Volltext Seite (XML)
Nr. 52. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 2. Mai 1911. Teile «. Zu den Vorgängen au? der nationallibsralsn Landssverfammlung Am L. April hat in Leipzig der Landesausschuß der nationalliberalen Partei Sachsens seine Wesenverwandt, schast mit der fortschrittlichen Volkspartei proklamiert und allein diese Partei als bündnisfähtg bezeichnet. Das geschah unmittelbar, nachdem die Fortschrittliche Volkspartei im Landtagswahlkampfe in Leipzig-Land zur Stichwahl die Parole gegen den Konservativen, also für den Sozialdemokraten ausgegeben hatte, eine Parole, die auch am nächsten Tage zum Siege des Sozialdemokraten geführt hat. Die Nationalliberalen Arm in Arm mit dem Fort schritt und der Fortschritt Arm in Arm mit der Sozial demokratie. Doch nicht genug damit. Der Referent des Tage-, der Abgeordnete Dr. Weber, der sein Mandat der ihm schon im ersten Wahlgange zuteil gewordenen konserva- tiven Hilfe verdankt, hielt eine Rede, in der er au», führte, die Nation« lliberalen würden sich prostituieren, wenn sie mit den Konservativen zusammengtngen! Diese Beschimpfung der konservativen Partei hat die LandeSversammlung in der Resolution, die Rede Weber'- billigt, sanktioniert. Wir stellen diese Tatsachen hiermit vor dem Lande fest: Demgegenüber halten wir eS al- die erste und oberste vaterländische Pflicht immer von neuem laut und vernehmlich den Ruf erschallen zu lasten: „Für einen vaterlandsliebenden und könig-treuen Mann kann es nie und nimmer ein Paktieren mit der Umsturzpartei geben, nieund nimmer eine Förderung und Unterstützung derer, die aus den Trümmern des ge» gegenwärtigen Staate- ihre Herr schaft errichten wollen!" Wir haben nicht nötig, hier auSzusühren, wohin der Weg führen muß, den nach den oben mitgeteilten Tat sachen die Liberalen beschritten haben. Der TerroriS- muS der Umsturzpartei, der jetzt schon unerträglich in wirtschaftlichen Dingen sich geltend macht, wird bald keine Grenzen mehr kennen. Der industrielle Unternehm mer, der Handwerker, der Landwirt, alle werden in im mer weitere Abhängigkeit von der Herrschaft der Masten gedrängt. Me Vorgänge des letzten Jahres haben er- schreckende Ausblicke in die Zukunft gezeigt, die alle Pa trioten mit schwerster Sorge erfüllt. Aus allen Teilen des Landes kommen seit einigen Monaten Nachrichten über eine wachsende Mißstimmung gegen den Liberalismus, während sich gleichzeitig eine gerechte Beurteilung der konservativen Bestrebungen in immer wetteren Kreisen geltend macht. Wenn andere ihren Pakt mit der Sozialdemokratie abzuschließen sich nicht scheuen, wir wollen die Alten bleiben — in Treue fest! Am letzten Ende wird der EntschetdungSkampf au-gesochten zwischen der Sozialdemokratie und der kon servativen Partei Vermischtes. * (Frauen, die nicht geküßt sein wollen.) Die amerikanische Gesetzgebung kennt bekanntlich eine große Anzahl von Scheidungsgründen, die den anti- quierten europäischen Gesetzgebern völlig unbekannt sind. Die transatlantischen Gerichte haben sich daher oft mit höchst sonderbaren ehelichen Zwisten zu beschäftigen. Ueber einen besonders delikaten Fall — so liest man im Eclair — sollte vor kurzem der Richter Ware in Jersey City sein Urteil sprechen. Eine Frau Shutt hatte ihren Mann vor den Kadi zitiert, weil er sich erlaubt hatte, sie zu küssen, obwohl sie sich energisch und hartnäckig dagegen gesträubt hatte Der Rechtsstreit drehte sich also um