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83. Jahrgang Sonnaöend, dm 26. August 1911 lim- FönIgUcdss ttmtsgerlckl. Auf dem die Firma L. 6. Sckäkor in Ohorn betreffenden Blatte 224 des hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß dem Kaufmann Herrn Paul Nrtdur Vogel in Ghorn Prokura erteilt ist. Pulsnitz, den 22. August 1911. Uebung Ser PMcktteuerrvebr betr Standort der dieser Uebung wird mit 1 M bestraft. Pulsnitz, am 22. August 1911. Oer StaStrat 6: Schloßstraße. >en, dieser Uebung beizuwohnen und zwar stellt diese Mannschaft punkt »/i8 Uhr an der zu. sich ichte wa- ige- da böl. anberaumt. Pulsnitz, den 24. August 1911. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Lonrad Robert Rasch in Grossröhrsdorf wird zur Prüfung der nachträglich angemel beten Forderungen Termin auf Oen 1b. September 1911, vormittags /U2 llbr, Montag, dm 28. August 1911 soll eine Spritzenprobe mit den Spritzen 1, 2, 5 und 6 abgehalten werden. Zu diesem Zwecke werden diejenigen Mannschaften, welche diesen Spritzen zugeteift sind, geladen, sich am Standort dieser Spritzen pünktlich 7 Ahr abends einzufinden. Spritze I^Apothekergäßchen, „ 2 und 5: an der Kirche, Gleichzeitig wird die Absperrinannschaft der Pflichtfeuerwehr gyl Lcke Bischofswerdaer Strafte und Siegsbergstrafte. Abseichen find ansulegen. Unentschuldigtes und nicht genügend entschuldigtes Fernbleiben von ! Entschuldigungen sind nur bei den Uebungsleitenden aiMbringen. ^Snigllcbes ttmtsgerlckt. > > - -- g- mm »de« die »u- chen rücke «ren und He« -elch NM. ichte Vie Ute. chst« »sch. auch ollte ilde» zwischen dem Gesamtverband deutscher Metallindustrieller und dem deutschen Metallarbeiter. Verband ausbrachen. Wie damals wollen auch jetzt diese beiden mächtigen Organisationen sich gegenseitig nicht anerkennen, und über den Abschluß neuer Tarife wird nicht direkt ver handelt, sondern es werden sogenannte Schlichtungskom missionen gebildet, die endgültige Beschlüsse nicht fassen können und deshalb die Verhandlungen unnütz verzögern. Nachdem die Metallindustriellen jede Verhandlung abge lehnt haben sind auch die Berliner Elektromonteur« in den Streik mit eingetreten. Non dem Verlaus des Streiks wird e» abhängen, ob die Industriellen zu besonderen Maßnahmen gegen die Arbeiter aufgefordert weiden. Sehr leicht kann dann durch eine Aussperrung der Aus stand auch auf andere Gebiete übergreifen. OertNcbes unv Sücbflfcbes. PulSnitz. (Sonntagsplauderei.) Der 15. Sonn- tag nach Pfingsten, der 14. Sonntag nach TrinitatiS und der letzte Sonntag im August ist der morgige. Ende August pflegt erfahrungsgemäß die geschäftliche Tätigkeit wieder eine gesteigerte zu werden. Ein bekannter Sprich, wort sagt: „Arbeit macht das Leben süß". Diesem Sprich- worte tritt ergänzend zur Seite das Wort des Psalmisten, daS da lautet: „Unser Leben, wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen*. Also der Schmuck, die Krone des Lebens besteht in mühevollem Arbeiten. Das werden freilich nicht alle wahr haben wollen. Vor allem die nicht, die im Faulenzen das Ziel des Lebenr erblicken. Von solchen, die nicht wert sind, daß Gottes Sonne sie bescheint, reden wir hier nicht. Sie mögen sich vielmehr das Wort ins Album schreiben lassen: „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen*. Die Nichtstuer und Tagediebe entwürdigen den Namen „Mensch* und empfangen meist auch den verdienten Lohn. Aber es gibt andere, die wohl arbeiten aber nicht gerade