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Nr. S6. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 11. Mat 1S12. Seite 2. wüteten und noch dazu die Hunnen unter ihrem Attila, dieser „Gottesgeißel" die Länder verwüsteten, da ord- vete der fromme Bischof Mamertus die sog. Litanei für Sonntag Rogate al» öffentliches Gebet an und bald erklangen in ganz Frankreich, und auch in Italien und Deutschland inbrünstige Bitten um Abwendung de» Unheils zum Himmel. 8. L. K. (Außerordentliche Mission». Kollekte.) Am Sonntag Rogate wird in der säch- fischen Lande»kirche eine von der obersten Kirchenbehörde empfohlene Kollekte für diesLeipziger Mission gesammelt. Deren Tätigkeit ist in einem hoffnungsvollen Aufschwung begriffen, namentlich in Deutsch Ostafrika. Da» vor kaum 20 Jahren von ihr besetzte Dschaggaland am Kili. mandscharo macht dank dem guten Einvernehmen zwischen den Vertretern der Kolonialisation und der Mission heute den Eindruck eines wohlgeordneten und oberflächlich christianisierten Landes. Vom Steppenrand bis hinauf zur Urwaldgrenze füllt eine lernbegierige Jugend die Schulhäuser, Sonntags aber sieht man schon Tausende der Eingeborenen zu den Kirchen ziehen, unter denen sich bereit» einzelne stattlichere Bauwerke befinden. In den vom Mittelpunkt dec Mission aus vor etwa 10 Jahren bes tzten Landschaften des Meru. bergeS und ParagebirgsS ist die Entwicklung noch nicht so weit, doch sind auch hier die Anfangsschwierigkeiten überwunden. Die in Deutsch-Ostofrika besonder» deut lich bemerkbare Ausbreitung des Islam, über die au- allen Teilen Afrikas Klagen kommen, nötigt die Mis. fionSgesellschaft jetzt zu schnellerem VorwäriSgehen an den Eisenbahnlinien und in den vom MohammedaniZ. muS erworbenen Gebieten. In dem ca. 12 Tagereisen vom Kilimandscharo entfernten Jramba wurde daher um die Jahreswende eine neue Niederlassung gegründet. Um diesen erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, plant die Mission eine Erweiterung ihres Seminars in Leipzig. Da^dis hierzu nötigen Baukosten au» der laufenden Jahreseinnahme nicht bestritten werden können, ist der Kirchenkollekte am Sonntag Rogate ein reichlicher Ausfall zu wünschen. — (Mairegen auf die Saaten) — dann regnet e» Dukaten — und Regen im Mai — gibt für da» ganze Jahr Brat und Heu — sagt eins alte Bauernregel. Der in den letzten Tagen niedergegangene Regen hat die Vegetation gehörig erquickt. Wenn aber die erwähnte Bauernregel in Erfüllung gehen soll, muß es noch sehr viel regnen, denn der Liefere Erdboden ist noch immer recht ausgetrocknet. — (Vor 100 Jahren.) Die letzten Hoffnun gen Napoleons, daß er den geplanten Feldzug gegen Rußland doch noch werde vermeiden können, waren vor 100 Jahren — am 9. Mai de» Jahres 1812 — gänzlich gescheitert. Fürst Kurakin, der russische Boi. schafter am Hofe Napoleons hotte als Friedsnsbeding. ung gefordert, daß der Korse nicht nur die preußischen Gebiete, alle besetzten preußischen Festungen, sondern auch alle anderen deutschen Gebiete zu räumen und sich hinter den Rhein zurückzuziehen habe. Auf diese Forderung antwortete Napoleon dem Ruffen: „Ihre Forderung ist beleidigend. Sie handeln so wie die Preußen vor der Schlacht bei Jena. Buch diese ver. langten, daß ich meine Truppen au» Deutschland ent. fernen solle. In eine Räumung Preußen- und Deutsch. landS kann ich auf keinen Fall einwilligen." Hierauf konnte Fürst Kurakin keine Antwort geben, als daß er nicht ermächtigt sei, von der Erfüllung der Forderun gen seine- Kaisers irgendwie Abstand zu