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Nr. 57. Pulsnitzer Wochenblalt. — Sonnabend, den 13. Moi 1911. Seite 6. an die Bühnenlettung bezw. an König Friedrich August von Sachsen zu bezahlen, da die Verwaltung der Hos- theater auf Rechnung des Königs geführt wird. Herr Karl Burrian Hal keinen ständigen Wohnsitz, hält sich aber zur Zeit entweder in Senomat bei Rakonitz oder in Prag „Hotel Viktoria" auf. Mit Rücksicht darauf, daß Herr Karl Burrian seinen Aufenthalt häufig wechselt, insbesondere aber auch beabsichtigt, im Auslande Gast spiele zu absolvieren, wird gebeten, die Erledigung und und Zustellung dieser Klage, sowie die Anordnung des Termins tunlichst zu beschleunigen. Der Vertreter des Königs von Sachsen stellt somit den Klageantrag auf Fällung des Urteils: Herr Karl Burrian sei schuldig, Seiner Majestät dem König Friedrich August von Sachsen den Betrag von 30 000 Mark samt 5 Prozent Zinsen vom Klagetage und die GerichtSkosten Vinnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution zu bezahlen." — Das Gericht be schloß, dem Beklagten eine dreiwöchentliche Frist zur Klagebeantwortung zu bewilligen. — Wie wir aus zu- veriäsfiger, Burrianßnahestehender Quelle erfahren, will Burrian gegen die Klage des Königs von Sachsen geltend machen, daß er gewillt gewesen sei, in Dresden wieder zu singen und seine Verpflichtungen zu erfüllen. ES sei ihm aber nicht möglich gewesen, in Dresden wieder auf zutreten, da er seines Lebens nicht sicher gewesen sei und die Polizei ihn nicht geschützt habe. Er sei fortgesetzt von einem fremden Manne — dem Galten der von Burrian entführten Frau Kaufmann Dtngsla — ver- folgt worden, der ihn tätlich angegriffen und ihm nach dem Leben getrachtet habe. Er habe wiederholt die Hilse der Polizei in Anspruch nehmen müssen, um überhaupt nur die Hofoper betreten und wieder verlaffen zu können und sich vor den Insulten seines Verfolgers zu retten. Wenn man ihn genügend schütze, sei er bereit, seinen Ve» trag fortzusetzen und wieder in Dresden zu singen. Auf den Ausgang des Rechtsstreits darf man gespannt sein. vuttsrprsiss auf dem diesigen Wocdenmarkte Sonnabend, den 13. Mai. * - - 4 Stück Mk. 2 50—2 60. Marktpreise su Kamenz am 4 Mai ton. höchster niedrigst. Preis. Preis. 50 Kilo M. Pf. M. Pf. M. Pf. Korn Weizen 8 10 20 7 9 75 50 Heu 50 Kilo l höchster ( nred?. 2 80 Gerste 9 50 8 — — . 1200 (Schütt- Pfd.-Maschin. 25 — Hafer alter — — — — 21 — „ neuer Heidekorn 9 9 8 8 — Butter Ko ( höchster maller (niedrigst. 2 60 40 Hirse 17 — 16 — Erbsen 50 Kilo 17 50 Kartoffeln S 20 2 50 Eier 7 Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der städtischen Hauptmarkthallc zu Dresden am 12 Mai 1911 Geschlachtetes Hausgeflügel etwas lebhafter. Geräucherte Fischwaren ruhig. Obst und Südfrüchte mäßiges Geschäft. Grün waren stark zugeführt und gut gekauft. Spargel und Bobnen billi ger. Kartoffeln anziehend. Frische Steinpilze in kleinen Menaen erstmalig am Markte. Sonst unverändert. Wild: Kaninchen 1 St. 1,00 1,20 M. Geschlachtetes Hausge flügel: Enten t St. 2,78—3,50, Hühner alte 2,25—3,00, junge 1,10—2,00, Tauben 0,60—0,90 M, Kieler Pöklinge, Kiste 36—40 Stück 1,30—1,40. Kieler Sprotten 2 Kilogr. l,80. Matjesheringe per Schock 8,50—18,—. Molkereierzeugnisse: Molkereibutler 50 kx 1,85, Landbutter 120—125, Koch- und Backbutter 1,05—1,15 M., Schweizerkäse 95—110, Parmesankäse 90—100 M per 50 Kilogr Margarine: 