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Nr. 76. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dien-tag, den 27. Juni 1911. Seite S. lichkeiten beginnen Sonnabend, den 15. Juli abends 8 Uhr mit einem großen Kommers im Etablissement „Drei Li lien" und endigen Sonntag den 16. Juli abends 5 Uhr mit im Krystallpalast stattfindenden Konzert, Theater und Ball. Für die Montag, den 17. Juli noch in Leip zig verbleibenden Kameraden findet ein Abschiedskneipe im Vereinslokal Schloß Ritterstein Nikolaistraße 10 statt. Ehemalige China- und Afrikakrieger einschließlich der Be setzung-- und sonstigen Deutschen Schutztruppen Herz- lich willkommen, Aann der Mieter vorzeitig kündigen, wenn der Ver mieter durch die Zentralheizung nicht genügende Zimmerwärme erzeugen lässt? 1- K. In herrschaftliche Häuser baut man schon seit längerer Zeit Zentralheizungen ein und der Vermieter verpflichtet sich, für die erforderliche Zimmerwärme zu sorgen. Wieviel Grad muß solche Wärme haben? Begründet niedrige Temperatur das Recht zu vorzeitiger Kündigung? Das war die Frage in einem Prozeß vor dem Reichsgericht. Die Sache lag so: Nach dem Mietvertrag der Parteien hatte der Beklagte die Verpflichtung, in der Zeit vom l. bis 15. Mai die vermietete Wohnung auf die gewöhnliche Zimmerwärme von 15 Grad Reaumur für den Fall zu Heizen, daß die Außentemperatur etwa um 8 Uhr morgens unter 10 Grad Reaumur sinken werde. Dieser Verpflichtung kam er nur unzu reichend nach. Der Kläger kündigte deshalb auf den Quartals schluß und klagte auf Feststellung des Kündigungsrechts. Das Landgericht Berlin verurteilte den Beklagten, das Kammer gericht wies jedoch die Klage ab. Dieses Urteil hob das Reichs gericht auf und stellte das Urteil erster Instanz wieder her. Aus den noch nicht veröffentlichten Gründen: Gemäß den Feststellungen des Berufungsgerichts hat in der für die Entscheidung maßgebenden Zeit vom 1. bis 7. Mai 1909 trotz einer morgens unter 10 Grad Reaumur sich haltenden Außentemperatur die Wärme in den Zimmern der fraglichen Mietwohnung regelmäßig nur eine Höhe von 12 Grad Reaumur (15 Grad Celsius) erreicht, sodaß, wie aus dem vom Berufungsgericht zugrunde gelegten Zeugnis eines Mit- Hausbewohners hervorgeht, dieser und seine Familie ständig ge- froren haben. Hieraus folgt, daß der Beklagte dem Kläger den jenigen Gebrauch der Mietsache, auf den er einen vertragsmäßigen Anspruch hatte, nicht rechtzeitig gewährt hat. In solchem Falle hat gemäß ß 542 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Mieter beim Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen das Recht der so fortigen Kündigung; bei unerheblicher Hinderung oder Vor- entholtung ist jedoch nach Abs. 2 a. a. O. oie Kündigung nur dann zulässig, wenn sie durch ein besonderes Interesse des Mieters gerechtfertigt wird. Die festgestellte Gebrauchsvorenthaltung war keine unerhebliche. Die Unterlassung der Heizung dauerte mit einer vereinzelten kurzen Unterbrechung bis 7. Mai, also eine ganze Woche hindurch, und sie geschah bei so kühler Außentempe ratur, daß die Hausbewohner erheblich froren, der Gefahr der Er kältung ausgesetzt waren und daß so ihr Wohlbehagen in der Mietswohnung sehr beeinträchtigt war. Unter solchen Umständen konnte dem Kläger nicht angesonnen werden, die Wohnung zu behalten, zumal er dem Beklagten eine angemessene Frist ge stellt hatte, Abhilfe zu schaffen, und die Heizungsanlage selbst durchaus in Ordnung war. Die Kündigung war deshalb nach Z 542 BGB. zulässig, und es konnte schließlich dahingestellt bleiben, ob sie sich nicht auch aus dem Gesichtspunkte der Gesundheits gefährlichkeit der Wohnung im Sinne des Z 544 BGB. recht fertigen ließe. (Urteil des Reichsgerichts III 79/10.) AmganWon Ser Dresdener SeMdegalerie. (Fertigstellung des RembrandtsaaleS.) 