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Nr. 78. Pulsnitzer MoSen^att. — Sonnabend, den 1. Juli 1911. Seite 7. vutterprelss auk dem kiesigen Warenmärkte. Sonnabcnd, den 1. Juli 1911. — 4 Stück M 2 40 Marktpreise zu Kamens am 22. Juni 19H. höchster Preis niedrigster Preis Preis 50 Kilo M. Pf- M. Pf- M. Pf. Korn Welzen 8 10 50 8 9 30 70 Heu 50 Kilo 3 Gerste Hafer, alter 8 50 — — 12000 Schütt- Stroh Pfd.Maschin. 25 21 — , neuer Heidekorn 9 9 25 50 9 9 — Butteri Kilo HM* niedrig. 2 2 50 10 Hirse 17 — 16 — Erbsen 50 Kilo — — Kartoffeln sortiert unsortiert 3 3 80 Eier 7'/. Marktpreise für Schweine und Ferkel am 29. Juni 1911 Läuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 118 Mk. höchster Preis 42 Mk. mittler „ 95 „ mittler „ 28 „ niedrigster „ 70 „ niedrigster „ 18 „ Zum Verkauf waren gestellt 44 Läufer und 225 Ferkel. Für ausgesuchte Ware wurden Preise über Notiz bezahlt. Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der Städtischen Hanptmarkthalle z» Dresden am 23 J»ni 1911 Marktlage: Rehwild blieb knapp und gefragt. Geschlachtetes Hausgeflügel still, Kirschen und Erdbeeren reichlich ausgeführt und billiger, Canarische Bananen niedriger, von Grünwaren Blumen- kohl, Radieschen, Rettiche Paradiesäpfel und Gurken billiger, Jta- lienische- und Gräser Kartoffeln niedriger. Sonst unverändert. Preußisches Rehwild 80 -85 Pf. für '/, kx, junge Gänse 0,95 für >/, kx, Enten 3-3,50 M, alte Hühner 2,25-3M, junge Hühner 110—2 M, Tauben 60—90 Pf das Stück. Molkereibutter 1,25 bis 1,30 M, Landbutter 1,15-1,20 M, Koch- und Backbutter 1,05 bis 1,15 M, Schweizerkäse 95—110 M, Parmesankäse 90-100 M sür 50 leg, Margarine 70—80 M für 50 Ke, Landeier 4,60 bis 4,80 M, Böhmische 3,50 M. rußische 3,40 M das Schock, Honig 80 bis 110 M für 50 Ke, Musäpfel 16 M, Kirschen 8—14 M, Garten erdbeeren 25—30 M für 50 Ke, Walderdbeeren 80—90 Pf für »/, Ke, Stachelbeeren 11—18 Pf, Heidelbeeren 18-20 Pf für '/> >-8, Schnittäpfel 45-55 M, für 50 Ke, Blumenkohl 10—25 M für 100 Stück, Spinat 12—15 M für 50 Ke, Note Rüben 2,60—3 M für 60 St, Karotten 2—4 M für 60 Vdch., Meerrettich 10—20 M hie siger Kopfsalat 1—2,40 M für 60 Stück, Rhabarber 5—7 M, Spar gel 30-65 Ri, Paradiesäpfel 35-45 M für 50 Kx, Bohnen 16 bis 40 Pf Schoten 15—20 Pf. für '/, Ke, italienische Kartoffeln 7 bis 7,50 M Görzer 6,50 M, Maltakartoffeln 10-11 M für 50 Ke. neue saure Gurken 3,75—4 M für 60 Stück Dresdner Produkten-Börse, 30. Juni 1911. — Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weifen, weißer, — — — M, brauner, alter. 74—78 Kilo, M, do. 75—78 Kilo, 204-210 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 198—201 M, russischer, rot 217—224M, do. russ-, weiß M, Kansas , Argentinier 219—222 M., Ausstralischer 229 M, Manitoba 218—228 M. Roggen, sächsischer, alter 70—73 Kilo M, do. 70—73 Kilo, 172—178 Al, do. feuchter 68-69 Kilo, 166—169 Li, preußischer M, russischer 177-180 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M, Posener M, böhmische M, Futtergerste 147-153 M. Hafer, sächsischer 188-192 M, beregneter 172-182 M, schlesischer 188—192 M, russischer loco 180—190 M. Nair Cinquantine 162—168 M, alter M, Rundmais, gelb, 147—150 M, amcrik. Mired-Mais, alt, 154—158, Laplata, gelb, 154—158 M, do. neu, feucht M. Erbsen 170-190 M. Wicken 178—188 M. Buchwerfen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185—190 M. Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, , do. trocken do. feucht . Leinsaat, feine 365—375 M, mittlere 355—365 M, Laplata 345-350 M, Bombay M. Rüböl, raffiniertes 67 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 18,00 M, ll 17,50 M. Malf 29,00—33,00 M. weifeninehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35,00—35,50 M, Grießlerauszug 34,60—34,50 M, Semmelmehl 33,00—33,50 M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Erießlermundmehl 24,00 bis 25,00 M, Pohlmehl 18,50—19,50 M. Roggenmehle ,Dresdner Marken) Nr. 0 28,00—28,50 M, Nr. 0/1 27,00—27,50 M, Nr. 1 26,00-26,50 M, Nr. 2 23,50—24,50 M, Nr. 3 19,00—20,00 M, Futtermehl 14,20—14,60 M. Weifenkleie (Dresd.Mark): grobe 10,80—11,20 feine10,80—11,20M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 12,20—12,40 M. Uebersicht über die an den Hauptniarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gefahlten Fettviehpreise. Lie Preise sind in Mark für 50 Kg Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten). Aufgestellt am 29. Juni. Mitberücksichtigt sind noch die am 28. Juni abgehaltenen MärN. Rindvieh Hammel, Schafe u. Lämmer Schweine Großvieh Kälber Aachen . . . Bai men . . 64-84 60-118 80-94 56—59 70-92 77—96 —90 50-58 Berlin . . . 62—84 65-129 53-84 44—58 Bremen . . 66-86 60-95 60-95 52-62 Breslau . . 55-80 68- 89 64—90 50—58 Chemnitz . . 56-90 45-56 l 30-421 51-61 Danzig . . . 28—45 l 35-801 30-361 34-411 Dortmund. . 62—88 79—96 80-85 54-59 Dresden . . 48-92 75—90 76-90 49-58 Elberfeld . . 56-86 70-98 -82 50-59 Essen . . . 68-94 67—112 80—86 50-60 Frankfurt a. M 60-95 81-102 86-88 57—62 Hamburg . . 50-102 82-129 74—90 43-561 Hannover . . 63-87 65—100 70-90 49-60 Husum . . . 49-84 — 62-80 32-401 öriel .... 55-84 70-120 65-95 33-431 Köln a. Rh. . 64-92 38-821 75-94 46-60 Leipzig . . . 56—93 40-611 41—441 43-57 Magdeburg . 31—481 30-811 33-421 50-56 Mainz . . . 63—90 87-92 — 57-62 Mannheim 56—96 90-105 72-84 60-62 Nürnberg . . 80-83 60-80 55-80 56—62 Stettin . . - — 50-80 — 45—52 Zwickau . . 50-84 38-541 40-451 48—57 vsr Setreldsmarkt. (Bericht vom 23. bis 30. Juni 1911.) In der letzten Woche konnten sich die Preise für Weizen und Roggen nur noch schwach behaupten, da sehr wenig Kauflust vor handen war und jetzt auf eine bessere Ernte gerechnet wird. Gerste und Hafer wurde in guten Sorten noch hoch bezahlt, doch mach ten sich auch für diese Getreidearten für später Lieferung billigere Offerten geltend. Der Mais wurde zu altem Preise gern gekauft. Weizen wurde je nach Güte die Tonne mit 206—208 M bezahlt, Roggen mit 170—172 M die Tonne, guter Hafer mit 189—194 M die Tonne, Mittelsorten mit 180—184 M, gute schwere Gerste mit 170—184 M die Tonne, Futtergerste mit 158 —168 M, amerika nischer Mais mit 159—163 M, geringe Sorten mit 137—145 M. Wettervorhersage der Kgl. S. Laudeswetterwarte zu Dresdens Sonntag, den 2. Juli. Südwestwind, veränderlich, wolkig, warm, kein erheblicher Nieder schlag, aber Gewitterneigung. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 2. Juli. Bei wechseluder Bewölkung und wenig veränderter Temperatur stellenweise etwas Regen. Montag, den 3. Juli. Zeitweise heiter, vorwiegend trocken, Tag wenig verändert. Standesamtsnackrlcdten. vom 24. bis 30. Juni 1911. Geburten: Frida Hilda, T. des Bandwebers Fried rich Max Schäfer in Niedersteina. Helene Margarete, T. des tandbriefträgers Hermann August Hentschel in Pulsnitz. Max Georg, S. des Fabrikarbeiters Robert Paul Förster in Niedersteina. Frieda Elsa, T. des Maurers Bruno Martin Freudenberg in Ghorn. Frieda Elsa, T. des Mirtschaftsbe- fitzers Max Cuno Gebler in Ghorn. Marie Gerda, T. des Rutschers Rarl Hermann Malich in Pulsnitz. Sterbefälle : Anna Rosa Gertrud Hänsel geb. Liebscher in Pulsnitz, 35 I., 7 Mon , s T. alt. Mrcken-Nackrrckten. Pulsnitz Sonntag, den 2. Juli, 3. nach TrinitatiS: 8 Uhr Beichte. > >/,9 , Predigt (Apostelgesch 4, 8-22). Pastor Resch. 2 „ Taufgottesdienst. l 3 „ Ausflug des JungkrauenveretnS: Versamm lung an der Kirche. 4 „ Ausflug des Jünglingsvereins nach dem Wald- hauS; Versammlung am Ratskeller. Amtswoche: Pastor Resch. Licktenberg. Sonntag, den 2 Juli, 3. nach TrinitatiS: >/,9 Uhr Gottesdienst mit predigt. 2 „ Un-erredung mit der konfirmierten Jugend. Aufgeboten: Emil Edwin Haufe, Maurer hier, ledig, und Anna Martha Kleinstück, Dienstmagd hier, ledig. Begraben: Bernhard Robert Günther, Privatus und Haus besitzer hier, ein Ehemann, 60 I. 5 Mon. 20 T. alt. Srotznaunvork. Sonntag, den 2. Juli, 3. nach TrinitatiS: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Apostelgesch. H, 8—22). 2 „ Trauung. Aufgeboten: Bruno Richard Freudenberg, Fabrikarbeiter hier, und Martha Linda Schletter, Bandarbeiterin, hier. OderNcktenau. Sonntag, den 2. Juli, 3. nach TrinitatiS: r/,9 Uhr Predigtgottesdienst (Apostelgesch. 4, 8—22). (( „ Trauung. 2 „ Taufe. Getauft: Ein uneheliches Mädchen. 4 Münster, Kassel, Düffeldorf, Aachen, ferner in Lübeck, Hamburg, Alten burg und Rudolstadt. Der Reichsdurchschnitt von 2,6 ergab sich in den Reg.-Bez. Danzig, Schleswig. Hannover, Lüneburg, Arnsberg, Köln, Trier, ferner in Schaumburg, Weimar, Lippe, Meiningen und Coburg. Und dem Reichsdurchschnitt blieben mit 2,7 die Reg.-Bez. Königsberg, Gumbinnen, Breslau, Hildesheim, Stade, ferner Fürsten tum Lübeck, Reuß ä. L., mit 2,8 die Reg.-Bez. Marienwerder, Frank furt Stralsund, Posen, Liegnitz, ferner Strelitz, Bremen Anhalt und Braunschweig, mit 2,9 die Reg.-Bez. Köslin, Bromberg, Oppeln, Merseburg, Erfurt, ferner Mecklenburg-Schwerin und Sondershausen, mit 3,0 die Reg.-Bez. Allenstein und Stettin und mit 3,1 als dem geringsten Stande die Reg.-Bez. Potsdam und Magdeburg. Nicht 111 sticht Atli. Dichtes Säen ist nicht zweckmäßig, denn die «mit l« aufgehenden Pflänzchen stehen bald zu enge und nehmen sich gegenseitig die Nahrung, sowie Licht, Luft und Platz fort, werden lang und dünn und bleiben nur schwach. Wo der Samen zu dicht aufgeht, hilft man sich dadurch, daß bald ausgedünnt und die au-gezogenen Pflänzchen verstopft werden. Sie naturgemäße Hrilmelhode im Mil. äbu. Bei Erkrankungen im Stalle liegt es im eigensten Inte resse des Landmannes, sobald als möglich den Tierarzt zu Hilfe zu rufen. Das eigene Herumkurrieren an den Tieren bringt immer ein erhebliches Risiko mit sich und verursacht in der Regel keine kleineren Kosten als wenn man sich