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Nr. 69. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 10. Juni 1911. Seite 6. 115 031. Heute Donnerstag wird ein den Besuch der Hygiene-Ausstellung in Dresden vorbereitender Lichtbil dervortrag geboten. Die Tagung ist von zirka 250 De legierten besucht. Wocksn Spislplan v. Dresdner idealer vom 11. bis mit 19. Juni 1911, Königliches Opernhaus: — Geschlossen. — Königliches Schauspielhaus: Sonntag: Wallensteins Tod. Montag: Kyritz Pyritz. Dienstag: Mittwoch: Die Stützen der Ge- Donnerstag: ^staria ^Stuart. Freitag: Hans Sonnenstötzers Höllenfahrt. Sonnabend: Glaube und Heimat. Sonntag: Jungfrau v. Orleans. Montag: Francois Villon. — Beginn 7'/- Uhr. — Residenztheater. Sonntag: Polnische Wirtschaft. Montag: Der Zigeune-.baron. Dienstag: Polnische Wirtschaft. Mittwoch: DasMusikantenmädel. Donnerstag: Polnische Wirtschaft. Freitag: Reiche Mädchen. Sonnabend: Zigeunerliebe. Sonntag: Polnische Wirtschaft. Montag: Die Musterweiber. — Beginn abends 8 Uhr. — Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswetterwarte zu Dresden. Sonntag, den 11. Juni 1911. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 11. Juni 1911. Vielfach heiter, trocken, Nacht ziemlich kühl, Tag etwas wärmer. Montag, den 12. Juni 1911. Ziemlich heiter, trocken, etwas wärmer, doch stellenw. Gewitter. l^skIametsN. — Entgegen den vielen zirkulierenden Gerüchten gibt die Firma Henkel 6- Co., Düsseldorf, Fabrikanten des selbsttätigen Wasch- und Bleichmittels Persil sowie Henkels Vleichsoda bekannt dah durch das kürzliche Grotzfeuer in Düsseldorf nicht sie, sondern eine andere Firma ähnlichen Namens betroffen wurde. Der ge samte Betrieb der Firma Henkel L- Co., geht nach wie vor glatt von statten. vutterpreiss aus dem diesigen XVocbenmarkts Sonnabend, den 10. Juni. 4 Stück Mk. 2 40. Marktpreise zu Kamenz am 8 Juni 1911. höchster niedrigst. Preis. Preis. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer alter „ neuer Heidekorn Hrrfe Kartoffeln M. 7 9 8 8 16 3 2 Pf. 7S 50 20 50 Heu 50 Kilo Strobl ^Schütt- Pfd. (Malchin. Butter Ko. "Wer (niedrigst. Erbsen 50 Kilo Eter 2 25 21 2 2 Pf- 80 40 20 7 Marktpreisefür Schweine». Ferkel in Kamenz am 8. Juni 1911 LLuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 115 Mk., höchster Preis 46 Mark, mittler „ 95 Mk., mittler „ 36 „ niedrigster „ 70 Mk., niedrigster „ 26 „ Zum Verkauf waren gestellt 54 Läufer und 246 Ferkel. Für ausgesuchte feine Ware wurden Preise über Notiz bezahlt. Dresdner Produkten-Börse, 9. Juni 1911. — Wetter: Bewölkt. Stimmung: Ruhig. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: tVeizen, weitzer, — — M, brauner, alter, 74—78 Kilo, — — — M, do. 75—78 Kilo, 198—204 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 192—195 M, russischer rot 215—222 M, do russ., weiß M, Kansas , Argentinier 215—219, M. Australischer 228 M, Manitoba 215—227 M. Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo M., do. neuer 70—73 Kilo, 161—167 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 155—158 M., preuhischer M., russischer 172-175 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M, Posener — — —M, böhmische M, F.'