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Nr. 102. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 26. August 1S11. Seite 7. nen billiger. Grünwaren reichlich zugeführt. Krautsorten, Salat und Gurken beachtet und etwas billiger. Hiesige Kartoffeln etwas billiger. Eier weiter steigend. Sonst unverändert. Rehwild 70-75 Pf für '/. Kaninchen 60-80 Pfg für 1 Stück, junge Gänse 75—80 Pf für '/, Ke, Enten 8—4,50 M das Stück, alte Hühner 2—3,50, junge 1,20—2 M, Tauben 50 bis 70 Pf das Stück. Molkereibutter 150 bis 160 M, Landbut ter 140 M, für 50 Ke, Koch- und Backbutter 115-120 M für 50 Ke, Schweizerkäse 95—110 M, Parmesankäse 90—100 M, Querge und Schwellen 1,60—1,80 M per Schock. Margarine 70—80 M für 50 Ke, Landeier 5,40 bis 6 M, böhmische 3,90-4 M, russi- sche 3,80—4 M per Schock, Musäpfel 8—10 M, Aleranderapfel 12-16 M, Eckäpfel 16-18 M, Gravensteiner 20-25 M Tafelbir nen 12 bis 20 M, Pflaumen 16—20 M Jamaikabananen 25 M, canarische 23—24 M, für SO Ke. Blumenkohl 1o bis 5o M, Rot kraut 20—38 M, Welschkraut 25 bis 40 M für 1oo Stück, Weiß kraut 8—9 M, Spinat 18—2o M, Bohnen 35—4o M, Paradies- äpfel 15—2o M für So Ke, Rote Rüben 1,2o bis 1,6o M, Kohl rabi 2 bis S,6o M, Sellerie 3—4,20 M, Meerrettich 1o—20 M, Einlegegurken 3,20 bis 6 M, Salatgurken 6 bis 2o M für 60 St. Karotten 1,4o—4,20 M für 60 Vdch. Fremde Zwibeln 9—10 M für 50 Ke- Hiesige Kartoffeln 4,5o—5 M, Magdeburger 5 M, Sauerkraut 15 bis16 Mi, Senfgurken 35—50 M für 50 Ke, saure Gurken 4,4o bis 4,80 M, Pfeffergurken 4.20—5 M für 60 Stück. Dresdner Produkten-Börse, 25. August1911. — Wetter-Bewölkt. Stimmung: Fest. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weisen, brauner, neuer, 198—202 M, do. alter, 75 — 78 Kilo, 209-215 M, do. alter 73-74 Kilo, 203-206 M, russischer, rot 232—240 M, Argentinier 237—240 M-, Manitoba 235—245 M. Roggen, sächsischer, neuer 75-76 Kilo, 178—180 M, do. do. 72 bis 74 Kilo, 172—178M, do. alter 70—73 Kilo, — M, preußischer, neuer 179-182 M, Escher 179-182 M. Gerste, sächsische, neue 195—205 M, schlesische 205—218 M, Posener 205—218 M, böhmische 224 -240M, Futtergerste 163—167 M. Safer, sächsischer, alter 192—196 M, do. do. neuer 182—188 M, schlesischer alter 192—196 M, do. neuer 182—188 M, russischer loco 184—192 M. Mals Cinquantine 176—182 M, alter M, Rundmais, gelb, 170—175 M, amerik. Mired-Mais, alt, , Laplata, gelb, 172-175 M, do. neu. feucht M. Erbsen 185—195 M. Wicken 190—200 M. Buchweizen, inländischer 190—200 M, do. fremder 190 - 200 M. Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, 280—290. Leinsaat, feine 400 M, mittlere 370—380 M, Laplata 375-380 M, Bombay 415 M. Rüböl, raffiniertes 72 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 13,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 20,00 M, ll 19,50 M. Mal? 29—33 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 36,00—36,50 M, Grietzlerauszug 35,00—35,50 M, Semmelmehl 34,00—34,50 M, Väckermundmehl 32,50—33,00 M, Grießlermundmehl 25,00 bis 26,00 M, Pohlmehl 19,50—20,50 M. Roggenmehle «Dresdner Marken) Nr. 0 27,50—28,00 M, Nr. 0/1 26,50—27,00 M, Nr. 1 25,50—26,00 M, Nr. 2 23,00—24,00 M. Nr. 3 19,00—20,00 M, Futtermehl 16,00-16,60 M. wehenkleie (Dresd.Mark)- grobe 13,00—13,40 feine 13,00—13,40M, «oggenkleie (Dresdner Marken): 14,40—14,60 M. Der Sstreldsmarkt. Bericht vom 18. bis 25. August. Die in der letzten Woche wiederholt in Deutschland und im Auslände stattgefundenen Regenfälle haben die Tendenz des Ge treidemarktes abgeschwächt, zumal das Angebot an Weizen, Rog gen und Gerste ziemlich groß war. Weizen und Roggen haben da- her am Preise pro Tonne ein bis zwei Mark im Laufe der Woche verloren. Für Gerste und auch für Mais konnte der alte Preis behauptet werden, da es für Gerste und Hafer der neuen Ernte im Bezug auf beste Qualitäten an Angebot fehlt und die Nach- frage nach Futtermitteln gestiegen ist. Ueberficht über die an den Haupttnarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gefühlten Zettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 kg Schlachtgewicht bezw- Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Biehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) 23. August abgehaltenen Märkte. Rindvieh Hammel, Schafe u. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen . . 60-85 74—118 82-92 59-63 Barmen . 60-72 85—98 -90 58-64 Berlin . . 60-84 55-136 56-76 50-61 Bremen 60-75 60-95 50-95 60-70 Breslau . 55—80 74-90 66-87 56-66 Chemnitz . 48—93 40-50l 30—401 53-65 Danzig . . 30-461 40-651 28-371 40-481 Dortmund. 55-85 75—95 70-85 55—63 Dresden 56-91 70-85 74-90 55-66 Elberfeld . 50—93 70-100 72-89 54-64 Essen . . 55-88 77—118 78—88 54—64 Frankfurt a. M. 41-93 75-93 86-88 65—68 Hamburg . 50-102 87-136 70-90 45-621 Hannover . 60-84 75-105 70—90 57-66 Husum . . 46-80 — 54-76 34—431 Kiel . . . 52-80 75-118 65-84 38-481 Köln a. Rh. 56-90 40-821 63-94 50-64 Leipzig . . 56-85 36-551 33-451 50-58 Magdeburg 27-491 28-8o 1 30—391 50-62 Mainz . . 56—88 94-98 — 61-69 Mannheim 48—94 75-95 72-84 66-68 Nürnberg . 67-75 — — 60-65 Stettin. . — 50—78 — 50-55 Zwickau 48-84 46-531 32—421 55—64 Aufgestellt am 24. August . Mitberückstchtigt sind noch die am wockenfpielplan der Dresdener idealer, vom 27. August bis 4. September. Restdenztheater. Sonntag: Tannhäuser. Sonntag: Polnische Wirtschaft. Montag: Ueber den Wassern. Dienstag: Ueber den Wassern. Mittwoch: Polnische Wirtschaft. Freitag: Polnische Wirtschaft. Sonnabend: PolnischeWirtschaft. Sonntag: Polnische Wirtschaft. Montag: Polnische Wirtschaft. Dienstag: Bocaccio. Mittwoch: Orpheus in der Un terwelt. Donnerstag: Der Störenfried. Beginn der Vorstellungen 8 Uhr. König l. Opernhaus. Montag-HoffmannsErzählungen. Donnerstag: Der Funfuhrtee. Freitag: Bocaccio. Sonnabend: Mignon: Wettervorhersage der Kgl. S. LaudeSwetterwarte zu DreSdeu.- Sonntag, den 27. August. Süd-West-Wind, wolkig, etwas wärmer, kein erh. Niederschlag. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 27. August. Wechselnd bewölkt, zeitweise heiter, etwas kühler, Regenschauer, vereinzelt mit Gewitter. Am Abend trocken. Montag, den 28. August. Meist trocken, ziemlich heiter, Nacht kühler, Tag mäßig warm. Stanvesamtsnacvricdten vom 19. bis 25. August 1911. Geburten: Oswin Alfred, S. des Tischlers Ernst Oswin Lehmann in Pulsnitz. — Bernhard Herbert, S. des Fabrikarbeiters Wilhelm Bernhard Bürger in Ohorn. — T. ohne Vornamen