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Nr. 30 Pulsnitzer Wochenbl-itt. — Sonnabend, ten 29 Juli 191'. Sette 2. — (Wasser zur Löschung des Durstes) den Hunden und insbesondere den Pferden und allen anderen HauS- und Zugtieren zu geben, mahnen die ge- genwärtigen selten heißen Sommertage. Vernachlässigung in der Verabreichung des TrinkwasserS an so heißen Ta gen ist ja bekanntlich eine der Ursachen der Tollwut unse rer treuen Wächter von HauS und Hof. — (Die Thermometereinteilung) nach Re- aumur, Celsius und Fah enheit. Den Unterschied zwischen Reaumur und Celsius kennen nun wohl bereits alle Lehrer, es sind stets 4 Grad Reaumur gleich 5 Grad Celsius. Soll man also Reaumur-Grade in solche nach Celsius umrechnen, so hat man zur Gradzahl nur 1/4 der selben hinzuzählen, also 24° K -i- »/. von 24 — 6, also 30° L. Will man CelsiuSgrade in solche nach Reaumur umrechnen, so hat man von der Grundzahl '/s abzuziehen, also 30° O ab »/» ist 6, also 24« K. Also mithin eine leichte Rechnung. Etwas schwieriger ist die Umrechnung Sei Fahrenheit. Es wirkt erschreckend, wenn wir da von 98 oder 100 oder noch mehr Wärmegrade lesen. Aber e» ist nicht so schlimm, denn erstens sind 4 Grad Reau- mur oder 5 Grad Celsius gleich 9 Grad Fahrenheit. Da durch stellt sich die umgerechnete Zahl schon wesentlich kleiner. Aber dann ist zu beachten, daß Fahrenheit bei 0 Grad nach Reaumur oder, Celsius schon 32 Grad Wärme hat. Wollen wir also die 100 Grad Fahrenheit umrechnen, so müssen wir erst die 32 Grad aoziehen, es bleiben also 68 Grad, dann müssen wir nur «/§ nehmen (weil 5 Grad Celsius — 9 Grad Fahrenheit) ist 37,8 Grad Celsius. Bei Reaumur müßten wir von den 68 Grad «/, nehmen, (weil 4 Grad Reaumur — 9 Grad Fahrenheit) also 30,2 Grad Reaumur. Also dis Wärme ist nicht ganz so ungeheuerlich. UeberdieS ist eS ein Kuriosum, daß wir Deutschen nach dem Franzosen Re aumur, die Franzosen nach dem Schweden Celsius und die Amerikaner nach dem Deutschen Fahrenheit die Wärme grade berechnen. » — (FürLandwirte! EinneueSMtttelbei Behandlung der Maul- und Klauenseuche.) In landwirtschaftlichen Kreisen macht jetzt ein neues Mittel bet Behandlung der Maul- und Klauenseuche Aufsehen. Es stammt vom Tierarzt Jenisch in Rheins berg, der Salpetersäure mit großem Erfolg als Vor beugungsmittel und Heilmittel in folgender Weise an- wendet: Ein Eßlöffel voll Salpetersäure, etwa 15 wird mit einem Liter Wasser zusammengeschüttelt und von dieser Mischung jedem Tier täglich zwei bis drei Eßlöffel voll ins Getränk gegeben. Ist Ansteckung noch nicht erfolgt, so wird die Krankheit vom Stalle abgehal- ten. Ist aber die Seuche ausgebrochen, ehe Salpeter- säure gegeben wurde, so hören die neuen Erkrankungen nach drei Tagen auf, und in längstens einer Woche ist die Krankheit beseitigt. Die Klauen sind gründlich zu reinigen und mit Holzteer zu bestreichen. Die Euter werden dann vor und nach dem Melken mit einer Mischung von einem Eßlöffel Salpetersäure mit 3 Liter Wasser gut abgewaschen. Pusteln am Euter entstehen dann nicht mehr. Schweine und Kälber, denen täglich ein bis zwei Eßlöffel voll von der für Kühe bestimmten Mischung der Salpetersäure ins Getränk gebeben wird, bleiben von der Seuche verschont. Großröhrsdorf. (Pärchen fest genommen.) Durch die hiesige