^ccgerste 138-145 M. Safer, sächsischer 181—186 M, beregneter 162—174 M, schlesischer 181-186 M, russischer loco 172-185, M. Mais Cinquantine 158—166 M, alter M, Rundmais, gelb, 142—147 M, amerik. Mired-Mais alt 152—156, Laplata, gelb, 152—156 M, do. neu, feucht M. Erbsen 160—190 M, Wicken 178-188 M. Buchweizen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185—190 M, Leinsaat, feine 370-380 M, mittl. 360—370 M., Laplata 350—355 M. Bombay — M. Rüböl, raffiniertes 67,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 18,00 M, II 17,50 M. Mal? 29,00—33,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Katserauszug 35,00—35,50 M, Grietzlerauszug 34,00—34,50 M, Semmelmehl 33,09—33,50 M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Grietzlermundmeyl 24,00 bis 25,00 M, Pohlmehl 18,50-19,50 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 27,00—27,50 M, Nr. 0/1 26,00-26,50 M, Nr. 1 25,00 -25,50 M, Nr. 2 22,50—23,50 M. Nr. 3 18,00-19,00 M, Futtermehl 13,40—13,80 M. weizenkleie (Dresd.Mark.): grobe 11,00—11,40 feine10,40—10,80M Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,60—11,80 M. Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der städtischen Hauptmarkthalle zu Dresden am 9. Juni 1911. Marktlage: Preußisches Rehwild bei knapper Zufuhr begehrt. Geschlachtetes Hausgeflügel ruhig. Pöcklinge teurer. Hiesige Kir schen und Erdbeeren stärker vertreten und billiger. Apfelsinen, Zitronen und Jamaika-Bananen höher. Grünwaren, besonders auch holländische Gurken reichlich zugeführt und flott abgesetzt. Kartoffeln preishaltend. Sonst unverändert. Wild: Rehwild, preuhisches, —.80 bis —.85 per '/, kx. Geschlachtetes Geflügel: Gänse, junge, 1.— bis 1.10 per '/, Kx. Enten 3.— bis 3.50, Hühner, alte 2 25 bis 3.—, do., junge 1.10 bis 2.—, Tauben —.60 bis —.90 M per Stück. Kieler Pöklingskiste, 36/40 Stück, 1.90 bis 2.— M. — Molkerei-Erzeugnisse: Molkerei butter 125-130, Landbutter 115—120, Koch- und Backbutter 105 bis 1!5 M, Schweizerkäse 95—110, Parmesankäse 90—100 M per 50 Ke- Margarine 70—80 M, per 50 Kx. Eier: Landeier 4.20 bis 4.40, böhmische 3.40 bis 3.45, russische 3.30 bis 3,35 Mk. per Schock. — Frisches Obst: Musäpfel 12 -15, Kirschen 25 bis 30, Gartenerdbeeren 55 bis 75 Mark per 50 Ke- Walderdbeeren 1.20 1.50 M. per '/, Jamaika-Vananen 30—32, canarische 27 bis 28 Mk. für 50 Schnittäpfel 45 bis 55, Birnen 15-35, Kirschen 30 bis 60, Pflaumen 28—35 M per 50 1<L. Grünwaren: Blumen kohl 30—60 M per 100 Stück, Spinat 10—15 M per 50 kx. Rote Rüben —.80 bis 1.20 M per Schock. Karotten 2.40—4.20 per 60 Bdch., Kohlrabi 2.40—6 — M. per Schock. Rhabarber 6.— bis 8.— per 50 kx. Spargel 30 bis 65 Mk. per 50 kx. Kopfsalat 1.20—3.— M. per Schock. Kartoffeln 3.— bis 3.50, italienische 9.50—10, Maltakartoffeln 11.50 bis 12.— Mark per 50 Ic^. Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Lettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 lcx Schlachtgewicht bezw- Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten) am 7. Juni abgehaltenen Märkte. Rindvieh Hammel, Schafe u. Großvieh Kälber Lämmer Schweine. Aachen . . 64—84 65—115 80—94 56—59 Barmen . . 82-94 72-95 88-90 50-57 Berlin . . 64—84 53—133 68—88 43—57 Bremen . . 75-87 70-110 70-90 55-60 Breslau . . 