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Nr. 130, Pulsnitzer Wochenblatt. — Montag, den 30. Oktober 1911 Seite 2. seinen Hörern ungeteilte Aufmerksamkeit. In der Debatte wies Herr Lehrer Lassig'Kamenz der den Liberalen letzt hin gemachten Vorwurf der Brüderschaft mit der Sozial demokratie zurück und rechnete vor, daß die Konservativen wiederholt für die Sozialdemokratie eingetreten seien. Da rauf sprach Herr Hantzsche-Prietitz für den Bund der Land- wirte (konservativ wollte er nicht sein). Die in seiner Rede enthaltenden Unrichtigkeiten und Verdrehungen und scharfen persönlichen Angriffe wurden von drei weiteren Debatterednern und im Schlußwort auch vom Referenten zurückgewiesen. Kamenz. (Die Hauptkonferenz des Ka menzer SchulinspektionSbezirkeS) sand am Donnerstag statt. Herr Schulrat vr. Hartmann gab ei nen Ueberblick über die Entwickelung der Schuloerhält, niffe im Bezirke während der letzten fünf Jahre. Die Schulkinderzahl stieg in diesem Zeitraum von 13191 auf 13 720, die der Fortbildungsschüler von 1717 auf 1855. Die Schulkinder wurden in 348 Klaffen, die Fortbildungs schüler in 91 Klassen unterrichtet. Die gesamten Schul ausgaben wuchsen von rund 495 000 M auf 695 000 M im Jahre. Die Staatsbeihilsen dagegen stiegen von 126 000 M auf 228 000 M jährlich. Während sich die Ausgaben um 40 «/« erhöhten, betrugen die StaatSbet. Hilfen 81 °/, mehr als vor fünf Jahren. Während de» letzten Jahrfünft- wurden auch einige Schulneubauten, vollendet. Die zu Obersteina ist die 32. Schule, die der Herr Schulrat während seiner Amtszeit im hiesigen Be zirke weihen konnte. Nur drei Orte des Bezirkes haben noch völlig unzulängliche Schulhäuser, sodaß hier ein Neubau bitter not wäre. Auch die innere Ausgestaltung des Schulbetriebes hat erfreuliche Fortschritte aufzuweisen, die sich besonders im Religionsunterricht, im Deutsch und im Turnen bekunden. An den Bestrebungen der sächsischen Lehrerschaft, den ReltgioSunterricht immer mehr zu ver tiefen, nahm unser Bezirkslehrerverein tätigen Anteil, doch in der „maßvollsten und taktvollsten Weise in voller Würdigung der Sachlage". Der Turnunterricht kam end- lich zu seinem gesetzlichen Rechte. Während 1906 von 69 Schulen noch 38 ohne Turnunterricht waren, sind es jetzt nur noch 3, von den 2 ihn nächste Ostern einführen werden. Um den Unterricht in weiblichen Handarbeiten auch in den kleinen Schulen „auf die Strümpfe zu Hel- sen" waren im Sommerhalbjahre Fortbildungskurse für ungeprüfte Handarbeitslehrerinnen veranstaltet worden. Auch der erste Vortrag der Hauptkonferenz war diesem Fache gewidmet. Fräulein Häntzschel aus Dresden sor- derte, daß auch dieser Unterricht erziehlich wirken und den praktischen Forderungen der Lebens gerecht werden müsse. Ein gedeihlicher und wirksamer Unterricht setze allerdings voraus, daß die Schülerinnenzahl in den Abteilungen vermindert werde, daß die nöligen Lehrmittel von den Schulvorständen beschafft würden und daß sämtliche Kru der gleichmäßige Arbeitsstoffe verwenden. —Der zweite Vortrag galt dem ersten Lesebuchs der Kinder, der Fibel. Herr Lehrer Krause forderte, daß die Fibel Freude und Lust am Lesen wecken solle und noch mehr Rücksicht auf die Gesundheit der Kinder nehmen müsse als bisher. — (Oesssntliche Sitzung des Bezirksaus schuss e s) findet Sonnabend, den 4, November, vormit tags 9 Uhr statt. Die Tagesordnung hängt in der Kgl. AmtShauptmannschast aus. — (Neue