82X. Dresden, 26. Juni. Der neue Direktor der Dresdener Gemäldegalerie, vr. Posse, hat die von seinem Vorgänger Geh. Rat Prof. vr. Karl Woermann geforderte Reorganisation der Gemäldegalerie mit dem Umbau und der Neuordnung des RembrandtsaaleS (zugleich dem Probesaal für die übrigen fünf Oberlichtsäle) begonnen. Die Mittel für diese Arbeit waren noch im letzten Land tage bewilligt worden. Vor allem galt es, bessere Licht verhältnisse zu schaffen. Dies wurde, da einer Erweiterung der äußeren Lichtquelle die alte Eisenkonstruktion ent gegentrat, durch eine Tieferlegung des Oberlichtes erreicht, für das starkbrechendes Prismenglas verwendet wurde. Im ganzen ist für den Umbau der Grundsatz maßgebend gewesen, einer störenden Modernisierung, zu der vieles verleiten mochte, aus dem Wege zu gehen und sich streng im Rahmen des von Semper geschaffenen Bauwerkes zu bewegen. Wo es anging, wurde trotzdem durch eine Vereinfach» g der baulichen Glieder und der dekorativen Chiaroscurmalereien der Wölbung der Eindruck des Ueberprunkoollen zu vermeiden gesucht. Durch ein Her unterziehen des oberen Frieses und ein niedrigeres Panel ist erstens die für eine Betrachtung der Gemälde unvor teilhaft in dis Höhe sich dehnende Wandfläche verringert andererseits dem Saale der Eindruck größerer Weits ge' Sso/^'9'^. ^^<2 S6//76 von der englischen Aönigs- krönung. Hunderttausende, ja Millionen Menstben haben in London das prunk volle Schauspiel der Königskrönung genossen. Aber nur wenige bevor zugte Ehrengäste konnten im Innern der Westminsterabtei der eigentlichen Krönungszeremonie beiwohnen; den anderen mußten die feierlichen Aus züge in den Straßen genügen. Aber auch diese Zuschauer kamen nicht zu kurz. Die königliche Galakarosse mit dem berühmten Gespann von acht herrlichen Isabellen zog inmitten einer glänzenden Prozession langsam zur Westminsterabtei. Nach der Krö nung kehrte das Königspaar, mit dem Krönungsornate angetan und mit Kronen und Zeptern geschmückt, auf einem andern Wege in den Palast zurück. Am Tage nach der Krönung bewegte sich der prunkende Festzug wieder durch die Straßen der Haupt stadt; diesmal wurde ein weiterer Weg gewählt, so daß wohl jeder Lon doner Gelegenheit erhielt, die Ma jestäten im königlichen Staate zu sehen. Natürlich begrüßte die Menge das Erscheinen des Königspaares, seiner fürstlichen Gäste und des gold- strotzenden Gefolges mit lautem Ju bel. Alle Welt stand im Banne dieses märchenhaften Anblickes. geben worben. Ein zweiter Hauptpunkt der Neuordnung bezog sich darauf, die Gemälde selbst zu besserer und eindringlicherer Wirkung zu bringen. Hier mußten vor allem die großen vlämislen Stilleben, die durch ihre Helle silbrige Färbung die dunklen Gemälde Rembrandts und seiner Schule noch dunkler erscheinen ließen, auSge- schieden werden. Sie sollen in den in Aussicht