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Nr. 78. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 1. Juli 1911. Seite S. Dresden. (Dom Hofe.) Der Aufenthalt des Kron prinzen von Sachsen in Wittdün auf Amrum ist auf sechs Wochen berechnet. Dresden. (Im Wellenbad der Hygieneaus stellung)' versank am Donnerstag nachmittag infolge plötzlichen Unwohlseins eine Dame und blieb unter Was ser. Bewußtlos zog man sie heraus. Die Wiederbelebungs versuche hatten glücklicherweise Erfolg. Dresdm. (Parteitag.) Der Landesparteitag der sächsischen Sozialdemokratie wird in diesem Jahr am 21. und 22. August in Meißen abgehalten werden. — (Warnung vor dem „Natürlichen Ge sundheitshersteller" vonWinter.) Der „Dresd ner Anzeiger" schreibt: Vom Wohlfahrtspolizeiamt wird uns folgendes mitgeteilt: Seit einiger Zeit sucht d> Ge- heimmittelftrma M. A. Winter L Co. in Washington auf eine äußerst bedenkliche Weise ihren sogenannten Ge sundheitshersteller, dessen öffentliche Anpreisung verboten und strafbar ist, an den Mann zu bringen. Sie sendet an zahlreiche Einwohner in den Vororten der Großstädte — in Dresden sind allein gegen 50 ermittelt worden — Briese und Drucksachen, welche mit der verlockenden An- rede „Werter Freund" und der Ueberschrift „Neue Stelle zu besetzen" oder „Wie man erfolgreich und unabhängig werden kann" beginnen und mit der Aufforderung schließen, eine Agentur für den Vertrieb ihrer Heilmittel zu übernehmen. In langatmigen Ausführungen, die leider nicht immer den Eindruck aus harmlose Menschen verfehlen, wird dem Adressaten vorgerechnet, daß er an 500 Schachteln des „GssundheitSherstellerS" bare 1250 Mart verdiene; überdies aber verspricht „Oberst Winter" jedem Agenten, der in vier Monaten sechs Dutzend Schachteln verkauft, eine goldplattierte Uhr als Extrabe lohnung. Läßt sich ein Leichtsinniger verleiten, auf den Bries zu antworten, so wird er zunächst 14 Tage lang mit Drucksachen überschüttet, bis schließlich Nachnahme sendungen von 15 oder gar 45 Mark zugestellt werden. Glücklicherweise haben die in Dresden auserkorenen Opfer größtenteils die Annahme der Sendungen verweigert, es sei aber doch zur Warnung gutgläubiger Personen aus- drücklich daraus hingewiesen, daß die als Gesundheitsher- stellür bezeichneten Tabletten ein höchst bedenkliches Ge misch von Aloe, Rhabarber, Süßholz und einem brennend scharfen Harze enthalten und auf die Geheimmtttelliste des Bundesrates gesetzt worden sind. Sie dürfen daher nur in Apotheken und selbst hier nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes verkauft werden. Die Agenten der Firma Winter aber verlieren, anstatt eine goldplat tierte Uhr zu erhalten, nicht allein ihr Geld, sondern machen sich überdies noch strafbar. — Dieselbe Schwindel- Offerte ist auch einem Pulsnitzer Geschäftsinhaber zuge- gangen, ohne natürlich hieraus zu reagieren, wanderte dieselbe bei dem Betreffenden in den Payirrkorb. Herrnhut. (Aushebung eines Seminars.) Die hier tagende Syn.Lde hat beschlossen, das seit 1873 in NieSky bestehende Lehrerseminar aufzuheben. Haupt grund für diesen das Schulwesen der Brüdergemeinde ths etnschneiden en folgenschweren Beschluß ist der Um- stand, daß nur wenige aus diesem Seminar ausgebildete Lehrer in der Brüdergemeinde eine sichere Lebensstellung im Lehrerberuf finden. Neukirchen. (Zusammen Photographieren) ließen sich vor einigen Tagen auf