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pulsnitzerMchenblM Fernsprecher: Nr. 18. vezirks-i^nzeiger lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs- inderem larif. Erfüllungsort ist P anitz. Inserats kür denselben rag sind bis vormittags 10 Ohr aufzugeben. Dis funk mal gespaltene Zeile oder deren Aaum 15 Pf., Lokalpreis 12 pk. Reklame ZV Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Landwirt- / WUA-.iMx V2Ä Ä M schattlicher veilage" und „Modo kür Nile". I U H. I I Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich ^rch ü7e p'oft bezogen M^ des k^onigl. Amtsgerichts und des Stodtrates zu Pulsnitz 6rnt^btatt ?tir don 6nitcraoriLbtc;bD?it'l2 t^1llL»nitt umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. 5., Vollung, Erotzröhrsdorf, llUltBvtUti lut vvll »»nusgel lu^tsuezn steina, Weitzbach,Ober-u. Niederlichtenau, §risdersdori-Ihiemendori, Mitlelbc« "^ruck und Verlag von L. L. §6rstsr's Crdsn (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Sismarckplatz Nr.265. Verantwort! reinig, löousvvalde, Ohorn, Obersteina, >:>eder- ^rohnaundori, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. :r Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 60. Donnerstag, 23. Mai l9I2. 64. Jahrgang. * — . k » - » — > » —— Die von den städtischen Kollegien ausgestellte Latznng für Benutzung'der städtischen Wasserleitung zu Pulsnitz, die vorn 30. Dezember 1911 an in der Ratslanzlei zur Einsichtnahme ausgelegen hat und von der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Bautzen genehmigt worden ist, ist gedruckt worden. Druckabzüge der Satzung werden den beteiligten Grundstücksbesitzern in nächster Zeit zugestellt, können auck Zum Treis von 50 Pfg. für das Stück in der Stadtkasse entnommen werden. Pulsnitz, am 15. Mai 1912. Der Stavtrat. Nachdem Herr L-tadtrat Cunradi das Amt des Kirchkassen- und Kirchrechnungsführers wegen Aufnahme eines neuen Geschäftszweiges niedergelegt hat, ist die Stelle mit dem 1. Juli 1912 neu zu besetzen. Der jährliche Gehalt beträgt 550 M. Eine Sicherheit in Höhe von 1000 M ist zu hinterlegen. Bewerber wallen ihre Gesuche bis zum 15. Juni an den Kirchenvorstand, z. H. des unterzeichneten Vorsitzenden, welcher nähere Auskunft erteilt, einreichen. Pulsnitz, am 22. Mai l912. Oer Bircksnvorstand. . Pfarrer Scbulfe. WllnntMlyung. Nächsten Sonnabend, den 25. Mai 1912, abends 1,8 Uhr Sousrwodr-llsbung des oberen Bezirkes, sonen vom 20. bis mit 35. Lebensjahr des oberen Bezirkes auf dem Stellungsplatz einzufmden. Lichtenberg, den 23 Mai i9>2. Hierzu haben sich sämtliche männlichen Per- Jul. Schöne, Eemeindevorstand. Das Wichtigste. Die Sächsische Zweite Kammer hat am Dienstag u. a. den Gesetzentwurf über die Ablieferung von Leichen zu wissenschaftlichen Zwecken erledigt. Die Sächsische Zweite Kammer hat am Mittwoch u. a. den Antrag auf Abänderungen und Ver einfachungen im Geschäftsbetriebe der Zweiten Kammer beraten. (S. Bericht.) Der Reichstag hat am Dienstag die Wehr- und Flottenvorlagen sowie den Gesetzentwurf über die Beseitigung des Branntweinsteuerkontingents in dritter.Lesung angenommen. Der Reichstag hat am Mittwoch den allgemeinen Etat in dritter Lesung erledigt und beschlossen, die Ostmarkenzulage bis zum 31. Dezember 1912 zu gewähren und vertagte sich dann bis zum Herbst. Im Reichstage erklärte gestern Staatssekretär Kühn, daß die Verbündeten Regierungen bis zum 30. Apnl 1913 den Entwurf eines Gesetzes, das eine allgemeine Besitzsteuer vorschreibt, dem Reichstage vorlegen würden. Der Reichstag wird heute, am 23. Mai bis zum 26. November vertagt werden. Wie in parla mentarischen Kreisen verlautet, soll der preußische Landtag auch bis Anfang November vertagt werden. Der Reichskanzler und verschiedene Staatssekretäre sind durch die Verleihung hoher Orden ausge zeichnet worden. Ein deutscher Rechtsanwalt, der seinen Bruder aus der Fremdenlegion befreien