nehmen. Dem- gemäß konnte Napoleon nun nicht- andere- tun, al ben Krieg zu beginnen. Als die Würfel gefallen wa. ren, da bemächtigte sich de- Korsen auch wieder ss^n großes Selbstvertrauen Am 9. Mai 1812 ließ er dem russischen Gesandten seine Pässe zustellen und am glei- chen Tage fuhr er von Paris ab. Seine Fahrt war nicht eins solche, al- gche es in einen gewaltigen Krieg, sondern als gehe e- über den Rhein zu einer feierlichen Huldigung. Napoleon hatte nämlich vor 100 Jahren am 9 Mai nicht nur aus die Reise mit genommen seine ihm im April 1810 angetrnute Gemahlin Maria Louise, die Tochter Kaiser-Franz von Oesterreich, son dern auch einen au- mehreren hundert Personen be stehenden glänzenden Hofstaat. Schon am 11. Mat 1812 traf er zm Darmstadt ein. Von hier ging es nach Würzburz. Hier in Würzburg bewillkommnete ihn der König von Württemberg und der Großherzog von Ba- den. Würzburg hatte sich festlich geschmückt. Triumph bögen waren errichtet. Wie die Stimmung in Gayern gegenüber Napoleon war, geht aus einer der an den Würzburger Triumphbögen angebrachten Inschrift her. vor. Dieselbe lautste: „Napoleon dem Großen, dem Unüberwindlichen, dem Besieger des Krieges, dem Wie- derherstell-r der Friedens wünschen Heil und Glück die Ostiranken." Nicht minder festlich empfangen wurde Napoleon auch in Bamberg. Auch hier Triumphbögen und überschwängliche Willkommgrüße. Einer derselben lautet«: Es lebe Näpoleon der Große, das Genie Eu ropa» I Gott begleite dich, beschütze deine kostbaren Tage, sie seien stets mit Sieg gekrönt Da» ?st unser beständiger Wunsch" Von Bamberg ging Nrpoleons Fahrt über Bayreuth nach Plauen und von hier nach Dresden, wo am 17. Mai der Einzug stattfand. Auch in Sachsen überall festlicher Empfang, ein Lobfingen auf den großen Korsen. Ueberall ein freu- digeS Zujauchzen dem Manne, der auch die Söhne Deutschland» aufgeboten hatte zum Feldzüge gegen Rußland zu einem Feldzuge, au» dem auch von unseren Lande-kindern nur wenige Wiedersehen sollten die Heimat Pulsnitz. (Arbetrerzählung.) Die am 1. Mai d. I. stattgefundene Arbeiter-Zählung hat in unserer Stadt folgendes Resultat ergeben. Zum Vergleich geben wir auch die Zahlen von 1911 wieder. 1912 1911 männ- liche weib liche zusam men männ- liche weib liche zusam men über 21 Jahre . 689 307 996 664 315 979 von 16—21 Jahr. 144 211 355 143 207 350 „ 14—16 „ 84 33 117 81 17 98 unter 14 „ 4 — 4 7 — 7 zusamm. Arbeiter 921 561 1472 895 539 1434 Ueberdies (Betriebsleiter, Angestellte, schäftigte Familienangehörige: männliche 147, liche 45, zusammen 192. mitbe weib- — (Der Pulsnitzer Gustav Adolf-Zweig. verein) gedenkt sein Jahresfest diesmal inHau »- walde zu feiern und zwar am Trinitatisfest, den 2. Juni. Als Festprediger für den nachmittags 3 Uhr beginnenden Gottesdienst ist Herr Pfarrer Weh- renpfennig aus der Gemeinde Gadlanz in Böhmen ge wonnen worden. In der Nachversammlung im Hart» mannschen Gasthofe, die um 5 Uhr beginnt, wird au- ßer dem Festprsdiger Herr Pastor Köhler-PulSnitz über die Gustav Adolf Arbeit in der Diaspora berichten. Die vielen Freunds der evangelischen LtebeStätigkeit an den Glaubensgenossen werden gewiß zahlreich da- Fest be- suchen, zumal eine Wanderung nach Haukwalde in dresen sonnigen Frühlingstagen eine Freude und ein Genuß sein dürfte. — (Der Westlaufitzer Verband Gabels- berge r'scher Stenographen-Vsreine) hält nächsten Donnerstag (Himmelfahrt) in Großröhrsdorf seine diesjährige FrühjahrSversammlung ab. ^/,12 Uhr findet Vertretersitzung, >/z2 Uhr Wettschreiben im Gast. Hof