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Nc 155. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 30. Dezember 1911. Seite 2. Oer StaStraN stWtischen Wasserleitung liegt in der RatSkanzlei zur Einsichtnahme aus. vsr StaQ at. Zröertsvachweis sucht werden sodann zu be für das cbm zu bezahlen. ES ist jedoch für jedes Grundstück m je 5 Mark steigend bis höchstens 25 Mark beträgt und durch len, auch wenn der Wasserzins eines Grundstück- in einem Jahre ?en Grundstücks festgestellt wird und die Bezahlung dieses Verbrauchs must, sich wegen des Wasserverbrauches der einselnen Mieter und XVasssrzins betreffens. Vom 1. Januar 1912 an soll der Verbrauch des Wassers aus der städtischen Wasserleitung nicht mehr d einzelne Grundstück abgegebene Wafsermenge nach der Feststellung durch die aufgestellten Wassermesser zu bezahlen für die in einem Kalenderjahre verbrauchten ersten 100 cbm je 25 Psg. für das cbm, für die weiteren 150 c Schätzung der in dem Grundstücke befindlichen Räumlichkeiten gewonnen wird. Diese Abgabe ist diese Summe nicht erreicht, während im übrigen die Abgabe auf den Wasserzins angerechnet wird. Die von den städtischen Kollegien beschlossene Satzung für Abgabe von Wasser aus der Nach Jndrucklegung wird sie an die Hausbesitzer verteilt werden. Wir machen hierbei daraus aufmerksam, daß in Zukunft nur der Wasserverbrauch des g von dein Grundstückseigentürner beansprucht wird, dast es diesern daher überlassen bleib der Erstattung des auf sie entfallenden Betrages rnit diesen auseinanderjusehen. Pulsnitz, am 30. Dezember 1911. F Schätzung ermittelt werden, sondern es ist die an jedes nd zwar sind nach den Beschlüssen der städtischen Kollegien je 20 Pf. für das cbm, für die nächsten 250 cbm je 15 Pf. für daS cbm, für die nächsten 500 cbm je 10 Pf. für das cbm und für das weiter verbrauchte Wasser je 8 eine Mindestabgabe zu bezahlen, die nach 5 Klaffen abgestuft ist und mindesten- 5 Mark und 1 Arbeiterfamilie in Landwirtschaft für sofort in dauernde Stellung von Rittergut StraßgräbPen i. Sa. 1 Tischlergeselle für sofort von Paul Haase, Bau- und Möbeltischlerei, Gersdorf bei Bischhei 1 Stellmachergeselle für sofort in dauernde Stellung (Lohn nach Uebereinkunst) von Gustav Kuhne, Stellmachermeister, Königsbrück, KamenKrstrage 18. 2 Bau- und Möbeltischler in dauernde Stellung bei gutem Lohn von Hugo Gey, Tischler- und Glasermeister, Königsbrück. / 1 Pferdeknecht für Landwirtschaft und Fuhrwerk für sofort (Lohn nach Uebereinkunst, Stellung dauernd) von Karl Mager, GasthofsbesitzL, Viehla. Vkklliintnllilhlsng Hierdurch wird bekanntgegeben, daß für die Abgabe von elektrischem Strom aus dem städtischen ElektrMkatSwerke zu Pulsnitz mit dem 1. Januar 1912 neue Be dingungen in Kraft treten. Diese Bedingungen liegen in der RatSkanzlei zu Pulsnitz zur Einsichtnahme a^r und werden nach Fertigstellung des Druckes den Abnehmern von elMrischem Strom aus dem städtischen Elektrizitätswerke zu Pulsnitz zugeferligt werden. Die Hauptabänderungen gegenüber den bisherigen Bedingungen sind folgende: Der Preis einer Kilowattstunde für Ströme, welche zur Beleuchtung verwendet werden, beträgtzMO Pfg. Die Bezahlung des elektrischen Stromes kann auch nach dem Doppeltarife erfolgen, und denMeis einer Kilowattstunde beträgt hierbei während gewisser Abendstun den 50 Pfg., im übrigen 12 Pfg. Für einzelne Kraftanlagen ist die Bezahlung nach dem DoppeDärif vorgeschrieben. Die Rabattsätze sind verändert und erweitert worden. Die Zählermieten sind herabgesetzt worden. F' Die Zulassung von Privattnstallateuren, welche gewissen Voraussetzungen entsprechen/ist für die Herstellung von HauSinstellationen genehmigt worden. Pulsnitz, am 30 Dezember 1911. F Der Siadtrat. Bei der am 20. November 1911 stattgefundenen