Ortsbezeichnung.) Mit Rücksicht auf dis bisherige verschiedenartige Schreibweise der Na men der Orte Äroßhähnchen Lausitzer Seite und Meißner Seite und des Rittergutes Großhähnchen im Bezirke der AmtShauptmannschast Bautzen, ferner des Ortes Klein- Hähnchen und des Rittergutes daselbst, sowie des Ortes Latzke und des selbständigen GutSbezirkeS Vorwerk LaSke im Bezirke der AmtShauptmannschast Kamenz wird le- sttmmt, datz künftig für diese Orte und Güter ausschließ lich die Schreibweise „Großhänchen", „Kleinhänchen", „LaSke" anzuwenden ist. Arnsdorf (Inder Bewirtschaftung) des hie- sigen Bahnhof-restaurants tritt am 1. November ein ein Wechsel ein. Der bisherige Bahnhof-wirt Herr Emil Fricke übernimmt von diesem Tage an die BahnhofSwirt. schäft in Freiberg. Die hiesige Bahnhofsrestauration war schon vom verstorbenen Vater de» jetzigen Inhabers ge pachtet worden und zwar seit dem 16. Oktober 1887. Herr Fricke sen. hatte vordem die BahnhofSrestauratton zu Neustadt i. Sa. in Pacht. Die Bewirtschaftung des hiesigen Bahnhofsrestaurants übernimmt ab 1. November der Bahnhofsrestaurateur in Zwenkau. — Am 1. Novem ber tritt auch in der Verwaltung des hiesigen Bahnhof» ein Wechsel ein. Herrn Oberbahnhof-vorsteher Albrecht ist die Verwaltung des Bahnhof- zu Freiberg übertragen worden. An seine Stelle kommt der BnhnhofSvorstand in Eibenstock. ' 82K. Dresden. (Keine Verlegung der Vieh ¬ märkte desDreSdenerSchlachthoseS.) Bezüg- lich der Bestrebungen auf Verlegung der Viehmärkte de» Dresdener Schlachthofes vom Montag und Donnerstag auf die Tage Mittwoch und Sonnabend hatte der Rat zu Dresden den Landeskulturrat für da- Kgr. Sachsen um gutachtliche Aeußerung ersucht. Der Landeskulturrat hat sich dahin geäußert, daß für ihn kein Anlaß vorltegt, sich neuerdings für eine Verlegung dieser Märkte auSzu- sprechen. 82K. Dresden, 30. Oktober. (Eisenbahn und Schiffahrt.) In der am Sonnabend in Dresden statt- gefundenen außerorordentlichen Versammlung de- kon- zessionierten Sächsischen Schifferverein» bildeten die ge- genwärtig bestehenden Etsenbahnnotstandstarife der Ge- genstand eingehender Erörrerungen, wobei hervorgehoben wurde, daß diese Tarife die ohnehin schwerleidenden Schiff, fahrt in erheblichem Maße schädige. Die Versammlung faßte daraus folgenden Beschluß: „Der Konzesstomerte Sächsische Schifferverein gibt seinem tiefen Bedauern dar- über Ausdruck, daß von seilen der deutschen Eisenbahn- Verwaltung für die Beförderung von Dünge- und Futter mitteln so einschneidende Ermäßigungen der Tarifsätze von 50 Prozent für die Dauer bis Ende Mai bez. Juni 1912 eingesührt worden sind. Er empfindet diese Maß. nahmen um so härter, als sich die Elbeschiffahrt in ihrer Gesamtheit seit mehreren Jahren in einer schweren Not lage befindet, welche durch die Verschärfung des Konkur renzverhältnisses zwischen Eisenbahn und Schiffahrt un- ausbleiblich noch weiter gesteigert werden würde. Der Konzessionierte Sächsische Schifferverein gibt der Erwart, ung Ausdruck, daß staatSsettig die erwähnten Frachter mäßigungen ausgenommen solche, welche für Artikel der allgemeinen Volksernährung, zum Beispiel, Kartoffeln, Gemüse und Hülsenfrüchte bestimmt sind, bis spätestens zum 1 März 1912 ausgehoben und der Elbschiffahrt auch sonst alle Erleichterungen, die zur Ueberwindung ihres Notstandes geeignet sind, ins besondere der Erlaß der staatlichen Hafengelder, nicht vorenthalten werden." Stadt Wehlen. (Ein