behaupten können, daß ihnen die Arbeit Freude macht, daß sie ihnen süß ist. Woran liegt das? Einfach daran, daß sie nicht zu arbeiten verstehen. Denn auch das will gelernt sein wie jede andere Fertigkeit, jede andere Kunst. Jawohl, so lächerlich es klingen mag, auch das Arbeiten, das rechte nämlich, ist eine Kunst. DaS erste Haupterfor dernis ist, daß man gern an eine Arbeit gehe. DaS Sprichwort sagt: „Lust und Liebe zum Dinge Macht alle Müh' geringe*. Wer mißmutig, verstimmt, mürrisch an seine Tagesarbeit geht, dem wird sie außerordentlich sauer werden, die Zeit schleicht ihm träge dahin und er kann das Ende kaum erwarten. Warum wohl! Er versteht nicht» von der Sache oder er gibt sich keine Mühe, sie verstehen zu lernen. Hieraus ergibt sich der Rat: Uebernimm keine Arbeit, Der Marokkostreit zwischen Deutschland und Frankreich, in den England zu Gunsten Frankreich» eingegriffen hat, ist wieder bei einer kritischen Wendung angelangt. Die Berliner Verhandlungen sind unterbrochen worden, da der französische Botschafter Cambon nach Pari» gereist ist, um mit den maßgebenden Persönlichkeiten sich zu beraten und neue Instruktionen zu holen. Inzwischen waren bereit» allenthalben haltlose Gerüchte verbreitet, die von einem Abruch der Verhandlungen sprachen. Ueber den Stand der Dinge ist augenblicklich zur Zeit niemand außer den wenigen Ministern und Diplomaten unter richtet, weil naturgemäß ganz vertrauliche Besprechungen nicht an die große Glocke gehängt werden. WaS fran- zösische Blätter zu berichten wissen, sind mehr oder weniger Vermutungen und Kombinationen. Ende August werden, nachdem Cambon auS Pari» und der Staats sekretär von Kiderlen-Wächter aus der Schweiz wieder in Berlin eingetroffen sind, die Verhandlungen fortgesetzt werden. ES ist gar keine Frage, daß auf beiden Seiten der Wunsch besteht, sobald wie möglich zu einer Ver ständigung zu gelangen. Ob und wann er dazu kommen wird, hängt zum großen Teil davon ab, wie die deut- schen Vorschläge in Pari» ausgenommen worden find. Botschafter Cambon wird der französischen Regierung sicherlich eingehend über das Minimum der deutschen Forderungen Bericht erstattet haben, weshalb man an nehmen darf, daß etwaige Gegenvorschläge sich in den gleichen Grenzen bewegen. Trotz aller Dementis tauchen auch immer wieder Gerüchte aus, daß zu den Kompen- sationen auch einige spanische Kamerun benachbarte In seln gehören. Was hieran Wahre» ist, wird man erst dann erfahren, wenn die beiden Regierungen mit amt lichen Meldungen an die Oeffentlichkeit treten. Darüber können indessen noch Wochen vergehen, wir werden uns also weiter mit der Tatsache abfinden müssen, daß bis zur endgültigen Lösung der Marokkofrage noch ein weiter Weg ist. Den Bemühungen der englischen Regierung ist es noch zur rechten Zeit gelungen, einen Vergleich zwischen den Eisenbahngesellschaften und ihren Angestellten zu stande zu bringen und damit einem Streik ein Ende zu bereiten, dessen längere Dauer für das Wirtschaftsleben England» von kaum zu übersehbaren Folgen gewesen wäre. Ob die Differenzen bald beigelegt werden, oder ob es von neuem zum Generalstreik kommen wird, bleibt abzuwarten. Auch in Deutschland gährt er in verschiedenen In- dustriezwetgen, speziell die Metallarbeiter können sich an- scheinend nur sehr schwer über die schwebenden Fragen verständigen. Die Kämpfe in Sachsen und Thüringen stellen eine Fortsetzung dir Differenzen dar, die vor Jahresfrist anläßlich der Lohnbewegung der Werftarbeiter Aas Wichtigste. Die Einigungsverhandlungen im Leipziger Metallge werbe sind ergebnislos verlaufen. Der türkische Thronfolger trifft am 31. August in Berlin ein. Der Großwesir wird Mitte September Berlin und London besuchen. In Bicziew (Posen) ist während des Gottesdienstes die Kirche eingestürzt. 