deS Ziegelbrenners Robert Bernhard Anders in Pulsnitz. — Marta Lisbeth, T. des Sleinarbeiters Mar Richard Lohse in Obersteina. Eheschließungen: Ernst Arthur Söhnel, Bautechniker in Ohorn, mit Martha Linna Kleinstück, Näherin in Ohorn. — Max Bruno Pohle, Former in Pulsnitz, mit Marie Hedwig Schmidt, Verkäuferin in Pulsnitz. — Robert Willy Gebauer, Fabrikarbeiter in Obersteina, mit Alma Milda Wehner, Fabrikarbeiterin in Ohorn. Sterbefälle: Max Paul, S. der Spulerin Ida Flora MUi. zer in Pulsnitz, 1 Mon. 17 T. alt. — Fabrikarbeiterin Bertha Ka- roline verw. Voigt geb. Theilig in Pulsnitz, 68 I. 6 Mon 1 T. alt. — Marie Theresie Schmidt geb. Badstübner in Pulsnitz M. S. 45 I., 10 Mon., Ll T. alt. — Anna Maria, T. der Tagearbeite rin Maryanna Szczygiel in Pulsnitz, 8 T. alt. — T. ohne Vor namen des Ziegelbrenners Robert Bernhard Anders in Pulsnitz, 6 Std. alt. — Max Kurt, S. des Stellmachermeisters Montz Ernst Hille in Pulsnitz M. S., 26 T. alt. — Johannes Walter, S. deS Tagearbeiters Robert Alwin Zschiedrich in Pulsnitz, 2 Monate 20 T. alt. Mrcken-Nackrlcdten. Pulsnitz. Sonntag, den 27. August, 11. nach Trinitatis: 8 Uhr Beichte s Pastor V»9 . predigt (Apostelgesch. (0, 2S—33) j Resch. >/,2 „ Rindergottesdienst (Apostelgesch. 9, 36—<(2). Pfarrer Schulze. 5 „ Beichte und heiliges Abendmahl für die Mit glieder des Rünigl. Sächs. Militärvereins Puls nitz und deren Angehörige. Pfarrer Schulze. 8 „ Iungsrauenverein. Amtswoche: Pfarrer Schulze. Donnerstag, den 3(. August, abends Uhr Bibel stunde in der Schule zu Friedersdorf OderNcktonau. Sonntag, den 27. August, 11. nach Trmitatis: Rhr Predigtgottesdienst (Apostelgesch. (0, 25—33). '/.2 „ Rindergottesdienst. Srotznaundork. Sonntag, den 27. August, 11. nach TrimtatiS: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Herr Pfarrer Jost au» Höckendorf. „ Taufgottesdienst. Licdtonbers. Sonntag, den 27. August, 11. nach Trinitatis: r/,9 Uhr Gottesdienst mit predigt. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten fugend. Getauft: Arno Erich, S. des Gustav Hermann Leuthold, Wirtschaftsbesitzers in Kleindittmannsdorf. — Kurt Walther, S. des Emil Arthur Schöne, Gutsbesitzers hier. — Außerdem ein außerehelicher Knabe aus Kleindittmannsdorf. 4 währt. Das Bestreichen der Bäume mit Kalkmilch, die mit Karboli- neum vermischt wird, ist nicht gut, da Karbolineum eme beizende Wirkung hat. Dagegen scheint sich Tran, mit Wagenschmiere ver mischt, besser zu bewähren. Nach dem Gebrauch dieses Mittels ist nämlich das allmähliche Verschwinden der Blutlaus beobachtet worden. -— ' Vie mn Nm tragen soll. Beim Tragen der Tiere werden aus Unkenntnis vielfach Quäle reien verübt. Allgemein herrscht die Unsitte, Hunde bei der Nacken haut, Kaninchen bei den Löffeln (Ohren) aufzuheben und zu halten. Dies bereitet den Tieren Schmerz und Unbehagen; man fasse die Tiere am Vorderkörper und hebe sie dann hoch. Daß das Aufheben und Halten des lebenden Geflügels an den Beinen mit Hängenlassen des Kopfes eine arge Quälerei für das be treffende Tier bedeutet, ist allgemein bekannt, wird aber noch immer von Händlern und Mägden verübt. Am zweckmäßigsten trägt man leichtes Geflügel so, daß man beide Flügel hart am