wollte, wurde in Oran verhaftet, ein deutscher Journalist bei Ceuta voll ständig ausgeplündert. Bei der Verfolgung von Einbrechern in Nauen wurden ein Amtsdiener und zwei Einbrecher er schossen. Lord Haldane ist von London nach Berlin abgereist. Dvr russische Botschafter in Berlin, Graf von der Osten-Sacken ist in Monte Carlo gestorben. Bei Ueberschwemmungen in Chile sind 40 Personen umgekommen bezw. verletzt worden. In Hongkong sind in der letzten Woche 208 Pest fälle zu verzeichnen gewesen, von denen 179 töd lich verliefen. OertUcdes unv Säcdsifckss. Pulsuitz. (An Königs Geburtstag) wird, wie üblich, früh Re» eil le und von '/,12—>/,1 Uhr mittag» Platz musik der Stadtkapelle stattfiaden. Für Freitag, als am Vorabend des Geburtstages Er. Maj. de« König« ist an die Bewohnerschaft Ein- ladung ergangen zu einem Festessen im Hotel „Grauer Wolf', der hoffentlich recht zahlreich Folg- gegeben wird. Die Stadtschule begeht Königs Geburtstag heute, Donnerstag abend und morgen, Freitag vormittag durch Festakte. Pulsnitz. (Beförderung.) Anläßlich des Ge burtstage» Se. Maj. des König- wurde der Finanzamt- mann vr. jur. Alfred Lehmann von hier zum Finanz rat im König!. Finanzministerium befördert. Pulsuitz, 22, Mai. (Auszeichnung.) Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Wachtmeister und Gerichtsvollzieher bei dem Königlichen Amtsgerichte Pul-nitz, Herrn Paul Kurt Petzoldt da» Ehrenkreuz zu verleihen. Pulsuitz. (Au » zeichnung.) Dem bei der Firma Ehr. Hempel'» Wwe. L Sohn, hier seit über 50 Iah- ren beschäftigten Meister Herrn Moritz Mager aus Vollung haben Se. Majestät der König die Friedrich August-Medaille in Silber zu verleihen geruht. Die Ueberreichung derselben fand gestern vormittag lO^UHr durch Herrn Bürgermeister vr. Michael unter ehrender Ansprache im Kontor obengenannter Firma statt. Pulsuitz. (Au- Anlaß de» Geburtstage» Sr. Maj. de» König») bleiben Freitag, den 24. Mai 1912, von mittag» ab die Ratrkanzlei sowie die städtischen Kaffen für den Geschäftsverkehr geschloffen. — (Verleihung.) Im Namen Sr. Maj. de» König- überreichte am Mittwoch vormittag Herr Amt». Hauptmann Kammerherro. Erdmann-dorff Herrn Hoppe, Förster aus dem zum Rittergute Ohorn gehörigen Re- vierteil „Luchsenburg* für eine 33jährige erprießliche Tätigkeit al» Förster und GutSoorsteher da» goldene Ehrenkreuz. Unter Glückwünschen zu der Königlichen Auszeichnung übergab Herr General Hempel dem Ju bilar in Anerkennung seiner treuen Dienste ein Gewehr. — (Kollekte für den allgemeinen Kirchenfonds.) An beiden Feiertagen des bevorstehenden Pfingstfestes soll wie der, wie alle Jahre, eine Kollekte für den Allgemeinen Ktrchen- fonds in allen evangelisch-lutherischen Kirchen unseres Landes gesammelt werden. Der Allgemeine Kirchenfonds ist eine landes kirchliche Stiftung, die überall da helfend eingreife» soll, wo im Lande auf kirchlichem Gebiete finanzielle Hilfe not tut, und wo die erforderlichen Mittel aus Staats«, Kirchgemeinde-, Kirchen- und anderen Kass-.n nicht oder nicht in hinreichendem Maße be schafft werden können. Dre dichte Bevölkerung unseres Landes und ihre fortwährende Zunahme erfordert dringend die Teilung und Neubegründung von Parochien, den Bau neuer Kirchen und Pfarrhäuser, die Vermehrung der geistlichen Kräfte und zwar vorzugsweise da, wo eine mittellos: Bevölkerung eng beisammen wohnt. Auch in alten Parochien gibt es viele Kirchen und Pfarrhäuser, denen eine bauliche Erneuerung dringend nötig ist, für deren Erneuerung aber den Kirchgemeinden die erforderlichen Mittel fehlen. D-zu treten fortwährend neue Aufgaben an die Kirchgemeinden heran, die meist größere Mittel zu >hr«r Lösung erfordern. Zu erinnern sei nur an das weite Gebiet der kirch lichen Jugendpflege, den Bau von Jugendheimen und Gemeinde' Häusern, die Einrichtung von Gemeindediakonie, die Heizbarmo chung der Kirchen, die immer mehr in den Gemeinden als Be dürfnis empfunden