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Nr. 81. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 8. Juli 1911. Seite 8. Nus aller Görlitz, 7. Juli. (Arb eiterauSsp errung.) Die hier tagende Generalversammlung des Arbettergeberschutz- verbandeS deutscher Glasfabrikanten beschloß bezüglich des Streikes in Rausch«, sämtlichen organisierten Glasarbei tern des sächsisch-schlesisch Lausitzer Bezirks zu kündigen, falls bis zum 15. d. M. keine Einigung erzielt worden ist. In Betracht kommen etwa 10 000 Personen. München-Gladbach, 7. Juli. (Selbstmord.) Gestern Nachmittag trank eine stellenlose Verkäuferin in selbst mörderischer Absicht Salmiakgeist. Die Bewohner des Hauses, die durch das furchtbare Toben des Mädchens aufmerksam geworden waren, drückten die Tür zu dem Zimmer des Mädchens ein und sanden es in Krämpfen vor. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es heute vormittag gestorben ist. Der Grund zu der Tat soll in Liebeskummer zu suchen sein. Halle, 7. Juli. (Zum Schauspielhaus-Bau. Für die Errichtung des neuen Schauspielhauses hierselbst wurden bis jetzt 335 000 Mark gezeichnet. Halle, 7. Juli. (Kältegrade.) Aus den Höhen des Grenzsteines im Thüringer Wald ist die Temperatur in der letzten Nacht auf 5 Grad unter Null gesunken. Frankfurt a. M, 7. Juli. (Kein Besuch der Za rin in Bad Nauheim.) Der für den Sommer in Aussicht genommene Besuch im Schloß Ritberg wird, wie die »Franks. Ztg." aus gutunterrichteter Quelle hört, unterbleiben. Die Zarin, die wie im Vorjahre, die Nau heimer Kur gebrauchen wollte, nimmt im Schloß Terhoff, wo das Zarenpaar gegenwärtig weilt, als Ersatz Bäder nach Nauheimer Art. — (Line neue „kuth erstraße" in Böhmen.) Lin Beweis für das wachsende Ansehen des Protestantismus in Gesterreich ist die Tatsache, daß der Gemeinderat in Warns dorf, dem bekannten Dndustrieorte in Nordböhmen, beschlos sen hat, die an der evangelischen Kirche vorüberführende Straße »Lutherstraße" zu nennen. Loudou, 7. Juli. (Gluthitze.) ES scheint, als wenn die Amerika unglücklich machende Glutwelle jetzt England erreicht hat, denn gestern stieg in London das Thermometer auf 35 Grad Celsius im Schatten. Aus dem Lande war die Hitze nur um wenige Grade gerin ger. ES war seit vielen Jahren der heißeste Tag, den England erlebt hat. Czernowitz, 7. Juli. (Unwetter in Galizien.) Infolge niedergehender wolkenbruchartiger Regen sind alle Flüße der Bukowina im Steigen begriffen und teil- weise aus den Ufern getreten. Mehrere Ortschaften sind überschwemmt. Newyork, 7. Juli. (Die große Hitze.) Mehr als eine Million Menschen haben sich in den letzten Tagen an den Seestrand begeben, um sich vor der ungeheuren Hitze zu schützen und Abkühlung zu suchen. Die Ernte ist seit den letzten Tagen ernstlich bedroht. Aus vielen Staaten lausen Nachrichten ein, wonach das Getreide aus den Feldern teilweise verbrannt sei. Der angerichtete Schaden konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Ferner wird aus Canada berichtet, daß dort infolge der großen Hitze ungeheure Waldbrände ausgebrochen sind, besonders in der Gegend von Porküptn, der goldreichsten Gegend am Ontario-See. Diese Waldbrände haben gro ßen Schaden angerichtet. Die Einwohner zahlreicher Orte konnten sich nur mit knapper Not vor den Flammen retten. Sie mußten in Boote flüchten, um auf dem See Schutz