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Nr. 111. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, de» 16. September 1611. Sette 7. Ji, Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der Städtische» Hauptmarkthalle zu Dresden am 15. Septbr. 1911 Marktlage: Hirsch- und Rehwild still. Geschlachtetes Haus- geflügel ruhig. Pöklinge und Sprotten knapp. Von Obst und Südfrüchten wurden besonders Pflaumen, Pfirsiche und Wein trauben flott gekauft. Schwedische Preißelbeeren erstmalig in größeren Mengen am Markte und hoch im Preise. Grünwaren mäßiges Geschäft. Kartoffeln billiger. Sonst unverändert. Rotwild 50 Pf, Damwild 60 Pf, Rehwild 70—75 Pf für V, >-L. Kaninchen 60-80 Pfg, Wildenten 1—1,50 M, alte Reb- Hühner 90 Pf, junge Rebbühner 1—1,30, für ein St., junge Gänse 70-80 Pf für'/, i-s, Enten 2,50—3,50 M, alte Hühner 2—3,50 M, junge Hühner 1,00—2,50, M, Tauben 40—60 Pf für 1 Stück. Molkereibutter 145 bis 150 M, Landbutter 140 M, Koch- und Back- butter 115-120 M, Schweizerkäse 95-130 M, Parmesankäse 90 bis 100 M, für 50 ItL. Ouerge und Schwellen 1,60—1,80 M für 60 Stück. Margarine 70- 80 M für SO lcx. Landeier 5,40—6 M böhmische 4,20-4,30 M, russische 4,10—4,15M für 60 Stück. Mus- äpfel 8—10 M, Aleranderäpfel 10—15 M, Eckäpfel !0—15 M, Gravensteiner 15-23 M, Tiroler 13- 20 M, italienische Aepfel 10—15 M, Tafe'birnen 10- 20 M, Kochbirnen 5-8 Dl, Pflau- men 11—12M, schweb. Pceißrlbeeren 43—44M, inl. Weintrauben 20—25 M, ausl. Weintrauben 23-25 M für 50 kx. Blumenkohl 10—50 M für 100 Stück, Rotkraut 18-40 M, Welschkraut 20 bis 40 M iür 100 Stück. Weißkraut 6-8 M, Spinat 12-15 M, Bohnen 30-40 M, Paradiesäpfel 12—18 M, fremde Zwiebeln 9 M für 50 l<x. Karotten 1,80^-3,60 M für 60 Bündchen. Kohlrabi 1,80—4,60 M, Sellerie 3—8 M, Meerrettich 10—20 M. Hiesiger Kopfsalat 2,40—6 M, Einlegegurken 2,80—6 M, Salatgurken 6 bis 20 M für 60 Stück. Hiesige Kartoffeln 4 M, Magdeburger 4,56 M, Holländer 4—4,20 M für 50 kx. Getrocknete Morcheln 3,50 M für '/, Ice, Sauerkraut 15—16 M, Senfgurken 40 M für 50 >-e, saure Gurken 3,50—4,80 M, Pfeffergurken 4,20-5,00 M für 60 Stück. Dresdner Produkten-Vörse, 15. Sept. 1911. — Wetter: Trübe Stimmung: Matter. — Ilm 2 Ilhr wurde amtlich notiert: wetten brauner, neuer, M, do. neuer, 79—82 Kilo, 206-209 M,do. neuer 77—78 Kilo, 202—204 M, russischer, rot 24O-248M, Argentinier 242-248 M., Manitoba 242-248 M. «oggen, sächsischer, neuer 75—76 Kilo, 188—189 M, do. do. 72 bis 74 Kilo, 183-187 M, do. alter 70-73 Kilo, M, preußischer, neuer 187—199 M, russischer 188-190 M. «erste, sächsische, neue 260—210 M, schlesische 210-220 M, Posener 208—220 M, böhmische 2S8-244 M, Futtcrgerste 168—172M. Hafer, sächsischer, alter M, do. do. neuer 192—200 M, schlesischer aller M, do. neuer 192—sov M, russischer loco 193—198 M. Mais Cinquantine 190—195 M, alter M, Rundmais, gelb, 185—190 M, amerik. Mired-Mais, alt, , Laplata, gelb, — M, do. neu, feucht — — M. Erbsen 260-210 M. Wicken 225-235 M. VucHweisen, inländischer 190 —200 M, do. fremder 190 - 200 M. Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, 295 - 302. Leinsaat, feine 400 M, mittlere 370—380 M, Laplata 385—390 M, Bombay — M. rraböl, raffiniertes 78 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 14,00 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 21,00 M, II 20,50 M. Weisenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 37,00-37,50 M, Gneßlerauszug 36,00-36,50 M, Semmelmehl 35,00—35,50 M, Bäckermundmehl 33,50-34,00 M, Grießlermundmehl 26,00 bis 27,00 M, Pohlmehl 20,50-21,50 M. Soggenmehle (Dresdner Marken) Nr.0 29,50—30,00 M, Nr. 0/1 28,50—29,00 M, Nr. 1 27,50—28,00 M, Nr. 2 25,00—26,00 M. Nr. 3 21,50—22,50 M, Futtermehl 17,20-17,60 M. weisenkleke (Dresd.Mark): grobe 14,40—14,80 feine 14,40—14,60M, Rog-enkleie (Dresdner Marken): 15,00—15,40 M. Aeberficht über die an den Hauptmarttorten Deutsch lands in der letzten Woche gesahlten Lettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Ic, Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Diehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Rindvieh Aufgestellt am 14. Septeniber. Mitberücksichtigt sind noch die am 13. September abgehaltenen Märkte. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen .... 56-85 70-115 86-92 59-65 Barmen . . . 60-80 85-100 ' —90 58-65 Berlin .... 56-88 55-137 58-82 52-63 Bremen . . . 60-82 60-100 50-80 57-67 Breslau . . . 55-81 74-92 66-85 48-65 Chemnitz . . . 46-89 80-97 71-85 54-67 Danzig.... 26-461 32-581 28-341 38-481 Dortmund. . . 54-85 77—100 70-85 55-66 Dresden . . . 58-94 76—120 68-88 58-68 Elberfeld . . . 50—85 75-100 86-88 55-64 Essen .... 60-88 77—118 70—88 54—64 Frankfurt a. M. 41-93 76-97 82-86 65-67 Hamburg . . . 48-95 81 136 59—78 45-621 Hannover . . . 60-80 65-100 60—78 55-66 Husum .... 49-82 — 52-72 37—461 Kiel 50-78 80-118 50-72 39-481 Köln a. Rh. . . 60-90 42-801 68-83 50-65 Leipzig .... 55—93 36-881 30—431 56-68 Magdeburg . . 26-501 30-851 30-401 53-65 Mainz .... 52-90 85-90 — 65-70 Mannheim . . 48-90 80-95 70-82 60-67 Nürnberg . . . 70-80 50—72 50-65 63-68 Stettin.... — 50-80 — 51—58 Zwickau . . . 54-86 40-581 32—441 54—65 Der Sstrelvemarkt. Bericht vom 8. bis 15. September 1911. Der deutsche Getreidemarkt zeigte in der letzten Woche wieder holt sinkende Preise, da die Ernteerträge sich als größer heraus gestellt haben, als man früher annahm, und weil auch in Amerika und Rußland die Getreidepreise etwas gesunken sind. Der Preis für Roggen ist deshalb weiter um 2 bis 3 Mark pro Tonne ge sunken, Weizen verlor aber nur 1 Mark pro Tonne, auch Gerste und Hafer wurden etwas billiger verkauft, nur Mais konnte sei- nen bisherigen Preis behaupten, da der Begehr nach Futtermit teln ein großer bleibt. Für Weizen wurde je nach Güte pro Tonne 2o0 bis 206 Mark bezahlt, für Roggen 180 bis 183 Mark, für schwere Gerste 173 bis 179 Mark, für Futtergerste ebenfalls 170 bis 187 Mark, für -Hafer 190 bis 205 Mark, für amerikanischen, gemischten Mais 177 bis 183 Mark, für runden 176 bis 182 Mark, geringe Mai-fforten waren zum Preise von 158 bis 168 Mark zu haben. wocdsnspielplan der Dresdener idealer vom 17. bis 25. September. König l. Opernhaus. Sonntag: Hoffm. Erzählungen. Montag: Entführung a.d.Serail. Dienstag: Rosenkaoalier. (7 U.) Mittwoch: Rheingold. Donnerstag: Walküre. (6 Uhr.) Freitag: Evangelimann. Sonnabend: Rosenkavalier. (7U.) Sonntag: Boccaccio. Kgl. Schauspielhaus. Sonntag: Der große Lote. Montag: Zar Peter. Dienstag: Die Stützen