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pulsnitzerMchendlaN Sonnaöend. 16- September M1. «3. Jahrgang. Kus QUsr Wslt. Kiel, 15.September. (G e sp e r rt e Vi e h e i n f u h r.) Die dänische Viehstnsuhr nach Kiel ist bis auf weitere? gesperrt worden, weil in der Quarantäne-Anstalt die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist. 22 Rinder wurden abgeschlachtet, — (Eine Schwindelnotiz) über einen zuso.,.' mengebrochenen westfälischen Konsumverein macht d- Runde durch die rheinisch westfälische Presse. ES handelt sich um den Konsum- und Sparverein rn Münster (West falen), der von seinen „Freunden" auf die Totenlists gesetzt ist, obwohl er noch gar nicht daran denkt, das „Zeitliche zu segnen", so schreibt die „Konsumgenossenschasiliche Rund schau" und weiter: Dem Schwindel liegt lediglich die Tatsache zugrunde, daß der seitherige Geschäftsführer der Genoffenschaft infolge familiärer Verhältnisse in den letz ten Wochen seinen geschäftlichen Obliegenheiten nicht mehr so wie erforderlich nachgehen konnte. Am Tage vor sei nem Fernbleiben, am 24. Juli, hat er mit dem Kassierer die Bücher der Genossenschaft noch in Ordnung gebracht, und die bald darauf von dem Verbandssekcetär Schmids chen vorgenommene Revision bestätigte, daß keinerlei Ver untreuungen stattgefunden haben. Tornau, 15. September. (Bedrohung deutscher L u ft s chi ff er d urch T s ch e ch en.) In der tschechischen Ortschaft Skab bei Sem irischi in Nordböhmsn lan dete gestern der mit 4 Herren besetzte Ballon „Lilienthal" des Berliner Lustschifferoer^nS. Nach der Landung eil ten die Besitzer der Felder herbei und forderen 65 Kr. für angeblich bei der Landung inurfachten Flurschaden. Da ein solcher nicht entstanden w^r, wiesen die Luflschif- ser die Forderung ob. Hinauf versuchten die Leute die Bergung des Ballons zu verhindere. Mehrere Burschen hielten die Gondel fest und wachten sich am Seilwerk zu schaffen. Erst als die 4 Herren sich energisch zur Wehr setzten, zogen sich die Bauern zurück und bombardierten nur von Ferne mit Steinen. Es gelang nur mit Mühe den Ballon in Sicherheit zu bringen. Petersburg, 15. September. (Feuersbrunst., Die Stadt Astrah am Kaspischen Meere soll abgebrannt sein. Näheres fehlt. Mailand, 15. September. (Blutige Streick- kravalle in Parma.) Zu sehr schweren Streikexessen ist es gestern in Parma gekommen. Die dortigen Mau rer hatten den Neubau der lln verfilätSklinik boykoltierl. Von auswärts waren aber Arbeitswillige hinzugezogen worden. Gestern wollten nun die Streikenden die A - beitswiüigen zum Verlassen des BaucS veranlassen und zogen vor die Klinik, wo sie von einem starken Truppen- oufgebote empfangen wurden. Di- Sl eikenden griffen die Rcll.rei mit einem furchtbaren Hagel von Pflaster steinen und Dachziegeln an. Di- Kavallerie zog sich zu nächst zurück, dann aber griff Infanterie die Streikenden an, wobei sie von der Waffe Gebrauch machten. Die Menge floh und ließ zahlreiche Verwundete zurück. Eine sechSzigjährige Frau wr de durch einen Schuß getötet. Jetzt ist die Ruhe wiederhergrstellt. Erhebliche Truppen verstärkungen sind in Parma eingetroffen. Prag. (UebereinenManöoerzwischenfall) berichtet das Prager Polizeiblatt folgendes: Bei einer Uebung des 102, Infanterie-Regiments auf dem Truppen. Übungsplätze Neubenatek wurde durch das Versehen einer Kompsgnie, die sich an den Hebungen beteiligte, ein Hauptmann von rückwärts durch mehrere scharfe Schüsse erschossen. DsS gleiche Schicksal ereilte zwei Leutnants, obgleich sie sich in größerer Entfernung von dem erschos senen Hauptmann befanden. Die drei Offiziere waren sofort tot. Eine strenge Untersuchung ist eingeleitet. Die Hebungen des ganzen Regiments wurden sofort abgebro chen und die Kompagnie, von der die scharfen Schüsse abgeseuert worden sein müssen, von drei Schwadronen Kavallerie nach Prag eskortiert — Neueren Nachrichten zufolge wird von zuständiger Seite mitgeteilt, daß die obige Nachricht jeder Grundlage entbehre. Tnimstill für die bei Nirn» lMMgliMn Alanen. DaS schwere Manöverunglück, das am 12. September das Königlich Sächsische 1. Ulanenregiment Nr. 17 be troffen, hat nicht allein in unserer engeren Heimat, son dern im ganzen deutschen Vaterlande und über dessen Grenzen hinaus schmerzlichen Widerhall und lebhafte Anteilnahme gesunden, die sich in übewältigender Weise auch gestern bei der Trauerfeier auf dem Pirnaer Fried höfe kundgab. Zwar wurde nur der Ulan Obronczka dem Schoße der Erde übergeben, aber die Feier galt allen. denen, die in treuer Pflichterfüllung ihren Tod in den kühlen Wellen fanden. In der FriedhofSkapelle