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r. 55 Pulk: ^'-^knk'aU. — : c- 9 P>ai Scitr 2 Gegend. Sie ist zu bedauern, weil sie bald keinen Mann mehr haben wird. Dieser soll vier Wochen zum Militär eingezogen weiden. Ein Teil der Liebesgaben geht hier den Weg alles Irdischen. Auch andere gehen dabei r.icht leer aus. Als sie auf ihr unwürdiges Gebühren aufmerk sam gemacht wird von einer Person, die kurz vorher ge rührt durch ihren Jammer, ihr auch eine kleine Gabe in die Hand gedrückt hatte, war die Frauensperson frech ge nug zu erwidern: „Geschwindelt sei lange nicht so schlimm wie gemaust!" Wonach zu richten! — (Innungs-Versammlung/) Die Müller- zwangsinnung für den Bezirk der Königl. Amtshaupt- mannschaft Kamenz hielt am Donnerstag, den 4. Mai, die erste außerordentliche Jnnungsversammlung im Gast hof „Stadt Dresden" ab. Dieselbe wurde um 11 Uhr vormittags von Herrn Assessor vr. Kroker, als Vertreter der Aufsichtsbehörde, eröffnet und eingeleitet. Ve: der vorzunehmenden Wahl des JnnungSvorstandes wurden die Mühlenbesitzer H. Schöne-Oberlichtenau, als Vorsitzen der, Pfuhl-Gräfenhain, Höntsch-Reichenau, Kreusel-Wiefa, Kretschmar-KönigSbrück, Klare-Bischheim und Zscharnack- Nebelschütz, als Vorstandsmitgl.eder gewählt Betreffs des Z 4 Abs. 2 wird den Beteiligten Gelegenheit zur Aeußerung von der Aufsichtsbehörde gegeben werden. Die anderen Paragraphen des Statuteneruwurfes wurden angenommen und um ftgl Uhr die Versammlung ge schloffen. Anwesend waren 29 Mitglieder. — (Postsendungen für Fremde in Kur orten und Sommerfrischen) erleiden oft Ver spätungen, weil die genaue WohnungSangabe in dec Aufschrift fehlt, die Polizei Mdgen unterlassener rechtzeitiger Anmeldung keine Auskunft geben kann und auch die Wohnungsvermieter Namen und Stand ihrer Mieter nicht genau kennen. Es liegt daher im Interesse der Fremden selbst, wenn sie sofort nach der Ankunft ihrs Wohnung der Postanstalt mitteilen. Außerdem empfiehlt es sich, allen Personen, mit denen Briefwechsel unterhalten wird, inSbHondere aber der Po st an st alt am Heimats orte, die Wohnung brieflich genau zu bezeichnen. Bretnig. (Alarm-Uebung.) Der Gsmeindevor- stand bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Zeit vom 8. bis mit Ende Mai dieses Jahres bet der hiesigen freiwilligen Feuerwehr eine Alarmübung statt- ftnden soll. — (Geldlotterie der Internationalen Hygiene-Ausstellung.) Das offiziöse Nachrichten bureau der Ausstellung schreibt darüber: „Es werden fortgesetzt Ziehungen abgehalten, so daß jeder Gewinn sofort in bar auSgezahlt wird. Der Gang des Spiels ist un gefähr folgendermaßen: Man erwirbt von den Losver käuferinnen, die im ganzen Ausstellungsgebiet anzutreffen find, einen Losbrief, der entweder ein leeres Blatt (Niete) enthält oder eine Gewinnkarte. Glückliche Gewinner können sich sofort in den Lotteriepavillon begeben, wo sie sich von der Ziehungsdame ein Gewinnröllchen aus der Lostrommel ziehen lassen. Der auf dem Röllchen verzeichnete Gewinn (3 bis 3000 Mk.) wird sofort an Ort und Stelle aus gezahlt. Die Ausführung der Lotterie hat die Leitung der Internationalen Hygiene-Ausstellung dem Invaliden- dank übertragen. Die Einmischung der Lose und Gewinn röllchen hat unter polizeilicher Aufsicht stattgefunden Auch der ZiehungSakt wird ständig behördlich überwacht." Diese