gleich an die rechte Schmiede wendet, immerhin kann bei leichteren Erkrankungen, die man richtig erkennt, ufld bei denen Zweifel ausgeschlossen sind, Selbsthilfe Platz greifen, und dann dürfte sicher die sogenannte naturgemäße Heilmethode schon deswegen am Platze sein, weil man dem Tierpatimtm damit keines falls Schaden zusügen kann. So wird uns berichtet, daß bei einer - Drüsenanschwellung, unter der eine Kuh zu leiden hatte, das Tier das Pulver einfach nicht einnehmen wollte, es zeigte sich sonst freß lustig und bis auf starkes Röcheln ganz gesund. Der Landwirt war der Meinung, daß die Kuh kein Halsleiden haben könne, da sie rich tig fraß und vermutete den KrankheitSzustaud in der Nase. Er füllte einen Eimer zum Teil mit heißem Waffer, hielt den Kopf des Tieres darüber fest und legte einen Sack darauf, io daß die Kuh den Dampf ordentlich mit der Nase einziehen mußte. Die Manipulation wurde am ersten Tage sechs-, am zweiten Tage vier- und am dritten Tage dreimal gemacht, und die Kuh war gesund. Der Landwirt. kür lisn-Airkckafl und Sarkndsu. Sonnabend Dumme? ir 1. ^uli 1911. — - Mängel in der MniwieyM. äbu. Mit dem Aufschwung der Landwirtschaft hat im allge meinen die Rindviehzucht leider nicht Schritt gehalten. Währmd, un ter Ausnutzung der neuzeitlichen Errungenschaften dem Boden die höch sten Erträge abgewonnen werden, lassen die Erfolge in der Rindvieh zucht häufig viel zu wünschen übrig. Nicht selten ist Inzucht zu be obachten. Aber daneben spielen auch Krankheiten eine große Rolle. Namentlich ist die Tuberkulose ein häufiger Gast in Viehställen und sucht besonders die Kühe heim. Wie verheerend die Tuberkulose unter dem Rindviehbestande wirkt, mögen folgende Zahlen zeigen: Von dem im Jahre 1908 im preußischen Staate geschlachteten 1003 970 Kühen 308094 Bullen, 293 065 Ochsen, 521 177 Jungrindern und 2490088 Kälbern waren tuberkulös 308 265 Kühe, 56 063 Bullen, 86 668 Ochsen, 38448 Rinder und 8 311 Kälber. Die Ursache der Tuberkulose unter dem Rindviehbestande ist hauptsächlicu in der fortgesetzten Stallhaltung zu suchen. Diese ist notwendig geworden durch die intensive Landeskultur. Währmd früher ausgedehnte Oedländereien, Wiesen und Brüche vom frühesten Früh jahr bis* zum Spätherbst die Hütung des Viehes ermöglichten, ist eS heute nur noch möglich, einige Wochen im Herbst den Weidegang zu gestatten. Meistens fehlt es aber an Hirten und das Rindvieh bleibt auch in dieser Zeit in dm Ställen. Diese entsprechen jedoch seltm dm hygienischen Anforderungen. Namentlich innerhalb des landwirt schaftlichen Kleinbetriebes sind die Rindviehställe oft niedrig, dunkel und schmutzig; dazu entbehren sie einer guten Ventilation. Das Rind vieh leidet also fortwährend unter dem Mangel an Luft und Licht, den Hauptfaktorm, die zu seinem Wohlbefinden und zu seiner Gesund heit unbedingt notwendig sind. Der Mangel an Bewegung fällt da bei erschwerend ins Gewicht. Der gesundheitliche Nachteil der Stall haltung wird durch obige Zahlen schlagend erwiesen. Von dm Käl bern sind die meistm gesund. Also erst durch den andauernden Aufent- im Stall werden die Tiere krank. WaS nun die Inzucht anlangt, so wird diese häufig bewirkt durch ein« zwanglose Bullenhaltung. Wer einen Bullen hat, läßt ihn eben