55-84 68—100 64-90 49-59 Chemnitz . . 60-90 48-621 32-421 51-64 Danzig . . . 27-481 35-601 27-37 l 34-421 Dortmund. . . 56-90 81—112 —85 52—57 Dresden . . . 48-94 75-96 74-89 54-65 Elberfeld . . . 60-90 75—105 —82 50—60 Essen . . . 68-92 77-118 80-86 45-57 Frankfurt a. M. 52-100 83—100 88—90 59-63 Hamburg . . . 50-103 84-137 74-96 40-551 Hannover. . . 62-87 70-108 65-90 47-58 Husum . . . . 86-L1 — 30-351 31-391 Kiel 55-85 80-125 60-90 40-421 Köln a. Rh. . . 64—90 44—85 l 80—95 42—58 Leipzig.... 53-94 42-631 40-431 45-58 Magdeburg . . 32—481 32—68 l 39—40 l 50—56 Mainz . . . . 64-92 96-100 - 55-60 Mannheim . . 54—94 90—110 74—86 59—61 Nürnberg . . . 82—85 55—86 60—83 58—63 Stettin. . . . — 55-88 — 48-54 Zwickau . . . 50-90 40-581 40—461 50—58 Ausgestellt am 8. Juni 1911. Mitberücksichtigt sind noch die Der Sstreldsmarkt. Wochenbericht vom 2. Juni bis 9. Juni 1911 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool, London, Newyork.) Das trockene Wetter, welches zu vielen Klagen über den Saa tenstand Anlah gibt und das Steigen der Weizenpreise in Amerika hat dazu geführt, daß auch auf den europäischen Märkten sich über all Preiserhöhungen für die verschiedenen Getreidegattungen be merkbar machen. Dos Steigen der Preise ist aber für Weizen und Roggen nicht groß gewesen, aber für Gerste und Hafer war die Preiserhöhung schon empfindlicher. Weizen wurde pro Tonne je nach Güte für 200 bis 207 Mark gekauft, Roggen für 160 bis 168 Mark, feine Gerste für 167 bis 183 Mark, geringere Gerste für 140 bis 165 Mark, bester Hafer für 185 bis 192 Mark, Mittel- sorten für l80 bis 184 Mark, geringere Sorten für 170 bis 178 Mark, Mais für >30 bis >39 Mark. Stanvesamts - Naedrlcdtsn vom 3. bis 9. Juni 1911. Geburten: Paul Willi, S. der ledigen Fabrikar beiterin Emma Frieda Jentsch in Ohorn. — Friedrich Gerhard, S. des Tischlers Friedrich Paul Schäfer in PuISnitz. — Johannes Walter, S deS TagearbeiterS Robert Alw n Zschiedrich in Pulsnitz. — Georg Kurt, S. der ledigen Schneiderin Johanna Elsa Brunn in Pulsnitz M. S. — Erna >>ora, T. des Fleischers Ernst Julius Schwede in Obersteina. — Anna Elisabeth, T. des Ledereiarbeiters Johann Erhard Frömmel in Pulsnitz. Eheschliessungen: Paul Otto Berndt, Schlofser- geselle in Ohorn, mit Olga Flora Thalheim, Fabrikar beiterin in Ohorn. — Max Richard Fiebig, Emallierfa- brtkarbeiter in Königsbrück, mit Meta Ida Schölzel, Schneiderin in FriederSdorf. — Mox Erwin von Wolf- ferSdorff, RatSregistrator in Leipzig, mit Marte Ida Ma ger in Pulsnitz M. S. — Georg Max Becker, Vizeseld- webel in DreSden-Albertstadt, mit Martha Helene Jo- Hanna Börtitz. Sterbefälle: Privat« Johanne Cristiane verw. Pölloth geb. Uhlig in Pulsnitz, 76 I., 1 M, 5 T. alt. MrckNSrs Nackrlcdtsn. Pulsnitz. Sonntag, den 11. Juni, Trinitatisfest: 8 Uhr Beichte. '/>9 „ Predigt (Apostelgesch. 2, 37-39). '/,2 „ MtssionSstunde. 