tragisches Geschick) hat das hier wohnhafte Ehepaar Bürgelt betroffen. In der Nacht vom 23. zum 24. Oktober hat sich die 42 Jahre alte Ehefrau aus ihrem am Lohmener Weg gelegenen Wohnhause entfernt. Trotz unablässigen Suchens von den Nachbarn und behördlichen Nachforschungen im Walde und der Umgegend ist noch keine Spur von der Frau entdeckt, sodaß allgemein angenommen wird, die bedau- ern-werte Frau habe sich ein Leid angetan. Der Grund dazu wird in der schweren Erkrankung ihres Ehemannes zu suchen sein. Eine Gesundbeterin aus Dresden wurde zu Rate gezogen, die bei der Ausübung ihres Gewerbes die Aeußerung getan hatte: „Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, wird auch ihr Mana mit dem Tode ab gehen !" Die Frau Bürgelt hat sich nun darüber so ent setzt und ist geistig so zerüttet worden, daß sie nicht mehr gewußt hat, was sie tun sollte. Inzwischen ist der Mann gestorben. Die Frau hat sicher den Tod in der Elbe ge. sucht und gefunden. Bis heute ist der Leichnam noch nicht geborgen. Eine 18jährige Tochter trauert um die so plötzlich aus dem Leben Geschiedene. Die vereinsamte Wirtschaft wird einstweilen von der Mutter und Schwe- ster der Frau Bürgelt geführt. Mit der Gesundbeterei wird sich noch die Staatsanwaltschaft zu beschäftigen haben. Neugersdorf. (Fingerabdrücke als Verräter von Verbrechern.) Bei dem kürzlichen Einbruch», diebstahl in der Wachtschenke waren vom flüchtigen Diebe Fingerabdrücke am Fenster hinterlassen worden, die seitens der Kriminalpolizei photographiert und dem Erkennungs dienste der Landeskriminalpolizei zugestellt wurden. In Pötzscha bei Wehlen ist nun ein Vagabund namens Karl Eiselt aus Gabel in Böhmen verhaftet worden, dessen Fingerabdrücke mit den hier Vorgefundenen übereinstim- men, und der darnach als Verüber des Einbruchs in Frage kommt. 8. Döbeln, 30 Oktober. (Dte abgebrannten Schauspieler.) Infolge des großen Theaterbrandes ist für das Künstlerpersonal des Stadttheaters eine schere Zeit hereingebrochen. Es wird nicht möglich sein, schon in den nächsten Jahren einen Theaterneubau auSzufüh- ren. Einstweilen hat der Direktor Gernsdorf begonnen, im SchützenhauSsaale Vorstellungen abzuhalten. Deutsches Reich. Berlin, 29. Oktober. (Minister- d tsfe renzen.) Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt zu den Gerüchten über den Rücktritt des Kolonialsekretärs von Lindeqmst: Die Meldung emeS hiesigen Blattes, daß zwischen dem Reichskanzler und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes einerseits und dem Staatssekretär des ReichSkolonialamteS aus der anderen Seite ernste Differenzen wegen des Kongoabkommens beständen, die zu einem Rücktritt des letzteren führen würde entbehrt der Begründung. Berlin, 29. Oktober. (Kongoabkommen und Reichstag) Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: Die Frage, ob ein StaatSoertrag über die Abtretung oder den Erwerb von Kolonialbesitz zu seiner staatlichen Gül tigkeit die Zustimmung des Bundesrates und der Ge nehmigung des Reichstage» bedarf, ist wie wir hören, von den zuständigen RetchSämtern geprüft und in verneinen dem Sinne beantwortet worden. — (Eine nationalliberale-konservative Annäherung) für den Reichstagswahlkampf, die von nattonalliberaler Seite in der Berliner „Börsenztg." em pfohlen worden war, steht ernstlich in Frage. So gewiß die Vertreter de- rechten Flügel» der Nationalliberalen dem linken Flügel der Konservativen sehr nahe stehen, so