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Pulsnitzer MckendlaN und Zeitung 6mts Matt des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender uyd tabellarischer Satz nach be sonderem larit. Erfüllungsort ist Pulsnitz. 1elegr.-?ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserate für denselben lag smd bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Oie fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lob alpreis t 0 Pf. Reklame 25 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. §ernsprecher: Nr. 18. VSZlrKS-l^NZSigSr Erscheint: Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Mit .Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft. Sicher Ssilags" und ,§ür Saus und Serd». Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Saus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. lNmt^blatt Xe»*, L)Nulcttlil? umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Orotzröhrsdorf, Sretnig, Sauswalde, Ohorn, Obersteina, Dieder. » IUt Ot. Il 1tiIltpgVt lU/.tv WZlt Ir p-'"IDIlit), steina.Weitzbach,Ober-u.Diederlichtenau,§riedersdork-lhiemendorf,Mittelbach,Srotznaundorf,Lichtenberg,^lein-Dittmannsdork. Druck und Verlag von L. L. körster's Srdsn (Inh.: I. W. Mohr). Spedition: Pulsnitz, Sismarckplatz Dr. 265. Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Ar. 98. Donnerstag, den 17. August 1911. 63. Jahrgang. 24, August 1911: WM-Aarkt in Wra! Mehimkt findet nicht statt.> Aröeitsnachweis. Gesucht werden: OertNcdes und SüÄrslsckes. Pulsnitz (Wie wird das Wetter am Sonn» tag sein?) Hurrah, die Hitze ist vorüber, die Menschheit atmet auf, es ist ein Alpdruck von uns genommen, am Mon tag noch vielfach 33« L und schwüle Luft, am Dienstag nachmittag nur 23° L und ein kühler Wind. Es war . auch die höchste Zett, fast war e» nicht mehr zu ertragen. Das nördöstliche Minimum, daS sich schnell vertieft, seit- wärt» auSbreitete und auch nach Süden wanderte, führte in Verbindung mit dem hohen Druck dDV bis XV in Deutschland eine stärkere Luftströmung aus bis dl>V herbei, welche die stärkere Abkühlung veranlaßte. Wenn nun auch das nordwestliche „Hoch" sich demnächst wieder uuSbreiten und vordringen wird und damit für un» wieder etwas Erwärmung bevorsteht, so wird doch eine solche Hitze vermutlich nicht mehr vortreten. Da über, dies ein Teil tief vom Ozean bis zum Kanal heranreicht an die Westseite des „Hoch" so sind bald nach der Besse rung und Erwärmung sehr viele Gewitter zu erwarten. Für Sonntag erwarten wir deshalb teils heiteres, teils wolkiges, mäßiger warmes Wetter, teilweise Gewitter und vielfach Regenschauer. PulSuitz (ZöglingSturnfahrt — BezirkS- turnfahrt — Großes vaterländisches Turn- und Spielfe ft). Der Meißner Hochlandturngau ver- anstaltet am ^0 August zu Neustadt i. Sa. eine Zög. lingSturnfahrt mit Wetturnen, woran sich jeder Zögling der zu dem Gau gehörenden Vereine beteiligen kann. — Am gleichen Tage unternimmt der Bezirk Radeberg eine Turnfahrt nach dem Schwedenstetn und werden am Abend die Teilnehmer mit den Pulsnitzer Turnern einige frohe Stunden verleben. — Am 3. September findet in Kamenz ein große» vaterländisches Turn- und Spielfest statt. E« beteiligen sich daran die Vereine Großröhrsdorf, Kamen,. Bernsdorf O.-L., Königsbrück, Elstra, Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Schwepnitz, Ohorn, sowie Realschule und Bürger- schule zu Kamenz. Die Vereine versammeln sich '/,3 Uhr am „Goldnen Berg" und marschieren dann geschloffen durch die Stadt nach dem Kasernenhof, wo sich leichte Freiübungen anschließen. Nach diesen Freiübungen Wett- - kampf (6 Kampf) am Reck, Barren, Pferd, 100 m Hürden- lauf, Dreisprung, Weitwurf eines Handballes. Hierauf folgen dann noch Fußball, Faustball, Schlagball, Barlaus, 100 m Wettlauf zwischen Radfahrer und Turner und zu letzt Etlbotenlauf. Abends bildet ein Kommers den Schluß. PulSnitz. (Erhöhung des MrlchpreiseS.) In- folge de» durch die Hitze zu erwartenden Futtermangel» erhöhten die Milchlteferanten den Preis der Milch von 16 aus 18 Pfg. pro Liter. — (EinvollerSiegderTurnerSachsen».) Au» der Gesamtheit der Beschlüsse de» Deutschen