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Nr SO. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 29. Juli 1S11. Seite 8. Bantze«. (StttlichkeitSverbrechen.) Ein schwe re- Sittlichkeitsverbrechen verübte ein 55 jähriger, au» Doberschütz gebürtiger Arbeiter, namens Sommer. Er überfiel in einem Haferfelde südlich der neuen Infanterie- Kaserne eine 70 jährige Frau und hat an ihr ein schwe re» StttlichkeitSverbrechen verübt. Der Täter wurde fest- genommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Hoseua-Hohenbocka. (Nationales Schwimm- fest.) Wer unser alljährliches nationales Schwimmfest nicht gesehen hat, hat nicht» gesehen. Es findet in diesem Jahre am Sonntag, den 6. August statt. Die Beteiligung auswärtiger Berufsschwimmer und -Schwim- merinnen ist eine sehr erfreuliche, und somit stehen un» wieder Glanzleistungen im Schwimmen, Springen, Tau chen bevor. Neben den Leistungen der beruflichen Schwimmer stehen die der Kinder. Ihr Erscheinen im Wasser wurde immer äußerst beifällig vom Publikum ausgenommen. Nr. 8 des diesjährigen Programms bringt eine Stafette um den Ehrenwanderpreis Sr. Durchlaucht de» Prinzen Ulrich von Schönburg-Waldenburg — vier mal 100 m für Junioren, Brust-, Seiten-, Rücken-, spa nisch Schwimmen. Um den Ehrenwanderpreis des Herrn Landrats vr. Hegenscheidt wird auf 500 m langer Strecke in beliebiger Schwimmart gekämpft werden. Offen für einheimische Jungens und Mädchen find Wettschwimmen auf 50 m langer Strecke. Ein JünglingSschwtmmen von Einheimischen und das Damenbrustschwimmen wird großes Interesse an der Arbeit de» Klubs erwecken. Vom Klub aus wird diesmal schon die Hälfte des Pro- grammS zur alleinigen Ausführung übernommen. Die drei Wafferscherze mit ^em allgemeinen Wafferrutsch und komischen Springen vom 10 m-Sprungbrett werden die Lachmurkeln der Zuschauer ist Bewegung setzen. Die Vorführungen beginnen pünktlich um »/«5 Uhr und enden v,8 Uhr, sodaß die Bahnzüge benutzt werden können. Für Aufbewahrung von Fahrrädern ist genügend gesorgt. Wo iß in Lachsen das Misch am Merken und wo am MWn? 82K. Dresden, 28. Juli. Eine interessante Volkswirt- schaftliche Studie über die Bewegung der Fleischpreise in den verschiedenen sächsischen Gemeinden, nämlich in Bau tzen, Chemnitz, Crimmitschau, Dresden, Freiberg, Glauchau, Leipzig, Meerane, Meißen, Plauen. Reichenbach, Zittau und Zwicks», während des zweiten Vierteljahre» 1911, hat so- eben auf Grund der Mitteilungen der Gemeindebehörden da» Kgl. Sächs. Statistische LandeSamt zusammengestellt. Nach den Ermittelungen dieser Behörde kostete die am meisten begehrteste Fleischsorte, nämlich da- Schweinefleisch pro Kilogramm in Dresden 1.94 Mk. Am billigsten stellte sich der Preis de- Schweinefleische- tn Meißen, nämlich aus nur 1,40 Mk. pro 1 lex. Nach Dresden folgt Plauen i. V. mit 1,73 Mk, dann Chemnitz mit 1,71 Mk., Rei chenbach mit 1,70 Mk., Meerane mit 1,62 Mk., Freiberg 1,61 Mk., Glauchau und Zittau 1,60 Mk., Zwickau 1,57 Mk., Bautzen 1,50 Mk, während sich der Durchschnittspreis in Leipzig auf 1,50 Mk. stellt«. Zwischen den beiden größten Städten Sachsen-, Dretden und Leipzig, bestand somit ein Preisunterschied von 44 Pfennigen pro Kilo gramm — Wesentlich höher stellten sich im allgemeinen die Preise für Kalbfleisch. Hier marschiert Plauen t. V. mit 2 Mk. pro lex an der Spitze, während in Zittau diese Fleischsorte mit 1,64 Mk pro