würde doch durch dte Vereinigung beider Gruppen ein Bruch innerhalb der Parteien selbst herbeigesührt werden, den keine der beiden Parteileitungen gutheitzen könnte. So wenig von einem Block von Bebel bis Bassermann die Rede sein kann, so gewiß ist e» auch, daß in dem gegenwärtigen Wahlkampfe von Heydebrand und Basser- mann nicht Hand in Hand marschieren werden. Die Kluft, die die Reichsfinanzreform, der Rücktritt Bülow» und die Sprengung des konservativ - liberalen Blocks rissen, ist nicht überbrückt worden, sondern hat sich in der Zwischenzeit eher noch mehr erweitert. Abgeordneter Basserman erklärte schon aus dem Kasseler Parteitage, datz jedes Eingehen aus den Versuch, die Nationalliberalen für eine Wahlhilse zugunsten der Konservativen zu ge- winnen, die Sprengung der nationalliberalen Partei be deuten würde. — (Zur Verbreitung des Deutschtum» im Auslände.) Der „Franks. Ztg." wird au» Moga- dor vom 21. Oktober geschrieben: Aus Anregung der Gebrüder Mannesmann hat am 21. Oktober die deutsche Kolonie von Mogador unter dem Vorsitz des Vizekonsuls von Maur einstimmig beschlossen, in Mogador eine deut sche Handwerksschule für Südmarokko für Araber und Juden zu gründen. Ein erheblicher Teil der lausenden Kosten ist bereits gezeichnet, für den Rest wird eine Samm- lung eingeleitet. Dte Schule soll hauptsächlich der Aus bildung eines Stammes von Reparaturhandwerkern für Maschinen und andere Importartikel sowie der Verbiet- tung der deutschen Sprache gegenüber der französischen Tendenz der bisherigen Schulen dienen. Die Kolonie er bittet wärmste Unterstützung dieses erstmaligen Versuches der Errichtung deutscher Fachschulen im Auslande. Ein großer Zuspruch von Schülern ist gesichert. Gesterreich-Ungarn. Wien, 29. Oktober. (Gegen besuch.) Wie verlautet, wird statt des Thronfolgers Erzherzogs Franz Ferdinand, Erzherzog Karl Franz Josef nebst Gemahlin Zita in Vertretung des Kaiser» den seit längerer Zeit geplanten Gegenbesuch beim bel gischen KönigSpaar machen. Wien, 29. Oktober. (Die innerpolitischeLage in Oesterreich.) Wie verlautet, wird Gautsch, falls er im Amte bleibt, dte allgemeine Rekonstruktion des Kabinetts vornehmen. Justizminister Hachenburger soll durch den Brünner OberlandeSgertchtSprästdenten Bley leben ersetzt werden. Italien. Rom, 29. Oktober. (Der italienisch türkische Krieg.) Die Wendung zum Ernsten, die seit einigen Tagen die Ereignisse auf dem Kriegsschau, platze nehmen, hat die italienische Regierung nicht in ihrer zuversichtlichen Betrachtung der Dinge erschüttert. Man erkennt zwar die Notwendigkeit beträchtlicher Be stärkungen an, hofft aber, wie an unterrichteter Stelle mitgeteilt wird, immer noch, daß e» in absehbarer Zett gelingt, Tripolitanten in ungestörten Besitz nehmen zu können. Der vollzogenen Tatsache gegenüber -werde sich die Pforte wie schon oft fügen. Andernfalls denkt die italienische Regierung an die Erweiterung des Kriegs schauplatzes, speziell an die Besetzung türkischer Inseln Der Entschluß ist zwar noch nicht gefaßt, doch glaubt das Konsultat, daß keine Macht Einspruch erheben werde, falls Italien die Maßregel als strategisch und vorüber, gehend auslegt. Ueber die Fortsetzung der diplomatischen Aktion verlautet nichts. Die Dreibundmächte haben vor läufig ihre ergebnislose Sondierung eingestellt; Frank reich ist gezwungedie italienischen Forderungen zu unterstützen. England ist aus Abneigung gegen die Jungtürken