die Frage, ob der Ehemann das Recht hat, seine Frau zu jeder ihm passend dünkenden Zett zu küssen. Richter Ware verneinte nach reiflicher Ueberlegung diese Frage, indem er Herrn Georg Shutt zu 100 Dollar Geld- strafe verurteilte mit der Begründung, daß „ein Mann, der seine Frau küssen will, vorher ansragen muß, ob daß Küssen auch genehmigt sei". Hiermit ist aber die ameri- konische Jurisprudenz vom Kuß noch nicht erledigt Als bei Richter Manning, der zufällig auch in Jersey City seines Amtes waltet, eine Frau sich darüber beschwerte, daß ihr Mann sie zuviel küsse, veranlaßte er den kuß- wütigen Ehemann, nachstehendes Dokument zu unterzeich nen: „Ich Ende-unterzeichneter W. Borugskt verspreche und schwöre, daß ich meine Frau fortan nicht öfter küs sen werde als zehnmal pro Tag, und zwar fünfmal vor mittags und fünfmal nachmittags. Falls ich diese Kuß zahl überschreiten sollte, erkenne ich meiner Frau Alexandra Borugskt da- Recht zu, mich zu verklagen, und ich erkläre mich bereit, alle Folgen meine» Wortbruches zu tragen." * (Eine Kalenderreform in China.) Zu den sonderbarsten Kalendern gehört der chinesische, obgleich man gerade in ihm sichere Anzeichen dafür gefunden haben will, daß in grauer Vorzeit eine Beeinflussung der chinesischen Kultur von Westen her und namentlich von Babylon au» stattgefunden habe. Der stärkste Unterschied des chinesischen von allen anderen besteht darin, daß er keine Sonntage kennt. Mit Ausnahme ihres Neujahrs- festes, daß allerdings 14 Tage lang dauert, haben die Chinesen keinen Feiertag im Jahr, ein Zustand, den man sich auf unsere Verhältnisse übertragen garnicht vorstellen kann. Nun scheinen dte Chinesen ihren Kalen der ändern zu wollen, denn in einer ihrer Zeitschriften ist ein Aufsatz erschienen, der die Unbequemlichkeit de alten Sonnen- und MondkalenderS, der auch als der weibliche bezeichnet wird, im Gegensatz zum Sonnenka- lender (oder männlichen) der westlichen Länder au-einan. dersetzt. Kalenderreformen sind allerdings auch in China schon früher befürwortet worden. So hat vor fast genau 1000 Jahren ein Mann oorgeschlagen, das Jahr immer mit dem ersten Frühlingstag beginnen zu lasten und in 24 „Atemzüge" einzustellen, deren Bemessung auf einer gleichen Verteilung de» Tierkreise» beruht. Auf diesen alten Vorschlag will man jetzt zurückgreisen, anstatt, wa» zweifellos besser wäre, einfach dem europäischen Beispiele zu folgen. * (Zu der Schüler-Selbstmordmanie) schreibt ein Berliner Gymnasiallehrer treffend: „Dte heu tigen Schüler werden, wenn es natürlich auch Ausnah men gibt, viel, viel mehr mit Sammethandschuhen angefaßt; eS werden vielmehr Rücksichten genommen wie früher. Trotzdem häuft sich der Selbstmord leider in er schreckender Weise. Man mache doch nicht immer gleich die Schule für diese Unglücksfälle verantwortlich, man versuche lieber, so peinlich eS auch sein mag, in jedem Falle zu erforschen, welche privaten, persönlichen oder familiären Einflüsse das Unglück herbeigeführt haben könnten Man möge sich nicht nur darauf beschränken, zu sehen, ob ihre Kinder im Gymnasium vorwärts kam- men und ihr Ziel erreichen, sie mögen auch die Knaben genauer beobachten und vor allem die liebevollen stets verzeihenden Eltern herauskehren." vrlskkastsn. <s v. S-, Pulsnitz. Die Bezeichnung auf ihrem Losungs schein: C 1. 8. 3. bedeutet zergliedert: C. t — Allgemeine Schwäch lichkeit. 