d.Gesellsch. Mittwoch: Der große Tote. Donnerstag: Othello. Freitag: Glaube und Heimat. Sonnabend: Zriny. Sonntag: Othello. Residenztheater. Sonntag: Bummelstud. (3'/, U.) Polnische Wirtschaft. (8 U.) Montag: Polnische Wirtschaft. Dienstag: Polnische Wirtschaft. Mittwoch: Polnische Wirtschaft. Donnerstag: Der Vizeadmiral. Freitag: Der Vizeadmiral. Sonnabend: Polnische Wirtschaft. Sonntag: Bummelstudenten. (3'/,) Polnische Wirtschaft. <8 N.) Montag: Die törichte Jungfrau. — Beginn 8 Uhr. — Wettervorhersage der Kgl. S. LaudeSwetterwarte zu Dresden. Sonntag, den 17. September: Nordwestwind, meist heiter, abends wärmer, kein erh. Niederschlag. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 17. September: Anfänglich heiter, trocken, nach kühler Nacht schnell steigende Temperatur, zunehmend bewölkt, Gewitterneigung, Wetterumschlag — in Aussicht. — Montag, den 18. September: Zeitweise heiter, meist wolkig bis trüb, kühler, windig, Regenschauer. MW Schillerstraße 213 verabreicht Wannenbäder, Dampf-, Elektr. Licht- u. Wasserbäder, Kohlen säure-,Moor-, Sool-, Kiefernodel-u. Schwefel bäder. Massage. Täglich offen bis 8 Uhr abends. Sonntag bis mittags. Vit Mische Sparkasse ja Pulsnitz iss geässnet tägllck vorm. 8—12, 2—4 nachm. dagegen Sonnabend nur vormittags 8—1 Uhr. Standssamtsnacdrlcktsn — vom 9 bis mit 15 September. — Geburten: Macie Charlotte, T. des Fleischermeisters und Gastwirts Michael Paul Menzel in Pulsnitz M. S. — Walter Herbert, S. des Wirtschastsbesitzers Hermann Mar Berndt in Ohorn. — Marianne Frida, T. des Gutsnutznietzers Bernhard Mar Höfgen in Pulsnitz M. S. Eheschliessungen: Arthur Oskar Seifert, Werkmeister in Volluug. mit Alma Flora Prescher in Ohorn. — Carl Otto Christ oph, Steinmetz in Obersteina, mit Linda Martha Freudenberg, Wirtschaftsgehtlfin in Oberstem?. — Paul Mar Schölzel, Wirt- schastsbefitzer in Frankenthal, mit Emma Lina Nitzsche, Wirtschaf terin in Frankenthal. Sterbefälle: Erhard Martin, S des Gutsbesitzers Friedrich August Schöne in Ohorn, 10 Mon., 27 T. alt. — Martha Ger trud, T. des Packers Friedrich Paul Anders in Pulsnitz M. S^ 4 Mon. 9 T. alt. — Martha Lisbeth, T. des Steinarbeiters Mar Richard Lohse in Obeisteina, 17 T. alt. — Maria Gerda, T. des Kutschers Karl Fermann Malich in Pulsnitz, 2 Mon., 18 T. alt. — Hedwig Elsbeth, T. des Bandwebers Mar Edwin Eswald in Obersteina, 1 1, 27 T. alt. — Mar Walter, S. des Steinarbei ters Alwin Mar Weitzmann in Weißbach, 7 Mon. 12 T. alt. Mrcden-rracbrlcdtsn. Pulsnitz Sonntag, den s7. September, XIV. nach Trinitatis: 8 Uhr Beichte. '/,9 - Predigt- (Apostelgesch. (2, ( — ((). >/,2 „ Uindergoltesdienst. Matth. 6,25—32) -?Huije. 8 „ Hungfrauenverein. Amtswoche: Pastor Resch. Donnerstag, den 2 s. September, abends »/,Y Uhr Bibelstunde in der Schule zu Friedersdorf. l, : in: Llcdtendors. Sonntag, den 17. September, XIV. »ach Trinitatis: '/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Aufgeboten: Hermann Bruno Guhr, Kutscher in Leppers- darf, ledig und Anna Lina Philipp, daselbst, ledig. Begraben: Kurt Walther Thieme, hier, 3 M., 27 T. alt. Srotznaunvork. Sonntag, den 17. September, XIV.». Trinitatis, 0 Uhr Predigtgottesdienst. Apostelgesch. 15, 6—12. 