Stadtverordneten-Ergänzungswahl sind gewählt worden: als ansässige Stadtverordnete: 1. Herr Fabrikbesitzer Alwin Röschke, 2. „ Spediteur Albin Biereichelt, 3. „ PrivatuS Paul Menzel, 8. als unansässige Stadtverordnete 4. Herr Fabrikant Max Blumberg, 5. „ Drechslermeister Richard Bauerdorf, 6, „ Klempner Emil Weber, und zwar die unter 1—5 Genannten auf die Zeit vom 1. Januar 1912 bis 31. Dezember 1914 und de: zember 1913. Gemäß 8 63 der revidierten Srädteoronung wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntnis geb Pulsnitz, am 28. Dezember 1911. nter 6 Genannte auf die Zeit vom 1. Januar 1912 bis 31. De- t. Das Wichtigst«. Die Kaiserin ließ dem Berliner Oberbürgermeister Kirschner ihr lebhaftestes Mitgefühl mit den er krankten Asylisten im städtischen Obdach aussprechen. Professor Dr. AlthauS-Göttingm hat den Ruf an die Universität Leipzig als Nachfolger des verstorbenen Geh. Kirchenrates Professor Dr. Kirn angenommen. Das Gesetz über die Versicherung der Privatangestell ten wird im „Reichsgesetzblatt" veröffentlicht. Der in Glatz internierte französische Spion Hauptmann Lux ist entflohen. In den österreichisch-ungarischen Delegationen sprachen sich die Abgeordneten der verschiedensten politischen Parteien in dreibundfreundlichem Sinne aus. Oesterreich-Ungarn hat endgültig dem deutsch-französi schen Abkommen beigestimmt. Der englische Weberstreik nimmt an Ausdehnung zu. Aus Dover werden 36 Fahrzeuge als vermißt gemel det, die wahrscheinlich den Stürmen im Kanal zum Opfer gefallen sind. Das römische Ministerium beschloß die Eröffnung ei nes regulären Eroberungsfeldzuges in Tripolitanien. In Tripolis fanden wieder standrechtliche Massenhin richtungen statt. An? vem belgischen Kongo wird ein großer Negerauf- siand gemeldet. OertUcdss und Säcbslscdss Pulsnitz. (Ein neueS Iahr!) Wie vielseitig sind diese dre' Worte! Wie groß ist de: Gedanke, der sie um faßt! Welche Fülle von Glück kann dieser Zeitabschnitt enthalten und wie unendlich viel Leid kann in ihm ent halten sein! Wer kennt sein Schicksal? Und doch soll jeder selbst feines Glückes Schmied sein! Freilich, nicht alles können wir meistern! Und doch können wir vielem die Wege weisen, die Richtung geben, daß eS seinen Kur in der Weise nimmt, wie wir und unsere Mitmenschen er gern sehen: zum Guten, zum Beglückenden, zum Nu- tzen der Allgemeinheit! Nicht von heut auf morgen läßt sich dieser Kurs wenden nach Willkür Die Geschehnisse de< Lebens stehen da oft unserem guten Willen hemmend im Wege. Wer aber vom ersten Tage des neuen Jahre- an bestimmte Bahnen vers lgt und sich feste, erreichbare Ziele gesteckt hat, dem werden sie leuchten al» Wegweiser, die ihn führen werden in da- Land dec Vollkommenheit. Das ist eine der vielen Gaben, die dem ersten Tage im neuen Jahre eigen ist. Denn er ist in diesem Sinne Jahresanfang und BestimmungStag für menschliche Schick sale zugleich: er ist der Tag, an dem jeder von un- sein Los zieht für den neuen Zeitabschnitt, in dessen Verlauf wir nunmehr eingetieten sind. — Der NeujahrStag ist mehr als ein gewöhnlicher Tag, mehr als ein Festtag, er ist gewissermaßen ein ganzes Programm, denn er ver- einigt in sich die Gegensätze. Er bindet Hoffnungen und Vorsätze zusammen, läßt dadurch die ersteren leichter in Erfüllung gehen und stählt die letzteren zur lebensfreu digeren Tat. Beschränkte sich seine Herrschaft nicht auf den einen Tag, so würde er sicherlich außerordentlich se gensreich für alle menschliche Entwicklung wirten und unserem ganzen Wesen seine tatfrohe Freudigkeit auf- drücken, unserer ganzen inneren Kultur neue Lebenswerte verleihen: Nie ist die Welt voll Hoffen Mehr al» am NeujahrStag; Die Zukunft liegt ja offen! Was sie wohl bringen mag? Sind'» Freuden? Sind es Tränen? Erfüllt sich