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Nr. 72. Pulsnitzer Wocherfi.att. — Sonnabend, den 17. Juni 1911. Seite 7 Sutter preis s auf Dem diesigen ^ocksnmarkls. Sonnabend, den 17. Juni 1911. — 4 Stück M 2.40 Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der Städtischen Hauptmarkthalle zu Dresden am 16. Juni 1911. Marktlage: Rehwild sehr knapp und begehrt. Geschlach tetes Hausgeflügel still. Pöklinge teurer. Hiesige Erdbeeren und Kirschen gut gekauft. Von Grünwaren Spinat, Karotten, Kohlrabi und Schoten beachtet. Holländische und italienische Gurken flott abgesetzt. Tomaten gesucht. Hiesige Kartoffeln preishaltend, italie nische und Maltakartoffeln billiger. Sonst unverändert. Wild: Rehwild, preußisches, 80—88 Pf. für '/, Kx. — Ge schlachtetes Hausgeflügel: Gänse, junge 1,00—1,10 M für Icx, Enten 8,00 3,Sv, Hühner, alte 2,LS—3,00, junge 1,10-2,00, Tau- den 0,60—0,90 M für 1 Stück. — Molkereierzeugnisie: Molkerei- butter 125—130, Landbutter 1l5—120, Koch- und Backbutter 105 bis 115 M sür SO Ke — Margarine 70—80 M für 50 — Eier: Landeier 4,20—4,40, böhmische 3,40—3,45, russische 3,30 bis 3,35 M für 60 Stück. — Frisches Obst: Musäpsel 12—18, Kirschen 15—18, Gartenerdbeeren 30—SO M für SO lcx. — Grünwaren: Blumenkohl 20—40 M für 100 Stück, Spinat 12- 18 M für 50 Ke, Karotten 2—6 M für 60 Bdch., Kohlrabi 3—8 M für 60 Stück, Radieschen 1,40—1,60 M für 60 Bdch, Rettiche, graue, 1,50 bis 1,80, Meerrettich 10—20 M für 60 Stück, Rhabarber 6—8, Spar gel 30- 65 M für 50 kx, Bohnen 23-80 Pf, Schoten 20-25 Pf. für >/, I-L, Kartoffeln, hiesige, 3,00-3,50, italienische 8.50-9,00, Maltakartoffeln 9,00—10,80 M sür 50 Kg, Sauerkraut 6—8 M sur 50 Kx-, neue saure Gurken 6—8, alte 2,60-3 20, Pfeffergurken 3,00 bis 3,80 M sür 60 Stück, Senfgurken 25-35 M sür 50 lex. Ma kipreise zu Kamens am 15. Juni 1911. höchster Preis niedngster Preis Preis 50 Klio M- Pf- M. Pf- M. Pf. Korn Weizen 8 9 20 80 8 9 50 H-» s» »»- 2 80 Gerste 8 50 — — Kirns. 12000 Schütt. Stroh Psd.Maschin. 25 — Hafer, alter — — — — 21 — „ neuer Heidekorn 9 9 50 8 9 50 Butter 1 Kilo niedrig. 2 2 40 20 Hirse 17 — 16 — Erbsen 50 Kilo — — Kartoffeln sortiert unsortiert 3 2 50 60 Eier 7 Dresdner Produkten-Börse, 16. Juni 1911. — Wetter: Schön. Stimmung: Fester. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weisen, weißer, — — — M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. 75-78 Kilo, 201-207 M, do. feuchter, 73-74 Kilo, 105-198 M, russischer, rot 215-222 M, do. russ., .... , Argentinier 215—119 M., Australischer 228 M, Manitoba 215-227 M. Roggen, sächsischer, alter 70-78 Kilo M, do. 70-73 164—170 M, do. feuchter 68—69 Kilo, 158—161 M, preußischer M, russischer 172—175 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M, Posener M, böhmische M, Futtergerste 142-149 M. Safer, sächsischer 184—189 M, beregneter 165—177 M, schlesischer 184-189 M, russischer loco 175-188 M. Mais Cinquantine 158—166 M, alter M, Rundmais, gelb, 142—147 M, amerik. Mired-Mais, alt, 152—156, Laplata, gelb, 152—156 M, do. neu. feucht M. Erbsen 160—190 M. Wicken 178—188 M. Suchweifen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185 190 M Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, , do. trocken do. feucht . Leinsaat, feine 370—380 M, mittlere 360—370 M, Laplata 350—355 M, Bombay