waren die beiden Ulanen Gefreite Obronczk und Zimmermann ! in voller Uniform, umgeben von wundervollen Blumenspenden, die ihMn Angehörige, Freunde, Bekannte Vorgesetzte und Oame- raden mit auf den letzten Wea gaben, aufgebahrt. Vor dem Friedhcfe stand eine vieltausendtöp^.ge Mengs und vor der Halle fand sich nach und nach .ine überaus zahl reiche Trauerversammlung ein. Di^ beiden Ulanenschwa- Kronen 2 und 4, denen die Verunglückten angehöri hallen, waren zu Fuß auf dem Fr^dhofe aufgestellt, außerdem waren Abordnungen von den Jnfanirrieregimentern Nc. 177 und 178, von dem Gardereiterrsgiment, dem Pionier bataillon Nr. 12 und den Feldarlillerieregimentern Nr. 28 und 64 kommandiert. MS Vertreter Ss. Majestät des Königs wohnte Flügeladjutant Oberstleutnant Me'- ster, der einen prachtvollen Kranz niederlegte, der Trau erfeier bei. Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph von Oesterreich vertrat der K. K. österreichisch-ungarische Ge schäftSträger Freiherr von Franz und die englische Armee Captain W. L. O. Twiß, die im Namen ihrer Souveräne gleichfalls prachtvolle Kränze an den Särgen niederlegten. Weiter sah man den Vertreter des Königlich Sächsischen KnegSministsriumS, den kommandierenden General des 12. Armeekorps Exzellenz d' Elsa, den Kommandeur der 1. Division Nr, 23 Generalleutnant von Ehrental, den Kommandeur.der 2. Jnfanterisbrigade Nr. 46 General major Edler von der Planitz, den Kommandeur der r Kavalleriebriggde Nr. 23 Oberst Freiherrn v. Weick, den Kommandeur; des UlanenregimentS N:. 17 Oberst leutnant von Bsdssnhausen, zahlreiche Generale, Offiziere der verschiedenU^Truppenteile' den AmtZhauplmann von Pirna, dis BürgeMrsister von Oschatz und Pirna, sowie chrere MilitäriMeine mit ihren Standarten. Von der FriedenZkapells aus wurden die Särge von den Kameraden der Heimgegangenen nachher Leichenhalle getragen; auf dein Heimwege dahin bildeten Ulanen Spalier. Vor" d^r Halle begann nunmehr die Trausrfeier, die durch den"Chütal „Jesus meine Zuversicht" (gespielt von der Kapelle des Regiments) singeleitet wurde. Hierauf sprach zunächst'^der evangelische Geistliche ArchidiakonuS Platz, der seiner Gedächtnisrede die Bibelstelle Prophet JonaS 2, VerS 6 und 7: Wasser umgaben mich bis an mein Leben . ': i zugrunde legte. Unter den Klängen des Chopinschen TräüermarscheS wurde dann der Sarg des Ulanen Obronczka nach dem Grabe geleitet, während der des Ulan Zimm'srmann nach der Heimat überführr wurde. An dem Grabe hielt der Kommandeur deS Regiments, Oberstleutnant Freiherr von Bodenhausen eine ergreifende Ansprache. Gestern nachmittag um 5 Uhr wurde aus dem äußeren katholischen Friedhöfe in Dresden Ulan Huth und am gleichen Tag? in Döbeln Unteroffizier Dietrich beigsfetzt, während'Lie übrigen Verunglückten in diesen Tagen dem Schoß der Ccde übergeben werden. Bei jeder TrauerfeierÜHkeU wi b do Regiment durch einen Offizier, einen Unteroffizier und eine Abteilung der Mannschaften vertreten. As MM aus AchM. Petersburg, 18. September. (Revolverattentat gegen den rüffischen Ministerpräsidenten Stolypin.) MMsterpräsident Stolypin ist gestern in Kiew während einer Theatervorstellung durch Revolver- schüsse am Leib sstd an der Leber schwer verwundet worden. Der MM, der die Schüsse abgegeben hat, be- zeichnete sich alADW^^liwaltSgehilfe Bagrow. Bekannt lich war StolypstrMon vor einigen Jahren der Gegen stand eines Mordärischlages, dem er wie durch ein Wunder entging, wobei j^flöch seine Tochter schwer verletzt wurde. Gestern wellte StAypin in Kiew an der Seite drZ Kei- serpaares anläßlich'''der Enthüllung des Denkmals Ale xander II. Am AVend fand im Anschluß an diese Fest lichkeit eine Gad^stellung im Theater statt, bei der cs dem Attentäter der Wachsamkeit der Polizei gelun gen ist, sich ist die Nähe Stolypins zu drängen und mehrere Schüsse stuf ihn abzufeuern. « .Kennen Uie Vorzüge von — n ckN-n-enfett) unä kalMONL e Speisefett und Ws Srotaukktrick,. « Lrockuüte ünü von absoluter kieinkeit, leickt verüsulick (kein Zukltoüen, kein Locidrennen!), iebr preiswert unü gänwicb frei von tierischen betten. Silan verrneicte <tie eablreieben blach. sbmungen,d«tr2ckUe ikr VorksnUensejn vielmehr als einen Levert» kür che vordNcilick« Luslitst unterer broclukt«. «. Scbllnck L cie. » °6. kW. belmin jetzt such „««Ick»" (lchmslrüknUch) ru ksden. PeiÄl t-, - »- ist sbsolut lrei von Lklor unü snäsrn scbsnen 8tollen, cieskslb vollkommen unsckscikck kür äis Nasche uncl suck lür ciiö tisul. Lester brsstr lür llssenblsicke. LrkLItUck aur ta VrtzftoM!' Paketes». l)088Ll-D0NP. 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