einem benachbarten Dorfe vier Brüder und vier Schwestern, von denen die älteste Schwester 80 und die jüngste 62 Jahre alt ist. ^agssgvscdr^ts. Deutsches Reich. Berlin, 30. Juni. (BomHansa- bund.) Der Ortsgruppe Höchst, der viele große industrielle Werke angehören, hat ebenfalls anläßlich des Ausscheidens des Landrats a. D. Rötger dem Hansabund mitgeteilt, daß sie unter Bildung der in Wiesbaden beschlossenen Resolution damit einverstanden sei, daß für eine Halbheit in dem Hansabund kein Platz sei und daß der Austritt des Landrats Rötger nur nützen könne. Eine andere Gruppe Nassaus, in der die Eisenindustrie ganz besonders vertreten ist, hat eine ähnliche Resolution gefaßt. Von der Ortsgruppe Hannover-Linden ist die Mitteilung ein getroffen, daß der Vorstand den Austritt des Herrn Land- rat Rötger mit lebhaftem Bedauern zur Kenntnis ge nommen habe. Die für diesen Entschluß gegebene Be gründung kann als stichhaltig nicht anerkannt werden, da die Ausführungen des Geheimrats Rteßer auf dem großen Hansatage den Richtlinien des HansabundeS ent spreche. Der Vorstand der Ortsgruppe Halberstadt hat ebenfalls dem Geheimrat Rießer sein volle» Vertrauen ausgedrückt. Auch eine Anzahl namhafter Industrieller aus Rheinland-Westfalen haben in persönlichen Schreiben der Leitung des HansabundeS ihr Vertrauen und ihre Zustimmuna der von ihr vertretenen Politik ausgesprochen. — (Zum Aufenthalt des deutschen Kron prinzen in London.) In einem Artikel über den Au thalt d;S deutschen Kronprinzen in England sagt de ily Expreß unter anderm: „Der Kronprinz liebt e» feyr, eine Einkaufstour im Automobil oder zu Fuß zu unternehmen. Er und seine Gemahlin haben viele Läden besucht und kaufen zuerst mal Spielzeug für ihre drei kleinen Söhne. Jeden Tag, seit er in London ist, telegraphiert der glückliche Vater dreier gesunder Söhne Anfragen nach Potsdam und ist nicht eher zufrieden, bis die Antwort etngetroffen ist. — Nächst dem Königspaar ist jetzt niemand in Eng land so ost photographiert worden, wie der deutsche Kronprinz. Da« neueste Bild zeigt ihn, wie er in englischer Husarenunisorm mit deutschen Schü- lerinnen aus Folkestone plaudert, in dessen Nähe er das ihm verliehene Regiment besichtigt hatte. — (Das deutsche Kronprinzenpaar) ver abschiedete sich am Donnerstag vom englischen Königs- paar im Buckhinghampalast und fuhr nach dem Waterloo- Bahnhof, von wo sie die Rückreise anttaten. Am Bahn Hose befanden sich der Herzog, Prinz Arthur von Con- naught, der deutsche Botschafter und alle anderen Mitglieder der Botschaft, zum Teil mit ihren Damen. Earl of Gran- ville und andere, der Marineattache Korvettenkapitän Widemann und die Herren des Ehrendienstes begleiteten den Kronprinzen nach Portsmouth. — In einem Ab- schiedSartikel für die scheid-nden Gäste bei der Krönung» feier sagt „Daily Graphic": Wenn e» uns gestattet ist, einen Gast besonders zu erwähnen, so brücken wir sicherlich das Empfinden eines sehr großen Teils der öffentlichen Meinung aus, wenn wir er aussprechen, welche Freude wir empfunden haben, den deutschen Kronprinzen und seine bezaubernde Ge- mahlin willkommen heißen zu dürfen. Die mannhafte freundliche Art des Prinzen und die Liebenswürdigkeit und Anmut der Prinzessin haben überall den glück- lichsten Eindruck gemacht, der in den spontanen CheerS der Menge auf den Straßen in herzlicher Weise zum Ausdruck kam. Des Prinzen