Schutzmannschaft wurde am Mittwoch im Gast haus zum Kronprinz ein Pärchen verhaftet, das sich als ein Ehepaar aus Neusalza b. Spremberg ausgegeben, in Wirklichkeit aber schon seit einem halben Jahre daselbst in wilder Ehe gelebt hat. Auch stellte es sich heraus, daß die Frau von der Staatsanwaltschaft Bautzen wegen Diebstahls gesucht wird und der Mann ein wiederholt wegen Diebstahl und schwerer Körperverletzung vorbe strafter Mensch ist. Die Frau ist eine verheiratete Steg lich aus Meißen, der Mann, namens Pfab, stammt aus Ehrenfriedersdorf. DaS Pärchen wurde am Donnerstag in das Pulsnitzer Amtsgericht eingeliesert. — (Ueber- fahren.) Von einem aus Pulsnitz kommenden Radfahrer ist am Mittwoch abend ein Schüler hierselbst überfahren und dadurch erheblich verletzt worden. Der Radfahrer, der davonfuhr, konnte ermittelt werden. Bretnig. (Ein schweres Gewitter) entlud sich am Donnerstag abend über unserem Orte. Dabei wurde eine Kornpuppe auf dem Herrn I. Winter in Großröhrs dorf gehörigen Felde durch den Blitz vernichtet. Bretnig. (Grundsteinlegung.) Wie uns be kannt wird, findet nächsten Montag, den 31. Juli, abends 6 Uhr die Grundsteinlegungsfeier unseres neuen Pfarr hauses ltattt. Gersdorf. (V e r b a nd S f est der Freiw. Feuer- wehren.) Morgen Sonntag, den 30. Juli, findet in unserem Orte das Verbanosfest der Freiw. Feuerwehren im Bezirke der Kgl. AmtShauptmannschast Kamenz statt. Mit dem Verbandsfest ist eine Inspizierung der Wehr verbunden. Der ganze Ort rüstet sich, die 17 auswärti gen Wehren, welche von '/,11 bis 12 Uhr eintreffen, so wie viele zu erwartende Gäste aufs Beste zu empfangen. Radeberg. (Gewitter.) Mittwoch abend türmten sich rings am Horizonte dunkle schwarze Gewitterwolken zusammen. Es regnete unter fast ununterbrochenen elek trischen Entladung n ziemlich kräftig und anhaltend. Bis gegen 11 Uhr dauert« das erste Gewitter, das leider mehrfachen Schaden angerichtet hat. Gin vermutlich den Blitzableiter des Rathausturmes getroffener Blitzschlag beschädigte die neueingerichtete Feueralarmanlage. Im Westen erschien auch bald ein großer Feuerschein. I« Großokrilla hatte der Blitz daSGebäüde deS WtrtschaftS- besitzerS Wirth entzündet, das vollständig niederbrannte. DaS Vieh wurde gerettet, aber das sämtliche Mobiliar verbrannte. — Ein nach 12 Uhr nachts über Radeberg herniedergegangencS zweites Gewitter brachte noch weiter ergiebigen Regen; aber der Donnerstag bescherte uns trotzdem wieder eine fast unerträgliche Temperatur. Bald merkte man nicht« mehr von dem Naß. Bischofswerda, 27. Juli. (Geflügelcholera.) Die an der Geflügelcholera erkrankten Hühner, welche im Deutschen HauS untergebracht sind, werden sämtlich aus- geschlachret und weiter versandt. Von dem aus 2840 Hüh. nern bestandenen Transport sind etwa 1200 Stück verendet. Wallroda. (Blitzschlag.) In Wallroda schlug der Blitz in die Scheune des Gutes der Frau Auguste Stlze und zündete. DaS Feuer zerstörte trotz rascher Hilse der sehr schnell Herbeigeeillen Wehren die Scheune, das Sei- tengebäude und ein NebenhauS. DaS Wohnhaus konnte erhalten werden. Der entstandene Schaden ist ein be- trächtlicher, da dem Kalamitosen das gesamte Heu, land wirtschaftliche Geräte, Gänse, Hühner und die an dem selben Tage eingebrachte Ernte — ca. 80 Schock Korn — vernichtet