Lotterie ist ganz eigenartig und dürste bisher ohne Beispiel sein. Waren-Lotterien haben gelegentlich der Ausstellungen stets stattgefunden, daß aber jetzt eine Geld lotterie Genehmigung erhielt, ist neu und schafft einen Lehrfall für die Zukunft In der sofortigen Auszahlung der baren Geldgewinne liegt ein sehr starker Anreiz zum Kauf der Lose und das Erträgnis der Lotterie wird ein sehr gutes sein. Der Preis der Lose beträgt 1 Mk. Der Spielplan, aus dem die Gewinnchancen ersichtlich sind, ist noch nicht bekannt gegeben. Aus wieviel Nieten wird wohl ein Gewinn kommen? TagssgssüvrÄsts. Deutsches Reich. Berlin, 8. Mat. (Zur elsaß- lothringischenVerfassungssrage.) Das Hirsch'- sche Telegraphenbureau ist zu der Erklärung ermächtigt, daß die von der Preßzentrale verausgabte Meldung, wo- nach das Abkommen zwischen der Regierung und der Reichstagsmehrheit in der elsaß-lothringischen Berfas- sungSsrage perfekt sei, auf Kombination beruhe und den Tatsachen nicht entspricht. Dre Einzelheiten der Mel dung find dem unterw 17. Dezember 1910 veröffentli chten Entwürfe des Reichskanzlers entnommen. Die Veröffentlichung der Preßzentrale ist leider dazu geeig net, den Gang der Verhandlungen zu erschweren. Die Regierung steht nach wie vor mit den einzelnen Parteien in Unterhandlung und hofft, daß die Verhandlungen zu einem günstigen Resultat führen werden. Berlin, 3. Mai. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Eine der vielen neuentstandenen Nachrichtenagenturen (gemeint ist die Preßzentrale) hat die Meldung verbrei tet, daß die deutsche Regierung beschlossen habe, drei Kreuzer nach den marokkanischen Gewässern zu entsen- den. Wir haben es hier mit einem gefährlichen Unfug zu tun. Jeder einigermaßen politisch denkender Mensch muß sich selber sagen, welche Verantwortung er aus sich nimmt, wenn er in einer so ernsten Frage, wie es die marokkanische ist, frei erfundene Sensationsnachrichten lanciert. — (Der Geburtstag der deutschen Kron- Prinzen) ist in üblicher Weise begangen worden. Schon in früher Morgenstunde setzte ein lebhafter Ver- kehr nach dem Neuen Garten in Potsdam ein. Die Einschreibeliste im Portierhause füllte sich bald mit Na- men. Um 8 Uhr hallte von der nahen Matrosenstation am Jungfersee der erste Geburtstagsgruß; 21 Salut schüsse rollten über die Haoelseen. Zahlreiche Glückwunsch, scheine und Telegramme liefen während des Tages ein. Bei der GratulationScour erschienen als erste Gratulan ten die drei kleinen Söhne des Kronprinzen. Dann er schien die Kaiserin, die nach dem Aufenthalt auf Korfu zum ersten Male wieder in Berlin weilte, Prinzessin Viktoria Luise, sowie die in Berlin anwesenden Prinzen und Prinzessinen. Berlin, 8. Mai. (V. C. Turnfest in Gotha.) Der im Jahre 1872 gegründete V. C. der Verband far bentragender Turnerschaften auf deutschen Hochschnlen, rüstet sich wieder, in der Pfingstwoche zu Gotha sein 15. Verbandsfest zu feiern. Der Verband zählte im W.