kaiserlicher Vater und das deutsche Volk werden sich sicherlich freuen, daß sie in so gewinnender Weise vertreten worden sind. Die angenehmen Erinnerungen, die die kaiserlichen Hoheiten zurücklassen, können nur die glücklichste Einwirkung aus die politischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland ausüben. (Vesterreich-Ungarn. Wien, 30. Juni. (Das Be- finden Kaiser Franz Josephs.) Heute waren an der Börse wiederum allerhand ungünstige Gerüchte über das Befinden des Kaisers verbreitet, dieselben ent behren aber, wie aus der Umgebung der Kaisers aus Lainz mitgeteilt wird, jeder Grundlage. Das Befinden des Kaisers, so wird versichert, sei andauernd ein sehr gutes. Frankreich. Paris, 30. Juni. (Die neue Re gierung in der Kammer.) Der Ministerpräsident Caillaux ergriff heute mittag in der Kammer sofort das Wort und verlas die Erklärung der neuen Regierung, in welcher er zum Schluß sagte: „Eine Regierung, welche regiert und eine Politik der sozialen Entwickelung ver- folgt aus der Grundlage der republikanischen Ordnung des Gesetzes, das ist im wesentlichen unser Programm. Jetzt urteilen Sie, meine Herren." — Die Erklärung der Regierung wurde beinahe nach jedem Satze von dem Beifall der Kammer begleitet; insbesondere der Satz, es dürfe nicht dazu kommen, daß man durch Uebertretung de» Gesetzes glaube seinen Willen durchzusetzen, sand den stürmischen Beifall der Kammer. Nach Verlesung der Erklärung teilte Präsident Brisson mit, daß 14 Inter pellationen über die allgemeine Politik der Regierung, sowie über einzelne Punkte ihres Programms eingelaufen sind. Ministerpräsident Caillaux ersuchte, alle Interpel lationen zusammen zu diskutieren und die Kammer be schloß einstimmig demgemäß Abg. Buisson als Vor- sitzender der Wahlrechtskommission ging als erster Redner auf die Wahlrechtsreform ein. Spanien. Barcelona, 30. Juni. (Zusammen stoß zwischen Radikalen und Karli st en.) In der vergangenen Nacht veranstalteten die Radikalisten eine Manifestation vor dem Clubhause der Karlisten, während welcher sie die Marseillaise sangen. ES entstand ein Handgemenge zwischen Karlisten und Radikalen, wo bei ein Radikaler namens Galliaux einen Revolverschuß in die rechte Lunge erhielt. Er wurde sterbend ins Hospital gebracht. Vier Karlisten und ein Radikaler find ver haftet worden. Türkei. Konstantinopel, 29. Juni. (KritischeLage der Türkei.) Im türkischen Kabinett ist inbezug auf Albanien eine Differenz eingetreten. Die militärischen Kreise stehen auf dem Boden einer Fortsetzung der ener gischen Politik, welche selbst vor den Grenzbergen Monte negros nicht Halt machen würde und der Abweisung jeder Kapitulation von geschlagenen Malissoren. AIS solche wird es betrachtet, wenn die Malissoren das vor jährige Protokoll durchsetzen. Die nichtmilitärischen Mit- glieder des Kabinetts stehen dieser Auffassung nicht fern, sehen aber bet ihrer Ausführung internationale Konflikte im Voraus. Ein Krieg mit Montenegro würde sämtliche slavische Gemüter erhitzen und die Militärs bleiben selbst die Beantwortung der Frage schuldig, ob die Türkei be reits in der Lage sei, einem solchen Ansturm die Stirn zu bieten. Man sieht da» jetzige Stadium der Situation in Albanien fortgesetzt als sehr ernst an. Vermisstes. * Berlin, den 30. Juni. (Ueber den Flug „Hirth" von München nach Berlin.) Den Flug, den der Oberingenieur Hirth von München nach Berlin