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Nr. 108. Pulsrtttzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 9. September 1-11. Sette 7. ir ie I- r r > t r I e l l t l Vrevdner Produkten-Börse, 8. Sept. 1911. — Wetter: Heiß. Stimmung: Fest. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weisen, brauner, neuer, M, do. neuer, 79 —82 Kilo, 208-209 M,do. neuer 77—78 Kilo, 2V2—204 M, russischer, rot 240-248M, Argentinier 242—248 M., Manitoba 242-248 M. Roggen, sächsischer, neuer 75—76 Kilo, 197—198 M, do. do. 72 bis 74 Kilo, 192—196 M, do. alter 70—73 Kilo, M, preußischer, neuer 196—199 M, russischer 194—196 M. Gerste, sächsische, neue 200—210 M, schlesische 210-220 M, Posener 208—220 M, böhmische 228 -244 M, Futtergerste 166—170 M. Hafer, sächsischer, alter M, do. do. neuer 194-202 M, schlesischer alter M, do. neuer 194—202 M, russischer loco 196—200 M. Mais Cinquantine 187—192 M, alter — M, Rundmais, gelb, 182—187 M, amerik. Mixed-Mars, alt, , Laplata, gelb, — M, do- neu, feucht M. Erbsen 196—206 M. Wicken 200—210 M. Buchweiren, inländischer 190-200 M, do. fremder 190 - 200 M. Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, 295-302. Leinsaat, feine 400 M, mittlere 370—380 M, Laplata 385—390 M, Bombay — M. «üböl, raffiniertes 76 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 14,00 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 21,00 M, II 20,50 M. Weizenmehle (Dresdner Marken) : Kaiserauszug 37,00—37,50 M, Grießlerauszug 36,00—36,50 M, Semmelmehl 35,00—35,40 M, Bäckermundmehl 33,50—34,00 M, Grießlermundmehl 26,00 bis 27,00 M, Pohlmchl 20,50-21,60 M. Aoggenmehle «Dresdner Marken) Nr. 0 30,00—30.50M, Nr. 0/1 29,00—29,50 M, Nr. 1 28,00—28,50 M, Nr. 2 25,50—26,50 M. Nr. 3 22,00—23,00 M,^Futtermehl 17,60—18,00 M. Weisenkleie (Dresd.Mark): grobe 14,60—16,00 feine 13,40—14,60M, Roggenkleie (Dresdner Marken): 15,20—15,60 M. Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Zettviehpreise. Lie Preise sind in Mark für 50 kg Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Diehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) am 6. September abgehaltenen Märkte. Rindvieh Hammel, . Schafe u. Lämmer Schweine Großvieh Kälber Aachen . . 58-84 74—118 86-92 60-65 Barmen 60-79 80—100 -90 58-65 Berlin . . 60—84 55-139 56-80 54-63 Bremen 60-82 72—100 50-75 59-67 Breslau 55-78 74-92 66-85 52—65 Chemnitz . 45—92 45-561 34-431 57-67 Danzig . . 27—441 35-851 28-341 38-491 Dortmund. 55-85 76—99 62-83 60-66 Dresden . 56-94 72—115 68-90 56-66 Elberfeld . 50—85 85-110 86-88 55-64 Essen . . Bt' 60—88 77—118 70-88 50-62 Frankfurt a. 41-93 71—92 84-88 65—68 Hamburg . 48—95 87 134 61—80 46-ö2l Hannover . 60—80 60—105 63—83 54—63 Husum . . 48^82 — 52—73 36—451 Kiel - - - 50-80 78—118 55-76 39-481 Köln a. Rh. 63—90 40-821 65-92 50-64 Leipzig . . 55-93 38-581 40-431 54-63 Magdeburg 27-50 l 30-861 23-401 47-65 Mainz . . 53-90 90-95 — 65-70 Mannheim 48-90 80-95 72-82 65-67 Nürnberg . 