zum Anker statt. Die Hauptversammlung beginnt r/,6 Uhr im Gasthof zum grünen Baum. In dersel- den wird das Ergebnis de- Wettschreibens bekannt ge geben und ein Vortrag über das Thema „Die Jugend- pflege in den Stsnogrophenvereinen" gehalten werden. Gesellige» Beisammensein und Tanzvergnügen sollen den Schluß der Tagung bilden. —ci. — (Wegen der Gefahr derWetterver» breitun g der Maul- und Klauenseuche) hat der Königliche H..r LMdrat von Hoyerswerda den Auftrieb von Rindvieh auf den am 15. dieses Monats in Weidnitz statlflndende« Viehmarkt untersagt. Kamenz. (Blitzschlag.) Bet dem am Mittwoch hier auftrerenÄLn Heftigen Gewitter traf ein Blitz d«n Turm der HnupUirche, .glücklichere ohne Schaden zu verursache«.. 8. Dreide«, 1V. Mai. (Denkmal für den Erfinder.des Fahrrades) Am nächsten Sonn tag find«: in dem lieblichen Villen orte Weinhöhla bei Dresden die Einweihung eines von, dem Kulturtech- nik^r Wiesner gestifteten Gedenku-inrS für den Frei» Herrn von Dräts, den Erfinder des Fahrrades mit einer besonderen Festlichkeit des Gaue- 21 b Dresden dcS deutschen RadfrhrerbundeS statt. Drr Gau Dres- den unternimmt anläßlich der Denkstein-Einweihung seine diesjährige 2 Gauwanderfahrt nach dem Festorte Weinböhla. Am selben Tage findet auch das 15jäh- rige StiktungSfest des Weinböhlaer RadfahrervereinS Vino statt. Sücksrsäbsr Landtag. Dresden, ,9. Mm, (Zweite Kammern Nach längerer Debatte lehnte die Kammer den Antrag Koch und Gen. und Castan und Gen. auf Wegfall der letzten 4 Steuerklassen gegen 33 Stimmen der Sozialdemokraten, Freisinnigen und des Abg. Merkel (Wildliberal! ab. Dagegen wird der Antrag Keimling, die Kgl. Staatsreaierung zu ersuchen, dem Landtage einen Ge setzentwurf vorzulegen, wonach Einkommen bis zu WO Mark von der Staatseinkommensteuer befreit werden, ohne daß den in Betracht kommenden wahlberechtigten Personen das Wahl recht zum Landtag dadurch entnommen wird, gegen 28 Stim men der Konservativen angenommen. Es folgt die Beratung über die Gesetzentwürfe betr. die Versorgung der Hinterbliebe nen von Staatsdienern, Geistlichen und Lehrern, sowie über statuarische Vorschriften der Universität Leipzig, die zusammen berqten werden. Abg. Löbner (Nail) beaniragt als Berichter statter die Annahme der Anträge der Gesetzgebungsdeputation und der Finanzdeputation -4 und spricht die Hoffnung aus, daß das Ergebnis der Anträge der Beamtenschaft zur Befrie digung und dem sächsischen Staat zum Vorteil gereichen möge. Abg. Uhlig (Soz.) beantragt in den Gesetzentwürfen das Wort „ehelich" zu streichen und begründet seinen Antrag damit, daß der Staat die moralische Verpflichtung habe, die außerehelichen Kinder der Beamten usw. auch nach dem Tode des Vaiers zu unterstützen. Abg. Brodaus erklärt, diesem Anträge nicht zu stimmen zu können, obwohl er mit der Begründung des ab lehnenden Standpunktes der Regierung inbezug auf die Unter stützung der außerehelichen Kinder nicht einverstanden ist. Abg. Diele! (FortschrO wünscht, daß die Bestimmung gestrichen werde, daß die Hinterbliebenen von Geistlichen die Versorgung des geistlichen Amts während der Gnadenzeit zu vernehmen haben. Staatsminister v. Seydewitz: Die Regierung kann sich nicht damit einverstanden erklären, daß den außerehelichen Kindern die gleichen Rechte zugestanden werden sollen, wie den ehelichen. Die Regierung mutz Wert darauf legen, daß in dem Beamten stande die Gesinnung und die Auffassung weiter erhalten bleibe, dah es der Standesehre eines Staatsdieners nicht entspricht, wenn er uneheliche Kinder