Volltext Seite (XML)
Nr. 137. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 16. November 1S11. Seite 3. fSkNN. ^rove.) eine Iiellk SIs» I eisvellKM 6u«j> fläckreo mit - 8k8un^8llU!vOkllrüev 2u b«l>eo illOwgellkaacklougea unck ^potbeken. Amtsgerichtsgebäude abgespielt. Der Gewerbetreibende F., deiien Frau während seiner langen Inhaftierung Mur. ter geworden war, hatte den betreffenden Arbeiter auf Zahlung von Alimenten verklagt. Bei dem gestern an gesetzten Termin trat F. dem verklagten Arbeiter aus dem Korridor vor dem Gerichtssaal entgegen und versetzte die- sem 7 Messerstiche, von denen einer die Halsschlagader durchschnitt. Schwerverletzt und blutüberströmt brach der Arbeiter zusammen und dürste kaum mit dem Leben da von kommen. Der Täter entfloh, konnte aber wieder er- griffen werden. München, 16. November. (Gemäldedieb stahl.) In der Kgl. Bayr. Gemäldegalerie im Lustschlößchen bei Schleißheim hat man gestern nachmittag den Diebstahl von 20 wertvollen Gemälden entdeckt. Von den Tätern fehlt jede Spur. Paris, 16. November. (Zum deutsch.franzö sischen Marokkoabkommen.) „Echo de Parts* meldet aus London: Die englische Regierung hat gestern ihre Zustimmung zu dem deutsch-französischen Marokko abkommen abgegeben. Die einzige Bemerkung, die Eng land machte, betrifft die Handelsfreiheit aller Nationen. Weiter berichtet das Blatt: In einem Brief, den am 4. November Herr v Ktderlen-Wächter an Herrn Cambon gerichtet hat, heißt eS: „Die deutsche Regierung rechnet darauf, daß Frankreich immer glücklich sein werde, die Interessengemeinschaft zwischen Frankreich und Deutsch, land für die Unternehmungen zu fördern, die diese gegen seitig betreiben werden.* Vom Auswärtigen Amt wird noch eine genauere Form verschiedener Punkte gefordert werden. Die Regierungen Frankreichs und Englands werden sich sodann im vollsten Einvernehmen befinden. WaS Guinea betrifft, so ist hierüber noch nichts beschlos sen worden. Paris, 16. November. (Caillaux über das Marokkoabkommen.) Kabinettschef Caillaux machte gestern beim Bankett für Handel und Industrie, Anspie lungen auf das deutsch-französische Marokkoabkommen. Der Minister erklärte, wenn das vereinbarte Abkommen rn einigen Wochen von der Kammer beurteilt werden wird, so werde ich im vollen Umfange die Verantwort lichkeit dafür in Anspruch nehmen: Es wird mir zum besonderen Stolze gereichen, das Abkommen vor dem Parlament zu verteidigen, denn es wird nicht nur den Interessen beider Länder gerecht, sondern es stellt auch einen großen Wert der Friedens dar. Genüsse Ereignisse die sich in den letzten Tagen abgespielt haben, beweisen, daß das Abkommen auch für Frankreich vorteilhaft ist. Mailand, 16. November. (Zum italienisch, tür kischen Kriege) „Secolo melde: aus Tripolis vom 14 d. M. nachtS: Bei einer Rekognoszierung wurden heute Schüsse aus der Ackerbauschule auf die italienischen Truppen abgegeben. Die Schule wurde daraufhin bom bardiert. Gestern abend 10 Uhr machte der Feind bei strömenden Regen einen Angriff bei Scharaschat, wu>te jeooch vom Feuer des Forts Hamidi zurückgeworsen. Durch heftigen Sturm sind viele Schiffsbarken ans Land geworfen worden. Ein von der tunesischen Grenze kom- mender Araber, der verhaftet wurde, erzählte, daß die Türken überall den bewaffneten Widerstand organisiert Haden. In jedem Dorfe haben die Eingeborenen Ge- wehre erhalten. Frauen Kinder und Greise seien in da- Jnnere deS Landes geschickt worden. Wien, 16. November. Dem „N W. Journal* wird aus Rom gemeldet, daß die türkische Regierung bei den Großmächten Schritte getan habe, die in kürzester Frist zu FriedenSoerhandlungen führen werden. katastrophen in Amerika) Ergänzende Mel dungen zu den furchtbaren Unwetterkatastrophen in den Staaten Wisconsin und Illinois am letzten Sonntag besagen, daß die Zahl der Toten und Verwundeten viel größer ist, als man zuerst annahm. Sie beziffert sich nach Hunderten, der Schaden beläuft sich auf Millionen von Dollars. Ein Telegramm aus Chigago meldet, daß die Schiffahrt auf den großen amerikanischen Seen furcht bar gelitten hat. Die Zahl der Schiffsunfälle ist sehr groß. Ein ganz außerordentlicher Temperatursturz er eignete sich. Während 19 Stunden fiel das Thermometer von 23,4 Grad auf 10,6 Grad Celsius. Viele Personen wurden erftoren aufgefunden. 