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Nr. 57. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 13. Mai 1S11. Seite 3. haltigen interessanten Sonderausstellung, daß das alte Wort „ex Oriente lux" seine Geltung noch nicht verloren hat, während Rußland in seinem Pavillon die Nach bildung eines berühmten alten Herrensitzes vorführt, in dessen mit bunten Flaggen reich geschmückten Innern ein Standbild der stolzen, mächtigen Katharina dem Ganzen seinen nationalen Stempel aufdrückt. — Nicht weit von dem Pavillon Chinas hat Oesterreich sein stattliches Heim aufgeschlagen. Am reichhaltigsten ist wohl die Sammlung des Landes NtederösterreichS mit ihren großen Modellen von WohlsahrtSeinrichtungen, Heilanstalten, Kinderheimen usw. — Der unmittelbare Nachbar Ruß lands in diesem friedlichen Wettstreit ist Japan, an dessen stattliches Haus mit seinem geschweiften Dache ein kleiner Nebenpavillon angefügt ist, in dem Korea und Formosa aus neuester und früherer Zeit zu Worte kom men. Das Innere des japanischen Gebäudes zeigt in weit geringerem Maße das bei China so e genartig her vortretende Gepräge, jene Mischung eigener und fremder Kultur, im Hause Japans ist fast alles, gemäß der reißen den Entwickelung dieses mächt'g vorwärts strebenden Vol kes, nach dem Maßstab europäischer Wissenschaft und Technik zugeschnitten. Dabei fällt vielfach das Streben nach Großzügigkeit, nach möglichst eindrucksvoller Darstel lung der eigenen Leistungen in da» Auge. Wir sehen z. B. den Durchschnitt eines völlig eingerichteten Feldlaza rettes in natürlicher und sehr beträchtlicher Größe. An einer Stelle werden wir über die Munifizierung des Mi kados für sein Volk belehrt Der Kaiser von Japan hat zur Förderung der Hygiene in seinem Reiche eine Stif tung von 3 Millionen Mark errichtet. — Abseits von der Völkerstraße ist das im Innern noch nicht ganz fertige Heim Brasiliens errichtet. Auch die Staat spavillonS Spaniens, Frankreichs und Englands harren noch der inneren Ausstattung, während das Heim der schweizerischen Eidgenossenschaft bereits völlig fertiggestcllt ist und durch sein reichhaltiges Inneres be- sonders fesselt. Bundes- und Kantonsregierungen führen glänzende Proben ihrer ernsten und erfolgreichen Be- tätigung auf dem Gebiete sozialer Hygiene vor. Der Be sucher kann sich über die Fortschritte deS MilitäisanitätS- wesens unterrichten, das ja für die Bedürfnisse deS ge birgigen Landes besonders eingerichtet sein muß Er kann ferner die ausgezeichnete Milchwirtschaft studieren und empfängt eindrucksvoll« Bilder aus dem Kampf deS In genieurs mit den hygienischen Schwierigkeiten beim Durch brechen der bekannten großen Gebirgstunnel. —n.— ttus Oem Sericktssaale. 8 Dresden, 12. Mai. Das hiesige Landgericht verur- teilte den Fabrikanten Heinrich Weser in Meißen wegen Wechselsälschung in mehreren Fällen und Sittlichkeits verbrechen zu 3 Jahren 9 Monaten Gefängnis. 8. Dresden, 11. Mai. (Weibliche Buchmacher vor Gericht) Die Wettleidenschaft hat in Dresden saft alle Kreise erfaßt. Vom «Machen Dienstmädchen und Markthelfer bis hinauf in die höchsten Kreise bringt man der Spiellust die größten Opfer und dre Buchma cher, deren Zahl in Dresden immer mehr anwächst, wis sen in raffiniertester Weise diese Leidenschaft auSzunü- tzen und leben auf Kosten der Wettlustigen herrlich und in Freuden. Sie betreiben ihr „Gewerbe" direkt unter den Augen der Polizei, wissen sich aber meistens zur rechten Zeit aus dem Staube zu machen. Neuerdings treten in Dresden sogar weibliche Buchmacher auf, die eS ganz besonders auf die Ausl eutung der unteren Volks kreise abgesehen haben. Auch die Schuhmachersehefrau Anna Dopmann und ihre Genossin die SchneidermeisterS- ehefrau Maria Bastl hatten sich dem Buchmachergewerbe zugewandt. Sie brachten dem als Buchmacher bekannten Kaufmann Geßler täglich Wettaufträge von 60 bis 200 M und erhielten dafür 5 Prozent der Wettbeträge. Der Buchmacher hielt die Wetten bis zu 30 M selbst, die höheren Wetten will er am Totalisator angelegt haben. Das Dreiblatt hatte sich nun wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels vor der zweiten Strafkammer des Dresdner Landgerichts zu verantworten. Geßler wurde zu 3 Mo naten Gefängnis und 2000 M Geldstrafe verurteilt, während gegen seine weiblichen Genossen auf 1 Monat bzw. 60 Mark Geldstrafe oder 6 Tage Gefängnis er kannt wurde. 