8 „ Jungfrauenverein. AmtSwoche: Pfarrer Schulze. Gaben für den allgemeinen KtrchenfondS werden noch erbeten. Dienstag, den 13. Juni, abends '/,9 Uhr Bibelstunde in der Schule zu FriederSdorf (Mark. 2, 23—28). Pfarrer Schulze. LiÄrtenbsrg. Sonntag, den 11. Juni, Trinitatisfest: 8 Uhr Beichte V»9 „ Gottesdienst mit Predigt und Abendmahlsfeier. r/,3 „ Trauung. Getauft: Liddy Ella, T. des Ernst Bernhard Großmann, Maurers und Hausbesitzers hier. — Robert Willy, S. des Julius Robert Wimmer, Bandwebers und Hausbesitzers hier. — Rosa Hilda, Zwillingst. des Emil Bernhard Ziegenbalg, Wirtschaftsbe- sttzecs hier. — Außerdem ein uneheliches Mädchen auS Kleinditt mannsdorf und ein unehelicher Knabe von hier. Getraut: Franz Otto Schäfer, Kutscher in Oberlichtenau, ledig, und Ernestine Hilma Günthe-, Näherin in Mittelbach. Srotznaundork. Sonntag, den 11. Juni: Triuitatisfest. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Apostelgesch. 2, 38—39). 2 „ KindergotteSdienst. Getauft: Ein auherehel. Kind. Getraut: Paul Richard Kockel, Bahnarbeiter in Kamenz mit Anna Martha Bürger von hier. ! Pfarrer ! Schulze. Peter war e», als ob ihm die Kehle zugeschnürt würde. Die ganze Art und Weise des Bruders berührt« ihn peinlich. .Entschuldige wich, Paul, aber ich paffe nicht in derartig« G«sellschaft. Du weißt », und jetzt tue ich eS weniger noch al» sonst." „Jetzt weniger noch al» sonst?" fragt« der andere mit leichtem Spott. „Wa» soll da» bedeuten? Hm, wen« du e» nicht wärst, Petermännchrn, für den die Weiber immer verteufelt wenig Aoziehuag»kraft brstffen haben, möchte ich glaube», du seiest verliebt." „Magst recht haben," zwang sich Peter zu scherzen. Ulrich zog lächelnd di« Achseln. „Wer w«iß? Also du willst wirklich nicht? Immer lasse ich wir aber keinen Korb geben; bestimme einen Tag, eine Zeit, wo wir zusammen sein können." Peter überlegte. „Heute ist r» unmöglich. Am Nachmittag habe ich «in Privatissimum zu lesen und für den Abend habe ich mich dem kranke« Professor Deichmann versprochen. Vielleicht morgen, wenn e« dir dann paßt." „Gut, also morgen mittag. Wolle» wir un» bei Hiller treffen? Nm drei Uhr, halte aber auch Wort." „Verlaß dich darauf." Sie trennten sich; der Jünger« warf sich unten in sein« Droschk« und suhr l«ichte» Sinne» di« Straß« hinab, der Aelter« lehnte oben am Fenster und folgte mit ernstem Bl a« drm Ge fährt. bi» «» um di« Ecke verschwand. Er war von den pein lichsten Gefühle» beherrscht, zurückgeblieben. „Eine Viertelstunde," mu»m«lt« er mit Bitterkeit, .und wa» haben wir da gesprochen? Nicht ein Wort, da» Wert wär«, auch nur noch «inmal g«docht zu werden." Wa» war in diesen drei Monaten au» seinem Bruder ge worden s Wo war dn harmlos heiter« Sinn? In jedem Wort, da« Paul Ulrich gesprochen, halte er ihm verraten daß ,r nur nach Berlin gekommen, um die ra'fiaierte« Genüsse der Groß stadt voll und ganz zu durchkosten; schon die Beglrttnng T-mtty», der Aufenthalt in dem luxuriösen, vornehmen Hotel lieferten ihm vrn Beweis, aber mehr »och als alles dies kränkten Peter Paul Ulrich» Worte über Charlotte. Wie konnte ein Mana seine» Weibe» so, in einer an da» Frivole streifenden Werse Erwähnung tun? Am nächsten Nachmittag, pünktlich um drei Uh«, war «r bei Heller und traf den Bruder, dem man deutlich genug di« Spuren einer durchschwärmten Nacht ansah, schon auf ihn wartend. „Du mußt heute mit mir allein sürlieb nehmen," sagte er mit etwa» gezwungenem Lächeln, .Teuttky ist nach Pot»dam gefahren Bitte, nimm Platz. Kellner — di« Speisekarte und «in« Flasch« Lafitte I' Pet«r