Turn- tage» in Dresden strahlt am hellsten die Gründung von Unterstützungskaffen in allen Kreisen der Deutschen Tur nerschaft. Lange hat der Kampf gewogt um diese Sachen, nun ist er vollendete Tatsache geworden zum Segen der Deutschen Turnerschaft. Nach den gehaltvollen und be geisternden Darlegungen von Prof. vr. Partsch-LreS- lau über das VerstcherungSprinzip und seine zersetzende Wirkung für Volksgeist und BolkSkraft kam e- mit ele mentarer Begeisterung zum Durchbruch, daß er sich in der Deutschen Turnerschast nicht um Versicherung handeln kann und darf, sondern nur um Unterstützung-kaffen, fest- gegründet in dem Prinzip der Freiwilligkeit im Geben und Nehmen. So wurden die Einrichtungen der Unter- stützungskaffe der Turner Sachsen» ganz von selbst h-r- ausgehoben zum Lichtpunkte, dem in Zukunft alle übri gen Turnkreise zustreben werden. Wa» die Turner Sach, sens jahrelang erstrebt und verfolgt haben, Gründung eigener Unterstützungskaffen unter Selbstverwaltung, ist nunmehr durch die Dresdner Beschlüsse auf der ganzen Linie erreicht. — („Wenn die Krähen halten Konvivium, sieh nach Feuerholz dich um"), sagt eine alte Wetterregel. Früher al» sonst vereinigen sich die Krähen und ziehen allabendlich gemeinsam zu Holze. Im allge meinen kündet dar den Eintritt eines frühen Winter», doch kann man nach den Erfahrungen mit dem Sieben schläfer auf die Wettervoraussagen, die sich auf die soge nannte r Loßtage stützen, nicht allzuviel mehr geben. — (Da» Mutterkorn!) Heuer gibt e» auffallend viel Mutterkorn, das nicht nur Menschen, sondern auch den Haustieren schädlich werden kann durch Bersütterung mutterkornhaltigen Abfallmehles. Verwerfen, Darment zündungen usw. find die Folgen solcher Fütterung. Also Vorsicht, Landwirte, Bäcker und Müller! Ohorn (O eisentlicher Vortrag). Kommenden Sonntag, den 20 August, nachmittag« k Uhr, findet in der Hübnerffchen Restauration ein öffentlicher Vortrag de« Herrn Obstbauwanderlehrer Ocklttz au» Bautzen statt. Derselbe spricht über: „Obstbauarbeiten im Herbste". Möchte ein zahlreicher Besuch deS Vortrag« zeigen, daß dem Obstbau in unserem Orte reges Interesse entgegen gebracht wird. Bretnig. (Teurer GipS.) Vor einigen Tagen ver sucht« ein Unbekannter hier und in Ohorn Pulver -um Kitten von Porzellanwaren an den Mann zu bringen und verlangte dafür 30 Pfg. pro 10 z. In Wirklichkeit war es aber Gips, den er angeboten hatte, und da« oben- besagte Quantum dürste kaum einen Wert von einem halben Pfennig, repräsentieren. Kamenz. (Ort«au«schuß für Ju g »n d pfle g «.) Auch hier hat sich ein Ortsausschuß für Jugendpflege ge bildet, und einem Ausruf im hiesigen Amtsblatt wird die gesamt« vat.rländisch gesinnte Bürgerschaft um Mit arbeit ersucht Bon der Ueberzeugung ausgehend, doG die Feier nationaler Ehrentage aus die begeisterungSfähig« Jugend den besten Einfluß auSüb en wird, ist beschlossen versucht, weil sie sich von ihr keinen Erfolg versprechen. Auch der Ministerpräsident suchte die Demonstration zu verhindern, indem er mitteilte, daß die Regierung den am meisten bekämpften Teil d.» Schulgesetzes ausgeben wolle. Er war der Ansicht, daß die Manisestation des halb überflüssig geworden sei, drang aber mit seiner Meinung nicht durch. Die Liberalen glauben dadurch, daß sie neuerdings die Sozialisten in ihrer „Politik der Straße" unterstützen, ihren Gegnern immer mehr Wähler abspenstig machen und die Macht der Katholiken, die in Belgien seit dem Jahre 1884 an der Herrschaft sino, brechen zu können Der letzte Schulkampf hat die Liberalen dazu geführt, ihr Programm inbezug auf da» Wahlrecht abzuändern. Sie wollten im Prinzip das all gemeine Stimmrecht, aber jedem Bürger, -er das Sö Le bensjahr überschritten hat und einen eigenen Hausstand besitzt, eine L. Wahlstimme zuerkennen. Jetzt haben sie sich ohne weiteres auf den Standpunkt der Wahlgleichheit gestellt und damit ihr Kartell mit den Sozialdemokraten besiegelt. Erst im Mai nächsten Jahres finden Neuwahlen statt, die ergeben werden, ob künftig im Parlament die katholischen Parteien wie bisher die Mehrheit haben, ober aber die vereinigte Linke, die sich die