50 kz 70—80 M. Eier 60 Stck: Landeier 4,00 bis 4,20, böhmische 3,40, galizische 3,—, russische 3,30 M. Honig: 50 kx 80—110 M. Musäpfel 12- 18 M per 50 kx. Gartenerd beeren 1 Kx 4—6 M. Haselnüsse 58—70 für 50 kg. Apfelsinen, italienische, Kiste 200er, 11—18 M. Schnittäpfel 45—55, Ring- äpfel 60—65, Birnen 15—85, Kirschen 30-60, Pflaumen 28—35 M für 50 kA. Grünwaren: Blumenkohl 100 Sl. 40—60, Spinal 50 kA 2—8 Kohlrabi 12,00-16,00, Sellerie 3,00-5,00 M. für 60 Stück. Radieschen, 6o Bdch., 1,60-2,00, Rettiche, graue 2,40 bis 3,50 M, Meerettich 8—20 M pr. Schock, Rhabarber 10 - 30 M für 100 Bdch. Spargel'/, —,30 bis —,60 M. Kartoffeln, alte, 50 kx 3,20 bis —3,50 M für 50 kx- Champignons l—1,S0 M. Frische Stein- pilz'e —,50 bis - ,60 M für -/, Icx. Aebersicht über die an den S ruptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gerablten Lettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 KL Schlachtgewicht Lezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für dre betr) Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten. Hammel, Rindvieh Schafen. Großvieh Kälber Lämmer «chweine. Aachen . . . 61-81 74-120 80-94 55-59 Barmen . . . 72-90 70-90 85-90 51-58 Berlin . . . 50-83 51-136 62—80 46-57 Bremen . . . 65—85 60—1l0 70—90 53 58 Breslau . . . 55—80 76—95 64—87 51—56 Chemnitz . . . 55—88 44—56 l 32—43 l 55—62 Danzig . . . 27—431 30—55 l 27—361 35—431 Dortmund . . . 60—86 73—gg — 52—57 Dresden ... 48—95 75—gg 75—90 55—62 Elberfeld . . . 57—85 70—98 70-82 50—58 Essen . . . 65—90 73—112 86 45—59 Frankfurt a. M. 46—97 85—105 90 57'/,—62 Hamburg . . . 48—102 87—143 70—84 40—551 Hannover . . . 70—85 7g—;g8 65—92 45—56 Husum .... 80—82 - — 33-411 Kiel 55—84 65—116 65 -90 36—431 Köln a. Nh. . . 63—90 45—85l 82—95 50—59 Leipzig.... 53—92 36—61 l 35—43 l 46—60 Magdeburg . . 29—48l 34—70l 40—48 l 48—57 Mainz .... 63-88 90-98 " Mannheim . . 52—94 gg—105 74—84 60—62 Nürnberg . . . 75—89 60—85 50-85 55—64 Stettin. ... — 55—90 " ^-5o Zwickau . . . 52—88 45—58l 38—471 53—60 Ausgestellt am 4. Mai 1911. Mitberncksichtigt sind noch me am 3. Mai abgehaltcnen Märkte. Oresdner Produkten börse, 8. Mai 1911. Wetter: Schön. Stimmung: Fest. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer, — M. brauner, alter, 74—78 Kilo, —M, do. neuer, 75—78 Kilb, 204—210 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 198 -201 M, russischer rot 218-225 M, do russ., weiß — — M. Kansas . Araentinier 220—224, M. Australischer 232 M, Manitoba 225-233 M. Koggen, sächsischer alter 70—73 Kilo M . do. neuer 70—73 Kilo, 168-174 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 162—165 M., preußischer M., russischer 179-182 M. Gerste, sächsische, M, schlesische M. Posener — — —M, böhmische — M. Futteraerste 143—149 M. Safer, sächsischer 182—187 M, beregneter 163-175 M, schlesischer 182-187 M, russischer loco 174-183, M. Mais Cinguantine160—168 M, alter — M, Rundmais, gelb, 144—149 M. amerikan. Mired-Mais 154 —158 Laplata. gelb, 152—156 M, do. neu. keucht — — M. Erbsen, 160—190 M. Wicken, 178-188 M Bnctzmeiren. inländischer 185—190 M. do. fremder 185—190 M, Leinsaat, feine 385—395 M. mittl. 