70-80 50-70 50-65 60-67 Stettin. . — 50—75 — 51—56 Zwickau 50-86 30-541 30—431 56—66 Aufgestell, am 7. Sepieniber. Mitberücksichtigt sind noch die Der Setrerdemarkt. Bericht vom 1. bis 8. September 1911. Nachdem in der ersten Hälfte der Berichtswoche die Getreide» preise zumal die für Roggen und Weizen infolge der großen Nach frage sehr gestiegen waren, ist es in der zweiten Hälfte der Be richtswoche auf dem Getreidemarkte geradezu zu einem Krache gekommen, denn der Preis für Roggen stürzte plötzlich um 8—10 Mk. pro Tonne wieder herab und der Weizen verlor 4—5 Mark pro Tonne, auch Hafer büßte im Preise 6 Mark pro Tonne ein und Gerste und Mais waren auch wesentlich billiger käuflich. Charak teristisch ist auch, daß jetzt auch auf einmal das Mehl wieder billiger, zu kaufen ist. Daraus geht hervor, daß die Preissteige rung auf dem Getreidemarkte nicht in den wirklichen Verhältnissen begründet ist, sondern mehr eine Getreidespekulation war. Viel leicht wurde sie auch durch Kriegsbesorgnisse mit hervorgerufen. Wettervorhersage der Kgl S Landeswetterwarte zu Dresden. Sonntag, den 10. September: Nord-West-Wind, wolkig, kühl, Regen. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 10. September: Trocken, vielfach heiter, Nacht kühl, Tag sehr warm. Montag, den 11. September: Wechselnd bewölkt, vielfach heiter, meist trocken, am Tage warm. kauptgexvinne der 6. S. Landeslotterle. 4. Klasse. — Gezogen am 7. September 1911. — Ohne Gewähr. «0000 »»rlr. 46295 50000 älark. 22251 10000 »urlc. 58909 5000 »»rk. 70539 3000 Lark. 7593 17880 2030 M-rlr. 18828 28347 29416 44690 73692 78193 8040S 84606 100735 1000 »ark. 8148 5192 5732 8823 20428 22341 31752 38564 40553 43522 46421 49326 57040 61605 64023 64958 65029 6963t 94447 96842 103946 105054 105352 107098 500 »»rk. 114 145 1641098 2107 2352 2466 2866 3679 4453 5024 5364 6299 7400 7697 7876 9501 12385 14533 15079 18123 1S358 20949 25432 26153 26939 27265 27359 28445 28971 29227 29421 30187 30304 31141 31615 31974 33085 34360 35319 36473 37415 37798 39801 41517 41989 42390 42887 43285 45081 45143 45643 46089 46127 46517 48432 49008 49635 49802 50466 51529 51669 51990 52242 53074 53845 54316 54768 54777 55370 56014 66931 56938 58216 58417 60538 61460 62196 62212 62892 62910 63994 64213 64264 66809 68100 70944 71451 72909 73323 73742 73802 73930 74028 75267 75645 75731 75814 75823 76737 76797 77678 77974 79661 80S84 82505 83485 84312 85012 85053 85103 85565 85695 86'33 87182 87752 87929 88526 89903 90577 92849 95045 95809 97264 97552 100583 101284 101621 102123 102398 102484 102600 102949 104603 105776 106085 106628 108604 Standssamtsnacdrickten — vom 2. bis mit 8 September. — Geburten: Oswin Walther, S. des ledigen Dienstmädchens Ida Martha Oswald in Obersteina. — Walter Arthur, S. des Fabrikarbeiters Paul Georg Voigt in Pulsnitz Lheschliehuugen. Mar Bruno Boy, Kutscher in Kamenz mit Martha Meta Anders, Fabrikarbeiterin in Pulsnitz M. S. — Franz Alwin Prescher, Fabrikarbeiter in Ohorn, mit Anna Flora Schöne in Ohorn. — Paul Oskar Ehrig, Steinarbeiter in Gers dorf, mit Martha Anna Wehner, Schürzennäherin in Obersteina. — Robert Paul Mägel, Bandweber in Vollung mit Louise Mar tha Klare, Fabrikarbeiterin in Pulsnitz M. S. — Emil Alwin Gersdorf, Fabrikarbeiter in Vollung, mit Lina Frieda Wähner, Fabrikarbeiterin in Vollung. Sterbesälle: Lohntreiberin Christiane Salome verw. Hauffe geb. Richter in Niedersteina, 80 I., 1 Mon., 23 T. alt. — Jo hanna Christiane