genom menen neuen Rubens- und Jordaenssälen Platz finden. Aus ähnlichen Gründen wurde das alte hellgelbe Panel durch ein dunkles in natürlicher gebeizter Holzfarbe er- setzt. AIS selbstverständliche Forderung ergab sich, an Stelle der alten bräunlich-roten Tapete, die der Grund färbung der Bilder Rembrandts die schädlichste Konkurrenz machte, eine neue Wandbespannung anzubringen und zwar in Grün, da Grün wie keine andere Farbe g eignet ist, die warmbraunen Gemälde Rembrandts, ihr glühe t- des Rot und Gelb, zur Geltung zu bringen. Nach Fertig stellung des RembrandtsaaleS hat sich die Reorganisation-- arbeit noch auf eine Renovierung des Treppenhauses erstreckt. Bor allem wurden die großen leeren Wand flächen, für die ursprünglich FieSkomalereien vorgesehen waren, mit wirkungsvollen dekorativen Gemälden. der späten vsnetianischen Schule und zwei Bildern von SnyderS (auS dem alten Rembrandtsaal) geschmückt. — Die Weiterarbeit in den übrigen Räumen der Gemälde galerie mußte auS Mangel an Mitteln abgebrochen werden. Dresdner Produkten-Börse, 26.Juni 1911. —Wetter: Bewölkt. Stimmung: Ruhig. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer, — — — M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. 75—78 Kilo, 203—209 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 197—SOO M, russischer, rot 215-222 M, do. russ-, weiß M, Kansas , Argentinier 217—220 M., Ausstralischer 229 M, Manitoba 218—228 M. Roggen, sächsischer, alter 70—73 Kilo M, do. 70—73 Kilo, 169—175 M, do. feuchter 68-69 Kilo, 163—166 M, preußischer M, russischer 176—179 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M, Posener M, böhmische M, Futtergerste 147-153 M. Hafer, sächsischer 186-190 M, beregneter 170-180 M, schlesischer 186—190 M, russischer loco 178—189 M. Mais Cinquantine 162—168 M, alter M, Rundmais, gelb, 147—150 M, amerik. Mired-Mais, alt, 154—158, Laplata, gelb, 154—158 M, do. neu, feucht M. Erbsen 170—190 M. wick n 178—188 M. Buchweizen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185 -190 M. Oelsaaten, Winterraps, scharf trocken, , do. trocken do. feucht . Leinsaat, feine 365—375 M, mittlere 355—365 M, Laplata 345-350 M, Bombay M. Rüböl, raffiniertes 67 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 18,00 M, ll 17,50 M. Malz 29,00—33,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszng 35,00—35,50 M, Grießlecauszug 34,00—34,50 M, Semmelmehl 33,00—33,50 M, Bäckermundmchl 31,50—32,00 M, Grießlermundmehl 24,00 bis 25,00 M, Pohlmehl 18,50—19,50 M. Roggenmehle Dresdner Marken) Nr. 0 27,50—28,00 M, Nr. 0/1 26,50-27,00 M, Nr. 1 25,50—26,00 M, Nr. 2 23,00 -24,00 M, Nr. 3 18,50—19,50 M, Futtermehl 14,00—14,40 M. Weizenkleie (Dresd.Mark): grobe 10,80—11,20 feine10,80—11.20M. Rogaenkleie (Dresdner Marken): 12,00—12,20 M. vsrttner Produktenbörse. Die erschwerte Zufuhr von Waren, hervorgerufen von Ver ladeschwierigkeiten, führte zu einer recht festen Stimmung für Nahesichten, während spätere Sichten durch russisches Angebot und günstige Ernteaussichten eine schwache Haltung aufwiesen. Die Preise waren indessen wenig verändert. In Mehl und Rüböl fand nur geringes Geschäft statt. Wettervorhersage der Kgl S. Landeswetterwarte zu Dresden. Mittwoch, den 28. Juni. Südwestwind, heiter, etwas wärmer, vorwiegend trocken. Magdeburger Wettervorhersage. Mittwoch, den 