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Nr. 49. schafft werden und zustande kommen auf den Gebieten der Pädagogik, daß nicht nur dem Einzelindividium und Familien, sondern deren der Nation, dem Volkstum, der gesamten Menschheit von Nutzen sein muß. Das sind Gedanken, die sich am ersten Schulgangstage unserer Lieb- ltnge uns unwillkürlich aufdrängen. Erster Schulgang; ihr Buben und Mädel Nun geht es los mit Arbeit und Pflicht! Seid nicht so zimperlich Lotte und Gretel! Hänselchen traurig? so schlimm ist es nicht! Erster Schulgang; Ein neues Hoffen Sprießt am Baume der Menschheit auf! Erster Schulgang; das Leben liegt offen . . Wer wird siegen im Daseinslauf? — Alter und Jugend; stets ist es das gleiche, Wie man es betrachten mag! Blüh' euch das Glück drum, das lachende, reiche, An eures Schulgang» erstem Tag! Pulsnitz. (Dien st boten. Auszeichnung.) In der am Sonntag nachmittag stattgefundenen Sitzung des land- und forstwirtschaftlichen Vereins für PulSni^ und Umgegend wurden für langjährige treue Dienstzeit aus gezeichnet die Wirtschafterin Agnes FremSdors aus Reich städt bei Herrn Gutsbesitzer August Ziesche-Höckendorf, die Dienstmagd Martha Rentsch aus Großnaundorf bei Herrn Gutsbesitzer Traugott Gärtner-Großnaundorf, die Dienstmagd Martha Wähner aus Oberlichtenau bei Herrn Kupferschmiedemeister Edwin Hoffmann-PulSnitz, die Dienst magd Ida Prescher aus Ohorn bei Herrn Gutsbesitzer Max Philipp-Ohorn, die Dienstmagd Hulda Schurig aus Oberlichtenau bei Herrn Gutsbesitzer Oskar Mager-PulS- nttz M S., die Dienstmagd Martha Reinhardt aus Weiß bach bei Herrn Gutsbesitzer Otto Mager-Mittelbach. Nebst Diploms wurden den Genannten durch den Vorsitzenden Herrn l)r. Weitzmann nach herzlicher Ansprache des Herrn Pfarrer Schulze wertvolle Geschenke übermittelt. Im Ver laufe der Sitzung hielt Herr Pfarrer Schulze einen hoch- interessanten Vortrag über das Thema: „Unsere Zett braucht Männer!" Die Ausführungen des Vortragerstat- ters wurden beifälligst entgegengenommen. Pulsnitz. (Bürger-Jubiläum.) Dem Priva- tu- Johann Sophian Friedrich Kaufmann, hier, war eS vergönnt, gestern bei guter Gesundheit und Rüstigkeit sein 50 jähriges Bürger-Jubiläum begehen zu können. Aus diesem Anlaß überreichte Herr Bürgermeister l)r. Mi chael im Beisein des StadtveroronetenvorsteherS Herrn Hermann Sperling gestern nachmittag '/,5 Uhr dem Ju- Vilar in dessen Wohnung unter den herzlichsten Glück- wünschen eine Ehrenurkunde. Der Segen deS Herrn sei weiter mit dem Jubilar! Pulsnitz. (Weite Lustreise eineSBallonS.) In der Nähe des Schäfereigutes wurde kürzlich vom Voigt, Herrn Fischer ein am 9. März von Herrn Unter offizier Strauß (3. Kompagnie des Lustschiffer-BataillonS) Reinickendorf bei Berlin abgelassener Ballon aufge- funden. Der Finder ist der auf einem befestigten Zettel ausgesprochenen Bitte, von dem Ausfinden Nachricht zu geben, sofort nachgekommen. — (G e stern v o r 20 I a h ren), am 24. April 1891 schied derjenige, der mit in erster Linie dazu beigetragen hatte, daß unsere deutschen Herre in den denkwürdigen Jahren von 1870 und 1871 von Sieg zu Sieg eilten, schied Generalfeldmarschall Hellmuth Graf von Moltke von hinnen. Nach dem glorreichen Siege konnte also Moltke noch 20 Jahre lang sich der großen Erfolge freuen. Vor 40 Jahren am 16. Juni 1871 war es, daß er wegen seiner großen Verdienste zum Generalfeldmar- schall