auSge- führt hat, schildert Herr Hirth unserem Vertreter gegen- über seine Fahrt folgendermaßen: Ich bin am Mittwoch abend bei großem Regen in München gestartet, weil aus Ingolstadt und Nürnberg gutes Wetter gemeldet wurde, Ich flog bei dichtem Nebel ab. Dretviertel Stunden lang bewegte ich mich durch Wolkenbrüche, sodaß das Wasser von meiner Maschine herunterlief und ich und mein Be gleiter, der Vorsitzende des württembergischen Flugsport klub- Herr Alfred Dierlamm bis auf die Haut naß wur den. Dadurch bemerkte ich nicht, daß das Wasserrohr meines Motor» undicht geworden war. Das Wasser lief heraus und infolgedessen wurde der Motor zu warm. Ich mußte bei Tauberseld in einem Gerstenacker nieder gehen. Ich nahm die Cylinder meines Motor» ab und ließ sie in der Geschützgießerei in Ingolstadt richten. Nachdem der Schaden auSgebessert war, flog ich mit mei nem Passagier nach München zurück und kam bei herein brechender Dunkelheit an. Es war außerordentlich schwer den Flugplatz zu finden. Endlich gelang es uns auf einem 80 Meter breiten und nur sehr kurzen Flugbahn zu landen- Am folgendem Abend startete ich um 6 Uhr 30 Min. nochmals und landete nach sehr schönem Fluge 8 Uhr 30 Min. in Nürnberg glatt. In Nürnberg waren nach meiner Schätzung 25—30000 Personen auf dem Flugplätze anwesend, die Menge hielt sich in tadelloser Ordnung. Ich ging im Gleitfluge zur Erde nieder- Schon in etwa 400 Meter Höhe hatte ich das Hurrah- rufen der Menge gehört, da» ich mit der Brandung der See vergleichen kann. Seitens der Militärbehörde fand ich da- wohlwollenste Entgegenkommen; man sorgte so gar für Bergung meiner Maschine. Um 4 Uhr 22 Min. morgens verließ ich Nürnberg und nach einem herrlichem Fluge über da» Fichtelgebirge landete ich um 6 Uhr 50 Min. in Leipzig. Ich hielt folgende Route ein: Nürnberg, Er- langen, Bamberg, Lichtenfeld, Saalfeld, Rudolstadt, Jena, Naumburg, Weißenfels. Wir flogen durchweg in unge fähr 500 Meter Höhe. Vor Leipzig traten starke, böige Winde auf. Trotzdem bin ich dort wohlbehalten einge- troffen. Die Flugverwaltung hatte alle Vorbereitungen getroffen, Benzin und sonstiges Material stand mit zur Verfügung. Da meine Monteure noch nicht eingetroffen waren, stellte ich meine Maschine selbst her, um 5 Uhr 50 Min. stieg ich in Leipzig auf. Der Flug über die Strecke Leipzig—Berlin war überaus schwierig. Ich hatte wieder mit heftigen Böen zu kämpfen. Ganz eigentüm lich war eS, daß immer drei Böen hintereinander einsetz, ten, denen dann einige Minuten Ruhe folgte. Der Wind war so heftig, daß mein Passagier und ich körperliche Schmerzen empfanden. Ganz plötzlich wurden wir wie derholt etwa 100 Meter in die Höhe gerissen uud dann wieder hinuntergedrückt, sodaß wir da» Gefühl hatten, als befänden wir uns in einem Auszuge. Auch die seit lichen Schwankungen meines Rumpler Apparates waren äußerst stark. Trotz dieser Widerwärtigkeiten konnte ich um 9 Uhr 8 Min. auf dem Flugplätze Johannisthal glatt landen. Im Fichtelgebirge hielt ich eine durchschnitt liche Höhe von 8—900 Metern ein, während ich von München nach Nürnberg in ungefähr 500 Meter Höhe flog. Dis Etappe Lsipzig-Berlin legte ich in etwa 300 Metern Höhe zurück. Im ganzen war ich 14'/, Stunde unter wegs, die reine Flugzeit betrug 5 Stunden 41 Minuten. Herrn Hirth wurde der Kathreiner-Preis in Höhe von 50 000 Mark zugesprochen. * (Buchbinderrechnung über eine repa