unser Sehnen? Sag'-, erster Jahrestag! Mun hat aber des Jahres erster Tag leider noch Konkur renten, und zwar in diesem Jahre, das ja ein Schaltjahr ist, sogar 364, von denen jeder einzelne uns ein Stück Hoffnung nach dem andern raubt und von unseren guten Vorsätzen einen nach dem anderen bröcklig und mürbe macht. Aber immerhin soll da- keine-weg» ein Grund sein, der unS die Freude am Neujahrstage in irgend ei ner Weise beeinträchtigen soll. Schon das ist uns Freude genug, daß wir diesen Tag von neuem erleben durften! DaS Gute in un- jubiliert. Es ist, al» ob heute jeder mit sich und mit aller Welt zufrieden wäre. Diese Stim mung wollen auch wir ausnutzen. Und aus ihr heraus rufen wir allen unseren verehrten Lesern und Leserinnen, allen verehrten Inserenten und Geschäftsfreunden zu: „Ein glückliches, frohes Jahr!" Pulsnitz. (Jugendpflege) Am vergangenen Donnerstag Hatte der hiesige Ortsausschuß für Jugend- pflege eine öffentliche Versammlung im Hotel zum „Grauen Wolf" veraustaltet. Zu dieser fanden sich etwa 65 Herren au- allen interessierten Kreisen unserer Stadt ein. Herr vr. meck. Kreyßig eröffnete die Versammlung, indem er die Erschienenen herzlich begrüßte, und gab so dann in längerem Vortrag einen Ueberbltck über die Entwickelung des „Jugendpflege". Gedankens überhaupt und weiter im Einzelnen über die Ergebnisse, zu denen der hiesige Ortsausschuß in seinen Beratungen bisher gelangt ist. Man gedenkt, um der gedeihlichen Entwicke lung der guten Sache willen, die Ziele von Anfang an nie zu hoch zu stecken, sondern mit den zunächst gut Erreichbaren anzusangen. Zu diesem Zwecke wird die bisherige FortbildungSschulbibltoth-k, die sehr fleißig benutzt wird, weiter ausgebaut und um eine erhebliche Anzahl guter Werke bereichert werden. Ferner sind unter Leitung des „Turnerbundes", der seine sehr wertvolle Mithilfe gütig zugesagt hat, Turnstunden auch fürNicht- mitglieder geplant und für die Nachmittag-stunden der Sonntage Bewegungsspiele und Ausflüge in Aussicht ge nommen worden. Im ganzen sind 13 Herren bereit, al» Helfer der guten Sache zu dienen. — An die lichtvollen, hoffnung-freudigen Ausführungen de» Herrn Vorsitzenden schloß sich eine rege Debatte, an der sich eine ganze An zahl der erschienenen Herren beteiligte, und in der manche» Für und Wider zur Sprache kam. An die Eltern, vor allem aber auch die Meister und Lehrherren der jungen Leute, wurde die herzliche Bitte gerichtet, die guten Be- strebungen dadurch zu unterstützen, daß man die Pflege- befohlenen in ihren freien Stunden auf die Jugendpflege und ihre Veranstaltungen aufmerksam macht. Auch hier in diesen Zeilen sei dieselbe Bitte ausgesprochen. Aus- drücklich sei darauf aufmerksam gemacht, daß die jungen Leute keinerlei Beiträge zu entrichten haben, wie da- bet Vereinen der Fall sein muß; ebenso aber auch daraus, daß man von feiten der Leitung alle- tu« wird, um den jungen Leuten eine pünktliche Heimkehr zu ermöglichen. — Mit den besten Wünschen für ein gutes Gedeihen de» Werkes schloß man die Versammlung. Pulsnitz. (Almanach für dar Jahr 1912 al» GratiSzugabe.) Für unsere geehrten Abonnenten ist der heutigen Nummer der so beliebt gewordene Alma nach mit Verzeichnt- der Vieh- undKram- märkte und der Portodaxen beigegeben. Wir bitten, demselben beim Wechsel de» Jahres einen geeig- neten Platz etnzuräumen, Pulsnitz. (Weihnacht-vergnügen im Ju- gendveretn.) Unter zahlreicher Anwesenheit von Gästen beging am Mittwoch im Saale des Schützenhause- der hiesige Bürger-Jugendverein sein Weihnachts-Bergnügen, daß einen recht fröhlichen und genußreichen Verlauf nahm. Hierzu trugen zunächst die Konzertstücke der Stadtmufik- korps bei, im weiteren aber auch die zur Aufführung ge langten Theaterstücke „Weihnachten in der Waldschänke".