M. «üböl, raffiniertes 67 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 18,00 M, II 17,50 M. Mal? 29,00—33,00 M. w«i?enmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35,00—35,50 M, Grießlerauszug 34,00—34,50 M, Semmelmehl 33,00—33,50 M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Grießlermundmehl 24,00 bis 25,00 M, Pohlmehl 18,50—19,50 M. Roggenmehle «Dresdner Marken) Nr. 0 27,00—27,50 M, Nr. 0/1 26,00—26,60 M, Nr. 1 25,00—25,50 M, Nr. 2 22,50—23,50 M, Nr. 3 18,00—19,00 M, Futtermehl 13,60-14,00 M. wei?enkleie (Dresd.Mark): grobe 11,20—11,60 feine10,40—10,80M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,60—11,80 M. Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gefohlten Fettviehpreise. Lie Preise sind in Mark für 50 Kg Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die belr. Biehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten). 14. Juni abgehaltenen Märkt. Rindvieh Hammel, Schafe u. Lämmer Schweine Großvieh Kälber Aachen . . . . 64-84 60-118 80-94 56—58 Barmen . . 77-95 80-95 88-90 50-57 Berlin . . . . 66-88 58-138 68-88 48—59 Bremen . . 65-88 80-105 60-90 56-60 Breslau . . 55-81 98-98 64-90 51—57 Chemnitz . . . 68—80 48-641 38-441 51-62 Danzig . . . . 30-481 35-801 27-381 33-421 Dortmund. . . 55—91 74—97 70-85 52-57 Dresden . . . 48-94 78-96 74-90 54-68 Elberfeld . . . 60—90 70-95 85 50—59 Essen . . . . 67—92 73—114 85—86 45—58 Frankfurt a. M. 60-97 85-100 88-80 58—62 Hambueg . . . 50-105 84 124 76-90 40—571 Hannover . . . 62—90 — 65—88 47-57 Husum . . . . 86-91 — 55-60 32-391 Kiel . . . . . 55-83 80—125 55-95 33—431 Köln a. Rh. . . 66-85 45-851 78-95 45-59 Leipzig . . . . 55-95 45-641 40—441 46-60 Magdeburg . . 29-491 30-821 34-411 49-57 Mainz . . . . 64-92 96-100 — 55—62 Mannheim . . 56-96 90—110 72-84 59-62 Nürnberg . . . 83-85 50-83 65-85 58—65 Stettin . . — 50-90 — 48—54 Zwickau . . 52-92 38-561 40-451 52—59 Aufgestellt am 15. Juni. Mitberücksichtigt sind noch die am ver Setrerdemarkt. (Bericht vom 9. bis 16. Juni 1911.) Nordamerika und Argentinien haben zwar in der letzten Woche wiederholt sinkende Weizenpreise gemeldet, aber die nicht besonders günstigen Ernteaussichten in Europa trugen dazu bei, daß die Weizen- und Roggenpreise auf den einheimischen Märkten sich in ihrer bisherigen Höhe ziemlich gut behaupten konnten. Gerste und Hafer werden in guten Qualitäten sogar noch etwas höher bezahlt als in der vorigen Woche. Der Mais behauptete seinen alten Preis. Wettervorhersage der Kgl S Laudeswettcrwarte zu Dresden Sonntag, den 18. Juni 1911. Wechselnde Winde, heiter, warm, trocken, aber Gewitterneigung. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 18. Juni 1911 Ziemlich heiter, trocken, weitere Erwärmung. Montag, den 19. Juni 1911. Ziemlich warm, teilweise heiter, Gewitterneigung, vielfach etwas — Regen. — Slandesamtsnackriedten. vom 10. bis 16. Juni 1911. Geburten: Erich Walter, 2. des König!. Hofchaisenträgers Heinrich Hermann Wendt in Niedersteina. — Kurt Gerhard, 5. des Kürschnermeisters Bernhard Kurth Martin in Pulsnitz. — Frida Erna, T des Färbereiarbeiters Arthur Bernhard Kühne in Puls nitz M. 5. — Martha Hilda, T. des Ziegeleiaibeiters Ernst Bruno Werner in Pulsnitz M. S. — Max Herbert, S. des Malergehilfen Johann Max heink in Pulsnitz. — Paul Martin, S des Kutschers