erhoben wurde. Viele Jahre nach dem Kriege blieb er noch Chef des großen Generalstabes und erst am 3. August 1888 legte er seines hohen Alters wegen dieses Amt nieder. Am 26. Oktober 1890 feierte Moltke seinen so Geburtstag. Aus allen Teilen des deutschen Reiches wurden ihm damals Beweise der Wertschätzung und Liebe zuteil. Am 4. April 1891 nahm Moltke noch an der Sette unseres Kaisers in Kiel teil an der Taufe des Kreuzers Falke Kurz darauf am 24. April 1891 schied er ohne vorher krank gewesen zu sein ruhig von hinnen. Gedenken auch wir seiner in Dankbarkeit, denn vornehm lich seiner genialen Strategie sind die großen Erfolge der Jahre 1870 und 1871 ja zu danken. — (Postalisches.) Wir machen darauf aufmerk, sam, daß im Verkehre mit den Postanstalien in Jap, Ponape und Truk auf den Karolinen, Saipan auf den Marianen, Jaluit und Nauru auf den Marshallinseln, sowie Angaur und Palau auf den Palauinseln von jetzt an auch Nachnahmen bis 800 Mark auf Einschreibbrief sendungen und auf Wertbriefen gemacht werden können. Ohorn. (Der Familienabend), welcher am vo rigen Sonntag abend im Saale des Gasthofs zur König Albert-Eiche seitens des Pulsnitzer Evangelischen Arbeiter vereins abgehalten wurde, wies einen sehr zahlreichen Be such auf. Sehr lohnend war die Teilnahme an dieser Veranstaltung, denn Darbietungen mannigfacher Art un terhielten die Erschienenen aufs beste. Herr Oberlehrer Sticht hielt einen sehr interessanten Vortrag über: „Sprich wörter und Anekdoten der sächsischen Städtewahrzeichen und Städte". Die Ausführungen der geschätzten Redners fanden lebhaften Beifall, nicht minder aber auch die Dekla mationen und Gesamtspiele, welche als sehr lobenswert bezeichnet werden können. Wohl alle dürften das Be wußtsein mit nach Hause genommen haben, einen schönen Abend verlebt zu haben. — Wie wir hören, soll nächsten Sonntag ein Familienabend in Niedersteina stattfinden. Großröhrsdorf. (Goldne Hochzeit.) Am Freitag feierte im engen Familienkreise das Gustav Hochaufs Ehepaar in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit das seltene Fest der goldnen Hochzeit. Freunde und Be kannte erwiesen dem würdigen Paare durch Darbringung von Glückwünschen und Geschenken ihre Liebe und Auf- merksamkeit und gestalteten dadu ch den Ehrentag zu- gleich zu einem rechten Freudentage. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 25. April 1911. Seite 2. Kamenz. (Der König!. Sächsische Alter tumsverein) in Dresden (Protektor: Se. König! Hoh. heit Prinz Johann Georg) unternimmt am 27. Mai d. I. einen StudienauSflug nach Pulsnitz und Kamenz. Unter den 58 im letzten Geschäftsjahre dem Verein neu beigetretenen Mitgliedern befinden sich die Prinzessinnen Johann Georg und Mathilde. Dresden, 24. April. (U eberfall auf einen Geldbriefträger.) Heute früh kurz nach 8 Uhr wurde im Hause Christianskaße 28 der Geldbriesträger Einert von einem etwa 28 Jahre alten Radfahrer über fallen, der schon einige Zeit auf den Briefträger gewar» tet hatte. In dem ziemlich dunklen Flur stürzte sich der Räuber auf den ahnungslosen Beamten und versetzte ihm mit einem großen Holzhammer, wie sie Klempner ver wenden, zwei Schläge auf den Kopf. Der blutüber strömte Briefträger, obschon ein bejahrter Mann, wehrte sich tapfer und schrie um Hilfe, sodaß der Räuber die Flucht ergriff, bevor eS ihm gelungen war, die noch volle Geldtasche