verkauft wurde. Nach Plauen folgt wiederum Dresden mit 1,94 Mk., Chemnitz mit 1,87 Mk., Zwickau mit 1.85 Mk., Crimmitschau, Glau- chau, Meerane, Meißen und Reichenbach mit 1,80 Mk., Leipzig mit 1,73 Mk., Bautzen und Freiberg mit 1,70 Mk. und Zittau mit 1,64 Mk. Das Rindfleisch erreichte diese Preise im allgemeinen nicht. In den Städten Chemnitz, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen und Reichenbach wurde es mit 1,80 Mk, in Freiberg mit 1,79 Mk., in Zwickau mit 1,75 Mk. und in Bautzen, Crimmitschau, Meißen und Zittau mit 1,60 Mk. pro Kilogramm verkauft. In Bezug aus die vierte Fletschsorte, das Hammelfleisch, find recht wesentliche Preisdifferenzen festzustellen In Meißen kostete nämlich da» Kilogramm Hammelfleisch 2 Mk., tn Dresden und Zittau nur 1,60 Mk, während er in Meerane zu 1,89 Mk., in Bautzen, Chemnitz, Crim- mitschau, Glauchau, Leipzig, Plauen und Reichenbach zu zu 1,80 Mk, in Freiberg zu 1,79 Mk. und in Zwickau zu 1,77 Mk. verkauft wurde. Aus den vorstehenden Fest stellungen, die sich auf die gangbarsten mittleren Quali- täten, die zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse der großen Masse des Volkes, bez. des Mittelstände- dienen, ergibt sich, daß die Fletschpretse nicht immer in den am meisten bevölkerten Großstädten die größte Höhe erreichten, sondern daß auch in den mittleren und kleinen Städten, wie z. B. in Plauen, Meißen, Meerane usw. gewisse Fleischsorten höher im Preise standen als in den beiden Großstädten Dresden und Leipzig. Vermischtes. * (Die längste Hochzeitsreise.) Seit es Mode geworden ist, Hochzeitsreisen zur See zu machen, begnü- gen sich die Leute, die wenig oder nichts zu tun haben, nicht mit einer Norwegen-, Schottland- oder Mittelmeer, fahrt. Man reist nach Indien, Japan und Amerika. Da kann man e- auch nicht wundernehmen, daß einmal die längste Hochzeitsreise 11 Jahre gedauert hat. Ein ame rikanisches Ehepaar hat das zuwege gebracht. Da beide Teile leidenschaftliche Reisende waren, so beschlossen sie eine Hochzeitsreise um die Welt, die zwei Jahre dauern sollte. Aber weil eS ihnen an manchen Orten gar zu gut gefiel, blieben sie länger, als ursprünglich beabsichtigt war. 11 Jahre waren verflossen, als sie Newyork wieder erreich, ten, um ihr ständige» Domizil dort aufzuschlagen. In zwischen hatte sich ihre Familie um 4 Kinder vergrößert, von denen je ein- in Europa, Afrika, Asten und Austra- lien geboren worden war. * (Der tragische Tod der Schauspielerin Lantelme.) Zu dem tödlichen Unfall der Pariser Schau- spielerin Madame Lantelme schreibt der „Berl. Lok.-Anz." noch: Die Künstlerin befand sich mit ihrem Gatten, dem früheren ZeitungSoerleger Edwards, auf einer Segelpar tie auf ihrer Jacht „Aim6e". Am Dienstag früh um 1 Uhr hatte Madame Lantelme sich bei der Station Vy- neu, zwischen Lmm-rtch und Xanten, vor dem Zubettege- hen im Neglige zum Fenster hinausgelehnt, da sie von einem plötzlichen Unwohlsein betroffen wurde. Dabei ver lor sie das Gleichgewicht, stürzte in die Fluten und ging sofort unter. Die Fischer und andere« Personal wurden alarmiert und nahmen sofort die Bergung-versuche auf, aber ohne Erfolg. Aus die Auffindung der Leiche hatte der Gatte eine Belohnung von 1500 Frank ausgesetzt. Die Damprjacht war nach Emmerich wieder zurückgekehrt und ist Mittwoch stromaufwärts in der Richtung nach Düsseldorf abgefahren. Mehrere Angehörige der