8. Dresden, 11. Mai, (Beleidigung des säch sischen Kultusministerium.) Gegen den Lehrer Karl Hermann Tröger zuletzt in Rostig hatte das Kul tusministerium das Diziplinarverfahren wegen Trunken heit eingelsitet und mit der Leitung desselben den Kgl. Schulinspektor Dr. Siebert beauftragt. DaS Verfahren endete mit der Entlassung des Lehrers. Dieser wollte den Spruch deS DiziplinargerichteS nicht anerkennen und warf in einem Schreiben an den Schulinspektor Rechtsbeugung vor. Er werde nicht eher ruhen, bis die ungerechte Handlung des DiziplinargerichtS gesühnt sei. Der Urteilsspruch beruhe auf Bosheit und Beamtenwill kür. Das Schreiben war mit Hermann Tröger, durch Rechtsbeugung entlassener Lehrer, unterzeichnet. DaS Kultusministerium strengte gegen den Lehrer die Belei digungsklage an und daS Gericht verurteilte ihn zu 50 M Geldstrafe oder 10 Tagen Haft, indem eS ihm den Schutz deS Z 139 versagte. Neueste direkte Meldungen Chemnitz, 13. Mai. (Urteil.) DaS hiesige Schwur- gericht verurteilte den Bierausgeber Walter Züttner der in der Nacht vom 13 April ein Bussetsräulein auf dem Nachhausewege mit einer Eisenstange niederschlug, um ihr die Geldkassette zu rauben wurde unter Einrechnung einer noch zu verbüßenden Strafe von 1 Jahre 9 Monaten zu 6 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrenverlust verurteilt. Stuttgart, 13. Mai. (Die Stuttgarter Bür- ger meist erwähl) Die hiesige Bürgermeisterwahl endete mit dem Siege deS nationalliberalen Kandidaten vr. Lautenschläger, der 13154 Stimmen auf sich vereinigte. Der sozialdemokratische Kandidat Sindemann erhielt 12236 und der freisinnige Or. Keck 3365 Stimmen. ——— 1 ' 85,4 Prozent der wahlberechtigten Bürger war zur Wahl urne geeilt. Lautenschlager verdankt seinen Sieg der Aufforderung des fortschrittlichen Landtagsabgeordneten Liesching an die Volkspartei, den Nalionalliberalen zu unterstützen. Eine erhebliche Zahl der VolkSparteiler folgte dieser Aufforderung. Der Sieg Lautenschlagers macht gewaltigen Eindruck. In der Stadt herrscht große Bewegung. Wiesbaden, 13. Mai. (Der Reichskanzler keim Kaiser) Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hielt seinen angekündigten Vortrag über die innerpolitische Lage auf einem Spaziergang mit dem Kaiser. Auf Wunsch des letzteren nahm der Reichskanzler in der Nähe des Kaisers in der ersten Reihe der H.sloge .ei der Festoor- stellung Platz und setzte sich später hinter den Kaiser, der in den Pausen lebhaft mit ihm plauderte. Berlin, 13. Mai. (Zum Tode verurteilt) Im Prozeß wegen Ermordung des Gefreiten Brandt wurde in später Nachtstunde das Urteil gesprochen. Der Ange- klagte Arbeiter Bunte wurde wegen Mordes zum Tode und wegen gewerbsmäßiger Wilderei zu 3 Jahren Ge fängnis verurteilt. Der Angeklagte Gärtner Arndt wurde wegen einfacher Hehlerei zu 5 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Er nurde aus der Hast entlassen. Ncwyork, 13. Mai (Untergang des Damp fers Merida) Bei Kap Charles ist der Dampfer „Merida", der Ward-Linie gehörig, welcher 207 Passa giere und 123 Mann Besatzung an Bord hatte, unter- gegangen. Alle konnten gerettet werden. murtsrdsstin stau u-fturststtunf grösste Stabilität, Freitag: Glaube und Heimat. Sonnabend: Lumpazivagabund s. Sonntag: Francois Villon. Montag: Iphigenie auf Tauris. Sonntag: Lumpazivagabundis. Montag: Die Liebe wacht. Dienstag: Krienhildsrache. Mittwoch: Der Erbförster. Donnerstag: Francois Villon. Mocken LpieOlan O. Dresdner idealer —vom 14. bis mit 22. Mai 1911. Königliches Opernhaus.- Sonntag- Rosenkavalier. (7 U.) Donnerstag: Salome. Montag: Eugen Onegin. " - Dienstag: Mignon. Mittwoch: Die Meistersinger. Freitag: Tiefland. Sonnabend: Der Rosenkavalier. , Sonntag: Der Troupadour. „ Uhr.) Montag: Madame Butterfly. Königliches Schauspielhaus: »ans NMMHkkü.Mnkcnr« , aavssres k/mnnHMküsztirrebLLllovrinscmkms., komm rieilluststertspiHkIktiM nzNmasMInenHau»Na!wngroeg»MSnfl». 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