-S. 1910/11 in 52 Turnerschaften 6200 Mitglieder, von welchen 4600 alte Herren sind, welche sich in 76 Gau- und Korporationsverbänden zum V. A. T., dem Verbände alter Turnerschafter, zusammengeschlossen ha ben. Den Vorsitz führt zurzeit die Turnerschaft Ghibel- linia in München. Im Mittelpunkt des Festes steht auch diesmal das vom Turninjpektor Schröder-Bonn geleitete Schauturnen. Es setzt sich zusammen aus Freiübungen, SechSkampf, Fünfkampf, Sonderturnen, KorporationS- wetturnen und Wettspielen. Die am meisten im Tur nen sich auszeichnende Turnerschaft erhält den von den Alten Herren gestifteten Ehrenschild. Zum ersten Mal wird auf dem jetzigen Fest bei ben Wettspielen um den vom von Schenckendorf gestifteten Wanderehrenpreis gestritten werden. Der weitere Verlauf des Feste besteht in FestkommerS, Festzug, Ball und einem Ausflug nach Friedrichsroda. — Die Einnahmen des Reiches an Zöllen und Steuern betrugen im vergangenen Rechnungsjahr 20 Millionen mehr als veranschlagt. — Sozialdemokratischer Nelkentag.) Die Bremer sozialdemokratische Arbeiterschaft beabsichtigt, dem für den 10. Mai geplanten Kornblumentag einen sozial demokratischen Blumentag entgegenzustellen. Frauen und junge Mädchen sollen am 10. Mai rote Nelken zum Be sten des WahlsondS verkaufen. — Abgeordneter Bebel hat der "Köln Volks zeitung" zufolge im Seniorenkonvent dez Reichstags ver sichert, seine Partei denke nicht daran, bei der ReichSver- sicherungSordnung Obstruktion zu treiben. Sie werde zwar Anträge stellen, aber nach Ablehnung der grund- sätzlichen Anträge die anderen selbst zurückziehen. — (Wir haben Geld wie Heu.) Das ist ein Wort, welches man in der russischen Duma wirklich seit Jahren nicht mehr gehört hat. Und doch scheint es rich tig zu sein. In der Kommission der Reichsduma für Wege und Verkehr erkälte nämlich bei der Beratung über die Beschaffung von Mitteln für Hafenbauten der Ver treter des Finanzministeriums, b-i der gegenwärtigen glänzenden Lage des Reichsschatzes sei eine Anleihe für Hafenbauten unnötig. Die Kommission beschloß darauf, von einer Anleihe abzusehen und die erforderlichen zwei hundertzehn Millionen Rubel, auf sieben Jahre gleichmäßig verteilt, aus Mitteln des Reichsschatzes anzuweisen Straßburg, 8. Mai. (Huldigung der Straß burger Studenten vor dem Kaiser.) An dem heutigen HuldigungSzuge der Studentenschaft nahmen über 1500 akademische Bürger teil. Um 11 Uhr begab sich der Zug von der Universität zum Kaiserpalast, wo sie der Kaiser, vor dem Portal stehend, empfing. Der Vorsitzende der Turnerschast CheruSkia hielt eine An- spräche, die mit Hochrufen endete. Die Studenten ver- sicherten, daß sie stets ihre Plätze im öffentlichen Leben treulich ausfüllen wollten. Der Kaiser erwiderte in ei ner kurzen Rede, in der u. a. sagte: „Wenn sie hinaus- treten ins Leben und die großen Fragen, um die es sich handelt, verstehen gelernt haben, da lassen sie nicht die Partei die Hauptsache sein, sondern das Wohl des deut schen Volkes. Das muß ihnen immer der Leitstern sein, nicht die Partei." Vorher hatte der Kaiser die Parade der Straßburger Garnison vor dem Kaiserpalast abge nommen. Später frühstückte er beim Kommandierenden General. England. London, 8. Mai. (Zum Besuch des Deut schen Kaisers in London.) Für die Galavorstellung im Drury Lane-Theater am 17. Mai ist nunmehr das Po- gramm festgesetzt. An der Spitze, der die Pausen aus- süllenden Musikstücke steht des Deutschen Kaisers "Sang an Aegir". Daraus folgt eine Auswahl von Seemanns liedern, dann ein Potpouri mit Motiven aus dem "Ta pferen Soldat" von Otto Strauß, dann ein Musikstück von Fink, die Ouvertüre von di Ballo von Sullivan u. a. Der Sang an Aegir wird von dem Kapellmeister des Drury Lane-TheaterS Mr. Glover, dirigiert werden. 