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Nr 90. Pulsnitzer B'ocb--.^ .atr. — Sonnabend, Sen 29 Juli 1911. Seite 7. 8 833 Satz 2 erschöpft sich keineswegs in allen Fällen in der Bestellung eines tauglichen TierhüterS; der Um fang der Aufsichtspflicht des Tierhalters wird vielmehr durch die Eigenschaften des einzelnen in Betracht kam- wenden Tieres und durch die Art seiner Verwendung be- einflußt. Hat das Tier Eigenheiten, die die Gefahr der Schadensstiftung bet seiner Benutzung erhöhen, oder wird «s in einer Weise verwendet, die eine solche erhöhte Ge fahr mit sich bringt, so können unter Umständen zur Abwehr dieser Gefahr positive Anordnungen notwendig werden, die über die Befugnisse des bestellten TierhüterS hinauSgehen und ein eigenes Eingreifen des Tierhalters unumgänglich erscheinen lassen. Das Berufungsgericht stellt nun fest, daß das Pferd Eigenschaften hatte, die in Verbindung mit der von der Beklagten angeordneten Verwendung auf den Straßen der Großstadt eine gestei- gerte Gefahr der Schadensstiftung bedingten. Hiernach war für die Beklagte eine über die Bestellung eines tauglichen TierhüterS hinausgehende Aufsichtspflicht im Sinne des vorstehend Erörterten gegeben. Hat der Be klagte diese Pflicht versäumt, so ist er aus Z 833 B. G. B. haftpflichtig zu machen (Urteil deS Reichsgerichts IV 394/10) patentsckau. vom Patentbureau O. Krueger L Co., Dresden, Schloßstraße 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei. Richard C. Heyne, Arnsdorf: Hygienischer Seifenspender, welcher in Verbindung mit einer beliebigen Flasche oder einem anderen Gefäße verwendet werden kann (Gm). — Josef Püichner, Stolpen: Knopf mit durchsichtiger Schutzdccke (Gm). — G. Albert Eisold, Hermsdoif: Rollbahn zum selbsttätigen Niederlaufen von Stückgut (Gm). — Ma.r Schuster, Großröhrsdorf: Hygienischer Mundschützer (Gm). vutterprelse auf dem kiesigen >Vo<Denmarkts. Sonnabend, den 29. Juli 1911. 4 Stück M 2.70 Marktpreise zu Kamens am 27. Juli 1911 höchster Preis niediigster Preis Preis 50 Kilo M. Pf. M. Pf. M. Pf. Kor« Weizen 8 10 10 20 8 10 — Heu 50 Kilo s 3 50 «berste 8 70 — — 1200 Schütt- P-d.Maschin. 25 — Hafer, alter 9 75 9 — 20 — „ neuer Heidekorn 8 10 — 9 50 Butter 1 niedrig. 2 2 80 60 Hirse 17 — 16 — Erbsen 50 Kilo — — Kartoffeln 4 50 Eier 7'/. Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der Städtischen Hauptmarkthaüe zu Dresden am 28. Jnli 1911 Marktlage: Hirschwild fehlt, Rehw ld knapp und begehrt, geschlachtete Gänse billiger, Aprikosen, Pfnsiche und Kirschen gut gekauft, Apfelsinen und Zitronen teuer, Heidelbehren begehrt, von Grünwaren Gurken und Salat flott abgesetzt, Einlegegurken schwach zugeführt und höher, hiesige neue und N ogdeburger Kartoffeln zogen wesentlich an, Butter ebenfalls. Sonst unverändert. Rehwild 80—85 Pf für l>L. junge Gänse 80—85 Pf für >/, kx, Enten 3—4 M das Stück, Hühner alte 2,30-3,30, junge 1—2 M, Tauben 48—70 Pf das Stück. Molkereibutter 1,35 bis 1,40 M, Laudautter 1,35—1,40 M, für 50 lex Koch- und Backbnt- ter 108—115 M, Schweizerkäse 98-110 M, Parmesankäse 90 bis 100 M für 50 Kx, Margarine 70-80 M für 50 kg, Landeier 4,80—4,80 M, bghmilche 3,50 M, russische 3,40-3,50 M