ertrun- kenen Bühnenkünstlerin find in Emmerich emgetroffen. DaS Schicksal der schönen Frau erregt überall große Teil- nähme. — Genevieoe Lantelme war einer der glänzend- sten Sterne des Pariser Theaterhimmels und die unbe strittene Modekönigin der Welt. Die Anmut der „schön- sten Frau von Paris" war sprichwörtlich. Wenn sie ihre Loge in einem Pariser Theater betrat, war die Bühne für einen Augenblick zur Nebensache geworden. Alle Köpfe wandten sich nach ihr um. und die schöne Künstlerin er. trug geduldig lächelnd da» Kreuzfeuer Hunderter Opern- gläser Hunderter schmachtender Männerblicke. Die Damen hatten übrigens kein geringeres Interesse an ihrer Er- scheinung, denn sie konnten hier mit Sicherheit erfahren, was sie tn der nächsten Zeit tragen würden. So glän- zend die schauspielerischen Leistungen der Lantelme waren — für ihre Bühnenerfolge sorgten zum Teil auch die glän zenden Toiletten und die faszinierende Erscheinung der Künstlerin. „Der Glückskrämer", „Die drei Sultaninnen" und unzählige andere Rollen sind für das Pariser Publi kum Andenken an die Grazie und Schönheit der Lantelme. Ihre glückliche Laufbahn krönte die schöne Geneviäoe durch eine Mtllionenheirat. Sie blieb auch nach ihrer Verhei ratung mit ^lr. Edwards der Kunst treu; und sie stand im Zenit der Bewunderung und des Ruhm», als ein tra gisches Schicksal plötzlich den schönen Stern verlöschte. Die Leiche ist noch am Dien-tag abend auf der Oberfläche treibend, bemerkt und geborgen und im Automobil nach Emmerich geschafft worden. * (Der Erlös au- Beitragsmarken) hat sich bei den JnvalidenverstcherungSanstalten im Monat Juni auf 15 Mill. Mark oder 400000 Mark mehr als im glei- chen Monat des Vorjahre» belaufen. * (Befolgt.) Al» der Herzog Karl Eugen von Wüttemberg, der Stifter der „Karlsschule", einmal in Nagold zu Mittag speiste, ries er, ärgerlich über viele Flie- gen, die ihn störten, der Wirtin zu: In Kuckuck-Namen! Deck' sie den Fliegen besonder»!" Nach einer Weile trat die Wirtin vor den Fürsten, machte einen Knix und sagte: „Gedeckt ist, befehlen Euer Durchlaucht jetzt, daß sich die Fliegen setzen!" * (Zeitgemäßer Druckfehler.) Die Menschen starben bei der Hitze wie die Flieger. * (Schlechte» Gewissen.) „Vater, der Nachbar hat grad zu mir g'sagt, der Apfel fallt net west vom Stamm — was heißt denn da« ?" — „Was hast d' denn schon wieder angestellt. Du Lausbub?" NttWcrWBcht. j. K. Einen interessanten Fall der Tierhalterhaft. Pflicht behandelt ein Urteil de» Reichsgerichts Der Her- gang des Unfalls war folgender. Am 4. September 08 stand ein Bäckerfuhrwerk der Beklagten, mit einem Pferd der Beklagten bespannt, vor einem Hause in der Berliner straße in Nixdorf, während der Kutscher sich zum Besuch eine» Kunden in da» HauS begeben hatte. Der Kläger kam mit seinem Zweirad in der nämlichen Fahrtrichtung, wie der Wagen stand, vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite gefahren und wollte an dem Wagen von hinten her vorbeifahren. Al» er neben dem Wagen war, setzte sich da» Pferd in Bewegung und zwar nicht nach vorne, sondern e» begann sofort nach link» eins Kehrt wendung zu machen. Dabei stieß es mit der Schnauze den Kläger an, so daß er mit seinem Rade zu Fall kam. Das Pferd, da» regelmäßig dazu verwendet wurde, Backwaren zu den Abnehmern der Beklagten zu fahren, hatte die Gewohnheit sich schon wieder tn Bewegung zu setzen, wenn der Kutscher