auszurauben. Da der Verbrecher sich sofort auf sein Rad geschwungen hatte und im rasenden Tempo davonfuhr, ist er spurlos entkommen. Die Verletzungen des Briefträgers sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich. Dresden, 24. April (Fernfahrt Pirna—Dres den.) Der Aviatiker Kahnt veranstaltete gestern in Pirna Schauflüge und stieg heute vormittag >/,9 Uhr zu einem Fernfluge nach Dresden auf, wo er nach 9 Uhr etntras, mehrere Manöver über die Stadt ausführte und dann nach Pirna zurückflog. — (Dresdner Margerittentag. — 13. Mai.) Um die eigene Anteilnahme an der Festfreude auch den jenigen zu ermöglichen, die durch Krankheit und Alter behindert sind, sich an dem harmlosen Frohsinn deS TageS zu beteiligen, hat ein ungenannt Bleibender für die 28 Krankenhäuser und AtterSverpfleganstalten der Stadt 50 000 Margeritten auf der Geschäftsstelle, Waisen- hauSstraße 20 erworben. Mögen sie mit dazu beitragen, die frohe Stimmung deS festlichen TageS zu einem Ge- metngute aller zu machen. 8. Dresden, 24. April. (Hauptmann vonOidt- mann tot.) Der unglückliche Führer des am Oster sonntag verunglückten Ballons Nordhausen, Hauptmann von Oidtmann vom Feld-Artillerie Regiment in Halle ist am Sonnabend Abend seinen schweren Verletzungen erlegen. Kurz vor dem Tode des bedauernswerten LustschtfferS trat eine bedenkliche Herzschwäche verbunden mit hohem Fieber ein, die das Ende des Luftschiffers beschleunigte. Vater und Schwester des Verunglückten weilten am Sterbebette. Dresden, 24 April. (Streik.) Die Gesellen der Stellmacherinnung zu Dresden und Umgegend sind in eine Lohnbewegung etngetreten und fordern höheren Lohn und kürzere Arbeitszeit. Medingen. (Rittergutsverpachtung.) Se. Exzellenz Herr Wirklicher Geheimer Rat vr. Mehnert hat vom 15. Mai ab das ihm gehörige Rittergut an die Dresdener Dünger-Export-Gesellschaft verpachtet. Damit steigt die Zahl der von dieser Gesellschaft gepachteten Rittergüter in hiesiger, bezw. Königsbrücker Gegend auf sieben. Weinböhla. Die Spargel-Ernte beginnt! Schon am Donnerstag konnte ein Händler aus hiesigen Spar» gelzüchterrien Spargel zum Verkauf stellen. Am gestri gen Sonntag konnte man in der Ntederlößnitz schon ganze Körbe gestochenen Spargels sehen. — 8. (Mord an einem Fleischergesellen.) Einer furchtbaren Bluttat ist man mit Hilfe eines Polizei hundes in SchreiöerSgrün im Vogtlands auf die Spur gekommen. Vor etwa vier Wochen fand in dem kleinen vogtländischen Städtchen Schreibersgrün im AmtSgerichtS- bezirk Treuen ein Tanzvergnügen statt, an dem auch der in SchreiberSgrün in Stellung gewesene, aus Böhmen gebürtige Fleischers stelle Franz Pieschel teimahm. Unter mehreren Feststeilnehmern kam es im Lause des Abends zu Zwistigkeiten, die schließlich in Tätlichkeiten ausarteten. ES entstand eine wüste Schlägerei, in die auch der Fleischer- geselle Pieschel verwickelt wurde, obgleich er sich von vorn herein an den Auseinandersetzungen der jungen Leute nicht beteiligt hatte Pieschel zog bei der Schlägerei den kürzeren, er erlag ter Uebermacht und wurde arg ver prügelt. Als er am anderen Morgen nicht bei der Arbeit erschien, schöpfte sein Meister Verdacht. Pieschel war nir- gends aufzufinden und blieb spurlos verschwunden. Man stellte eingehende Nachforschungen nach dem Verbleib des als fleißig und anständig bekannten Gesellen an, aber auch die Ermittelungen der Polizei blieben