6us Ssm Ssriebtssaale. Bautzen, 15. November. (Schwurgericht.) Der 30 jährige verheiratete, unbescholtene Arbeiter Max Martin Körner aus Pulsnitz hatte sich wegen Gewaltunzucht zu verantworten. Staatsanwalt vr. Schuster begründete die Anklage, die Verteidigung hatte Rechtsanwalt Zschucke- Bautzen übernommen. Körner arbeitete in der Fabrik von I. G. Bursche in Pulsnitz. Am Vormittag deS 19. September war Körner etwas angetrunken und einige Frauen und Mädchen trieben ihren Spaß mit ihm. Schließlich ging er auf sie lo-, die Frauen flüchteten in die Aborte. Körner folgte der 19 Jahre alten Fabrikar- beiterin Ida Flora Militzer und sollte sie durch Anwen dung von Gewalt zur Duldung unzüchtiger Handlungen genötigt haben. Die Geschworenen verneinten die Schuld frage, Körner wurde freigesprochen und sofort aus der Haft entlasten. Z Brüssel, 14. November. (Das Urteil imPro - zetz der Prinzessin Luise von Koburg) Durch daS heute verkündete Urteil in der Klage der Prinzessin Luise von Koburg, Tochter des verstorbenen Königs Leo- pold, gegen den belgischen Staat, die TestamentSvoll- strecker des verstorbenen Königs und gegen die von die sem gemachten Vermögensstiftungen auf Herausgabe von 20 Millionen der durch Testament vermachten Hinter lastenschast von etwa 60 Millionen wurde die Klägerin mit ihren sämtlichen Ansprüchen abgewiesen. Die Fa milienstiftung Niederfüllbach bei Koburg wird für unge- setzlich erklärt und aufgelöst. Ihr Vermögen fällt an die Erbschaftsmaste zurück und gehört also in das Erbteil der drei Töchter. Nur in diesem Punkte hat die Prin zessin Luise einen Erfolg errungen. Wahrscheinlich wird sie gegen da» Urteil Berufung einlegen. Neueste direkte Meldungen Berlin, 16. November. (Leichte Erkrankung deS Kaisers) Der Kaiser, der noch gestern vormittag wie berichtet, der Rekrutenoereidtgung im Berliner Lust- garten beiwohnte und bei dieser Gelegenheit eine An sprache an die Rekruten hielt, gedachte gestern abend mit größerem Gefolge nach Naderi-Baden, von dort nach Do- noueschtngen und dann nach Schlesien zum Jagdaufent- halt zu reisen. Diese Reise wurde aber gestern abend plötzlich verschoben, da der Kaiser infolge einer leichten Erkältung gezwungen ist, das Ztmmer zu hüten. Wie berichtet wird, hat sich der Kaiser offenbar bei der Jagd, an der er vorgestern teilnahm, die Er ältnng zugezogen, die nur leichter Natur ist. Di: jetzt verschobene Reise nach Süddeutschland soll, wie vorläufig bestimmt wurde, am nächsten Sonntag abend erfolgen. Wilhelmshaven, 17. November. (Schwere Blut tat) Eine schwere Bluttat hat sich gestern im hiesigen oder Kg», MM Qebksbe hierdurch Hingewi isof. placht Pf- in rberg hst- pnd chte »tiokal- wird liefert anerkan/ 8. Henkell, G^nel wird von zahlungsfähigen Ab nehmer zu kaufen gesucht, größere und kleinere Posten. Offerten mit Angabe des Prei- sl Ätft ' " dl- E-P. d. -später zu verpachten. Pulsnitz L^no Löhnig, Wagenbauer. Zsds Wocke/ ULlckMss Zu jedem Pftmd-Paket ein wertvoller Bsn gratis. R SclbmauZx Neumarkt 294. Mite« s HM, schnell u. billig (neuvorgerichtet) ^unäer-Mltsu ö 10 Pfem^e mit herrl. Uebq«mschungen. R Selbmann, Mumarkt294. «Aus die Beilage/ A Stsnograpdlv be eines zarten, reinen,Gesichtes mit gem, jugendfrischemAussshen u.blew schönem Teint gebrauchen nur die . ZiMnOrd-MMlUD von Bergmann L Lo., Radeb/ul Preis L St. so Hf., ferner macht Lilienntilch-Lreain Dai rote und spröte Haut in einer weiß und sammetweich. Tube 5V der röwenapotheke, bei Zelir« und Max Jentsch ' / lline sekt ein^etrofiene Lenäun^ - in pnims üusliisl offeriert in grosser ^usvvabl ru ssel! billigsten Ppsisen jlommig'z ZMvärenliaur — Meldungen au« Konstantinopel zufolge, die je doch noch nicht amtlich bestätigt sind, soll ein aus 