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1239 1845.) (8503.1 Erklärung. Auf die Anzeige der Herren Rcichardt L Co. in Nr. 95 des Börsenblattes in Betreff des Freimüthigen erkläre ich hiermit, daß ich von dem Herrn vr. Lasker, der nach Auflösung des Contracts mit den Herren Rcichardt L Co. wiederum alleiniger ausschließlicher Eigcnthümcr seines Blattes geworden war, den Freimüthigen selbstständig übernommen habe. Von dem ewi gen Juden oder einer sonstigen Gratisbeilage ist mir nichts gesagt worden: auch hätte eine derar tige P riv a t Verbindlichkeit der früheren Verle ger in keiner Weise von vornherein für mich bindend sein können. Die Bedingungen, die die Herren Rcichardt L Co. gestellt haben wollen, sind mir völlig unbekannt, cs müßte denn der von denselben dem Herrn vr. Lasker ausgcdrückte Wunsch, das Blatt noch fernerhin bei ihnen gedruckt zu sehen, zu denselben gerech net werden. Diesem Wunsche habe ich weder entsprechen können, noch mögen. Ueberhaupt habe ich den Herrn Rcichardt nur ein einziges Mal gesehen und zwar in der ausgesprochenen Absicht, über die Stellung des Freimüthigen die nöthigcn Aufklärungen zu er halten. Da aber Herr Rcichardt trotz seines ge gebenen Versprechens mir dieselben vorcnthalten hat, so habe ich darauf verzichten müssen, die ge wünschte Auskunft von ihm zu erlangen. Ich habe deshalb auch von den Herren Rcichardt K Co. die Abonnentenliste des Freimüthigen nicht zur Durchsicht entleh nen, am allerwenigsten eine Liste, die ich gar nicht erhal ten habe,zurückgeben können. Ob die Herren Rcichardt L Co. eine mir von dem Herrn llr. Lasker überreichte, jedoch von mir als unbrauchbar zurückgcwiescne Liste als die ihrige in Anspruch nehmen, weiß ich nicht. Ich kann mir aber unmöglich denken, daß dem so ist; cs ist unglaublich, daß diese Liste, die den Stempel der Unordnung und Liederlichkeit an der Stirne trägt, aus dem Geschäft einer deutschen Buchhandlung hcrvorgegangen sei. Auf dieser Liste sind Personen und Firmen aufgeführt, die niemals cxistirt haben; cs werden Abonnen ten aufgcführt, die den Freimüthigen schon lange aufgegcben, Firmen als Abnehmer genannt, die bereits erloschen sind. Ucberdics sprechen die Herren Rcichardt L Co. von 34 durch den Buch handel abgesetztcn Exemplaren; diese Liste aber weist allein 59 Handlungen nach, von denen viele 2, einige sogar 6 Exemplare bezogen haben sollen. Die später von den Herren Rcichardt L Co. gewünschten Freiexemplare habe ich denselben be reitwillig gewährt und ihnen dies Bcncsicium erst dann wieder entzogen, als ich auf meine Anfrage wegen Richtigkeit der bereits geschehenen Voraus bezahlungen keine genügende Antwort erhalten konnte. Ihr Versprechen, dem Herrn vr. Las ier die Namen der Handlungen, die bereits pro snno bezahlt haben, anzugcben, haben die Her ren Rcichardt L Co. noch nicht erfüllt. Ich habe bis jetzt geschwiegen, geschwiegen aus Schonung für die Herren Rcichardt L Co. Das Verführen dieser Herren zwingt mich, diese Rücksicht aufzugcben und ihr Verfahren durch einfache Darlegung der Thatsachen dem Urtheil meiner geehrten Herren College» und des Publi kums preiszugeben. Berlin, den 8. November 1845. Adolph Rieß. (8504.1 Entgegnung einer s. g. Entgegnung des Herrn Fürst in Nordhausen. (Börsen blatt No. 8112.) Hr. Fürst har sich verleiten lassen, zwei Sätze zu hchauptc», die nicht haltbar sind, da her in sich zusammcnfallcn. Er meint. ichhätke ihn im 2. Hefte des Volksbotcn im Aufsatze „über Volksschriften" ge schmäht! Hr. Fürst ist offenbar im Jrrthum, mein Aufsatz enthält eine Würdigung der Verdienste jenes Herrn um die Volkslitcratur, keineswegs eine Schmähung, was schon das Kön. Ober - Censur-Gericht in Berlin in dem darüber abgcfaßten Erkenntnisse ausspricht, indem es dort heißt: „daß mein Aufsatz nicht die Ehren kränkung, namentlich genannter Personen, beabsichtige, sondernein nothwcndiges Mittel zur Errei chung des beabsichtigten, ansichlöb- lichen Zweckes, der Aufdeckung vor handene rUebclst Ln de und Miß bräuche sei!" Und Hr. Fürst möge erlauben, daß ich auf das Urtheil des König!. Ob.-Cens.