370—380 M., Laplata 380—385 M. B ombau — M. Rüböl, raffiniertes 68,00 M. Rapskuchen (Dresdner Markens lange 11.50 M. runde — — M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 18,00 M, ll 17,50 M. Mals 29,00-33,00 M. wenenmeble (Dresdner Marken): Kaiserauszug 36 00—36,50 M, Krießlerauszua 35 00 —35,50 M, Semmelmehl 34,00—34,50M, Bäckermundmehl 32.50—33,00 M. Grießlermundmehl 25.00 bis 26,00 M. Poblmehl 18.50-19.50 M. Roaaennreble (Dresdner Markend Nr. 0 27.50—28,00 M, Nr. 0(1 '26,50-27.00 M. Nr. 1 25,50-26.00 M. Nr. 2 23 00-24M M. Nr. 3 18.50—19.50 M, Futtermehl 13,40—13.80 M. weiienklsis (Dresd.Mark.): grobe 11.20—11,40 sein-10,40—10 80M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11 60—11.80 M. ver Setreivemarkt. Wochenbericht vom 5. bis 12. Mai 1911 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool London, Newyork.) Die Nachrichten über schlechte ErnteauSsichten in Ruß ¬ land und der Mangel an großem Angebot haben dazu geführt, daß auf dem gesamten Getreidemarkte die Hal tung für olle Gattungen noch immer eine sehr feste ist. Zumal '.st der Weizen noch etwas teuerer geworden, etwa l Mark pro Tonne. Roggen, Gerste, Hafer und Mai» wurden zu den erhöhten Preisen der vorigen Woche mei stens verkauft. Wettervorhersage der Kgl. S Lm deswettcrwartc zn Dresden. Sonntag, den 14. Mai. Norv-West-Winde, wolkig etwas kälter, zeitweise Niederschlag. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 14. Mai- Trocken, ziemlich heiter, teils wolkig, nachts kühler, Tag mäßig warm. Montag, den 15. Mai. Trocken, ziemlich heiter, Nacht kühl, Tag etwas wärmer als am 14 Mai. Stanvssamts - Nackrlcktsn vom 6 bis 12 Mai 1911 Geburten: Margarete Helene, T. des Stuhlbauers Ernst Otto Käppler in Ohorn. Lina Erna, T. des Fabrikarbeiters Jo hann Mar Kurt Hausdorf in Pulsnitz M. S. Otto Erich, S. des Fabrikarbeiters Oskar Edwin Mager in Pulsnitz. Z.M Eheschliessungen: Mar Richard Lohse, Steinarbeiter in Obersteina, mit Frieda Martha Freudenberg, Fabrikarbeiterin in Obersteina. Arthur Alwin Rietschel, Steinarbeiter in Obersteina, mit Klara Anna Palzer, Dienstmädchen in Ohorn. Friedrich Paul Hartmann, Schlosser in Dresden, mit Wilhelmine Anna Diebel in Pulsnitz M. S. Emil Bruno Oswald, Fabrikarbeiter in Pulsnitz, mit Klara Minna Wolf, Zuschneiderin in Pulsnitz. Paul Ehr hardt Wähner, Wirtschaftsbesitzer in Vollung, mit Merie Ida Gar ten, Wirtschaftsgehilfin in Pulsnitz M. S. Sterbefälle: Privatus Friedrich Julius Frenzel in Ohorn 73 I. 2 M. 28 T. alt. Eine totgeb. T. des Schneidergehiifen Georg Alfried Amandus Schwartz in Ohorn. MrckttcdG sraMrtcdisn. Pulsnitz. Sonntag, den 14. Mai, Cantate: 8 Uhr Beichte I Pfarrer r/,9 „ Predigt (Matth 28, 18—20). s Schulze. 11 „ Schulkommunion in FriederSdorf (anschließend Hauskommunionen). Pfarrer Schulze. ^2 „ Gustao-Adolf-Stunde. Pastor Resch. 8 „ Jungfrauenverein. Licktvnberg. Sonntag, den 14. Mai, Kantate: >/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. 2 „ Taufe. V-3 „ Trauung. Getauft: Meta Erna, T. des Ernst Bernhard Gebler, Band- arbeiier hier. Getraut: Alwin Richa d Klengel, Maurer hier, ledig, und -»da Auguste Wehner, Fabrikarbeiterin in Miltelbach, ledig. , Begraben: Karl August Tiibel, Wirstchaftsauszügler in Kleindittmannsdorf, ein Witwer, 67 I. 4 M- 9 T. alt. Ein totge- borener Zwillingssohn des Emil Bernhard Ziegenbalg, Wirtscbafts- besitzer hier. Srotznaundork. Sonntag, den 14 Mai, Kantate: S Uhr Predigtgottesdienst (Matih. 28, 18—20). 2 „ KindergotteHdievst Getauft: Kurt Richard, S. des Tagearbeiters und Haus besitzers K. 2l. Anders, hier. OderNcktenau. Sonntag, den 14 Moi, Kantate: >/z9 Uhr Lesegottesdienst. (Ortspfarrer amtiert in Reichenbach.), '/»12 „ Trauung. 