18 Schiffen bestehender italienisches G-schwader am Ein gänge der Dardanellen erschienen sein und sich zu einer Operation bereit halten. Rom, 15. November. Nach Meldungen aus Tripolis herrscht dort sehr schlechtes Wetter. Trotzdem finde - täg- lieh kleine Angriffe seitens der Türken und Araber mit wenig Verlusten für die Italiener statt. Die Angriffe wurden zurückgeschlagen. Nunmehr ist eS festgestellt, daß die Versorgung der Türken und Araber mit Waffen, Mu nition und Proviant über die tunesische Grenze erfolgt. Weiter soll konstatiert worden sein, daß die Türken, ent- gege'1 den Bestimmungen der Haager Deklaration, künst lich deformierte Geschosse verwenden, wodurch der Zustand der verwundeten Soldaten ein sehr ernster ist. Nus aller Welt. Berlin, 14. November. (Der Reichskanzler im „Zeppelin*.) Der Paffagier-Luftlreuzer „Schwaben* ist heute um 11 Uhr 30 Min. vormittag« auf dem Flug- Platze Johannisthal zu einer dreistündigen Fahrt aufge- stiegen. Unter ben 18 Passagieren befand sich der Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg, der seine erste Fahrt in einem Lenkballon mttmachte, nebst seiner Gattin. Berlin, 14. November. (Einigung zwischen den Gebrüder ManneS mann und den Fran- zosen.) Die Brüder Mannesmann haben sich mit dem französischen Minensyndikat über ihre bergrechtlichen An- spräche in Marokko geeinigt. Berlin, 14. November. (Marinenachrtchten.) Die Hochseeflotte ist am 13. von Kiel in See gegangen. S. M. S. S. „Wittelsbach* und „Ziethen" sind am 13. von Wilhelmshaven in See gegangen. Der Dampfer „Hans Wörmann" mit dem Ablösungstransport von S. M. S. „Berlin" ist am 13. November in Hamburg eingetroffen. Stettin, 15. November. (Der Mörder Kuhlack ergriffen.) Der Schornsteinsegergehilfe Kuhlack, der der Mordes an dem Kaffeeküchenwirt Ullrich dringend verdächtig und flüchtig war, ist in der Gegend von Küstrin ergriffen worden. Gestern abend traf er unter polizeilicher Bewachung mit dem Küstnner Zuge hier ein, wurde von hiesigen Kriminalbeamten in Empfang ge nommen und dem Untersuchungsgefängnis zugeführt. Kattowitz, 15 November. (Morda -s Eifersucht.) AuS Eifersucht erschoß hier der Arbeiter Reichelt seine Braut, ein Fräulein Lubasch. Er gab auf das Mädchen auf offener Straße 6 Revolverschüff: ab, die sofort den Tod herbeiführten. Der Täter wurde in Haft genommen. Hamburg, 14. November. (Ein deutscher Dam- pfer untergegangen.) Der der Reederei Robert M. Sloman jr. gehörige Dampfer „Carrara", der am 3. November mit einer Ladung Stückgut von Cuxhaven nach Barzelona in See gegangen ist. gilt uis verloren. Die Besatzung bestand au« dem Kapitän, drei Offizieren, einem Zimmermann, mehreren M 'trosen, zwei Stewards, zwei Maschinisten, acht Heizern und einem Kock. Newyork, 14 Novbr. (Der Millionär Beattie wird hingerichtet.) Der Millionär?lohn Henry Clay Beattie, der, wie seinerzeit berichtet, im Juli dieses Jahres gelegentlich einer Automobilfahrt seine Gatttn ermordete und deshalb zum Tode verurteilt wurde, wird am 24. dieses Monats hingerichtet werden. Zein Gnadengesuch tfi abschlägig beschicken worden. Die Hinrichtung wird mittel» Elektrizität erfolgen Newyork, 14. Novbr. (Furchtbare UnwettM- UN» H^s/As/Vs S^rgsriXe sinä Re vofik/mmenrten H^strmittel fUr sllerleinste / Molkerei „Ich litt seit 3 Jahre» an gelblichem Ausschlag mit ftrchtbaHM Durch ein halbes StM Zuckers Patent- Mediffnal-Seife Ä R. P- Nr. 138S88 habe ich das UebL vollständig beseitigt. H. S, Poliz.-S«g." - Stück 50 Pfg. (15 °/,ig) und 1FV Mk. (35ig, stärkste Norm). Dazu- 7uck^-0reme (nicht fettend und Md) 75 Pfg. und 2 Mk. bei Max Ze/tscb, Central-Drogerie. sS Ne«nungskormulare stets vorrätig in der Buchdruckers! ? dieses Blattes. zuerkannt. ^vrsil Liv SoiLs»« 2L«L»i1Iv HbulLvI L Oo., t. Fabrikanten auch der altbeliebten kZsnksl's Dleicd-Sova. risst« vrvsävL 1911 Auf dieser Ausstellung wurde umM Würdigung der hygienisch wertvollen Eigenschaften des von uns hergestellten selbsttätigen, gleichzeitig desinfizierenden Waschmittels lu vermieten