-Gerichts viel mehr gebe, als auf das (einige. — Das Zweite, was Hr. Fürst in Nordhau- scn behauptet, ist eine Unwahrheit; er sagt nämlich: „ich sei Verwalter von O-Klei- necke's Buchhandlung." Hr. Fürst ist sehr schlecht unterrichtet oder hat ein ungetreues Gedächtniß, denn dann müßte er doch wohl im „Adrcßbuchc von O. Schulz" oder in meinem Cüculare vom I Decbr. 1844, worauf er mir schriftlich Credit eröffnet«:, finden können, daß ich Besitzer, nicht Verwalter, des fragl. Geschäftes bin. In Nr. 32 des B.-Bl. v. d. I. kann Hr. Fürst auch finden, daß ich als Börscnmitglicd ausge nommen worden bin, mithin mich durch Vorle gung meiner Concession als Besitzer von O. Kl. B. gcriren mußte. Seine Absicht ist daher nicht schwer zu errathcn und wird die verdiente Wür digung empfangen. Ich aber, der ich meine Firma noch keinem Nachdrucke auf- setzte, halte mich nach wie vor der Achtung meiner College», trotz der Fürst'sche» Expektora tion, werth! — Das Ücbrige der famosen Entgegnung be darf nur der Bemerkung, daß, wenn Hr. Fürst einst sein Versprechen, das Erkenntniß zu pub- liciren, vergessen sollte, ich dies an seiner Stelle thun werde. — Also Hr. Fürst beherzigen Sic recht wohl das alte Wort: O situ tacuisses, pliilosoplms mansisses! C. Schucitlcr, Besitzer! von O. Klein ecke's Buchhdl. (8505.1 Zu Weihnachten empfehle ich mein wohlassortirtcs Lager der ver schiedensten Gegenstände: Stammbücher ä Stck. 7^ — 3^. Tuschkasten, in allen Arten. Reißzeuge, ei». e!o. Papeterien s Stck. 5 N^ — 4 ,^. Brieftaschen ä Stck. 5 N^ — 3 Notizbücher. G c sc l lsch afts - u. Kinderspiele. Diverse Scherzgegcn stände rc. und werde gern Handlungen, die fest behalten, Einiges in Commission senden. Leipzig, im Novbr. 1845. 2- B. Klcin'sKunst-u.Buchhdlg. (8506.1 Als Anhang zu dem bevorstehenden Jahrgang 1846 des allgemeinen Wohungs- anzcigers für Berlin und dessen Umge bungen, nehmen wir auch dieses Mal Geschäfts-An zeigen jeder Art auf. Wir glauben Ihnen das genannte Buch auch zu Inseraten von po pulären Schriften vorzugsweise empfehlen zu können, weil erstens dasselbe das ganze Jahr hindurch in den Händen des Publikums bleibt und fort während benutzt wird; zweitens cs auch in die Hände aller Fremden kommt und zu dem Zwecke in jedem Gasthofc und größeren öffentlichen Etablissement vor handen sein muß; drittens der Preis von zwei Silbergroschcn für die Zeile ein überaus niedriger ist und nicht den dritten Lhcil des Preises einer Acitungs- annonec beträgt; vierrcns, wie die Erfahrung gelehrt hat, die selben Herren Inserenten meist in jedem Jahr gange ihre früheren Anzeigen wiederholen, also vom Erfolge derselben sich überzeugt haben. Wenn Sic eine volle Seite, oder auch eine halbe, ganz in Anspruch nehmen, so ermäßigt sich der Preis noch dahin, daß dieselbe mit fünf, resp. zwei und einen halben Thaler berechnet wird. Die Anzeigen werden nach der Reihenfolge, wie sic eingehcn, angcordnet. Der Druck derselben beginnt am 10. No vember und wird am 15. Dezember geschloffen; später als am 15. Dezember eingehende Anzeigen können mithin nicht mcbr berücksichtigt werden. Auch auf geeignete Change-Inserate einzu- gchcn, sind wir bereit. Berlin, I./II. 45. Beit rc Eo. (8507.1 Buchhändler-Verzc ichiiiß für 1846. Ich bitte mir auch dieses Jahr alle Berich tigungen zum neuen Jahrgang des Buchhändler- Verzeichnisses bis zum I. Decbr. cinzusendcn, wo der Druck beginnt und so beeilt wird, daß der neue Jahrgang in den ersten Tagen des Ja nuar ausgegebcn werden kann. Leipzig, den 1. Novbr. 1845. Immanuel Müller. (8508.1 Keine Neuigkeiten unverlangt! Wir bitten hiermit nochmals wiederholt und dringend die resp. Verleger, uns doch keineNeuigkeite nunverlangt zu senden, indem wir es unserm Interesse ange messener finden, unser» Bedarf selbst zu wählen. Hagen und Iserlohn, 31. Octbr. 1845. Thicme Butz. (8509-1 Obwohl meine Firma in allen Ver zeichnissen als keine unverlangten Neuig keiten annchmendc bezeichnet ist, werde ich doch so stark damit überschwemmt, daß ich ge zwungen bin, fortan alle mir unverlangt zugehenden Sendungen unter Emballage und Frachtberechnung zu remittiren. Wahlzcttcl nehme ich mit Dank an und können alle Handlungen meiner thäligsten Verwendung versichert sein. Prenzlau, 6. Novbr. 1845. F. W. Kalbcröbcrg's Buchhlg.