zu finden. Newyork, 7. Juli. (Opfer der Hitze.) Infolge der übermäßigen Hitze gab es heute hier 40 Tote. Newyork, 7. Juli. (Die Hitzewelle) setzt ihren Weg nunmehr auch dem Westen der Vereinigten Staaten fort. DaS Gebiet des Missisippi ist auch davon betroffen worden. Gestern schwankte die Hitze in diesem Gebiet zwischen 40 und 60 Grad. Das Barometer steigt noch weiter. Der in Newyork, Chicago, Boston, Pittsburg, CansaS City, St. Louis, Philadelphia und Cincinati an gerichtete Schaden ist außerordentlich groß. Die Zahl der Toten wird auf 800 angegeben, und zwar in Chicago 201, in Newyork 110, in Philadelphia 160, in Cleveland 46, in Boston 45, in Pittsburg 26, in CansaS City 22, in St. LouiS 18 und in Cincinati 12. Die Temperatur erfuhr gestern eine leichte Abschwächung in Newyork und sank auf 37.8 Grad Celsius. Sehr unangenehm bemerk- bar machte sich das Ausbleiben von Eis und Milch. Viele Gasthäuser sind direkt ohne die wichtigsten Nah rungsmittel. Monstreal, 7. Juli. Die anhaltende furchtbare Hitze hat Todesfälle speziell in den ärmeren Klaffen hervor gerufen. In den letzten drei Tagen sind über 200 Kin der unter fünf Jahren gestorben. Seit 4 Tagen beträgt die Temperatur 90—100 Grad Fahrenheit. Auch viele Frauen sterben. Konstantinopel, 7. Juli. (Ueberschwemmung in Süd-Bulgarien.) Die jüngsten Ueberschwemmungen in Südbulgarien haben großen Schaden angerichtet. Die Verluste werden aus ca. 100 Millionen Franks geschätzt. In vielen Orten mußten sich die Einwohner in die Berge flüchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Nus Sem Ssricktssaals. 8 Leipzig, 7. Juli. (Der Moabiter Krawall, prozeß vor dem Reichsgericht.) DaS Urteil des Reichsgerichts in der RevistonSverhandlung des Moabiter KrawallprozeffeS geht dahin: Der Senat schließt sich in allen Punkten den Ausführungen des Reichsanwalts an und erkennt in der Strafsache gegen den Laufburschen Georg Maier und neun Genoffen auf Verwerfung der Revision und Bestätigung des Urteils des königlichen Landgerichts Berlin I vom 11. Januar 1911. «essen 18s»vk-I8u»s«1ins, Klei« Lanlvnüsvlr mit klein 95 Pf. v. ^schiebens, Hsuptxti'sxLe 19 Offene 8teIIen. lVIi6i-668U6ll6. Zkerrenrväseke, Wei«, 8*sn 8f«i»s Ss« 8un1e UVisvkIüvk HVviss^sn Krawatten, v. 25. an HO 35 95 95 an A jetti 1 bis 10 klack. '40, jettt 60 bis 90 pkg. von 29 pkg. an 75, jettr 45 pk§. s mit 13. Juli 1911 »» LU vom 9 Vssvk-8Ius»v1inv, rü 2«pkins, trüber bis l kik. jKri 50 und 70 pkg. trüber bis Klk.- 1.20, jetti 60 pkg. HHvisse KIei!isr—81otts, Kieter von 40 pkg. an Msuünuvir», kletersvon 40 ?t§. an 81eppüevlken, etwas verblieben, KiniienAASg«n-8leppiie«1een, anstatt kik. 3 nur kik. I 50 8vkl»sllvvken, etwas «stgestaubi, 1 50, 3.—, 4.— kik. von kik. 1.25 an Kostüm-Hovles, vorff kik. 3.50 an trüber 8 bis trüber bis kiark ! Tüchtige San lonen-Mrmer unü gnüns 8«^f»8ev1ren, von kik. 1 50 an VVsiss« Kinüvniss n-llsvilvn, von 95 pt§ an Königs-5 MWktV Ein möM Zimmer gesucht. OffeMn unter p. 8 an die Erp.». Vl. -Är I- WM- uMWHt Vers.-Aktienges. aWorts Agen turen neuz esetzen. Hohe Bezüge, auch tInspektor. De tail!. Bewerbungen unter 0. 8. 182 an R^kolf Mosse, Dresden. 'l.Schab- (Stube, Kanins Küche) von jun gen, kinderl.Meuten pr. sofort oder 1. OktMesucht. Angebots unter k». p. 8 am die Erp./. Bl. erbeten. 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