worden sind. Auf eigenartige Weise kam bei dem Biande ein junger '/, jähriger Bulle umS Leben. Er war aus dem brennenden Gebäude gerettet und im Garten festgebunden worden. Als man nach einiger Zeit nach ihm sah, lag er verendet am Boden. Man hatte den Strick, mit dem man ihn angebunden, so unglücklich gebunden, daß er sich selbst erdrosselt hatte. Bischofswerda, 27. Juli. (Eine rohe Tat.) Am Sonntag gegen 8 Uhr abends wurde der Hund (schwarzer Spitz) dcS Gastwirts StaroSclk, Deutsches HauS, in der Neustädter Straße am ganzen Körper mit Kalk bedeckt, betroffen. Wahrscheinlich ist der Hund von rohen Per- sonen in eine Kalkgrube geworfen worden und seinem Schicksal überlasten geblieben. Der Hund, welcher am ganzen Körper verletzt war, auch ein Auge war ihm aus gelaufen, mußte getötet werden. Herr StaroSkic sichert derjenigen Person, welche den Täter namhaft machen kann, eine hohe Belohnung zu. Dresden, 28. Juli. (15. Deutscher Turntag.) Gestern wurde hier im Konzerthaus deS Zoologischen Gartens der 15. Deutsche Turntag eröffnet. Nach der Begrüßung der 422 anwesenden Abgeordneten durch den Geh. SanitätSrat vr. Goetz Leipzig, hieß der Oberbürger, meister Or. Beutler die Turner im Namen der Stadt Dresden willkommen, worauf in die geschäftliche Be ratung etngetr.ten wurde. In dem erstatteten Jahres- bericht heißt es: „Ein Jahr liegt hinter uns, von dem Kr die Aomle August u. KeMnbcr nimmt noch jetzt unsere Expedition, nehmen alle Post anstalten Bestellungen auf da-s „Pulsnitzer Wochen- blatt" entgegen. 2m August nehmen die Tage schon wieder beträchtlich ab, wächst das Leserbedürfnis in . weiten Kreisen unserer Bevölkerung. Wir empfehlen daher einem jeden in Stadt und Land, der noch nicht abonniert ist, für die Monate August und September zu abonnieren auf unser „Pulsnitzer Wochenblatt". Der Verlag und die Redaktion des „Pulsnitzer Wochenblatts s". , wir freudig sagen können, es har den deutschen Turnern endlich den Sieg über alle die Vorurteile gebracht, die noch herrschten. Es hat ihm den Platz an der Sonne, die Würdigung im deutschen Volksleben geschaffen, die ihm schon lange gebührte, und die, nur recht im deut schen Geiste und im vaterländischen Sinne ausgenützt, ein immer reichlicheres, weiteres und Segen bringendes Arbeitsfeld darbietet. Jahn und sein Werk sind endlich voll in ihr Ehrenrecht eingesetzt worden. Und wenn vaterlandslose Nörgler uns ob dem Errungenen den Vorwurf machen, daß wir in Kriecherei um die Gunst der Behörden buhlten, so laßt sie schwätzen. Sie, die nur den Haß, nicht aber die Freude am frohen Arbeiten und frischem Leben kennen! In. erster Linie gilt es, die aus der Schule entlassene Jugend an unsere Fahnen zu fesseln. Früher protestierten die Vaterlandslosen im Bunde der freien Turner, weil ihnen der Mur zum offenen Bekenntnisse fehlte, Entschieden dagegen, daß man ihren Bund als politisch, als Kind der sozialdemokrati- schen Partei betrachte. Heutzutage sind wenigstens die Heißsporne ganz offen mit der Erklärung hervorgetreten, daß der Bund der freien Turner bie Armee für den „Befreiungskampf" des Proletariats bilden solle." Es nahm dann weiter der Schatzmeister der Turnerschuft, Rechnungsrat Atzrott-Steglitz, das Wort zur Berichter- stattung über die Kaste der Deutschen Turnerschast in