d. Schock, Honig 80—110 M für 50 Kg, Hiesige Tafelbirnen 10—25 M, Kirschen 10-30 M, Stachelbeeren 8—15 M, Johannesbeeren 15 bis 25 M, Heidelbeeren 18—20 M. Preißelbeercn 22 M für 50 kg, Himbeeren 40-60 Pf, Aprikosen diesige 25—40 Pf für '/, kg, aus- ländische 35-40 Ai für 50 kg, Psnsicheu hiesige 1,50—8 M für 60 Stück, ausländische 48-50 M für 50 kg, Blumen! hl 10 bis 30 M, Rotkraut 15- 20 M, Welschkraut 10-22 M sin 100 Stück, Weißkraut 4—4,50 Ai für 50 kg, Rote Rüben 1,20-1,60 M, für 60 Stück, Karotten 1,60- 3,20 M, Radieschen 1—1,50 M, Rettiche 1—1,60 M für 60 Bdch., Rettiche 1,20—3,20, Meerrettich 10 bis 20 M für 60 Stück, Bohnen 18—26 M Paradiesäpfel 13—16 M für 50 kg, Schoten 15-20 Pf für -/, Kopfsalat 1,20—3,20 M für 60 St, Kartoffeln, hiesige 3,50—8,70 M, Görzer 5 M, Mag deburger 5,20—6,25 M für 50 kg, Einlegegurken 2,80—4 M, Sa latgurken 6—20 M für 60 Stück. Dresdner Produkten-Börse, 28. Juli 1911. — Wetter: Heiß. Stimmung: Ruhig. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weisen, weißer, — - — M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. 75—78 Kilo, 204—210 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 198—201 M, russischer, rot 221—226M, do. russ., wesst — — M, Kansas , Argentinier 223—226 M., Australischer 234 M, Manitoba 223—233 M. Roggen, sächsischer, neuer 70-73 Kilo 166—168 M, do. 70—73 Kilo, 159—165 M, do. feuchter 68—69 Kilo, M, preußischer 167—170 M, russischer 170—175 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M, Posener M, böhmische — M, Futtergerste 158—162 M. Hafer, sächsischer 190—194 M, beregneter 174—184 M, schlesischer 190—194 M, russischer loco 182—192 M. Mais Cinquantine 174—180 M, alter M, Rundmais, gelb, 166—170 M, amerik. Mired-Mais, alt, , Laplata, gelb, 169—173 M, do. neu. feucht M. Erbsen 180—190 M. Wicken 178—188 M. Buchwesten, inländischer 185—190 M, do. fremder 185—190 M. : Delsaaten, Winterraps, scharf trocken, —, do. trocken 255—270 do. feucht . Leinsaat, feine 400 M, mittlere 370—380 M, Laplata 355—360 M, Bombay 400 M. Rüböl, raffiniertes 70 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 12,00 M, runde -M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,00 M, II 18,50 M. Mal) 29,00—33,00 M. Westenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 36,00—36,50M, Grießlerauszug 35,00—38,50 M, Semmelmehl 34,00—34,80 M, Väckermundmehl 32,50—33,00 M, Grießlermundmehl 25,00 bis 26,00 M, Pohlmehl 19,00—20,00 M. Roggenmeble Dresdner Marken) Nr. 0 27,00—27,50M, Nr. 0/1 26,00-26,50 M, Nr. 1 25,00—25,50 M, Nr. 2 22,50—23,50 M, Nr. 3 18,50—19.50 M, Futtermehl 15,00—15,40 M. westenkleie Dresd.Mark)- grobe 11,80—12,20 feine 11,80-12,20M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 12,80—13,00 M. Uebersicht über die an den hauptinarktorten Deutsch lands in der letzten Woche ge?ahltei^Zettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Kg Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viebqottung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Rindvieh Hammel, Schafe u. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen .... 60—80 SS—112 83-92 58—64 Barm»« - - 65-80 70-93 —88 5b—61 Berlin .... 58—86 55-129 58-82 55—62 Bremen . . . 