28. Juni. Teils heiter, teils wolkig, vereinzelte Regenschauer, nicht unnennens wert kühler. gehenderes Entgegenkommen und durch ihre geistige Regsamkeit manche gemeinsame Berührungspunkte gesunden hatte. Wie würde sie ihn heute empfangen? »Lott« steht recht wohl au», trotzdem fit keine leichten Tage neben der „Alten" hatte" — in dirser etwa» respektwidrigen Weise sprach Großpapa von Werthern immer von Frau Sophia. »Aber wissen Sie, lieber Locwett, ich will Ihrem Bruder nicht» Nachrede« — er hat» doch ein bi»ch«n zu toll getrieben, und meine arme Enkelin ist bei seinen Lebzeiten nicht au» den Sorgen und Aufregungen herauigekomme». So etwa» nimmt den Mensch,« mit. In bescheidene«, geregelten Verhältnissen, wo Mana u«d Weib Hand in Hand gehe», da ist zehnmal bessere« Lebe« al» da, wo nach außen hin alle» glänzend und prächtig scheint und innerlich überall der Wurm der Sorge nagt.« Peter nickte, sein« Erregung aber, Lotte zu sehen, verstärkte sich, und der Weg dünkt« ihn sehr lang. Endlich war er zu Ende; sie fuhren über den Hof und hielten vor dem Haus,. In der Tür stand Lotte, neben ihr der alt« pensioniert« Neumann, auf stine« Stock gestützt, und drr neu« Inspektor. Peter war überrascht; ja, fie sah wohl au» und erschien ihm wi« in drr ersten Zeit, da er fie kennen lernte. Di« schwarz« Trauerkleidung ließ ihre wundervolle Gestalt zur vollen Geltung gelangen. Wenn der Au»druck ihre» Antlitze» nur nicht gar so ernst gewesen wär«, wenn ihre Augen ihn nur mit einem einzigen warmen Blick gegrüßt hätten. — „Gott segn, Ihr«« Eingang, P,t«r I* sagt« fi« mit festem, innig,» Händtdruck, wie er wohl unter treuen Kameraden und Freunden gewechselt wird. Man ging in da« bekannte Wohn, zimmer; aber e» machte auf Peter heute einen kalten ungemüt lichen Eindruck; die Efeulaub«, die da» «ins Fenster ausgesüllt, Charlotte» Nähtisch in der Nische, der klein« Sessel, da» Baurr mit dem gelben, zwitschernden Vögelchen — alle» da» war fort; vor dem Kamin stand nur rin Schaukelstuhl — Paul Ulrich» Schreibtisch, zu Peter« Benutzung bestimmt, war leer; da« kost bare Schreibzeug, di« beid«n dazu passens«« Leuchter, die Stand uhr standen »och darauf — nicht« weiter, aber dort — Peter« Herz schlug ordentlich warm und glücklich bei dem Anblick einer zierlich«», schön geformt«» Vas« mit einem Veilchenstrauß. Nun wollte er aber auch Gewißheit haben, ob er dir« frrudigr Empfin den nicht etwa nur einer pflichtschuldigen Aufmerksamkeit de« Gärtner« entgegenbrächte. „Sch, Veilchen — die ersten Frühlingsboten, welch schöner W lllommengruß!" sagte er, die Hand nach der Vas« ausstreckend' Er sah Charlotte scharf dabei an; fi« erwidert« nicht», aber ein Hefe» Rot überzog ihre Wangen. Peter wußte, wa» er wissen wollte, und mit einem Mal« «schien ihm die Stube nicht mehr so öde und trostlo», und in seinem Herzen regten sich allerlei hoffnungtsrohe Empfindung,«. Nach dem V-sp-rbrot bat Peter Charlotte, mit ihm einen Gang durch den Garten zu machen, und r« war ihm nicht unlieb, daß Großpapa Werthern, vom Inspektor abgerufen, die. sem nach dem Virhstall begleitete; Lotte» Frage, ob er auch lieber dahin geh«» wolle, lehnte « ab. Eine inner« Unruh«, deren er nicht mehr Herr werden konnte, hatte sich sein« be. mächtigt; er wünschte nicht» sehnlicher, al« nur