Erdmuthe verw. Huhle geb. Röschke in Pulsnitz, 80 I. 8 Mon., 20 T. alt. — Kaufmann Alfred Hugo Bürger in Pulsnitz, 69 I. 7 Mon., 29 T. alt. — Ortsdiener Friedrich Au gust Petzold in Friedersdorf, 68 I., 10 Mon., 26 T. alt — Eli sabeth Frida Hofmann geb. Näther in Pulsnitz, 33 I. alt. — Jn- validenrentenempfänger Friedrich August Garten in Ohorn, 74 I., 11 Mon., 10 T. alt. Mrcdsn-Nacdrrcdtsn. Pulsnitz Sonntag, den 10. September, Xlll. nach TrinttatiS: 8 Uhr Beichte i Pastor »/,9 , Predigt («postelgesch. 14, 11—22). j Reich. 4 , Festgo tte-dieust zur JahreS-Feier de« Radeberg-Kamenzer-KreiSverbandeS derJüng- li..gSvereine. Predigt: Pastor Prehn-DreSden. Kollekte für die Zwecke des Bundes der JünglingSoereine im Königreich Sachsen. , Fest Versammlung im Saale des Schützen. Hauses AmtSwoche: Pastor Resch. Licktenbers- Sonntag, den 10. September, Xlll nach TrinitatiS: r/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. 2 , UnterreiWNH mit der konfirmierten Jugend. Getauft: Max Arno, S. des Mar Bruno Hesse, Wirtschafts- besitzers, hier. — Max Martin, G. des Max Erwin Reppe, Bau arbeiters, hier. Aufgeboten: Bernhard Friedrich Burkhardt, ständiger Lehrer, hier und Blanka Ida Martha Heinze in Bretnig, ledig. Begraben: Ein totgeborener, unehelicher Knabe von hier. OderNcktenau. Sonntag, den 10. September, Erntedankfest: >/,9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt und Motette. 2 „ Taufen. Getauft: Erwin Erich, S. des Franz Erwin Gräfe, Stein arbeiters, hier. Beerdigt: Curt Willy, Söhnchen des Erdarbeiters Gustav Adolf Schäfer in Oberlichtenau, 7 Mon. 7 T. alt. Srotznaundork. Sonntag, den 10. September, Xlll. n. Trinitati-, Erntedankfest: 9 Uhr Festgottesdienst. (Kl. Jer. 3, 22—26.) Kollekte für die kirchliche Armen- und Krankenpflege in der Gemeinde. »/,2 Uhr Taufgottesdienst. Getauft: Ernst Rudolf, S. des Bäckermeisters E H. Krause, hier. Getraut: Gustav Moritz Boden, Wirtschaftsbefitzer in Groß- Okrilla und Emma Bertha Kleinstück, Fabrikarbeiterin, hier. Beerdigt: Ottilie Erna, T. des Wirtschaflsbesitzers Mar Kaiser, hier, 10 Mon. 27 T. alt. 4 gepflanzten Sorten einzutopfen, sind Rosenableger zu machen, besonders starke Kronentriebe zu entfernen, Sommerblumen auSzusäen rc. Beson dere Sorgfalt verlangen im September die Obstgartm. Jetzt ist eS an der Zeit, die abgestorbenen Bäume zu entfernen und nach Been digung der Ernte um den Stamm der gesunden Bäume den Bodm aufzulockern und mit Jauche zu gießen. Auch das Herbstpfropfen kann in der zweiten Hälfte des Monats vorgenommen werden. Kleberinge sind an die Bäume zu legen, lose Rinde, MooS, Flechten rc zu ent fernen. Ueberhaupt sind jetzt die Bäume auSzuputzeu und namentlich vor Wildfraß zu schützen An den Bäumen, die Winterobst tragen, lasse man die Frucht möglichst lange hängen. Des Landmannes aber harrt im September ein ganzer Berg voll Arbeit. Ackerbestellung über Ackerbestellung! Im Anfänge des Monats sind die Rübsen an der Reihe, in der Mitte der Roggen und am Ende der Weizen. Der zweite Klee- und Grummetschnitt ist in den ersten Septembertagen zu beenden. Auch die zweite Schafschur wird am besten in dec ersten Hälfte des Monats vorgenommen. Mit der Mast und dem Winter- futler ist