60—85 60—95 60-92 57-65 Breslau . . . 55-80 66 90 66-90 52-62 Ch°mnitz . . . 50-86 40-521 34-401 52-65 Danzig .... 30—451 30- 561 28-391 36-441 Dortmund. . . 60-87 76-93 80-85 54-60 Dresden . . . 51-90 70-88 76-91 53-63 Elberfeld . . . 55-92 70-98 72-89 50-62 Essen . . . . 65-90 73—112 80—88 50—60 Frankfurt a. M. 41-97 73-93 -80 61-64 Hamburg . . . 55—105 82 136 76-90 43-581 Hannover . . . 60-83 65-95 70-90 50-63 Husum . . . . 49—84 — 60—80 32—401 Kiel 50- 80 65—115 60-86 35—431 Köln a. Rh. . . 60- 90 42-801 75—94 50-61 Leipzig . . . . 56-93 36- 571 36-451 48-60 Magdeburg . . 29—51 l 33-801 32-441 48-59 Mainz . . . . 62—95 85-90 — 58-64 Mannheim . . 54-94 76—95 72-82 60-63 Nürnberg . . . 64-85 55—78 55—75 56—65 Stettin .... — 50—75 — 49-54 Zwickau . . . 55-87 42—541 33—441 51—62 Aufqestellt am 27. Juli. Mitberücksichtigt sind noch die am 26. Juli abgehaltenen Märkte. Der Selreldemorkt. (Bericht vom 21. bis 28. Juli 1911.) Politische Sorgen und eine Steigerung der Weizenpreise in Ruhland und Argentinien haben dazu geführt, daß die Preise für Weizen und Roggen in der letzten Woche um 1 Mark pro Tonne gestiegen sind. Da für Gerste und Hafer die Ernteaussichten sehr verschieden lauten, so sind für Gerste und Hafer die Preise sogar um 2 Mark pro Tonne gestiegen, ebenfalls wurde der Mais um 1 bis 2 M pro Tonne höher bezahlt. Deutscher Weizen wurde mit 200 bis 207 M pro Tonne, Roggen (neuer) mit 164—169 M pro Tonne, alter Roggen mit 172 bis 175 M pro Tonne, Mehl und Futtergerste mit 157 bis 170 M, schwere Gerste nnt 170 bis 184 M, feiner Hafer mit 188 bis 195 M, geringe Sorten mit 166 bis 177 M, runder amerikanischer Mais mit 157 bis 161 M pro Tonne, gemischter Mais mit 161 bis 164 M und geringe Maissorten mit 146 bis 153 M pro Tonne. Mrcken-Nacbrrcdten. Pulsnitz Sonntag, den 30. Juli, 7. nach Trimtatis: 8 Uhr Beichte. >/,9 „ Predigt (Apostelgesch. 6, 8—15 Pfarrer und 7, 55—59). _ . , r/,2 „ Gottesdienst. (.Die Edinburger Schulze. Weltmissionskonferenz") 8 „ Jungfrauenverein. AmtSwoche: Pfarrer Schulze. Licdtendvrg. Sonn« tag, den 30. Duli, 7. nach Trinitatis: Vsst Uhr Gottesdienst. Getauft: Frieda Hildegard, T. des Alwin Mar v. Wolf' fersdorff, Bauarbeiters hier. — Marie Liesbeth, T. des Mar Bruno Kaiser, Bauarbeiters in Mittelbach. — Lina Erno, T. des Bruno Oskar Michel, Ziegeleiarbeiters in Leppersdorf. — Außer dem 2 uneheliche Knaben von hier. Srotznaundork. Sonntag, den 30 Juli, 7. nach Trinitatis: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Apostelgesch. 6, 8—(5 und 7, 55 - 59.) >/z2 „ Taufgottesdienst. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Getraut: Friedrich August Hermann Hölzel, Tischler in Prietitz, und Marie Emilie Häse, Dienstmagd hier. Odsrllcdtenau. Sonntag, den 30 Juli, 7. nach Trinitatis: Der Gottesdienst fällt diesmal wegen Beschädigung der Uirche aus. (s Uhr Taufe. Sinnspructz. Nur vorwärts! Sehen, suchen, streben! Es gilt kein ander Gottgebot; Aus künft'gen Zielen sprüht dir Leben, Doch im Vergang'nen wohnt der Tod. Die Zukunft haucht mit Götterstärke Wie frischer Waldesduft dich an, Und Millionen guter Werke, Sie harren dein noch ungetan. Dit Generalin eilt« mit fliegenden