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Nr. 81. Pulsnitzer Woche«^.att. — Sonnabend, de« 8. Juli 1911. Seite 7. HS44. Voilekleid mit kreffon- oerriecung für ZIters vsmen. Nr. Sö25a-c. vrei elegant« Unterröck« aus 5eids und SsW. Nr. öö47. heliotrope cripe de chlne-SIuss mit schwsrren chsntillgspihen. Nr. Sd4S. roulardkleld mit einfarbiger verrirrung von libertg-vucheffe. 5Zmtliche 5chnittmuste>- 44 u. 46 liefert unsere Erveditton an die Abonnenten zu dem billigen Preise von nur so Pf. pro 5WM jede Dame Zchneidenn Nach unseren Loluuibus-Schntttmustern arbeitet jede Dam« ihre Warderob« selbst Nr. bösö. 5eidenpopeline-öluse mit sogepaffter 5ctiweirerstickerel. Nr. 6S46. Seidenpopeline- Blusc mit abgepaßter Schweizcr- st ickere i. Die abgepaßte Stickerei ist zu den Fichuteilen verwandt, ebenso zu den den Armlochausschnitten angesetzten Glockenärmeln, und als Begrenzung der den Blusenteilen eingearbeiteten Spitzenpaffe mit Stehkragen, mit der die engen Armelstulpen harmonieren. Nr. SS47. Heliotrope Cröpe de Chine-Bluse mit schwarzen Chantillyspitzen. Der Kimonobluse sind vorn und rückwärts breite Quetsch falten aufgesteppt, deren vordere mit einem Spitzenquadrat besetzt ist. Gleiche Spitze umrandet den mit creme Tüll- koller bekleideten Halsausschnitt und setzt sich epauletteartig in halber Armellänge fort, hier noch von schwarzen Seiden- knöpfcn und Soutacheschlingen begleitet. Chantillyeinsatz beschließt auch die Kimo- noärmcl über den langen mit Tülleinsatz unterbrochenen Crepe de Chine-Stulpen. demselben Stoff wie der Rock gearbeiteten Hüte sehr praktisch. Sin fescher Stutz an der Seite gibt ibncn ein hübsches Aussehen. Cs ist selbstverständlich, daß bei der großen Vorliebe für Reisen auch die Koffer mit mehr Verständnis für die Be dürfnisse der Reisenden ausgestattet sind. Das Ein- und Auspackcn machte immer sehr viel Schwierigkeiten und konnte vielen Menschen, die mit einem Hang zur Be quemlichkeit behaftet sind, die Freude am Reisen beträchtlich schmälern. Auch leiden die Toiletten sehr durch das Ein- und Übereinanderpacken der Gegenstände, so daß die neuartigen Schrankkoffer, in denen die Kleider schön geordnet an Bügeln aufgehängt sind, großen Beifall fanden. Diese Schrankkoffer sind derartig einge richtet, daß sie nur auf eine Seite gestellt werden können und man daher nicht befürchten muß, daß die Kleider durch ungeschicktes Herumwerfen der Beamten aus ihrer rubigen Lage gebracht werden. auf- und abzuknöpfcn sind und im Not fälle als Pelerine dienen können. Leichte Flanellblusen find Batistbluscn vorzuzichen, da sie bei raschem Tempe- raturwechscl mehr vor Erkältung schützen. Als Kopf bedeckung sind die Tirolerkütchcn am feschesten und flottesten, doch da sie nicht all und jeden kleiden, sind die runden, aus Reisevorbereitungen. Trotzdem In den letzten Jahrzehnten die allgemeine Rcisefreudigkeit unvergleichlich gestiegen ist wundert man sich häufig, mit welch unbegreiflicher Ungeschicklichkeit die Damen ihre Vorbereitungen treffen. Gänzlich unüberlegt wird alles in den Koffer geworfen, was die Wäsche- und Kieider- schränke daheim bergen. Man bedenkt nicht, ob diese Sachen an dem gewählten Aufenthaltsort überhaupt zweckmäßig und notwendig sind. Hat man sich zu einem Sommeraufcnthalt entschlossen, muß man sich unbedingt klar werden, was man für diese Zeit am notwendigsten braucht. Cs ist immer ratsam, sich bei Bekannten zu erkundigen, ob an diesem Ort Toilette gemacht wir oder nicht. Für den Strand ist die weiße Kleidung immer noch die beliebteste, da sie am wenigsten von den Sonnenstrahlen und den Einwirkungen deS feuchten BodenS zu leiden hat. Weiße ringeriekleider und -blusen, Leinenklcider, Cheviot- und Tuch- kleidcr sieht man sehr viel, selbverständ- lich auch Bast in der Naturfarbe sowie in allen anderen Nuancen. Auch für den Strand sind die Kopf bedeckungen Turbane aus Chiffon und Seide oder aus Strod gewunden sehr fesch. Die Südwester aus Leinen oder Sämischleder sind geeigneter als garnierte Hüte, die nicht recht in den Rahmen der Strandbekleidung paffen. Die seidenen Mäntel sind das Be quemste, was man