23 Personen wurden getötet, 59 verletzt. Für die Festnahme der Entführer des Ingenieurs Richter hat die türkische Regierung 27 000 Mark Belohnung ausgesetzt. In Toulon sind Vorbereitungen für die Entsendung weiterer 2000 Mann nach Marokko getroffen. Zum Präsidenten der Republik Portugal wurde gestern der bisherige Oberstaatsanwalt Arriaga gewählt. In den Schulen Argentiniens wird fortan deutscher Sprachunterricht erteilt. Politische Wochenschau. DaS deutsch-russische Abkommen über Persien ist nun wirklich veröffentlicht worden und hat, trotzdem es Inhalt- lich keinerlei Ueberraschung bietet, doch der inländischen und ausländischen Presse Anlaß zu lebhaften Erörterungen aeaeben In Deutschland ist man durchweg befriedigt von den Abmachungen, während das Ausland, speziell Frankreich und England, die Vereinbarung mit gemisch ten Gefühlen betrachten. Jedenfalls ist es erfreulich, daß in wenigen Teile PersienS, der durch den englisch- russischen Vertrag von 1907 auSdrücklichRußland zugewtesen worden ist, jeder sich aus wirtschaftlichen Unternehmungen ergebende Grund zu Reibungen zwischen Deutschland ""d Rußland nunmehr beseitigt ist. Ebenso ersreuuch Würdigung der allgemeinen kulturellen Bedeutung wie der Bagdadbahn durch me Ungleich höher als die wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens ist seine politische anzuschlagen. dündni» Ruß^ Frankreich bleibt freilich bestehen. drückl/ck"" aggressiven Tendenz gegen «""leidet. Der Reichskanzler ^^ bekanntlich leinerzeit im ausdrücklich be ¬ tont, daß bei den Potsdamer worben sei, Rußland werde sich an k-in?rlei irgendwie gearteren Aktionen beteiligen, die ihre Spitz- ae^en Deutschland richteten. ES ist auch nicht ohne Bedeutuna daß die Veröffentlichung des deutsch-russischen Abkommens gerade in einem Augenblick erfolgte, wo wieder dräuende Wolken am Horizont der auswärtigen Politik stehen. — —d UN lass- mng Ge- und Nie- ihm s ge- essen riere aus, tend Pulsnitzer Wochenblatt Fernsprecher: Nr. 18. VSZirKS-KnZSIger lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag ».Sonnabend. 6mts Les Königs. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz Druck und Verlag von L. L. Förster'« erben (Inh.: I. VV. Mohr). Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Dismarckplatz Nr. 265. Zeitraubender und tabellarischer Satz noch be sonderem larik. LrküUungsort ist Pulsnitz. Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10-Uhr aukzugebsn. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalprsis 10 pk. Reklame 25 pk. IZei Wiederholungen Rabatt. 6mtc»blatt sitv l^ulcrnit? umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz cn. s., Vollung, Srotzröhrsdork, IZretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, Nieder. »»NIlrivlUtt I Ul Ot.Il rillt lügt, l lU^lÄW^ll 1^ ^UlOIllH, steina,1Veitzbach, Ober-u.Niederlichtenau,§riedersdork-1'hiemendork, Mittelbach, Srotznaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdork. und Zeitung Matt Mit .Illustr. Sonnlagsblatt", „Landwirtschaft, llcher Beilage" und „§ür Haus und Herd". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen Mk. l.4l.