nun allmählich in den Viehställen zu beginnen. Hunde und Katzen haben ein dringendes Bedürfnis, Spitzgras (Queckengras) zu fressen. ES ist ihnen solches sehr bekömmlich und hilft ihnen über Magenbe schwerden hinweg. Wer's mit seinen Haustieren gut meint, verschaffe ihnen ab und zu ein Büschelchen Gras, das, an ein Tisch- oder Stuhl bein gebunden, für die Tiere ein vegetarischer Leckerbissen ist. Auf den Geflügelhöfen vergeßt in der heißen Jahreszeit nicht die mehrmalige Erneuerung des TrinkwafferS. Stellt eS aber nicht in die Sonne. Haben die Tiere keinen freien Auslauf, so schüttet ihnen zum Bade ein Häuflein Sand oder Asche hin. September-Bauernregeln und Wettersprüche. Der September trägt den milden Glanz des Herbstes und dessen gleichmäßig verlausende Witterung ins Land hinein. Daher hat auch der deutsche VolkSmund auf ihn gar manches Sprüchlein gedichtet. So heißt eS: „Warmer und trockener Septembermond mit reifen Früchten reichlich lohnt: Der Herbstschein ist der erste Neumond im September. Von ihm heißt eS: „Nach dem Herbstschein fällt der Winter ein." Der Landwirt. kür kandwwtsckatt und Saplenbau. Sonnabend Kummer September 1-11. Welchen Wert Hot heute ein Mr Milch. äbu. Der herrschende Futtermangel wird am deutlichsten zum Ausdruck gebracht durch die Wertsteigerunz derjenigen landwirtschaft lichen Produkte, deren Erzeugung unmittelbar fällt oder steigt, je nachdem mehr oder weniger Futter vorhanden ist. Hierher gehört in erster Linie die Milch. Währmd z. B. in Schlachtvieh augenblicklich noch ein reichliches Angebot vorhanden ist, weil viele Landwirte durch Abstellen von Vieh ihren Bedarf an Fut termitteln einschränken wolle.,, hat die Produktion von Milch infolge Verdorrens der Weiden ffchon mit Beginn des Sommers mehr und mehr nachzulaffen begonnen, und jetzt, zu Beginn des Herbstes, ist in fast allen größeren Städten der Milchpreis nicht unerheblich erhöht worden, und die Butterpreise sind geradezu sprunghaft in die Höhe gegangen. Die Detailpreise müssen naturgemäß noch höher sein als die En grospreise und stellen sich augenblicklich auf mehr als 1,50 Mark im allgemeinen Durchschnitt. Da dürfte es nun interessant sein, rechnerisch festzustellen, was ein Liter Milch wert ist unter Zugrundelegung obiger Butterdetail preise und unter Berücksichtigung des Umstandes, daß in diesem Jahr ausnahmsweise sogar die Magermilch, soweit sie einwandfrei gewon nen wurde, als Nahrungsmittel für Menschen in höherem Grade al- bisher herangezogen werden muß. Der Durchschnittsfettgehalt der Milch ist 3,2 Prozent, d. h. bei NiederungSvieh liegt er etwas darunter, bei Höhenvieh darüber. Ein guter Separatol entrahmt die Milch auf 0,1, so daß also - von obigen 3,2 Prozent ist 3,1 Prozent in den Rahm übergehen. Zu einem Pfund Butter benötigt man im Durchschnitt 43 Kilo fettprozente, sodaß also rund 14 Liter Mich ein Pfund Butter er geben. Da die Butter 1,50 M pro Pfund kostet, so ergibt sich für das Butterfeit der Milch eine Verwertung von 10,7 Pfg pro Liter. Magermilch wird in den Städten, wo sie ausschließlich für mensch liche Genußzwecke Verwmdung findet, mit 5 bis 10 Pfennig pro Li ter verkauft, so daß sich eine durchschnittliche Verwertung von 7»/, Pfg