Rumpf mit der Hand faßt und bei längerem Tragen mit der anderen Hand die Füße deS Tieres stützt. Schweres Geflügel (Gänse und Enten) trage man stets ganz im Arme. Nm ivil ein Mu iMen sehen, - H- Pflicht, daß nur ihm zu Hülfe kommen. Allein die Zaghaftigkeit und Duldsamkeit sogar bei herzens guten Menschen ist gegenüber Tierquälereien unbeschreiblich. Man siebt es man ärgert sich, man teilt seineEmpfindungen anderen mit, ab rs gegen die Tierquälerei einzuschreiten, das tut man nicht. Manches mal genügte vielleicht schon ein Wort, denn viele Quälereien geschehen aus Gedankenlosigkeit. Merke es dir, lieber Leser, jeder Fall, wo du unterlaffen hast, gegen eine Tierquälerei anzukämpsen, wiegt ebenso schwer, als wenn du die Tierquälerei selber begangen hättest. „Wer das Gute weiß und tuts nicht, dem ist es Sünde. EMMheil im Stvttmhtt Im Monat SF-mb°- -er- — —ursacht die Obsternte schon sehr viel Arbeit, da das gesamte Sommerobst zur Reife gelangt. Für die Obst ernte ist das im vorigen Monat Gesagte zu beherzigen. Nach der Ernte ist daS Verjüngen erschöpfter Bäume sehr zu empfehlen. Die Vorbereitung deS BodenS für Neubepflanzungen, Umgrab und Löcher- auswerfen, ist in Angriff zu nehmen. Stein- und Kernobst kann auSgesät werden. Der Landwirt. küp van-wlpkckatt UN- Haptenbau. 5onnabend Kummen 20. kugutt 1-11. VorbtWW gegen Lie drohende Meinst im KWHr 1912. äbu. Die monatlange Dürre dieses Jahres hat nicht nur alle Hoffnungen auf einen wenigstens mittelmäßigen Grummetschnitt zer stört, sondern auch der für die Futtergewinnung im kommenden Jahre angebaute Klee ist, wenigstens auf den leichteren Böden, der Dürre zum Opfer gefallen und läßt keine Ernte erwarten. Der Landwirt ist daher vor die Frage gestellt, wie er am sicher sten und billigsten sür diesen Ausfall Ersatz schaffen kann und da sei hier auf eine schon seit Jahren mit bestem Erfolge auf den leichteren Lehm- und besseren Sandböden angebaute Grünfutterpflanze, die Win terwicke oder Vici villosL, hingewiesen. Die Winterwicke wird am besten im Gemenge mit Johannisrog gen, der ein großes Bestockungs- und Produktionsvermögen besitzt, an gebaut. Die Bestellung des Gemenges, bei dem die Wicken etwa 30 bis 50 Prozent betragen, muß tunlichst noch im August vorgenommm werden und sind an Saatgut etwa 380 bis 200 Kilogramm pro Hektar erforderlich. Da es bei diesem Grünfutter auf die Erzielung großer Masten ankommt, so gebe man eine reichliche KaliphoSphat-Düngung, die, so weit sie nicht von den Winterwicken aufgezehrt wird, der Nachfrucht zugute kommt. Die Winterwicke gibt, wenn sie rechtzeitig bestellt wurde und sich im Herbst gut entwickeln konnte, im Frühjahr das erste und aus giebigste Grünfutter, das von sämtlichem Vieh gern genommen wird. Baut man größere Flächen damit an, so empfiehlt eS sich, für einen Teil, an Stelle des Johannisrogzen, der im Frühjahr bald hart wird, Weizen unter die Wicken zu mengen, den man bald bis zur Ernte hin an Stelle von Klee füttern kann. x Die Winterwicke ist als Stickstoffsammler eine ebenso gute Vor frucht für alle Halmfrüchte, wie Klee, und ihr Anbau stellt somit bei genügender Kaliphosphatdüngung eine Bereicherung und Verbesserung deS Ackerlandes dar.