Hutbändern und zitt««v den Kni«» die Treppe hinab und stieg unten in die nächst« Droschke, di« ihr begegnete. Sie fuhr nach Kracht» Wohnung. Sein Diener meldete ihr jedoch, daß er eben wieder fortgegangen sei. Die Zeit seiner Rückkehr habe er nicht angegeben. Die Generalin war außer sich. In ihrer H«rz«n«a»gst wollte st, Han» Rochu» um Hilfe bitten. Aber dann unterließ sie «» doch ihn auf,»suchen. El war bisser, niemand außer den Beteiligten erfuhr von der Angelegenheit. Nach planloser Hin, und Herfahrt begab fie sich nochmal, ,u Kracht. Er war in,wischen heimg,kehrt, hatte aber Weisung gegeben, daß er für niemand ,u Haus« sei — auch für di« Gr« neralin nicht — nur für zwei Herren, die er genau bezeichnet,. So mußte fit unverrichtet« Dinge wieder heimkthren. Hilde hatte in,wischen «inen Brief an Kracht geschrieben. Sie sürLfit«, daß ihre Mutter ihn nicht antrrffen würde. In diesem Schreiben suchte sie ihr Verhalten al, eine momentane Verwirrung hin,»stellen. Ihr Herz s« unbeteiligt dabe, gewesen. Wendling habe ihr so leid getan, w«'l « st, lieble. Da habe st. sich »«leiten lassen, ihn au, Erbarmen zu kaffen. Er soll, ihr diese vorübergehende Verwirrung verz.chen. E-st l-tzt °»ff, ste. wir teuer « ihr sei, jetzt, da fi- suchten müsse ihn zu »er, lieren. Ec dürfe sie nicht so hart strafen und müsse zu ihr zu« rückfth«», sonst sei fi« vor Verzweiflung außer sich. Alle,, wa« ihr die Angst eingab, schrieb fi« «hm. Al« die Generalin erfolglo, »urückkehrte, fand fi« H »de todelend vor. Sie fand jetzt keine Vorwürfe mehr. Da,» war t, nun auch ,u spät, «j, «bot sich aber selbst, den Brief zu Kracht ,u bring,«. Mally «schien ihr nicht zuverlasfig g«mg. Sie fuhr gltich wieder fort und gab den Brief ab mit der Wei sung, ihn sofort be, Kracht, Heimkehr abzuliefern. Der Diener trug den B««f, nachdem fie wieder sortgekahren, sogleich zu seinem Herrn. Kracht lag «egung,lo, auf dem Diwan. Er ließ den Brief »»«öffnet lieg,» bi, ,um Abend. So schranken- lo, seine Liebe zu Hilde gewesen, so unbegrenzt sein Vertrauen 7- üb« da«, wa« er mit eigenen Augen g,fth,n, kam er nicht Hinw,g. 8, „ar fertig mit Hild« — für immer. Si, hatte ,h» betrog,n, hatte Liebe geheuchelt, di« erst«, di« «r empfand, -V lein ganz«, volle« Herz hatte fi« ihn n,cht« gkgrben al« fälschet Spiel. Er konnte ihr nicht di« Ehr« s«ine« Namen« anvertrau««. So h,iß „ fi, g^ht, so ti«f war er verwundet. Al« er Mally, Brief «halten, die ihre junge Herrin mit klaren, nüchternen Worten der Untreue anklagte, da war er voll Zorn auf diese« Mädchen gewesen. Er hatte e« für eine Lüge und Verleumdung gehalten und war zu Sontheim« gefahren, um die Person au« dem Hause zu jag««. Al, «r jtdoch ankam und da, Mädchen ihm ,»flüstert«: »Ich kann «, nicht läng« ansehen, wi« der Herr Baron betrogen werden-, da hatte er zum erstenmal an die Möglichkeit eine« Verrat» geglaubt. Wi« unt«r rinem gehrimnilvollen Zwang hatte er di« Tür geöffnrt. Und nun war all sein Glück in Scherben gegangen, sein Glaub-, sein Vertraue». Sri» Her» lag ihm schwer i» der Brust. Sr hatte sofort di« »öligen Schritte getan und Wendling sein, Fordrrung überbringen lassen. Nun lag er und wartete auf die Antwort, die ihm