dagegen, Rußland, dem die Situation pein- lich ist, wünscht dringend den Frieden, den eS ohne Rücksicht auf Italien fördern würde. Die Allianzgerüchte, die aus Konstantinopel kommen, werden hier wenig geglaubt. Rom, 29. Oktober. Die „Tribuna" schätzt, offenbar um pessimistischen Auffassungen entgegenzutreten, die Kosten des Kriegszuges auf 100 Millionen. Sie ver weist darauf, daß das volle KriegSjahr 1896 in Abessinien 118 Millionen kostete. Demgegenüber ill zu berücksich tigen, daß nach Abessinien nur 12 000 Mann gesandt wurden, während in Tripolis heute schon die vierfache Anzahl vorhanden ist. Frankreich. Paris, 29. Oktbr. (Zum Marokko- ab kommen.) Der vollständige Text der Berliner Kongo Kamerun-Vereinbarungen ist beim gestrigen Mi nisterrat nicht eingelrossen. Die Ursachen sind vorwiegend materieller Natur Dte kartographischen Beilagen müssen in Berlin hergestellt und mit dem Cambonschen Berichte hierher gesandt werden. Einstweilen widmet sich die Re gierung d»n Vorarbeiten für das Arrangement mit Spanien. Als sicher gilt, daß die Konsolatierung der spanischen PräsidioSherrschaft bezw. deren Erweiterung bis zu einer Tetuan ein schließenden Linie von Frankreich keineswegs als eine Schmälerung de» französischen Pro tektorats über Marokko angesehen würde. Aus dieser Basts glaubt man hier, könne sich «in dauernder Aus- gleich vollziehen. Paris, 29. Oktober. (Die Enquete über da» 8-Pulver.) Der Pulverfabrikdirektor Muisin wurde gestern neuerdings vom Enqueteausschutz über den Pul oerskandal eingehend vernommen, deSgleich der General- tnspektor Agron. Dieser hatte, al» er vom Unterstaats, sekretär Cheron ersucht worden war, seine Ansicht über den Bericht Maisins abzugeben, gea-twortet: Es sei nicht notwendig, diesem Bericht irgendwelche Folge zu geben. Auch Chapelle war mit einer Enquete beauftragt worden, aber sein Rapport ist spurlos verschwunden. Russland. Petersburg, 29 Oktober. (Duma-Er« öffn ung.) Im Taurischen PalaiS wurde gestern die neue Session der Duma feierlich eröffnet, unter Anwesen, heit de» gesamten Ministeriums mit dem Premierminister Kokowzew an der Spitze. Der Dumaprästdent Rodsjavko widmete dem Gedächtnis Stolypins warme Worte; aus seinen Vorschlag wurde im Nebensaal eine Trauermesse für den Ermordeten abgehalten. Dann begannen die Verhandlungen. China. (Die chinesischen Wirren.) Ueber den gestrigen Sieg der chinesischen Regierungstruppen ist der hiesigen chinesischen Gesandschaft folgende Depesche zugegangen: Am 27. dss. MtS. haben die kaiserlichen Truppen bei Gneka in der Nähe von Hankau oen Rebellen eine Schlacht geliefert. Die letzteren sind geschlagen und mußten sich zurückziehen. Viele Rebellen find gefallen. Die Ausständigen haben eine große Anzahl von Geschützen und Waffen zurückgelassen. Die kaiserlichen Truppen haben Lmkiamio, Tatsemin und Hankau genommen. Der Miez Wischen Nalien unL der WM. Mailand, 28. Oktober. Dte neuen Kämpfe bet Trt- polts beweisen, daß die türkischen Offiziere es verstehen, au» den fechtenden Arabern an Mut und Tapferkeit he- rau-zuholen, was herauszuholen ist. Die von ihnen ge führten Truppenkörper müssen, nach den Schilderungen der italienischen Blätter zu schließen, eine wahrhaft gran» diose Kühnheit an den Tag gelegt haben. Zugleich zeigt es sich, daß, wie der erste AngriffZam Montag auch der neueste sehr gut vorbereitet war. Er wurde gerade gegen dte Stellungen geführt, welche die Italiener selbst als