8 — Erhebliche, die Gebrauchsfähigkeit störenden Erwar tungen usw. der Muskel und Sehnen. 8 — Krankheiten her Haut und ihrer Gebilde. Met cd? «le Rustin Ms« as LorglLIdixst.« iss srdsilt. wir<1. jsUer Usn o sinkaakar uncl kratoks vsr- bvkssti anla Lveclr «irs erreivkt. iok«r l-sbranstaldan aut ; b) ctass clsi- lladsi-riokd in Oioss ausgsrsicbns visssnsotui.sO. l.sdr nmlasssncls goclis vorrubsi-sNsn riebt wissens« 0«^ 0»* »»ukSuan,««. mluQs voo Dank unti Icos eine l'eilLS.KiuQSvQ. txrrsiLwMtssL. LS8 öd SO bsinuute kilclung ru vsrmid^ln: 3. auk LxLmen ' <ior Unter VisssnsoksUiioko bst-llnIeri'iclils-^VeyKt: SreLdner Produkten Börse, 1. Mai 1911. Wetter: Regnerisch. Stimmung: Fest. — Um 2 Uhr wurde amtlich notiert,: weisen, weißer, M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. neuer, 75—78 Kilo, 198—204 M, do. feuchter, 73-74 Kilo, 192-195 M, russischer rot 215-224 M, do. russ., weiß M, Kansas , Argentinier 219—222 M, Australischer - M, Manitoba 225-231 M. Koggen, sächsischer alter 70-73 Kilo M., do. neuer 70-73 Kilo, 155-161 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 149—152 M., preußischer 164—168 M., russischer 171-174 M. Gerste, sächsische, 170-180 M, schlesische 190-205 M, Posener 180-200 M, böhmische 210-230 M, Futtergerste 143-149 M. Hafer, sächsischer 177—182 M, beregneter 160—172 M, schlesischer 177—182 M, russischer loco 170—177, M. Mais Cinquantine 160—168 M, alter M, Rundmais,gelb, 141—143 M, amerikan. Mired-Mais 139—142, Laplata, gelb, 143—149 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 160-190 M, Wicken, 178—188 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M, Leinsaat, feine 385—395 M, mittl. 370-380 M., Laplata M. Bombay — M. Rüböl, raffiniertes 65,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 10,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 18,50 M, il 18,00 M. Mal? 29,00—33,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35,00—35,50 M, Grießlerauszug 34,00-34,50 M, Semmelmehl 33,00-33,5OM, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Grießlermundmehl 24,00 bi, 25,00 M, Pohlmehl 17,50-19,00 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 26,00—26,50 M, Nr. 0/1 25,00—25,50 M, Nr. 1 24,00-24,50 M, Nr. 2 21,50-22,60 M. Nr. 3 17,00-18,00 M, Futtermehl 13,00—13,40 M. Weizenkleie (Lresd.Mark.): grobe 10,80—11,00 feine10,00—10,40M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,20—11,40 M. A. U. i. p. Wenn der Briefkastenonkel immer so ausführ, liche Briefe, wie von Ihnen erhielte, dann würde er sich die Haare — pardon! sich glücklich schätzen. Der ungarische Schriftsteller Eötvös sagte einst: „Die Ehe ist eine recht hübsche Sache: nur dauert sie ein bischen lange: deshalb kann auch nur derjenige sich darin zufrieden fühlen, der sich beim Eingehen dieses Verhältnisses durch Eigenschaften bestimmen ließe, welche von Dauer sind.". Sie wollen sich dies merken. . G. R. i. O. Auskunft im Brrefkaften erteilen wir selbst redend nur denen, die sich als Abonnent des „Pulsnitzer Wochen blattes" durch Einsendung der Abonnementsquittung ausweisen. Das „Pulsnitzer Wochenblatt kostet pro Monat nur 45 Pf. Dieser Preis ist so gering, daß ein jeder abomneren^ann^- uaokgsachmd w griiucklioksr «tskso mu IViacksrk nsvks.trlieb va» Assi,»« VI« se»k.»S«tIo»»«»-»oI> vl« eeüon: l. clvn Bssueb lVerüe de stylten vollstänci ru eessbLsn; 2. sme class clurvk ciauei-ncks Lslbolprü unck sdäucklze Osbunxsn aas Erlern cl) ciass