2 , Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Getauft: Kurt Martin, S. des Steinarbeiters und Hausbe sitzers Bruno Otto Kenner, hier. Frieda Else, T. des Kutschers Friedrich Otto Frendenberg, hier. Beerdigt: Karl Gottlieb Rammer, Gutsauszügler und ehe maliger Kirchenvorsteher, hier, 69 I. alt. I'H er zu handel», und daher werde ich noch eher, al« ich dir, teure Hedwig, i« versprochen, da« Mädchen und die schöne Villa, wo ich noch «inen Hauptgenieflreich auSzuführen gedachte, im Rücken haben. Aber wa» fange ich mit dem Mädel an?" un terbrach «, mit einem Mal« seinrn Gedankengang. »Sie hat mir wirklich gut gefall««, di« drall« Barbara, und da ich jetzt Geld g««ug hab«, wär« st« mir zur Unterhaltung für einig« Zeit gan, recht. Ich gehe »«rück and frag« sie, ob fi« morgen früh mit wir fahren will.« Diesem Entschlusse folgt, di« Ausführung auf dem Fuße, und schon in wenigen Minuten befand er sich wiednum im Gasthaus« »Zur Stadt Bingen". Niemand war in dem Gast. ,immer al« di« Gelirbt«, di« ihm mit dem Ausdruck der hellste» Freude auf dem blühenden Gesicht entgegen«»«. .Liebe« Kind," sagt« Herr Eichfrld, indem «r ihr ,ältlich di« Wangen streichelt«, .soeben hab« ich «in«« Bri«f «rhalten. der mich zwingt, bereit« morgen früh von hier abjureisen. Willst du mich al«dann deinem Virlprechrn grmäß begleiten?" Alle« Blut trat dem Mädchen bei dieser Frag« au« dem Gesicht. Starr und verwirrt sah sie ihn an, al» könnte sie den Sinn seiner Worte nicht fassen. Eichseid wurde ärgerlich. .Entschließ« dich zu einem Ja oder Nein. Ich muß ab reisen, und willst du nicht mit, so reis« ich eben ogn« dich. .Wenn aber der Vater ..." . , . . „ » .Ach — wa« liegt mir an dem Vater, unterbrach er sie barsch, »ich, der Vater soll mit mir reisen, sondern du, und »um letzten Mal, frag« ich, ob du dich entschließen kannst, mir zu solgrn." .Gut, ich gehe mit Ihnen," sagte sie in schleppendem Tone. .Indessen wäre e» nicht besser, wen.: wir de« Abend« reiste»? Man kann mich alssdann nichr so leicht «rk«nnrnl" Nach kurzem überlegen erklärt, sich ihr Lirbhaber mit die- f«m Vorschlag einverstanden, und nachdem er den in dem Wirt«- »immer angeklebten Fahrplan studiert, wurd, di« Abr«is« aus dies«» Abend 9 Uhr festgesetzt. Barbara soll«, dann auf drm Bahnhof mit ihm zusammentreffen, wa« d»s« auch ,»sagte, wo- P sie ihm zur Bekräftigung ihre« Versprechen« da« hart, Hä»d. chm darrrichte, «ichf,ld erfaßte diese« Händchen, innig blickt, er der S,li«bt«» in da« hrllblaue Auge und zog dann die nicht Widerstrebende an f«ne männl,ch« Brust. In diesem Augenblicke ließen sich schwere Tritte im Haus« vrrnrhmkn, und glrtch darauf trat «in Man» in da« Wirt»zim« «er. «in« große, knochig« Grstalt im Bauirnkittel, mit d«rb«n Schuhen an den Füßen und einem alte» Strohhut auf dem Kopfe. Urberrasch, bli«b «r auf der Türschwrlle strhe», al« er die zärtlliche Grupp« vor sich erblickt«, dann ab«r entfuhr seinem Munde, in dem rin Stück Kauibak hin- und herg«schoben wurde, rin lauter Fluch. .Wa« grht hier in meinem Haus« vor?" ri«f «r zornig au«. »Du ungeratene Dirn« gibst dich in meiner Abwesenheit mit einem ganz fremden Mrnschrn, mit einem hrrgelaufenen Wind beutel ab I Da» Gewitter soll euch Beide, dich und den sau bere» Patron da, verschmeiße«." Barbara und Eichfrld waren