5lus aller Welt. Berlin, 8. Mai. (Auf der Spur des Lichten berger Frauenmörders.) In den Ermittelungen wegen des Lichtenberger Raubmordes ist heute ein wesent- licher Fortschritt zu verzeichnen. Nach mehrtägigen Be obachtungen ist es gestern abend gelungen, des vielgesuchten früheren Schlächtergesellen Otto Försterling habhaft zu werden. Försterling erscheint der Kriminalpolizei, wenn auch nicht der Tat des Raubmordes an der Frau des Schlächtermeisters direkt, so doch mindestens der Urheber, schäft und der Mitwisserschaft an dem Verbrechen dringend verdächtig. Försterling leugnet bisher jede Teilnahme an dem Raubmorde. Posen, 8. Mai. (Eisenbahnunfall in Posen.) Auf dem Bahnhofe Kreuz fuhr gestern abend ein Nacht güterzug der Strecke Rogasen—Kreuz in einen Güterzug der Strecke Posen- Stargard. Die Maschine und vier Wagen des Rogasener Zuges entgleisten; zwei Wagen wurden vollständig zertrümmert. Der Zugführer Nikolai und der Hilfsbremser Lautenschläger wurden schwer ver wundet. Der Schaden wird auf 100 000 Mk. geschätzt. Aschaffenburg, 8. Mai. (Ein Opfer der Aschaf. fenburger Bahnhofsdieb stähle.) Hier sprang der Vorstand der Betriebsinspektion, DirektionSrat Mayer, wegen der gemeldeten, in seinem Ressort vorgekommenen zahlreichen Diebstähle auf dem Güterbahnhofe in den Main und ertrank. Breslau, 7. Mai. (Unwetterverwüstungen in Schlesien.) Schwere Unwettervcrwüstungen sind gestern in den Kreisen Grottkau und Neiße niedergcgan- gen. Die Ortschaften Riemersheide und Jeutritz standen metertief unter Wasser. Zur Rettung von Vieh mußte die Feuerwehr eingreifen. Die Eisenbahnstrecke bei Ziegen hals wurde durch die von den Bergen herabstürzenden Wassermassen so überschwemmt, daß ein Zug nach Ziegen hals zum Stillstehen gebracht werden mußte. Ja G-mß. kau traf ein Kugelblitz den Turm der katholischen Kirche. Deutlich wurde die große, weißleuchtende Kugel auf der Spitze des Blitzableiters beobachtet, von dem sie dann niederging, um im Erdboden ein großes Loch zu Hinter lossen. Im Postgebäude find sämtliche Sicherungen deS Telegraphen- und Telephonbetnebes durchgebrannt. In Friedland in Oberschlefien herrschte um 4>/z Uhr nach mittags völlige Finsternis bei schwerem Gewitter mit furchtbarem Hagelschlag. Durch die .wallnußgroßen Schloßen wurde der Roggen total zerschlagen. Die Baumblüte ist beinahe vernichtet. Ober-Jngelhaiu, 8. Mai. (Brudermord wegen einer Erbschaft.) Hier ereignete sich am Sonntag nachmittag ein blutiges Drama. Die Gebrüder Eduard Johann Wolff lebten seit längerer Zeit wegen einer von ihrer Mutter hinterlassenen Erbschaft in Streit. Als sich die beiden Brüder gestern auf einem Feldwege begeg neten, zog Eduard Wclff einen Revolver und feuerte 6 Schüsse auf seinen Bruder ab, der auf der Stelle tot war. Der Mörder wurde verhaftet. Nus dsm lSsriÄrtsscrals. 