nach Erledigung seiner Ge- schäfte au» dem Hause zu dem Wagen kam. Dies war auch der Fall al» der Kläger gerade neben dem Wogen war. DaS Pferd kannte auch die zu besuchenden Häuser und wußte, daß da» Hau», vor dem der Wagen damal hielt, das letzte der zu besuchenden Häuser in dieser Straße war; eS wendete sich dcshalb au» eigenem An- trieb zur Rückfahrt um. Da» Landgericht wie» den Schadenersatzanspruch de» Kläger» zurück. Da» Kammer gericht verurteilte und da» ReichSgerick t wies die Revi sion zurück. Au» den Gründen: ES fragt sich hier zu nächst ob die Haftung de» Tierhalters ohne weiteres dadurch ausgeschlossen wird, daß da» Tier zur Zeit der Schadensstiftung sich unter der Aufsicht einer HtlfSperson befunden hat, bei deren Bestellung der Tierhalter die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat. Die Frage ist zu verneinen. Der Begriff der Beaufsichtigung in Der sticcs See. Roman von H. CourthS-Mahler. 13 (Nachdruck verboten. Sie hatt« recht. Er hätte sie nach der Verlobung nicht wiedersehen dürfen, hätte fi« meiden müsse». Nu« war er an sei« nem Kameraden zum Verräter geworden und hatte Hilde um Kracht« Vertrauen gebracht. E« half ihm nicht«, daß er sich vor sich selbst mit seiner heißen Lieb« zu Hild« entschuldigt«. Er hätte stark sein müssen sür beide. Nun kam r« zum Duell zwischen ihn und Kracht. Wer auch fiel von ihnen beiden, Hilde« Leben war zerstört, und er war schuld daran. Dies« Erkenntni« ver ursachte ihm bittere Pein. Er liebte Hilde zu sehr, um ihr «inen Vorwurf zu machen. Sich selbst maß er alle Schuld bei, und e« war ihm furchtbar, daß er sie nicht allein sühnen konnte. Ja sein« Gemkt«oerfaffung war e, außerstande gewesen, sich Han« Rochu« gegenüber unbefangen zu geben. Hilde hatt« noch weinend im Salon gesessen, al« Mally Han« Rochu« anmeldete. Erst wollte sie ihn abwrisen lassen, aber dann sagte sie sich, daß die« auffallen mußte. Sie trocknete schnell ihre Tränen und ließ ihn eintreten. Sie zwang sich zu einigen unbefangene» Worten, aber Han« Rochu« merkte doch, wie verstört und niedergedrückt sie war. Keine« ihrer kokette» Manöver, die ihr zur zweiten Natur ge worden, führte fi« au«. Han« Rochu« Unbehagen verstärkte fich und fein« Vermutung, di« der Wahrheit ziemlich nahe kam, be- f«stigte fich. Er fragt« »ach d« Generali«, di« ihn hergebeten. Hilde gab leise Aulkunft. Er wollte fragen — irgend etwa« —, da« ihm Ausschluß gab. Aber ein vage« Grsühl hielt ihn davon ab. Er erkundigte fich nur nach ihrem Befinde». Sie sagte etwa« von Kopfweh und Nervofitä». So empfahl er fich bald und »«sprach, am nächsten Tage um dieselbe Zeit zu kommen, damit er die Gene ralin bestimmt antreffea würde. ß? Langsam ging er hinan«. KH>ld« sah ihm mit heißen trockenen Auge» »ach und lief dann unruhig im Zimmer auf und ab, bi« ihr« Mutt« nach Haus« kam. Ahnung«!»« trat fi« «in. „Deute, Hilse, Kracht »st noch Nicht adgereist. Ich sah ihn eben an seiner Wohnung au« dem Wagen steigen, al« ich in d« Droschke vorbei fuhr. Er hat mich gar nicht gesehen." Hilde warf fich seufzend i» einen Sessel und sah di« Mutter an. „Kracht war hier,- sagt« fi«. „Er war hi«? Warum hat er sein« Reis« aufgeschoben?" „Ich weiß e« nicht." „Hast du ihn nicht gefragt?" Nklu.E Mein Gott, Hilde du bist so lakonisch. Habt ihr euch Nein — w» haben kein Wort mit einander gesprochen." Die Generali» sah äußerst erstaunt au«. .Ab«, Hilde, wa« soll