bei ciarn k'srnuntorrivkl »ul g^sclss Svkülsrs bssoncler« Kueümcbr gsuomlnei^wirck rlaesstrte aauvruck ls Var- Wettervorhersage der Kgl. S. LandeSwettcrwarte zu Dre-deu. Mittwoch, den 3. Mai: Süd-Ost-Wind. Heiter, wärmer, vorwiegend trocken. Magdeburger Wettervorhersage. Mittwoch, den 3. Mai: Ziemlich trüb, mäßig warm, erneut Regen, vereinzelt Gewitter. u machen. Sie schweifte in der Gegend umher, sie erfreute sich an dem Anblick all de» Schönen und Neuen, da» sie sah, sie ritt durch die blühenden Kaffeeplantagen und zog den aroma- tischen Duft ein, denn diese Sträucher in ihrer ersten Blüte au-zuströmkn vermögen, sie sah hundert« von nackte» Arbeiter», di« dem Namen nach frei, in Wirklichkeit aber Sklaven ihre« Herrn waren, für den fi« um ein Sündengeld vom Morgen« grauen bi» in die finkende Nacht, und de» Morgen», unter de« glühenden Sonne und in dem feuchten Abendnebel unausgesetzt tätig sein mußten. Welch immensen Reichtum mußte dieser Manu besitzen, für den alle diese Hände arbeiteten. Sie ritt durch die unabsehbaren Rei»f»ld«r, di, wi, lichtgrüne, Sammet in d«, Morgensonne glänzte», mit den dunkle» Palmengruppen dahinter, die wie friedlich au»g,streute« « ndnspielzeug unregrl. mäßig zerstreut dalagen, hie, standen, tief versteckt, die Hütten d«, Eingeborenen, und die wogenden Zuckerfelder mit dem star ken Rohr, daß fich im Morgenwind« »rigt« und rin« reicht Ernt« versprach. Ueb«rall, wo fie blickt«, lag der Seg^n Botte» au», gebreitet, man durfte nur di« Hand auSstrecken, um sich an den herrlichsten Früchten zu laben — ja, fie fühlt« e«, hi«, in dies«, hinreißend schönen Gegend hätte fie glücklich sein können, wenn nicht dir Angst um den Geliebten, da» unaufhörliche Sehnen nach ihm, ih, jede« fröhlichen Augenblick verbittert hätte. So kam fie «ine» Morgen» von einem Spaziergang« zurück, sie hatte fich vorgenommen, sitzt den Unterricht mit den beiden jungen Damen zu beginnen. Sie ging über den freien Platz vor dem Hause, um fich nach ihrem Z mm«r zu begeben. Gerade al» fie in da» Hau» treten wollt«, traf fie di« älteste Dienerin, die Wirtschafterin, die seit dem Tod« d«, Frau von Dal«n» da» ganz« au-gedehnte Hauswesen selbständig geleitet hatte und di« jedr» Eindringrn eine« Fremden al« «inen unberechtigten Eingriff in ihre verbrieften Rechte betrachtet«. Sie witterte mit weiblichem Instinkt in Slise eine Feindin, di« darauf auiginge, fie von ihrem Platz« zu verdränge» und fich selbst zur Her,in über alle«, wa« fi« bi« jetzt unter ihrem Szepter gehabt hat «, aufzu- schwingen. Sie war von wahrhaft abstoßend«, Häßlichkeit, wi« säst all, javanischen Frauen, wen« fie ein bestimmte« Alt« üb«,, schritten haben, wi« r«iz«nd und verführerisch ihr« Formen in d«, Jugend auch kein mögen, fie find bald dahin und entweder tritt dann eine aufg«schw«mmte unnatürlich« L«ibe«sülle an di« St«ll« früh««» Grazi«, oder fi« find von abschreckend«, Mag«rk«it. Da« letzt«« war bei Mangko, der ersten Wirtschafterin, der Fall. Schon längst hatt« fie auf «ine Gelegenheit gewartet, Elise über ihr« wahr«» Abfichten au«zuforschen, fi« hvffl«, daß e» ihr« natürlichen Schlauheit und Verschmitztheit nicht schwer falle» würde, wie überhaupt der Jn'änder jener Gegenden fest davon überzeugt ist, den Europäer mit Leichtigkeit übertölp«!» »u können. »Sei gegrkßt, Herrin,- sag,« Mangka zu Elffe. die fi« zu- «st wohl kaum erkannt hatt«, da e» in der ersten Zeit ziemlich schwierig