den Jahren 1907—1910 und über die Stiftungen für die Errichtung deutscher Turnstätten. Ein Antrag deS TurninspektorS Schmuck-Darmstadt, für Kreise mit mehr als 100 000 steuernden Mitglieder einen 2 Vertreter für den Ausschuß der Deutschen Turnerschast und für die Versammlungen der KreiSturnwarte zu stellen, wurde angenommen. — Nach Fortsetzung der 1. Sitzung des 15. Deutschen TurntageS wurde ein Antrag deS Aus schusses auf Verpflichtung der Vereine, die „Deutsche Turnzettung" zu halten, angenommen. Ein anderer Antrag dagegen: Der Turntag wolle die Zahl der steuernden Mitglieder, auf welche ein Abgeordneter zu wählen ist, von 2000 auf 3000 erhöhen, mit großer Mehrheit abgelehnt. — Eine längere Debatte entspann sich über den Antrag: Der Deutsche Turntag wolle die Einsetzung eines Spielausschusses beschließen. 82K. Dresden, 29. Juli. (Dresdens tolle Woche.) Am Sonnabend hat Dresdens „tolle Woche", die Vogelwiese, pünktlich 12 Uhr mit dem Aufziehen des größten Vogels ihren Anfang genommen. Wa« für den Hamburger das berühmte Volksfest „Der Dom", für den Münchener „das Oktoberftst" und für den Magdeburger „Der rote Horn" ist, das find für den Dresdener die 8 Freudentage der lustigen Vogelwiese. Der Festplatz hat zum ersten male eine erhebliche Ausdehnung erfahren, neue Straßen sind angelegt, die Beleuchtung und Feuer sicherheit ist bedeutend verbessert und vervollständigt worden und an den großen Vogelwiesenbrand vor zwei Jahren gemahnt jetzt gar nichts. Die Festgeberin, die privtltgierte Bogenschützengesellschaft datiert ihre Grün dung vom Jahre 1446, wo Kurfürst Friedrich derSanftmütige sich am Schießen selbst beteiligte. Ihr ursprünglicher Zweck war die Verteidigung der Stadt durch waffenfähige Bürger. Die uralthergebrachte Tradition hat die Waffe jener Zeiten beibehalten: Armbrust, Bolzen mit Stahl- spitze. Die öffentlichen Schleßfeste waren von jeher Volks belustigungen mit friedlichen Kampfspielen, Trinkgelagen, Preisverteilung und Buden, wo man allerlei Tand ge winnen konnte. Das sächsische Fürstenhaus bringt auch heute noch der Dresdener Vogelwiese lebhaftes Interesse und Wohlwollen entgegen. Der Königliche Hof entsendet zum Feste einen Königlichen Kommissar, gegenwärtig den Grafen Rex, der das Schießen auf den großen Vogel eröffnet und für jedes Mitglied des Königshauses Ehren- schüste abgibt. Am 7. Festtage statten regelmäßig der König, das Prinzenpaar Johann Georg, Prinzessin Mathilde und die KönigSktnder der Vogelwiese einen Besuch ab. Dresden. (Der größteMensch derWelt) wird auf der Vogelwiese zu sehen sein. Der „riesig" nette Mann heißt Machnow und ist 2,68 Meter groß. Der Riese, der jetzt 30 Jahre alt ist und 360 Pfund wiegt, wurde in WitebSk (Rußland) geboren; seine Eltern und alle anderen Mitglieder seiner Familie sind von norma- lem Wüchse. Die Hand Machnows mißt von der Wurzel bis zur Spitze des Mittelfingers 30 Zentimeter, der Fuß 45 Zentimeter. Sein Siegelring kann seder Dame als Armband dienen. — (König Friedrich Au gust-Quelle.) Bet der jetzigen heißen Jahreszeit ist es erfreulich, daß, wie wir erfahren, die König Friedrich August Quelle zu Ober- Brambach bei Bad Elster ihren Betrieb wieder ausgenom men hat. Dieses anerkannte, vorzügliche, erfrischende Ta felwasser ist bei den aus dem heutigen