8 Der frühere Rechtsanwalt l)r. Schulze-DreS- den wurde wegen Unterschlagung von 43000 Mark zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. § Berlin, 8 Mai. (Der Antrag des StaatS- aNzwaltS im großen Spielerprozeß) In dem Spielerprozeß beantragte der Staatsanwalt gegen den Hauptangeklagten Matiske wegen gewerbmäßigen Glück spiels 1 Jahr und 3 Monate Gefängnis, außerdem die Kaution von 20 000 Mk. als verfallen zu erklären, da sich der Angeklagte der Verhandlung wesentlich entzogen hatte; gegen den Angeklagten Paul Hahn, der ein eignes Spiellokal in der Martin Lutherstraße unter denMamen Municipal unterhalten hatte, beantragte der Staatsan walt 3 Wochen Gefängnis, gegen 5 andere Angeklagte, die als Croupiers fungiert haben je 2 Wochen Gefäng nis. Das Urteil wird eist Mittwoch gesprochen werden, da morgen keine Sitzung ist. Neueste direkte Meldungen von Hirsch's Telegraphen-Bureau. Dresden, 9. Mai. (3. R e i ch S t a g « w a h l.) Der Gesamtvorstand des Konservativen Vereins zu Dresden hat einstimmig beschlossen, im 5. ReichStagswabikreise (Dr Sdcn Altstadt) einen eigenen kmie vttiven Kondida- ren auszustellen. Gegenwärtig ist der Wahlkreis national- liberal vertreten. Dresden, 9. Mai. Der Landesvorstand der fortschrittlichen Partei im Königreich Sachsen hielt gestern hier eine Sitzung ab. ES wurde konstatiert, daß die zwischen den Nationalliberalen uns der Volks partei seinerzeit eingeleiteten Verhandlungen wegen ge meinsamer Aufstellung von ReichStagSkaadtdaten in Sach- sen bis auf den Wahlkreis Plauen i. V. zum Abschluß gelangt sind. Die Hauptversammlung der fortschrittlichen Volkspartei findet am 27. und 28. Mai in Dresden statt. Berlin, 9- Mai. (Fernflug im Aeroplan.) Der Berliner Aviatiker Referendar Caspar ist vom Flugfelds Johannistal gestern nachmittag zu einer Fernfahrt aufge stiegen und passierte um 7 20 Uhr Tretlin, 7 38 Uhr Jü terbog und 8 (O Uhr Wittenberg. In Landsberg etwa 16 Kilometer vor Halle, wo er kurz vor st Uhr ankam, wurde die Landung vollzogen, da bei der völligen Dunkelheit eine Orientierung nicht mehr möglich war. Heute will Caspar die Fahrt bis Gotha ausdehnen und hofft, morgen Kassel zu erreichen. Berlin, 9. Mai. (Z uderelsaß-lothringischen Verfassungsfrage.) Während der Plenarsitzung im Reichstage versammelten sich gestern die führenden Kom missionsmitglieder der Parteien zu einer Besprechung über die noch strittigen Punkte der elsaß-lothringischen Ber- fassungSfrage. Alle Parteien waren vertreten, bis auf die Konservativen und die wirtschaftliche Vereinigung. Die anw senden Vertreter einigten sich im wesent ichen dahin, daß an der Zahl 60 der zu wählenden Abgeord neten für die zweite Kammer festzuhatten sei. Jeder Ab geordnete soll in einem besonderen Wahlkreise gewählt werden. Auch für die erste Kammer nnrd im wesentlichen die Zusammensetzung beibehalten, die schon die Regierungs vorlage vorschlug. DaS Pluralwahlrecht wird noch um stritten, weil die Fortschrittlichen sich weigern, zwei Mehrsttmmen zu bewilligen. Man hofft, mit einer Plural- stimme nach vollendetem 40. Lebensjahre einen Kompro miß auch in dieser Frage zu erzielen. Im ganzen bietet sich die begründete Hoffnung auf Annahme des Kam- promißoorschlageS sowohl in der Kommission als auch später im Plenum. Paris, st. Mai. (Aur tage in Marokko.) „Ma lin" meldet aus Tanger: Die Nachrichten aus Fez vom 2. Mai lauten sehr beunruhigend. Es fehlt an Geld und die Bevölkerung der Stadt wird wird wegen der anhalten den Blockade und der dadurch hervorgerufenen tebensmittel- verteuerung immer erregter. Die Konsulatsvertreter Frank- reichs, Englands und Oesterreichs sollen übereinstimmend die tage der Europäer als sehr ernst und das Eintreffen von Hilfstruppen als durchaus notwendig bezeichnet haben. Die