3 „ Trauung. Getraut: Paul Hermann Haase, Zimmermann in Ober lichtenau und Minna Ida Jenichen daselbst. «ach Samarang, und von dort können wir e« doch nicht holen,- entgegnete Sidi». „Wie willst Du dafür sorgen, daß wir in da« Hau« «in- dringen könne», der Weiß« hat dich hinaulgejagt, wie Du sagst?* fragte der Javane weiter, dessen Äugen bereit« vor Habgier funlelten. »Daß ist leicht," erwidert« Sidi», „ich kenne all« Di«n«r, r« find noch verschird«»« vorhandrn, di« mir wohl wollen, ich werde mit ihnen sprechen, daß fir mich einlasse», und an dem Abend werde ich den Hunden, die der Weiße au« Europa mit gebracht hat, Gift geben, damit fie nicht bellen und un« wo möglich verraten." „El ist gut," sagt« drr Javane, „geh jetzt und triff Dein« Vorkrhrungrn. Hüt« Dein« Zungr, daß fi« kein« Lüg« spricht. Bon heut« in acht Tagt» lt«g«n wir auf der Lauer und warten Deiner l" Sidin entfernte fich und schlug den Weg nach den Be< fitzungen ein, die ungefähr eine Tagereise von dem Punkte entsrrnt lagen. « - . , „Alle Teufel," fluchte von Dalen in seinem Arbeit«,immer, wo er zwischen Papieren saß, „alle Teufel sollen dreinschlagen, erst bestiehlt mich der schuftig« Sidin in d«r gemeinsten Weise, und nun hat zu allem Unglück dieser Grünschnabel von Solda- tenbengel da« Mädchen ausspioniert, der Kukuk mag wissen, wer e« ihm verraten hm. Ein Glück, daß ich wenigsten» die saubere Epistel abgefangen habe, da« Mädel wäre im Stande gewesen, davon ,u laufe». Haben soll er fie doch nicht, und seinem baldigen Offizierwerdrn hoffe ich auch noch einen Riegel vor« schieben zu können. Sobald e« meine Zeit erlaubt, werde ich selbst nach Samarang reisen, um mit dem Divifion«<Komman- deur Rücksprache zu nehmen. Fü, Geld ist alle« möglich." Man klopfte an die Tür, von Dalen rief, unwillig über die Störung, »orni, : „Herein!' Der braune Kopf de« Diener«, den er an die Stelle Li din« gesetzt hatte, erschien. „Erlaubt der Herr, daß »ch emtretr, »ch habe Wichtige« zu melden," sagte der Diener zögernd. Komm näher," erwiderte von Dale», aufmerksam werdend, „war"ist Dein Begehr?" „E, gehen unheimlich« Beschicht«» vor, Herr, dies« Nacht war Sidin im Haus«, «r hat mit den übrigen Dienern gesprochen, ich weiß, «a» er wollte." „Warum hat man ihn nicht sestgenommen," fuhr .von Da len auf, „ich hatte doch auf da« strengste untersagt, daß er hier geduldet wird. Wa« wollt« «r, sprich!" „Drr H«rr hat v'el G«ld im Hau«, Sidin will «« morgrn stehlen, er hat die Krelju« au« den Bergen gerufen, die Diener sollen fie einlaffen, man hat ihnen einen Anteil an de« Beute zugefichert. .Der Schuft, e» soll ihm teuer zu stehen kommen," sagte von Dalen. „Du sprichst zu keinem Menschen An Wort. Mein Wagen soll sofort vorfahren, ich muß sofort nach Samarang. Doch nein," unterbrach er fich selbst, „ich werd« schrriben. da M«in« Gegenwart hier unumgänglich nötig ist, sattle Dir sofort den besten Hengst, den wir im Stalle haben, reit« ihn ,u Tod« meinetwegen, Du muß d«n MittagSzug noch «rr«ichtn. der »ach Samarang geht, den benutzt Du und gibst den Brief, den Du von mir erhalten wirk, persönlich an den Division«»Komman deur ab und bringst mir Antwort. Nur schnell und halte reinen Mund!" Von Dalen setzte fich nieder und schrieb «ine Bitte an den General in Samarang um sofortigen militärischen Beistand. Zehn Minuten spater jagt« der Diener de« Plantagenbesitzer« in