denn da« heißen? Du sagst, Kracht wa, hier, und behauptest, kein Wort mit ihm gesprochen zu haben. Wie soll ich da» verstehen, so rede doch." Hilde sprang auf und lief einigemal im Zirr wer herum. Plötzlich blieb fie vor der Mutter stehen und sah fir mit unsicherem Blick an. „Mama — ich — ich fürchte, e« iß^au« — mit Kracht — ganz aus," sagte fi« mit trockenen Lippen. Die Generalin sah fie entgeistert an. „Hilde — um Himmel» willen — wa» ist geschehen?" rief fi« intsetzt.. Di« jung« Dame preßte die Hände gegen di, Schläfen. „Ja — du mußt e« erfahren, Mama. Wendling war hier, al» Kracht kam. Ich glaubte ihn doch verreist. Und Wendling — du weißt, Mama — ich hatt« ihn lieb — wollte aber ver nünftig sein und wurde Kracht« Braut. Nachher merkte ich «st, wie lieb ich Wendling hatte, und — und wir konnten beide nicht vergessen, wa« wir un« gewesen. Wir sahen un« zuweilen allein — und wir stahlen un« «in bißch«n Glück, sagt«» un«, wi« sehr wir beide unter Trennung litten. Heute kam «, weil « wußte, daß du au«gegangen. E» sollte da« letztemal sem — d«r Abschied für immer. Wir küßten un« — da trat Kracht ein — ich weiß nicht, wie er so plötzlich vor un« stand. Er sah un« starr und stumm an — fürchterlich sah « au« — und ohne zu sprechen, ging « gleich wieder fort. Wendling ist ihm auf dem Fuße gefolgt. Nun weißt du all«»." Hilde hatte alle« hastig hnvorgrstoßen. Jh»r Matter wr» wie gelähmt in einen Sessel geglitten. Nu» rang fie jammernd die Hände, - „Du u«glück«kind — Ungl«ck»Iind! Wa« soll nun werden d Da« gibt ein Duell. Und Kracht tritt natürlich von der Ver" lobung zurück. Mein Gott, dieser Skandal, dies« Blamage, wir find unmöglich, wenn davon etwa» bekannt wird. Und etwa« sickert immer durch in solchen Fälle«. Wie konntest du dir und mir da« antun, Hilde? Da» ist ja furchtbar — furchtbar." H lde legte gequält die Hände an dir Ohren und sah angst verzerrt in da» blaffe Gesicht der Mutter. „Hör auf. Mama — hör auf! Da» weiß ich ja selbst. Vorwürfe mache ich mir selbst genug. Wie konnte ich den» ahnen, daß Kracht nicht abgereist sei. Und Mally ließ ihn so schnell eintreten — nicht einmal geklingelt hat er draußen. Diese Mally ist eine ganz unbrauchbar« Person, fie muß au» dem Hause." „Damit fir alle« au,plaudert. Bist du von Sinnen. Herr- gott — wa« tun wir nun bloß? Da« kann und darf za mcht zum Eklat kommen. Ich will »« «'acht fahre», M gleich - ich muß ihn sprechen. Vielleicht ist noch etwa« zu ritten. Wenn ich die Szene mit Wendling al» lugendliche Torheit hinstellt« ? — Mein Gott — den Skandal überlebe ,ch nicht — Herrgott! Konntest du nicht vernünftig sein und diese törichte Liebelei auf geben? Alle« kann man mcht haben im Lebe». Diese glänzend. Parti« — nie findet «ine solche fich wird« sür dich. Wir konntest du nur so unvorficht,g s«n. Dies« Eklat - diese, «klat — so kur, vor der Hochzeit." Sie lief händeringend umher. Hilde barg da» Gesicht in de» Händen. „Mache mich nicht wahnfinnig mit deinen Vorwürfen. Die mache ich mir doch selbst. Fahr zu Kracht ich bitte dich. Ex soll mir verzeihen — soll zu mir kommen — auf den Kni«» will ich ihn um Verzeihung bitten. All«» will,ch tun, wa» er verlangt, nur verstoße» soll « mich nicht. Geh — sch bitt« dich — geh schnell — « ist ja so gut — « kann nicht hart bleiben. Bring ihn zu mir — ich will ihm mit meinen Bitte» di, Verzeihung abzwingrn. Geh — geh schnell."