habe. Uederlebt ist diese Anschau ung nicht, ebensowenig wie die der Heiligkeit der Ehe Die legitimierten Kinder sind durch Gesetz den ehelichen gleichgestellt. Der Antrag Uhlig ist für die Regierung unannehmbar. Hier auf wird der Antrag Uhlig mit den Stimmen der Konserva tiven, Nationalliberalen und Fortschrittlern abgelehnt. Gegen das Gesetz, betr. die Versorgung der Hinterbliebenen von Geist lichen, stimmen die Sozialdemokraten. Im übrigen werden die Deputationsanträge angenommen. Die weiteren Punkte der Tagesordnung finden einstimmig und ohne Debatte nach den Anträgen der Deputation ihre Erledigung. Nächste Sitzung Freitag vormi ug ^2 Uhr. Dresden, 10. Mai. Die Zweite Kammer verhandelte zunächst über Kapitel Hausinspektion der Medizinalgebäude, hygienische Untersuchungsanstalten, und ambulatorische Kliniken ('( olckliniken) zum Ersätze der Kliniken der vormaligen chirurgisch- medizinischen Akademie betr., Kapitel Kommission für' das Beterinärwesen, Tierärztliche Hochschule, Phystologisch-chemische Versuchsstation, Physiologisches Jnstitut.Medizmal- undVeterinär- poiizei, Ablösung von Apothekenverbietungsrechten, Staatliche Schlachtviehversicherung usw., die ohne Debatten angenommen wurden. Es >olgt die Schlußberatung über die Petition des Bezirksoersins Königreich Sachsen im deutschen Fleischerverband in Leipzig um Abänderung des sächsischen Schlachtviehver sicherungsgesetzes zu überweisen. Nach einer zustimmenden Erklärung des Abg. Schmidt (kons.h der die Zustimmung der Landwirte zu der Petition zu erkennen gab, wird der Depu- talionsantrag angenommen. Hierauf erklärte die Kammer die Staatshaushalsrechnung der Oberrechnungskammer für I9ll nach dem Bericht des Abg. Wirth Soz ) als fsstgcstellt. Bei der Schlußberatung des Kapitels 57 des Etats, Landarmen- und Fürsorgeerziehungswesen betr., beantragt die Deputation die Ausgaben auf l 980000 M einzusetzen, Das Kapitel wird nach kurzer Debatte dem Antrag der Deputation genehmigt. Es folgt die Schlußberatung über das Kgl. Dekret, betr. den En'wurk eines Gesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft. Der Gesetzentwurf wird von der Deputa tion mit einigen Abänderungen zur Annahme empfohlen. Die Abgeordneten Riem (Soz.f, Tröber (konsä und Löbner mall.) äußern verschiedene Wünsche bezüglich des Äahlverfahrens. Hierauf werden die Deputationsanträge einstimmig angenommen. Für die mittels Dekretes verlangte Herstellung einer Zweiglinie der elektrischen Straßenbahn Dresden—Klotzsche nach Hellerau werden 210 000 M gefordert, die ohne Debatte bewilligt werden. Ferner werden bewilligt für die Errichtung einer Oberbauwerkstatt auf dem Werkstättenbahnhofe Chemnitz 108 000 M und für dieEr- weiter -. g des Bahnhofs Aue als erste Rate 800000 M. Auf eine Anfrage erklärt Staatsminister von Seydewitz, daß die Regierung jederzeit bemüht sei, die Einrichtungen zu treffen,, die für die Gesundheit und die Wohlfahrt der Werkstätten- und Eifenbahnarbeiter erforderlich seien. Ohne Debatte werden weiter für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Paunsdorf— Stünz—Liebertwolkwitz und Erweiterung des Bahnhofes Lieberl- wolkwitz als erst» Rate 900 000 M bewilligt. Endlich beschließt das Haus, die Petition des Hausbesitzers Emil Knauck um Her stellung einer Fußwegunterführung unter dec Staatseisenbahn in der Nähe der verlegten Staatsstraße in Großharthau gemäß dem Deputationsantrage auf sich beruhen zu lassen. Nächste Sitzung Montag nachmittag 2 Uhr. TagssgssÄrickts. Deutsches Reich. Berlin, 10. Mai. (Verschär