Inserat ersichtli chen Depots zu haben — (Ueber nahwed es Protektorats.) Ueber die Internationale Baufach-Ausstellung mit Sonderau»« stellungen Le pzig 1913 hat König Friedrich August von Sacysen d s Protektorat übernommen. Bautzen. (Geschirr-Unglück.) Beim Anfahren von Schutt zum Ausfüllen einer Lehmgrube im Grund stück der Droschaschen Ziegelei ist gestern abend 6 Uhr ein schweres Geschirrunglück passiert. aS Zweispänner, fuhrwerk des LohnsahrerS Schlätz war daselbst an einem Abhang zu nahe herangefahren, der lockere Boden gab nach und der schweröeladene Wagen stürzte die etwa 3 Meter hohe Böschung hinunter, wobei der Kutscher nicht verhindern konnte, daß die beiden vorgespannten Pferde mit in die Tiefe gerissen wurden. In der Grube befindet sich ein ca. 5 Meter tiefes Master, in dem der Wagen vollständig verschwand, während von den schwimmenden Pferden nur noch die Köpfe über Wast'r ragten. Auf die Rufe deS Kutschers eilten Leute herbei, so u. a. auch Herr Handelsmann Ernst Radon, Inhaber der Grün warenhandlung im Grundstück Wettinerstraße 40. Dieser und der Kutscher gingen sofort an die Rettung der Tiere. Radon sprang, mit Hose und Hemd bekleidet, in das tiefe Master. Nach großen Anstrengung n und unter äußerst schwierigen Verhältnisten gelang «S ihm schließ lich, die Gestränge im Master zu zerschneiden und somit die Pferde zunächst vom Wagen zu befreien. Nach län- geren Bemühungen der hinzugekommenen Polizeimann- schaflen und sonstiger hilfsbereiter Leute konnten die beiden Pferde, von denen eins bereits tüchtig Master ge schluckt hatte, gerettet werden. Viel Mühe wird es noch kosten, den Wagen aus dem 5 Meter tiefen Wasser herauszubringen. — (Ehrlicher Finder.) Ein Einwohner von Regis bei Borna verlor dieser Tage einen Hundertmark schein auf dem Wege nach dem Bahnhofe. Als er zurück- ging, um den Schein zu suchen, kam ihm ein polnischer Arbeiter entgegen und zeigte ihm den Schein mit den Worten: „Hat sich gefunden LotterieloS und kann sich man nicht spielen!" Freudestrahlend nahm der Verlierer das wiedergefundene Gut in Empfang und gab dem Polen eine Belohnung, die dieser indes nicht annahm. Grimma. (Vier spielende Kinder oer- schüttet.) In einer Sandgrube bei Börln wurden vier in der Grube spielende Kinder durch eine plötzlich hereinbrechende Sandwand verschüttet. Die beiden zwei und vier Jahre alten Kinder der Familien Löchert und Winkler wurden getötet; die anderen zwei Kinder konnten lebend geborgen werden. Sie liegen aber krank darnieder. Deutsches Reich. (DieReichSoersicherungS- 0 rdnung) hat während der Nordlandreise die Unterschrift deS Kaiser« erhalten. DaS Gesetz wird als besondere Nummer des Reichsgesetzblattes in den ersten Tagen des August erscheinen, gleichzeitig damit das zugehörige Ein führungsgesetz. Mit dem Tage der Verkündung deS Ge setzes treten zunächst nur die Bestimmungen über die Angestellten der Krankenkaffen in Kraft, über die im Ein- sührungsgesetze besondere Vorschriften erlassen sind. Ueber ten Zeitpunkt des Inkrafttretens der einzelnen Abschnitte der Reichsversicherungsordnung sind teilweise bereits Ent schließungen gefaßt; die Krankenversicherung kann aber erst zu einem späteren Termin zur Durchführung gelangen, weil noch vorher sehr umfangreiche Vorarbeiten zu bewäl- tigeu find.