rasender Karirre der Station von Kendong-Djatie zu. Elise saß auf ihrem Z'mmrr. Sie verließ dasselbe nur selten, denn seit jenem leidenschaftlichen Austritt vermied fie e« ängstlich, mit von Dalen zusammen zu treffen. Ec hatte zwar jener Szene nie auch nur mit einem Worte erwähnt, war viel mehr sehr harmlos in seinem Benehmen gegen Elise, ohne Zeugen hatte er fi« s«it jen«r Zeit überhaupt nicht gesprochen, fie wich jeder Gelegenheit, ihn unter vier Augen zu sehe», mit peinlicher Sorgfalt au«. Die Erz'ehung der beiden Mädchen war nicht vorgeschritten, fie setzten ihr «inen passiven Wider stand entgegen. Elis« wär« längst au« d«m siaus« «nlfloben, w«nn fie nur gewußt hätte, wohin fir fich wende« konnte. Alle ihre Gedanken waren auf Feldberg gerichtet, an den fi« unauf hörlich dachte. Einen Bries konnte fie an die vorgesetzte Mili tärbehörde nicht schreiben, fi« war im voraus üb«rz«ugt, daß «r von von Dal«n abg«fang«n würde, fie hatte niemand im Hause, dem fie vertrauen konnte. In dies« düst«r«n Träumer««» ti«f vrrsunken, wurd« fi« durch d«n Eintritt drS D!«n«rS grstört. „Hrrr von Dal«n wünscht di« Nonja zu sprech««," meldtt« d«r Di«««r s«i««n Hrrrn au. Derselb« trat auch gleich darauf rin un- rntfrrntr drn Dirnrr durch einen Wink. „Ich habe mü J-nen zu reoea, F.autrm,' jagte er, fi« unverwandt ansehend. Daß jung« Mädchen kämpft« sichtlich rinige Aug«nblick« mit fich s«lbst — rndlich, die Stirn gebeugt, ohne ihn anzusehen, die Hand auf die Brust gepreßt, sagte fie fast tonlos: „Ich glaub!«, da», wa, wir noch mit «inand«« zu sprech«« habe«, hätten wir bereit« abgetan, Herr von Dalen — ich habe nur da« eine Wort!" .E« handelt fich nicht darum," erwiderte von Dalen finster nach einigen Augenblicken, „ich habe Ihnen eine Mitteilung zu machen. Man plant einen Anschlag auf mein Vermögen, mög licherweise auch auf mein Leben. Ich bin genau davon unter richtet und habe auch bereit« meine Vorsichtsmaßregeln, soweit e« mir eben möglich war, getroffen. Allem Anschein nach wer den wir hier in den nächsten Togen ein Gefecht zu bestehen haben, wie ich solche in drr ersten Zeit meiner Ansiedelung in diesen Gegenden erlebt habe." „Mein Boit," sagte Elise «schreckt, wer hat etwa« gegen Sie, so viel ich weiß, behandeln Sie Ihre Leute doch gut?" „Wenigsten» so, wie fie e»' verdienen," erwidert« von Da- l«n, „rk ist da« auch gleichgiltig, die Leu!« sehen e« doch nicht ein. Ich wollte Sie nur davon benachrichtige», «h mochte nicht, daß Sie allzusehr dadurch erschreckt werden, Sie wissen, wie sehr ich um Sie besorgt bin." Er sah fie mit seinem glühenden «tick« so durchdringend an, daß Elise ordentlich zusammenfuhr. Er bemerkte aber dir« und uni) ?u^r : „Seien Sie jetzt unbesorg^ Elise, vor der Hand bewegen mich noch andere Gedanken, ich muß zunächst m«in Eigen!«« vor jenen Barbaren schützen. Wenn da« abgetan ist, lp"4e« wir miteinander da« letzte Wort, und dann, dann werden Sie mein sein!" Er verließ da« Z-mm«. „Nie." stöhnt« Elise. „O, möchte einer der Barbaren so mitleidig sein und mir den Todesstoß versetzen!" In drr zweitfolgenden Nacht nach diesen Ereignissen brauste der Abendzug in di, Hall« von K«dong-Djati«. Di« schläfrig,« Beamtin kamen langsam auf den Perron, d« Zug stand noch nicht, al« «in koupeefenster herabgelaffen wurde und «ine be fehlende Stimme herauSrief. bukg, pjztu lakäs! -- Vorwärt«, öffnet die Türen schnellt" (Schluß folgt.)