erfolglos. Im Orte SchreiberSgrün wurden an das spurlose Ver schwinden deS Fleischergesellen die abenteuerlichsten Ge rüchte geknüpft. ES ging das Gerede, der Verschwundene sei von seinen Angreifern in einen bei SchreiberSgrün ge legenen Teich geworfen worden. Der Teich wurde abge laffen, eS war aber keine Spur des Vermißten zu finden. Auch wurde das Gerücht verbreitet, der Fleischergeselle sei in einem Ziegelofen verbrannt worden, welches Gerede sich ebenfalls als unbegründet erwies. Schließlich wur- den die Nachforschungen eingestellt, bis am 3. Osterfeier tag ein Spaziergänger im Trieber Holz bei Bergen im WaldeSdickicht eine furchtbare Entdeckung machte. Der Ausflügler führte einen Polizeihund mit sich, der plötzlich in das WaldeSdickicht hineinlief und daselbst durch lautes Bellen fernen Herrn auf einen schaurigen Fund aufmerk sam machte. Der Spaziergänger stand plötzlich vor einer schon teilweise in Verwesung übergegangenen Leiche, die als diejenige deS vermißten Fleischergesellen Pieschel aus SchreiberSgrün rekognosziert wurde. Die Leiche wies mehrfache schwere Verletzungen auf. Die Schädeldecke und das Nasenbein de» Toten waren zertrümmert und am Kopse wurden noch einige andere Verletzungen fistgestellt. Der Tote wurde in die Leichenhalle in Falkenstein über- führt und sofort die Staatsanwaltschaft von der Auffin dung de» Verschwundenen benachrichtigt, die auch gleich die Untersuchung über den mysteriösen Fall einleitete. Die schweren Verletzungen sollen darauf schließen lassen, daß der Tote einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Verhaftungen sind jedoch bis jetzt noch nicht erfolgt. Um den Hals des Toten soll noch ein Hosenträger geschlungen gewesen sein. Auf den Ausgang der eingeleiteten Unter suchung ist man sehr gespannt. Lugau, 24. April. (Lohnbewegung.) Im OelS» nitzer Revier wurden gestern stark besuchte BelegschaftSver- sammlungen abgehalten, die sich mit den abgelehnten Lohnforderungen und der Frage der Arbeiterausschüsse beschäftigen. Eine Kommission wurde beauftragt, noch mals bei den Grubenbesitzern vorstellig zu werdcn und Forderungen durchzudrücken. ^agesgescdlckte. Deutsches Reich. Danzig, 24. April. (Ein Be such des Kaisers in Danzig.) Der Kaiser wird gelegentlich seines Frühjahrsbesuches in Breutelwitz und Kabinen auch der Leibhusarenbrigade einen Besuch ab statten und hierbei die für den Kronprinzen und sein Ge folge gemieteten Räume in Langfuhr besichtigen. Der Besuch soll noch vor Pfingsten erfolgen. Berlin, 23. April. (Die „Nordd. Allg. Ztg." über die Lage in Marokko.) Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Lage in Marokko ist noch sehr unklar. Infolge Unterbindung der Wege zwischen Fez und der Küste ist man seit einer Reihe von Tagen ohne Nachricht aus der Hauptstadt. Es ist unerfreulich, daß diese Situation von einem Teil der ausländischen Presse benutzt wird, um allerlei aufgeregte und vielfach einander widersprechende Nachrichten in die Welt zu setzen. Bei einigen sranzö- fischen Blättern spielt dabei der Wunsch mit, die franzö sische Regierung zu einem militärischen Einschreiten zu drängen. Die Gerüchte über Einnahme und Plünderung von Fez, Ermordung von Europäern, Flucht des Sultan» haben non keiner amtlichen Seite Bestätigung erhalten. Richtig scheint aber zu sein, daß der Sultan die franzö sische Regierung gebeten hat, ihm die im Schaujagebiet