bei de» groben Worten rr- schrockrn »»»«inanderg,fahren. Der Ersteren ensuhr ein lauter Angstschrei, abrr auch Eichfrld wurde sehr blaß. Da» von Zorn »atstelltr Gi ficht de» Manne» flößt« ihm «inen solch«« Schrecken ein, daß er in diesem Momente g«r» für alle Zeiten auf di« Geliebte verzichtet haben würde, wen» er sich draußen und in Sicherheit gewußt hätte. Ein innere» Gefühl sagt, ihm, d-" er dem Vater dtrielben gegenüberstand, der sich breit Thüre aufgepflanzt hatte, al« wolle er den Weg zur Flu^» vornherein versp »ren. Nur die List konnte Rettung au« dieser fatal«» Situation bringen, und al« Eichfeld einmal zu dieser Elkenntni« gelangt war, entgegnet« «, dreist und keck: »Wa« wollt» Sie nur, lirber Freund? ist «L hier am Rhein« nicht erlaubt, daß man beim Weggrhr» d«r WmStochtrr die Hind reicht und ihr dabei etwa« in« Ohr sagt? Da« muß fürwahr ein «igemümlich«» Mensch sein, der hierin etwa« Unge hörige« findet." »Ich bin nicht Ihr lieber Freund, Sie Grünschnabel," blüllte der große Man», .wenn Sie der Bärwel nur die Hand gegeben hätten, wollt« ich gewiß nicht« sagen, aber ich habe ge sehen, wie . - " Eichfrld lachte. »Wa« habe« Sie denn eigentlich ander« gesehen, al« wa« ich Ihnen erklärte? Fragen Sie doch Ihre Tochi-c, ob ich mi, nur da« geringste Unziemend« gegen fi« hrrau«geommen hab«." «Di, H«rr hat Recht," sagt« BLrw«l kleinlaut, »« wollt« eben fortg«h«n und rricht« mir dabri s«m« Hand, di« ich doch nicht zurvckweisen konnte. Auch darfst du nicht so grob gegen hn sei», Vater, den« er ist ein Freund de« Herrn Baron." »Wa« sch«rt mich der Herr Baron!" erwidert« d«, Alt« einem zwar noch immer erregte», doch etwa«'ruhigerem Tone al» vorhin. »Auch der Baron wäre mir nicht zu schade für mein« Fäuste, Win» «r sich gegen mein Kind «ine Unverschämt- hrit erlauben würde. Wenn ich Ihn«« aber Unrecht getan habe, junger Hrrr — und da die» meine Tochter vkrfichrrt, so muß e» wohl so sri« — so will ich dasselbe auch wieder gut machen. Bärwel, bringe noch ei», Flasch« .Firnen". Firn«» nennt man am Rhein de« Wei», der mehr al» «in Jahr alt ist. Wohl oder Übel sah Eichfeld sich genötigt, mit der Gelieb ten die Flasche zu leere«. Wurde auch der Wirt hierbei ziem lich gesprächig, so mriki« doch der Erst««« an mancherlri Anzei chen. daß da« Mißtrauen derselben gegen ihn durchau« nicht völlig grschwunden war« und e« fi l »hm «in Stein vom Herz««, al« er sich endlich erheben und au breche» konnte. E» war etwa 4 Uhr nachmittag«, al» er wiederum auf der rinlras. Em Diener, bei dem er sich erkundigte, ob er rv Baron spreche» könne, «widerte ihm, daß derselbe d?r Jagd gegangen sei. Er laff« sich bei Herr« Eichfeld entschuldigen, daß er nicht mit ihm wie verabredet, heute zur Besichtigung de» Gute» hinau»fahre, aber hierzu sei «» zu spät geworden. .Und ist die gnädige Frau nicht zu sprechen?' fragte Herr Eichfrld «eiter. »Die gnädige Frau haben mit Fräulein Thalenhorst eine Spazierfahrt unternommen," berichtete der Diener. »So fragen Sie bei der Baronesse an, ob ich mich von ihr verabschiede» darf." Nach kur^r Zeit kehrte der Diener zurück und mtldetr, da» gnädige FiSukin lafle He»rn Eichfrld bitten, m den Emp- fangssalo» zu lr: v Sie werd« soglrich dort «rschrinrn. (Fortsetzung folgt.)