sich für die Reise vor- stellcn kann. Sie sind ganz leicht und so bequem zusammenlegbar, daß sie in einer ganz kleinen Handtasche aus dem selben Material Platz finden können und man sie deshalb immer mit sich führen kann. Sie bedecken das ganze Kleid und sind über den Hut zu ziehen, so daß sie die übrige Kleidung und das Haar vor den Einwirkungen des Regens, des Staubes und des Windes zu schützen imstande sind. Auch die Brunnenmäntel sind bei einem Aufenthalt an einem Badcplatz, an dem man eine Trink- und Badekur aus übt, unerläßlich. Bekanntlich beginnen die Trinkkuren zu sehr früher Morgen stunde. Da ist ein Brunnenmantcl am Platze, denn die meisten Damen gehören nicht zu den Frühaufsteherinnen. Dann ist es ihnen sehr angenehm, nicht erst Toilette machen zu brauchen, und ein Brunnenmantel deckt alles das, was nicht für die Späheraugcn der gleichzeitig Mit- wartcndcn gedacht ist. Aus hellfarbigen Tuchen oder gefütterter Seide mit großen Klappen und einem runden oder vier eckigen Kragen, mit weiten Ärmeln, reich lich mit Spitzen und Stickereien versehen, wahrt der Brunnenmantel seinen beson deren Charakter. Für Gebirgstouren ist eine voll kommen andere Ausstattung erforderlich. Nächst dem wirklich bequemen und dauer haften Schuhzeug braucht man zunächst einen festen Rock aus englischem Stoff, unter dem Kniehosen aus dem gleichen Material getragen werden. Die Röcke müssen so gearbeitet sein, daß sic bequem Besondere Erwähnung gebührt dem Hutkoffer, diesem riesengroßen Käfig, der den wichtigsten Toilettengegenstand der Damenwelt von Ort zu Ort zu befördern hat. Zn allen Größen bis zum Unglaub lichen werden diese Koffer gearbeitet, und derartige Gehäuse, in denen 2 Riesenhüte Platz finden, sind heutzutage keine Selten heit mehr. Kleider für ältere Damen. Nr. öS44. Voileklcid mit Tressen verzierung für ältere Damen. Der glatte, auf seidenem Futterrock gearbeitete Voilerock ist über dem breiten Saum mit im Ton paffender Treffe aus Kunst seide verziert. Der Futtertaille sind an schließende Seitenteile und im Taillen schluß ungekrauste Rückenteile und ein mittleres Vorderteil mit treffenfarbiger Kurbeleiverzierung aufgebracht. Die halb langen Glockenärmel sind mit Stickerei punkten verziert und den Armlochaus schnitten unter der die Schultern verbrei ternden Fickugarnitur eingesetzt. Ein schlichter Chiffonkoller in der Farbe des Kleides auf creme Spitzentüllunterlage harmoniert mit den langen engen Ärmeln, die, wie der Stehkragen, mit Treffen ab schließen. Ein im Ton gehaltener seidener Faltengürtel umgibt den Taillenschluß. Nr. S645. Foulardkleid mit einfarbiger Verzierung von Li berty-Duchesse. Gemusterter Foulard oder uni Sergeseide dient zur Herstellung des einfachen Kleides, dessen falschem Rock der mit hoher Ducheffe-Libertyblcnde ab schließende untere Rockteil aufgebracht wurde, über den die breit abgestepple Tunika fällt. Die Kimonotaille mit halb langen angeschnittenen Ärmeln öffnet sich vorn, von überzogenen Knopfformen be gleitet, über einem der runden Ducheffe- Libertyblende angekrausten Westenteil. Dem Halsausschnitt ist ein gemusterter Tüllkoller eingearbeitet, mit dem die langen engen Armelstulpen harmonieren. Ein Duchcffegürtel umgibt den Taillenschluß. Nr. SS25 2-c. Drei elegante Unterröcke aus Seide und Batist. Der erste ist aus einseitigem LibertyatlaS gefertigt. Dem glatten Rockteil ist über einem cingekrausten Volant das in Sonnen falten gebrannte Pliffä angesetzt. Der zweite Rock aus weißem Wäschebatist hat einen Volantteil, dem Faltengruppen und ein schmalerer reicher eingekrauster Volant mit Torchoneinsatz und gleichem Spitzen ansatz als Verzierung dienen. Dem oberen Stickereidurchzug ist ein mattblaues Seiden band durchgelcitet. Der dritte Rock ist in ähnlicher Weise gearbeitet, dem Volant sind DalcncienncSeinsätze zwischcngearbeitct und am oberen Teil Fältchengruppen ab- gesteppt. Stickereieinsatz vermittelt den Ansatz am oberen Rockteil und begrenzt über der Stickerei- spitze Len unteren Dolantrand. Bei den Waschröcken ist unter den Jiervolants ein breites Batistvolant mit schmaleren Schrägvolants untcrgearbcitet.