Hosmarschall stand vor dem Kachelofe», der drei Salon« durchhrize» mußte, von denen keiner abgeschlossen werden durfte und wärmt« fich. — B«i dem Eintritt seiner Töchter ging er ihnen entgegen, sagte ihn«» einige schmeichel hafte Worie über ihr Autsihen und küßte thmn die Finger» spitzin. er tat di«« stet», wenn fie in großer Toilette wäre». Frau von Winningen lehnt« in einem der hohe», Wappen» geschmtckten Stühle vor einer verschleierte» Lampe «nd müht« sich mit etwa« schadhaft gewordenen Wäschestück«» ab, »atür» sich nur, weil fie gerade kein« andere Handarbeit bereit hatt«. Also nicht wahr, liebe Töchter, Ihr habt die Güte, »och «inmol Eurir Mutter und meine Entschuldigung in gebühren» der Form Frau von Rüsterheim vorzutragen. Der Hokmar» scholl strich fich den langen, weißen, wohlgepflegt,» Bart. Wir find untröstlich, fer»bleiben zu müsse», ober der Arzt Kat der Mama, ihrer angegriffenen Gesundheit wegen, vor Weihnachten jede G'sell'gkeit vrrsoat — und ich werde st« selbstverständlich nicht verlassen. — Er hatt« diesen Satz »«» schon so ost pesag', daß » ihn, trotz Ke« blühenden Au«» sehen« seiner Freu, bald s tbrr glaubte, und den wahre» G-und vergoß, der darin gipfelte, daß man zunächst zwei neu« Toiletten für Lie Töller hatt« anschoffi» müssen, «nd d« angegriffen« Koss« erst nach WeihnaLteu «in« selbstverständlich sehr standelaewäße Torkrtte für die Freisra« von Winningr» gestattet«. Diese ließ die Arbeit finken und blickt« mit mr» verholener F eud, ,u den auffallend hübschen Töchtern herüber. Die Kleider fitzen tadello«, Ihr seht durchau« distinguiert au«, da« ist die Hauptsache. Vornehm vom Scheitel bi« «er Sohl«; leid Euch Eure« Werte« bewußt, Kinder. Ich hoff«, die drei W nningen« werde» ««» heut« abend Ehre mache», lächelte der Ho'marschall Vergeßt »'«, daß Ihr nicht nur für Euch selber «inzutrete» hab', sondern auch di« ganze Familie vertretet. Isolde n ckte grdankenlo«, — Illa ober stand noch einmal vor dem große» Pfeilerspirgel, um fiL in ganzer Figur zu bewundern und noch einige« an ihrer Toilette zu verbesser». Wenn nur der Wagen nicht zu früb kommt, klagte fie, erst müssen olle versammelt sein, dann will ich at« Letzte riim treten, al« der größte Clou. (Fortsitzung folgt.)