Friedrich Paul Grohmann in Dhorn. — Anna Martha, T. des Ma schinisten Robert Erhard Maukisch in Pulsnitz. — Woldemar Felir, S.des Steinmetzenpaol Hermann Guhr in Gberfteina. — Frieda Marga rete, T. des Gutsbesitzers Bernhard Fran; Zeiler in Oberstem«. — Margarete Rosa T. des Steinarbeiters Paul Arthur Zschiedrich in Obersteina. — Hedwig Margarete, T. des Kutschers Paul Bruno Gräfe in Vollung. — Hermann Otto, S. des Bandwebers Friedrich Hermann Kühne in Gberfteina. — Eheschliessungen: Ernst Oswin Lehmann, Tischler in Haus walde, mit Helene Louise Borrmann, Bandaufschlägerin in Pulsnitz. Sterbefälle. Ida Bertha Grohmann geb. Hoyer in Dhorn, SS I., H M., ?2 T. alt. — Totgeb. T. des Gutsbesitzers Mar Groh mann in Ohorn. — Georg Kurt, S. des Maurers Georg Woldemar Hennig in Ohorn, 2 M, >8 T. alt. — Fabrikarbeiter Mor Paul Käppler in Friedersdorf, 22 I., g M, g T. alt. Bircken -rracdricv len. Pulsnitz Sonntag, den 18. Juni, 1. nach Trinitatis: 8 Uhr Beichte. i Pastor r/,9 „ Predigt (Apostelgesch 2, 42—47. j Resch. V-2 „ KindergotteSdienjt (Apostelgesch. 3, 1—11) Pfarrer Schulze. 8 „ Jünglings, und Männeroerein. AmtSwoche: Pastor Resch. Licblenbsrg. Sonntag, den 18. Juni, 1. nach Trimtatis: r/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. '/t2 , Taufe. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Getraut: Otto Emil Degenkolbe, Packer in Grdßröhrsdorf, ledig, und Ida Helene Höfgen daselbst, ledig. Odorlicktonau. Sonntag, den 18. Juni, 1. nach Trinitatis: r/,9 Uhr Predigtgottesdienst. (Apgesch. 2, 42—47.) 11 „ Trauung. 3 „ in Radeberg Missionssest des Zweigvereins Radeberg. Festpredigt: Herr Superintendent Reimer-Rochlitz. Getraut: Alwin Oswin Höfgen, Fabrikant in Oberlichtenau und Frida Olga Gräfe daselbst. Beerdigt: Olga Gertrud, T. des Fabrikanten Alwin Erwin Höfgen, hier, 1 I. alt Srotznaundork. Sonntag, den 18. Juni, 1. nach Trinitatis: 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Apgesch. 2, 42—47.) Beerdigt: Gusta» Martin Guhr, S. des TagearbeiterS Gu stav Bruno Guhr hier, 4 I. alt. 4 Ruf als Kuh des kleinen Mannes mit Recht verdient. Natürlich kommt es, wie bei anderen Tierarten, auch bei der Ziege auf Raffe und Pflege an, so gibt es Ziegen, die über 800 Liter Milch im Jahre produ zieren. Häufig wird darüber geklagt, daß die Ziegenmilch von den Tieren einen unangenehmen Geruch annehme, weshalb und wegen des soge nannten BockgeschmackeS manche Leute den Genuß von Ziegenmilch verschmähen. Wenn Kühe unter den gleichen unzulänglichen Verhältnissen wie häufig die Ziegen gehalten würden, dann wäre ihre Milch wahrschein lich ganz ungenießbar und wenn man der Ziege eine ähnliche Pflege wie der Kuh angedeihcn läßt, sie rein hält, ihr unverdorbenes Futter gibt, namentlich das Euter sauber hält, möglichst außerhalb des Stalles melkt, den Stall ordentlich lüftet und möglichst recht viel Sonnenschein hineinläßt und Böcke und Ziegen in getrennten Ställen hält, dann ist die Ziegenmilch weder nach Geruch noch nach Geschmack von guter Kuhmilch zu unterscheiden. Auf einen wesentlichen Vorzug der Ziegen milch sei noch aufmerksam gemacht. Die Tuberkulose kommt nämlich bei den Ziegen äußerst selten vor, so daß man ihre Milch, wenn daS Tier sonst gut erhalten ist, unbedenklich roh genießen kann. Wer Kinder hat und es sich irgend einzurichten vermag, der sollte sich für den eigenen Bedarf eine Ziege halten, der aber auch die in der vor her angedeuteten Weise nötige Pflege nicht versagen darf. Raissiiittms siir MWminc. Maisfütterung ist für Mastschweine namentlich in der letzten Lcbensperiode nicht zu empfehlen, weil sie die Festigkeit des Specks beeinträchtigt; V» Palmkuchen und V- Mais oder V» Melasse, '/» Kleie und -/, Palmkuchen hatten gute Erfolge. 