ist, die braune» Srstcht« zu unterscheiden. „Guten Morgen Mangka," erwiderte Elise freundlich und wollre vorüb »gehen. Doch Mangka war damit nicht einverstanden, fi« wollte fich die günstige Gelegenheit nicht entgehen kaffe», da« zu erfahren, wa» fie wissen wollt,. Sie begann daher wird«: „Dir Sonne scheint herrlich nach der R-genzeit, di« guten Geister werden ihren braunen und weißen Kindern reichen Segen schenke», unser Herr wird Freud« haben und die junge Herrin au« dem kalten Land wird de» Reichtum teile», bevor da» T - stirn de» Tage» noch einmal hinter den schwarzen Regenwolken verschwindet." .Wa» willst Du?" fragte Elise, welche die Auldrucksweise der Eingeborenen noch nicht recht verstand. „Mangka hat scharfe Auge», fie sieht, mit welchen Blick«« dir Herr auf da« Mädchen schaut, er wird mit ih, in dem großen Steinhause wohnen und sie werden Rri« und Fisch au» derselben Schüssel essen. Wenn die Nonja will Mangka kennt all« Kräuter und ihre vnborgene Kraft, sie wird einen Liebe», trank mache», daß da» Herz de« Herrn krank wird, wenn er da« weiß« Mädchen nicht sieht." Si« erblickte lauernd Elise, di« nicht gleich antwortet«, weil fie den vnborgene» Sinn der Worte nicht sogleich brgrff und darüber nachdachte. Mangka hielt ihr Schwerg«« für Zustim- mung und fuhr eifrig fort: „Wenn di« Nonja dann hi« regieren wird, w«nn fi« dann alle« hat, wa« ihr Herz wünscht, dann wird die alte Mangka gehen müssen, st« wird hinau»zi«hen zu ihren Brüdern und Schwestern in den Bambu»hütten, und diese sieben fie nicht mehr, d«nn Mangka wa» solang« Herrin!' „Sei unbesorgt," entgegnet« jetzt Elise, di« verstanden hatte, worauf die Alte anspielte, „meinetwegen darfst Du hier bleibt«, solange e» Herrn von Dale« gefällt, ich werd« Dir nie i» den Weg treten. Deine Befürchtungen find alber», und ich wünsche fie nicht wieder zu hören." Vie ging nach ihrem Zimmer und ließ di, Alt, verblüfft stehe». Diese blickte ihr einig« Aug«»blick« nach und murm«lte vor fich hin: „Sie hat eine groß« weiße Haut wie die Federn de« Schwan«, aber ihr Herz ist schwarz wie da» Fell de» Panther». M«»gka wird die Augen offen halten müsse», wen» fie hi« bleib«» E Am Nachmittag delstlben Tage» saß«n di« Töchtrr von Dal«»« mit der alten Dienerin auf dem Fußboden »« Veranda und sp elt«n ein« der javanischen Hazardspiel«. Die jungen Damen unterschieden fich von Inländerin»«« fast «ur dmch di« Hautfarbe, im übrigen hatten fi« ganz und gar dl« L«ben«ge- wohnh«itrn und Denkung-weise derselben ang«»ommen. „Bald werden die w«iß«n Sind« meine« Herr» nicht mehr mit der alten Mangka spiel«» dürfe», sagte dies« endlich und warf die mit abenteuerlich«» Zeichen bemalten Karten scheinbar unmutig zusammen, während fie auf die beiden junge» Mädchen schielte, um zu seh'"' welche Wirkung ihre Wort« au«übt«n. .Weshalb nicht, wer wird e, UN« verbiete»?' fragt« di« «eiter« erstaunt. „ -Ich. werd« spiele», so off e« mir gefällt und mit wem ich will, sagte di, Jüngere, .«, darf un« hier niemand etwa« b«. fehl«», e« ,st alle« unser Eigentum!" „Und doch ist die Z«it nahe, wo die beiden Kinder eine Mutter haben werden, wo fie stundenlang werden in di, Büch« schauen müssen und mit dem schwarzen Saft weiß, Blätter be- schweren. Dann werden wir nicht mehr so spiel,» dürft»," sagt, die Alte, „und kein, Stroh,«gar», rauch,» si „Wa« ist Dir, Mangka, wer soll e« wagen, un« in un« srrem Vergnügen zu stören!" (Fortsetzung folgt I)