di« Herren bringen sollten. Hilde, Brief mochte er j tzt nicht lesen. Erst am »Schflen Tage erhielt Hilde Antwort. Al, fie nach einer unruhigen Nacht am Frühflückttisch ihr« Mutter gr« genübersaß, bracht« Mally «ine» Brief von Kracht herein. Er war eben abgegeben worden. Hilde faßte mit zitternden Hände» danach. Ihre Fing« berührten eine» harten Gegenstand. Sie ließ die Hand mit dem Brief herabfinken und sah ihre Mutter an. Al, Mally draußen war, sagte die Generalin hastig: .So lie, doch — wa, schreiLt er denn." Hild« war totrnblaß geworden. »Er schickt den Ring zurück. — E, ist alle, umsonst,; sagte fie heiser. Si« warf drn Brief uneiöffnet auf den Tisch und vergrub da, Gesicht in die Hände. Nun war e, au« mit Glanz und Reichtum, nun hieß e«, wieder in di« trostlo« engen Verhältnisse zurückkehren. Wa« half «« daß sie sich Vorwürfe machte, daß fie sich und Wendling grollte. E« änderte nicht« — gar nicht,. Sie saß in trostloser Zerknirschung da. Die Generalin öffnete inzwischen mit zitternden Fingern den Bries Der Ring fiel ihr entgegen. Er war von einem kurze« Billet begleitet: Ich kann nicht mehr glauben und vertrauen. Meine künftige Gemahlin muß über jede« Zweifel erhübe« sei«. Eise Gemein schaft zwischen un« ist undenkbar. Ich wrrde jeden Eklat zu vermeiden suchen i« beiderseitigen Jatrnff« und alle Schuld auf mich nehmen. Lebe wohl Da, war alle,. Wi« erstarrt saßen sich Mutt« und Tochter gegenüber, und schwer« Seufzer durchzitterten den stillen Raum. Sie vermochten beide nicht zu spreche». Daß e, zwischen Kracht und Wendling zu einem blutige« Nachspiel kommen würde, wußten fie beide. Und zu aller Ver zweiflung über ihre Entlobung gesellte sich in Hilde, Herzen die Angst um Wendling. Trotz allem Egoirmu«, der fie sonst beherrschte, fürchtete fi« für sein Lrben. Kracht würbe ihn nicht schonen. Und fie hatte ihn gestern im Groll gehe» lasse» ohn« ein gute, Wort. Wenn er nun im Duell fiel — wenn fich seine dunklen heißen Augen schloffen für immer — dann war fie schuld an sein«« Tode. So oft die Korridorklingel ertönte, fuhren die beiden Frau«« empor im jähen Schreck. Gegen Mittag kam Ha», Rochu,. Er sah sehr ernst und blaß au,. Nachdem er die Ge»eralin begrüßt hatte, fragte fie ihn in dringender Hast, ob er mchi, Neu«, wiffe. Hon« Roch«, sah Hild« an, die sehr elend und müde, aber bildschön aussah. »Zwischen Wendling und — Kracht hat ein Zerwürfnis stattgefundt» — da« wißt ihr wohl?" Hilde fuhr auf und starrte ihn 0«. »Wa« ist geschehen? Han« Rochu«, sag — sag mir alle, — ich bitte dich." Er sah fort von de» schreckentblaffen Gesichter« dir Frane». »Kracht hat einen Unfall gehabt. Die rechte Schulter jst durch einen unvorsichtigen Schuß verwundet." Hild« «rhob fich und sah Han« Rochu« angstvoll an. »Und — und Wendling?" fragte fie, unbekümmert, daß fie fich damit verriet. »Er begegnet, mir eben und läßt fich drn Damen empfehlen. Eins dringende Reise hat ihn gezwungen, Urlaub zu nehmen. Wahrscheinlich wird er nicht wieder zurückkehren. Er wollt« fich schon längst versitz«« lassen." Hilde war in einen Sessel Mückgesunken. Gottlob — Wendling war un verwundet, und Kracht würde vielleicht ge rettet werde«. (Fortsetzung folgt.)