wird, und die Anstellung und ausreichende Besoldung von Geistlichen, Kirchendienern, Jugendpflege!» und anderen kirchlichen Hilfskräften, Und wie manchen schweren Notstand gibt es in geistlichen Häusern zu lindern! Welche außerordentliche Bedeutung darum der Allgemeine Kirchenfonds für unsere Landeskirche hat, und wie dringend seine Stärkung geworden ist, ist bei den Verhandlungen der letzten Landessynode wieder aufs lebhafteste zum Ausdrucke gebracht worden. Soll er doch zugleich dazu dienen, eine größere finanzielle Bewegungs freiheit unserer Landeskirche, die leider ein Selbststeuerungsrecht noch nicht besitzt, anzubahnen, um sie besser in den Stand zu setzen, ihre immer wachsenden Aufgaben zum Segen der Wohl fahrt unseres sächsischen Volkes in reicherem Maße zu erfüllen. Freilich ist auch mit vollem Rechte das Bedauern ausgesprochen worden, wie gering bisher im Lande das Verständnis für den Allgemeinen Kirchenfonds gewesen ist, und wie wenig seine Ent wickelung den berechtigten Erwartungen entsprochen hat. Mit Beschämung muß festgestellt werden, daß der Stiftung in unse rem reichen Lande in den 35 Jahren ihres Bestehens nur eine einzige namhafte Kapitalzuwendung von privater Seite zugegan gen ist, und daß in einer Zeit, wo jährlich Tausende oft für recht untergeordnete Zwecke verausgabt werden, die für unsere Landeskirche wichtigste Stiftung so wenig Unterstützung gefun den hat. Mögen daher die Kirchgemeinden und namentlich ihre wohlhabenderen Mitglieder der Stärkung des Allgemeinen Kir chenfonds immer mehr ihr Interesse zuwenden. Die Pfingstkol lekte wendet sich aber an alle einzelnen Glieder unserer Kirche mit der herzlichsten Bitte um reichliche Gaben für den Allge meinen Kirchenfonds — zur Steuerung der kirchlichen Notstände in unserem dichtbevölkerten lieben Sachfenlande. Einen fröh lichen Geber hat Gott lieb. — (Flotte.) Die lange erwarteten Wehrvorlagen, die in diesen Tagen den Reichstag beschäftigen werden, haben allen, die sich im wirren Kampf der Tagesmeinungen den klaren Blick für die Gesamtlage des Reiches zwischen seinen starken und wenig freundlich gesinnten Nachbarn gewahrt haben, eine Enttäuschung gebracht. Ganz lesonders gilt dies von der Flottenvorlage, die das wenige Gute, das sie bringt, mit solchen den bisherigen Zu stand verschlechternden Maßnahmen verquickt, das nur die Wirkung eines mangelhaften Stückwerks von ihr erwartet werden kann. Daß dem so ist, wird in einer ausführlichen Besprechung in der Mainummer der „Flotte" überzeugend nachgewicsen und zugleich der weg gezeigt, der zu einer vollen Busnutzung der beabsichtig ten und einiger der gegenwärtigen Notlage entsprechenden weite ren Vorkehrungen führen kann. Zu rechter Zeit bringt das Heft auch den Anfang eines Aufsatzes über die Entwickelung der neue ren Kriegeschiffiypen und ihre taktische Verwendung, der in mar kanten Strichen die wesentlichsten Lntwickelungsgänge des Seekriegs materials von alten Zeiten bis in die neueste darstellt und auch dessen Verwendung in der Seeschlacht gemeinverständlich schildert. Kleinere Aufsätze besprechen die Behandlung des neutralen See handels im Kriege, das modernste deutsche Feuerschiff in der Elbe, eine altfriefische Waffentat zur See, ein Kirschblütenfest in Japan und andere Gegenstände. Wie gewöhnlich ist das ffeft gut illu striert und von einer fesselnden Unterhaltungsbeilage begleitet. — (Trinkt nicht zu kalt!) Jetzt beim Gin- tritt der warmen Witterung wird feiten» der Behör den wieder vor Genuß von eiskaltem Wasser gewarnt. Insbesondere kann das Trinken ei-kalten künstlichen Mineralwasser» ernste Verdauungistörungen noch sich ziehen und eventuell zu schweren Erkrankungen führen. Der Regierungspräsident von Potsdam hat dethalb die Verkäufer von Mineralwässern angewiesen, da- Ge tränk nur in einer Temperatur abzugeben, die dem Trtnkwaffer entspricht. ES sind die» ungefähr 10 Krad Celstu».