hatt« «in Empfinden, daß auch heute nicht alle» war, wie e» wchl sein soll.e, aber er mochte nicht der «ste sein, eine darauf bezügliche F age ,u tun; hoffte er doch, daß im Laufe de» Gespräch» Paul Ulrich ihm emige Mitteilungen machen würde, hatten sie doch noch nicht die alle,herkömmlichsten Fragen nach dem gegenseitigen Ergeben erledigt. Paul machte heute noch mehr al» gestern den Eindruck de» Zerfahreven und Un ruhigen. .Wie und wo hast du den gestrigen Abend verlebt?" be gann Peter endlich, nachdem die Suppe serviert war, di« Unter» Haltung, den Bruder, der gerade auf seinen Teller sah, mit rasch-m Bl ck streifend ; es entging ihm daher auch der Au»druck der Verlegrnheit nicht, welcher sich in seinen Zügen autprägt«, al» er ant''ortete: „Mit T«m»'y und einigen Bekannten Im Hotel." „Wa«, 'm Hot«!?' erwiderte Peter in aufrichtigem Staunen. „Ja, wir hatten ein paar Freund« getroffen, ich hatte sie zu Mw ringeladrn." „Hm, nimm e« mir nicht Übel, Paul, aber da« finde ich hier in Berlin doch «wa« sonderbar, wo rhr in jedem Rekaurant mindesten« «bensogut plaudern, rauchen und vielleicht besser und b ll'ger 'Prisen konntet." „Man fühlt sich aber behaglicher zu Haus«, und aus 100 Mark mehr oder weniger kommt e« mir, so selten ich in Berlin bin, dabei nicht an," antwortete der Aadere, mit einer leichten Verstimmung kämpfend. Heute abend find dieselben Herren und ich bei Temßky ' „Ich möchte dich, selbst auf die Gefahr HI», von dir miß verstanden zu werden und dich zu verdrieße», Paul, doch darauf aufmerksam machen, daß mir dem vertrauter Umgang mit Temtky nicht recht gesällt." „Warum nicht?" „Weil »ch die Befürchtung heg«, daß «r dich zu Aufgaben verleite», di« mit drinrn Einnahmen nicht gleichen Schritt halten — überhaupt — er hat kernen guten Einfluß auf dich." „Ich wüßte nicht, inwiefern." sagt« drr and«r« kurz; „aber wenn ich dich so sprechen höre, möchte ich glauben, daß du in Lotte« Auftrag redest; r» ist merkwürdig, welche Sympathien zwischen Euch bestehen." „Wir haben über diese» Punkt einmal gesprochen, ja," antwortet« Petrr kalt, „abrr ich b ld« mir mein« Urteil« stet« selbsi und habe mir auch darjmige über den Baron und seinen Ewfluß auf dich längst gebildet; wa« du mir erzählst, ist nur eine Bestätigung derselben." Paul Ulrich hatte die erst« Flasche fast ganz allein und von der zweiten schon einige Gläser getrunken; Peter merkte ihm an. daß «r erregt wurde, er wünscht« da« Restaurant zu verlaffe». « . L - - .Ist e« di, recht, so setzen wir «ns«, Gespräch bei mir ,« Hause fort? K«lla,rl' „Ich ,ahle," erwiderte Ulrich leise, aber gereizt, und der ander« erhob sich ohne zu antworten. Während P«t«r st4 l'in«n Mantel umhmg. hört« er Paul rasch und in g«vSmvl»«r Stimme mit dem Kellner sprechen und von Letzterem di» Worte: .Sehr wohl, gnädiger Herr, für sech« Personen — um zehn Uhr!" A « di« «rüder »ach «in«m ziemlich lange», schweigsam »U'ückgelegten Weg in Peter» Zimmer traten, warf Paul Urich Ueberzirher und Hut achtlo» über den nächste» Stuhl und li«ß sich in die Sofaecke finken. Peter präsentierte ihm ein Kistchen Zigarren und setzt« sich ihm grgrnübrr in «in«n Lehnstuhl. Die frische Lust hatte beruhigend auf ihn gewirkt. (Fortsetzung folgt!)