vorhandenen Sultanstruppen zu Hilfe zu schicken und daß die französische Regierung im Begriff ist, diesem Wunsche zu entsprechen. Berlin, 24. April. (Amtliche Nachrichten au» Fez.) An hiesigen amtlichen Stellen sind direkte Nach richten aus Fez eingelaufen, die bis zum 15. ds. MS. reichen. Sie besagen, daß bis dahin alles in der scheri- fischen Hauptstadt ruhig gewesen ist, widerlegen also die vor etwa acht Tagen verbreiteten Alarmnachrtchten aus Fez. Die Lage sei für die Europäer in keiner Weise ge fahrdrohend. — (AlS Termin der Reichstagswahlen) soll endgültig der 25. Januar 1912 bestimmt sein. Altenburg, 24. April. Kronprinz Georg von Sachsen traf gestern abend zum Besuch des Herzogen- paareS hier ein Die hohen Herrschaften wohnten der Theatervorstellung bei. Belgien. Brüssel, 24. April. (Zum Besuch des Präsidenten FalliereS in Brüssel.) Die Einzel heiten des Besuches deS Präsidenten FalliereS sind jetzt mit der Pariser Gesandtschaft geregelt. Der Präsident wird Paris am Dienstag, den 9. Mai verlaffen und Gast des belgischen KönigSpaareS am 9., 10. und 11. Mai sein und am Abend desselben TageS nach Paris zurückkehren. Alle Vorkehrungen werden aus das großartigste getroffen, um den Besuch des französischen Staatsoberhauptes an Glanz nicht hinter dem Kaiser Wilhelm» zurückstehen zu lasten. Brüssel, 24 April. (König Leopolds China- Politik) König Leopold hatte kurz nach dem Boxer- üufstand in Tsingtau 50 Hektar Land für 400 000 Francs erworben, wovon die Hälfte durch die Zivilliste, die andere durch eine Gruppe von Finanzleuten aufgebracht wurde. Der von dem belgischen Gesandten in Peking abgeschlossene Vertrag ist bis jetzt nicht ratifiziert worden. Nach dem Patriote" hat ver Spezialgesandte Waroque, der die Thronbesteigung König Albert l. am chinesischen Hofe an- zeigte, die Angelegenheit in die Hand genommen und wird jetzt die offizielle Vollziehung des Vertrages der Kammer vorgeschlagen. Im allgemeinen jedoch stehen die Kammermitglieder dieser gewagten Chinapolitik Bel giens skeptisch gegenüber. Frankreich. Brest, 24. April. (Französische MobilmachungfürMarokko) Der Kriegsminister erließ telegraphischen Befehl zur Mobilmachung eine» Bataillons Kolonialtnfanterie. Das Bataillon wird am nächsten Mittwoch mit einem in Rochefort mobilisierten Bataillon nach Toulon abgehen. Toulon, 24. April. (Zur Lage in Marokko.) Das vierte Kolonialregiment unter dem Befehl des Obersten Michard wird mit vier Maschinengewehrabieilungen sofort nach Casablanca abgehen. Griechenland. Korfn, 24. April. (Das öster- reichischeLevantegeschwaderoorKorfu) Dem Versprechen des österreichischen Thronfolgers gemäß ist das österreichische Levantegeschwader, da» bei der Flotten bewegung vor Pola während der Fahrt des Kaisers von Venedig nach Korfu nicht zugegen war, von Zante kom mend, heute hier eingetroffen. Gegen 10 Uhr vormittags fuhr das Geschwader in Kiellinie am Achilleion vorbei und grüßte mit Salut den Kaiser. Etwa eine Stunde später lief eS im hiesigen Hafen ein. Nach Austausch der üblichen Formalitäten begab sich der Kommandant de» Geschwaders, Admiral Kunsti, zur Meldung beim Kaiser nach dem Schloß Achilleion. Kus aUsr Berlin, 24. April. (Im Streit erschossen) Im Verlauf einer Schlägerei gab der 25 Jahre alte Tele graphenarbeiter Robert Fleischhauer auf den 21 Jahre alten Bahnarbeiter Gustav Ließner fünf Revolverschüste