2"» schmselsame Ammoniak wir- leWll kreudar, wenn man 95 Teile desselben mit 5 Teilen trockenem Torfmull mengt, das Gemenge in großen Haufen in einem trockenen Raume 8—14 T. lang liegen läßt und es nun durch ein Sieb von ungefähr 1,9 Zen timeter Maschenweite absiebt. Hierbei bleibt ein geringer Teil als dicke Klumpen zurück, welche leicht zerstampft und gleichfalls durch da« Sieb gebracht werden können. DaS Ausstreuen erfolgt nun tadel- uos und auch mit der Düngerstreumaschine vollkommen gleichmäßig. Die are ist jetzt trockener als gemahlener Chilisalpteer. Der Landwirt. kür Lan-wirkckatt und Hartenbau. Sonnabend Dumme? il 17. )uni l-n. Saatenstands - Bericht. Der Landeskulturrat veröffentlicht folgenden Saatenstandsbericht: Da seit Mitte Mai, wo zum letzten Male über den Stand der Saa ten berichtet worden ist die Witterung noch weiterhin trocken und die Nächte vorwiegend kühl waren, weist die Entwicklung der meisten Kul turgewächse seit dieser Zeit nur geringe Fortschritte auf. Der Auf gang der Hackfrüchte ist durch die Dürre im Boden sehr erschwert und auch das Wachstum der Futtergerste nur wenig befriedigend. In der Nacht vom 20. zum 21. Mai trat ein so großer Temperatursturz ein, daß die Feld- und Gartenkulturen vielfach durch Frost sehr geschädigt worden sind. Die Gewitter am 27. und 28. Mai haben zwar diese Schäden zum Teil wieder etwas ausgeglichen, da sie aber nur strich weise von reichlichen Niederschlägen begleitet waren, macht sich die Trockenheit immer mehr fühlbar. Das Unkraut hat in den Sommer saaten teilweise sehr die Oberhand gewonnen und steht mitunter in voller Blüte, so daß die Felder hin und wieder ganz gelb aussehen, auch die Insekten und Pflanzenschädlm > haben sich hie und da sehr vermehrt und schon größeren Schaden verursacht. Der Winterweizen ist stellenweise vom Rost befallen, auch fängt er an infolge der Trocken heit mitunter gelbe Spitzen zu bekommen, aber sonst ist sein Stand neben der Wintergerste als der beste von allen Früchten zu bezeichnen. Der Winterroggen hat zum Teil zu seh unter Mäusefraß und Frost gelitten, um sich bei den ungünstige:, öitterungsverhältniffen noch auswachsen zu können; es gibt infolgedessen viel dünn bestandene Fe^ der. Ueberhaupt ist der Roggen, da es ihm bei der Entwicklung an der nötigen Feuchtigkeit fehlte, vielerorts im Halm zurückgeblieben. Die Mehren haben teilweise durch Frost gelitten, besonders in dm Lagerstellen machen sich die Frostschäden recht bemerkbar. Die Blüte hat in einigen Bezirken begonnen. Im allgemeinen hat sich aber die Note des RoggmS etwas gebessert. Der Aufgang der Sommersaaten ist auf leichten Böden ein recht mangelhafter gewesen, es mußten aus diesem Grunde vielfach Doppelbestellungen vorgmommm werden, und auch jetzt sind noch viel dünnbestandene Felder anzutreffen. Die Draht- würmer haben in dm Gersten- und Haferfeldern viel Schaden verur-