allge- meine Schulpflicht und das allgemeine Wahlrecht auf die Fahne geschrieben haben. Der Schulkampf wurde von dem abgegangenen Ministerpräsident Schallert durch seinen Gesetzentwurf entfacht, der das Kabinett stürzte, trotzdem in den beiden Kammern für ihn eine Mehrheit vorhanden war. Soviel scheint festzustehen, daß die große Straßenkundgebung bedeutungsvolle politische Ereignisse in Belgien eingeleitet hat. Aas Wichtigste. Im Königlichen Schauspielhaus zu Dresden beginnen heute wieder die Aufführungen der Hofoper. Die Strafprozeßordnung wird in der Herbsttagung des Reichstages nicht wieder auf die Tagesordnung ge setzt werden. Rach Meldungen aus Seßheke (Südwest-Afrika) ist Distriktskommissar von Frankenberg mit seiner Ab teilung wohlbehalten nach Schuckmannsberg zurück gekehrt. DaS deutsche Torpedoboot 21 ist infolge Zusammen stoßes mit Torpedoboot 14 in der Nähe des Trans- kaer LeuchtturmeS gesunken. In London ist Aussicht vorhanden, daß heute der Streik beendet wird; der Streik der Eisenbahner bildet den Gegenstand der Verhandlungen zwischen der Regierung und den Eisenbahnangestellten. In Manchester ruht der gesamte Personen- und Frachl- verkehr. Der Bericht der Kommission für auswärtige Angele genheiten des Senats zu Washington bezeichnet die Schiedsgerichts-Verträge mit Großbritannien und Frankreich als Erreger von Krieg, nicht von Frieden. Prinz Heinrich xvill. von Reuß j. L. ist gestorben. In Brüssel fanden große Wahlrechtsdemonstrationen statt. In Japan erfolgte ein AuSbruch des Vulkans Asama. Die Brüsseler AmssMundgebMg. Politische Straßendemonstrationen haben in den 'etzten Jahren im Ausland wiederholt stattgefunden, die großzügige Kundgebung, die zugunsten des allgemeinen Wahlrechts sowie des obligatorischen Schulunterricht» in »rüffel veranstaltet wurde, dürfte wohl aber alles bis herige übertroffen haben. Nach den vorliegenden Berichten marschierte von gegen 11 Uhr vormittags bis nach 4 Uhr nachmittags ein vollständig geordneter Zug durch die Hauptstraßen, geführt von etwa 100 Liberalen und sozi- alssttschen Abgeordneten und Senatoren. Nicht nur in Belgien wird es da» erste Mal gewesen sein, daß sich Bürgertum und Proletariat zu einer derartigen Kund gebung vereinigt haben, ein solches Zusammengehen in wichtigen politischen Fragen dürfte überhaupt einzig in der Geschichte dastehen. Die Sozialisten haben in Belgien schon einmal, am 10 August 1890, in ähnlicher Weise, aber allein, gegen das alte ZensuSwahlsyste.u protestiert. Damals waren es 40000 Mann, dir an der Kundgebung ^""?huren, am Dienstag stellten die Sozialisten etwa 120000 Dtcmri, ein Beweis, daß ihre Organisation in Atzten 20 Jahren große Fortschritte gemacht hat. tton außero^ sich an der jetzigen Demonstra- stark auch die Städte Antwerpen, vertreten da» una"k. da» Industriegebiet zahl' batte Im Par?vn*^ Mengen von Arbeitern ent- Punkten Rednertribünen «rtchA von Parlamentariern abwechselnd in eine Reihe -östsch-r Sprache zu den Versammelten^^ wurde ein Schwur angenommen, worin die Kun do,bei gelobten, nicht zu ruhen und zu rasten, bis das allae. mein« Wahlrecht und der obligatorische Schulunterricht angenommen seien. Die Katholiken, gegen die sich die Manifestation richtete, hatten ihre Anhänger und auch die Gegner vergeblich von der Straßenkundgebung abzubringen 1 Magd für Landwirtschaft für sofort (Lohn nach Uebereinkunft) von Mar Reinhard, Höckendorf bei Laußnitz 1—3 flotte Zigarrenarbeiter bei hohem Lohn für dauernde Beschäftigung von G. F. Nitzsche, Hauswalde. 2 Schmiedegesellen, jüngere Männer vom Lande, für sofort in dauernde Stellung von Gebr. Koppelt, Maschinenfabrik Schwepnitz i. Sa. 1 Stellmachergeselle für sofort in dauernde Stellung (Lohn nach Uebereinkunft) von Gustav Kühne, Stellmachermeister, Königsbrück, Kamenzerstraße 18. 20—40 Frauen und Mädchen zum Ziga bei mir im Hause) Junge Leute, die Lust haben, Aug. Leo achen für sofort (nach kurzer Lehrzeit 12 bis 16 Mark pro Woche, Wohnung ulius Dick, Zigarrenfabrik, Schwepnitz. acher zu werden, oder auch Leute, die nur leichte Arbeit verrichten können, als Einträger von , Glaswerke Schwepnitz.