rierte Landkarte): 1. Ueber die Donau bei Wien einen Streifen geklebt M 2. Die Verkehrswege der Schweiz auSgebessert „ 3. Elsaß-Lothringen an Deutschland geleimt „ 4. Dem Atlantischen Ozean einen neuen Unter grund angefertigt „ 5. Die japanischen Inseln in Ordnung gebracht „ 6. Den Dreibund geflickt „ 7. Drn Aermelkanal gereinigt „ 7. An Nordamerika neue Leisten und Oesen ge macht „ 9. Die Balkänstuaten gründlich gesäubert „ 0,52 2,— 0,75 3,25 1,75 10 — 0,40 1,50 12,30 Werteste direkte Meldungen aon Hirsch'- Telegraphen-Bureau. Zwickau, 1.Juli. (Absturz.) Der Maurer Spindler, Vater von 6 Kindern, stürzte beim Abputzen eines Hauses aus dem dritten Stockwerk vom Gerüst ab. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald nach Einlieferung inS Krankenhaus verstarb. Lengenfeld, 1. Juli. (Stiftung.) Der hiesige Fabrikbesitzer Thomas hat anläßlich seiner silbernen Hoch zeit der Stadt ein Kapital von 30 000 Mark, das er leih- weise zum Bau eines StaotparkeS gegeben hatte, ge schenkt. Außerdem stiftete er 10 000 Mark für seine Ar beiter und 10000 Mark für kirchliche Zwecke. Essen, (. Juli. (Lin neuer Hansabund.) In der hier gestern stattgefundenen Sitzung des Bezirksausschus ses des HansabundeS für den Ruhrbezirk, die von 58 Herren besucht war und in der Geheimrat Kirchdorf den Vorsitz führte, wurde mit allen gegen (( Stimmen beschlossen, aus dem Hansa - Bund auszutreten und einen neuen Bund zu gründen, der nach den alten Richtlinien des Hansabundes die Interessen für Handel und Industrie vertreten soll. Ls wurde besonders betont, daß der neue Bund nicht gegen, sondern mit dem Hansabund arbeiten solle. Der neue Bund will aber die Politik des Herrn Rieser, insbesondere seinen scharfen Kampf nach rechts nicht mitmachen, sondern die Politik der Mittellinie verfolgen, vertreten waren meist Män ner der Schwerindustrie. Konstantinopel, 1. Juli. (Keine Veränderungen im türkischen Kabinett.) Offiziös wird das Ge rücht von Veränderungen im türkischen Kabinett, sowie außerdem das Gerücht, daß verschiedene Minister sich für einen Krieg mit Montenegro ausgesprochen hätten, de mentiert. Daß d.r Kriegsminister Großvesir werden soll, wird als unwahrscheinlich bezeichnet. Konstantinopel, 1. Juli. (Zur Entführung de- Ingenieurs Richter.) Die Regierung hat neue Truppen zur Aufspürung der Entführer de» Ingenieur Richter in das Olympgebirge entsandt. Montreal, 1. Jult. (Gestrandeter Dampfer.) Der Dampfer „Manchester Corporation", der gestern mit einer neuen Ladung von hier abgehen sollte, geriet auf Grund. Die Ladung gilt als verloren. Tokio, i. Juli. (Ueberschwemmungen in Japan.) Durch andauernden Sturm und Regen wur den neue große lleberschwemmungen verursacht, die in ganz Japan große Verheerungen angerichtet haben. Zahl reiche Menschen sind ertrunken Konstantinopel, 1. Juli. (Türkei und Monte- negro.) Die heute erscheinende „Zia" wird folgende inspirierte Erklärung veröffentlichen: „Wenn Montenegro glaubt, unter der Kontrolle der um den Frieden besorgten Mächte sein Werk ungestraft fortsetzen zu dürfen, so täuscht eS sich. Wenn der gegenwärtige Zustand anhält, würde die Geduld der Türkei ein Ende nehmen. Wir fürchten, daß die Türkei, die es eigentlich nicht für vereinbar mit ihrem Prestiege findet, sich an den schwachen Staat zu halten, schließlich doch, um eben ihr Prestiege zu behaupten, -um Ultima ratio wird greifen müssen.