fung der Geschäftsordnung.) Dte Geschäft»- ordnungskommisston de- Abgeordnetenhauses hat heute eine neue Verschärfung der Geschäftsordnung beschlossen. Der Präsident soll da» Recht erhalten, die Reihenfolge dtr Redner zu bestimmen. Bei Bemerkungen zur Ge- schäsk-ordnuug und bet persönlichen^ soll dem Präsidenten die Befugnis erteilt werden, nach er folgtem Ruf zur Sache oder zur Ordnung dem Red ner das Wort zu entziehen, ohne vorherige Anfrage ast das Haus. Wiesbaden, 10. Mni. (Dis Reisedispost- t i o n e n des Kaisers.) Nach dey endgültigen ReffM-posttionen trifft der Kaiser "am 16. Mat früh 7 Uhr von Metz in Homburg mit G> folge zur Be- grüßung der Kaiserin ein. Im Lause des Tages wird der Kaiser dann per Automobil nach Wiesbaden kom men Am 18 findet die Maiparüde vor dem Kur- hause statt, an der Wiesbadener Ttsppenteile, die Homburger Garnison, Truppenteile der 43. Brigade von Mainz, die Pionierbataillone 21 und 25, sowie die UnierofftzierSschuls Biebrich teilnrhmen werden. Italien. Rom, 10. Mai. (Beschlagnahme türkisch er Segelschiffe durch die Italiener.) Wie aus Rhodos gemeldet wird, wurden an der Ost küste der Insel zehn von der kleinafialtschen Küste kommende türkische Segler, die mit Munition und Waffen beladen waren, beschlagnahmt. — Der Wali von Rhodos, Sabih Bey, hat gegen seine Gefangen nahme sowie gegen die Beschlagnahme feiner Papiere protestiert. Da die Papiere die administrativen und politischen Rechie beS Archipel Vilajets betreffen, haben dieselben für die Italiener großen Wert. Frankreich. Paris, 10 Mai. (Zur Neube setzung des Londoner Bo 1 schafterpostenS.) Dis Nachricht von der Entsendung des Freißerrn von Marschall noch London hält die Pariser Zeitungen seit einigen Tagen in Atem; die national angehauchte Presse verrät große Unruhe wegen der zwischen Eng land und Deutschland schwebendeü Vsrhastdlungen. Sie stellt bereit» das Programm dieser Verhandlungen auf und bemüht sich, vor allem barzutun, daß es wirtschaftlicher, nicht aber politischer Natur sei. Heute sind die Zeitungen wesentlich ruhiger! geworben, und die der Regierung nahestehenden Blätter versichern, daß Frankreich gewiß keinen Grund habe, sich wegen einer Annäherung zwischen Deutschland und England zu beunruhigen. Das „Journal" betont, daß die Verhandlungen lange nicht vor ihrem AbschluH ständen. Türkei. Konstantinopel, 10. Mat. (Bedroh liche Lage in Albanien.) Die Pforte ist beun ruhigt durch die zunehmende aufständige Bewegung in Nordalbanien. Der Mirditen-Stamm ist wieder in voller Gärung. Die Mirditen haben jüngst in ihrem Gebiete errichtete, für die Gendarmerie bestimmte Wachthäuser sämtlich niedergebrannt. Die Pforte läßt Militär einschreiten. Andererseits geht von Ipek eine wachsende Bewegung au». Man befürchtet, daß dte Mallisoren sich ihr anschließen. Der äußere Grund sind Wahlvorgänge sowie die Verhaftung mehrerer in Dtbre ansässiger albanesischer Notabeln MchÄM Sitzung vom 9. Mai. 2m Reichstage gab es heute nichts sonderlich aufregen des. Die Strafrechtsnovelle wurde in dritter Lesung erledigt, dann der Gebührentarif für den Kaiser-Wilhelm-Kanal in erster und z Etat die F Uche « ledrgu Erhöh EröM hlnam zwar doch ! noch r hatten Baffer Dauer nert f> gäbe z Vorlage Hauses wurde, dann c — aus über d Gang durch > wurde, beten Grunde Auslan tragen, Aunahi M-hrhi Eins fi Dienste eine al kürzunc Jugend hatte si der ert mehr t antryg c erschöpf weitere denn r Stückle, Wli ' UNI Kon« SLKMS sngclc^i unä jecle ricdei unä I u. II, » I -L.'yü firMalm - Der 1.SMN