ein« kur,« Stund« dr« Allrinsein« m't Lotte. So schritten sie beide neben «inander daher. Am lichtblauen Himmel zogen weiße Wölkchen, die Zweig« von Baum und Slrauch zeigten halbgeöffnete braune Knospenhüllen, au« denen sich zarte grüne Blattspitzen dem Leben entgegen drängten, frischer würziger Ecdgeruch erfüllte die Last uns über allem strahlte eine wärmende Sonne. Die ganze Welt, soweit die beiden im Nemerower Garten fi« sehen konnten, war schön und strahlend in ihrem Frühlmgsschmuck. Peter schien auch etwa« davon zu empfinden, denn seine sonst so ernsten Züge waren belebt und in den dunklen Augen, wenn fi« verstohlen die hohe Feauengefialt streiften, blitzt« «» w« von heimlichem Glück und U-bermut. Charlotte dagegen war still und ernst; fie hatte sich fest in «in schwarze« Tuch gewickelt und blickte immer gerade au« oder seitwärt« dorthin, wo Pele, nicht ging. Peter meinte, Charlotte wäre nie -so schön gewesen, wie gerade heute in ihr« fast herben Verschlossenheit, die ihm so viele« verbergen sollte und doch gerade so viel verriet; und wie fi« so nebeneinander dahingingen, mußte « immer öfter und öfter da« reizende Gesicht anschauen, den kleinen Mund, um den e« stolz, fast trotzig zuckte, und da« bläulich schwarze, reiche Haar, da« fich in widerspenstigen Löckchen üb« die Stirn und im Nacken kräuselt«. Di« Sonnenstrahlen küßten es, küßten auch di« w«ßr Stirn und di« feingeschwung«n«n, rot«n Lippen; und wie der Professor von Locwett fie eine kurze Weile verstohlen beobachtet hatte, da fühlte er etwa« in sich auflodern wie ein heiße«, innige» Ver langen, da» junge Weib in seine Arme zu ziehen, «» dem Sonnenstrahl nachzutun und ihr da« Wort in» Ohr zu flüster», da» Wort, da« er jahrelang zurückgedrängt, ebenso wie da« Ge» fühl, da« ihm die« Wort eingab, weil da« «ine wi« da« andere eine Sünde gewesen wär« gegen di« Hriligkeit der Ehe. Abe« j'tzt war Charlott« frei, Gott selbst hatte da« Band gelöst, da« fie an einen anderen fesselt, und ohne Vorwurf durfte er ihr sagen, wa» nach allen den le.dvollen Jahren sein Her, so mächtig bewegt« und zu einem offenen Bekenntni» hindrängte. Ja diesem Augenblick streckte Charlotte die Hand au», um einen kleinen grünenden Zweig zu brechen — und Peter, in plötzlich raschem Entschluß, hielt diese Hand fest und küßt« fi«. »Charlott«!' S«in« tirfe, voll« Stimm« bebt«, di« schmal« Fraurnhand zittert« in d«r seinen, ihr Blick sucht« den Bovin. .Charlotte,- fuhr drr Professor fort, .St« wisse«, Si« fühlen e«, wa» ich Ihnen sagen will; heute darf ich I», und Sie, Lotte, dürfen e» hören, daß ich Sir Uebe, tief innig und treu wie nur ein Mann zu neben vermag, dem da» Weib seine» Herzen» und die Ehe «in hohe», unanfechtbare» Heiligtum ist, und der um dieser Heiligkeit willen auch in Stunden der Ver suchung sich selbst treu blieb. Wollen Si« sich di«s«m Mann« anorrtrauen, Charlott«, können Lie dir Grsühl« erwidern. di« ich Ihn.» -ntgrgrnbringe, hab« ich mich g«täuscht? Woll«» Si« mein Weib, mein geliebte», teure» Weib werden?' Warum schwieg sie? Warum zuckte ihre warm« Hand, al» wollte sie fich der seinen, die fi« warm und f«st umschloß, «ntzirhtn? Eine unnennbare Angst erfaßte ihn und: »Lotte, Lotte l' — kam ,» flehend, beschwörend von seinen Lippen. Nu» sah fie ihn an mit einem Blick so ti«f leidvoll, daß er «schrak. (Schluß folgt!)