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Nr. 48. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabends den 22. April 1910. Seite 7. . Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo M., do. neuer 70—73 Kilo, 150-186 M., do. feuchter, 68-69 Kilo, 144-147 M., preußischer 160—164 M., russischer 169-172 M. Gerste, sächsische, 170-180 M, schlesische 190—205 M, Posener 180-^00 M, böhmische 210-230 M, Futtergerste 137—142 M. Hafer, sächsischer 171—176 M, beregneter 148-163 M, schlesischer 171-176 M, russischer loco 165-172, M. Mais Cinquantine 156—164 M, alter M, Rundmais, gelb, 136-138 M, amerikan.Mi.red.Mais 135-138, Laplata, gelb, 139—142 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 160-180 M, Wicken, 173-185 M. B«chwei,en, inländischer 180-185 M, do. fremder 180—185 M, Leinsaat,' feine 385—395 M, mittl. 370—380 M., Laplata M. Bombay — M. Rüböl, raffiniertes 65,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 10,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 18,50 M, II 18,00 M. Mal! 29,00-33,00 M. , weiienmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35,00—35.50 M, Griehlerauszug 34,00-34,50 M, Semmelmehl 33,00-33,50M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Grieglermundmehl 24,00 bis 25,00 M, Pohlmehl 17,50—19,00 M. Roggen,nestle (Dresdner Marken) Nr. 0 25,00—25,50 M, Nr. 0/1 24,00-24,50 M, Nr. 1 23,00—23,50 M, Nr. 2 20,50—21,50 M. Nr. 3 16,50—17,50 M, Futtermebl 12,80-13,20 M. Westenkleie(Dresd.Mark.): grobe 10,40—10,60 feine 9,60—!0,00M Rogaenkleie (Dresdner Marken): 10.80 11.00 M. 1 . -!! "" Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der städtischen Hauptmarkthalle zu Dresden am 21. April 1911 Geschlachtetes Hausgeflügel still. Geräucherte Fischwareu ruhig. Aepfel gut gekauft. Belgische Erdbeeren und hiesiger Spargel in kleinen Mengen erstmalig am Ma>kke. Apfelsinen und panarische Bananen teurer. Grünwaren reichlich zugesührt und flott abgesetzt, Salat und Radieschen billiger. Kartoffeln pre shallend. Eier wei ter billiger. Sonst unverändert. Wild: Kaninchen 1 St. 1,00 bis 1,20 M. Geschlachtetes Geflügel: Enten 1 St. 2,75—3,50, Hüh- uer alte 225—3, junge 1,10—2, Tauben 0,60—0,90 M, Mollereier- zeurnisse: Molkereibutter 50 133, Landbulter 1,20—1,25, Koch- und Backbutter 1,05—1,15 M. Quärge und Schwellen 60 Stck 1,60 bis 1,80 M. Margarine: 50 Kx 70—80 M. Eier 60 Sick: Landeier 4,00—4,20, böhmische 3,40, galizische 3, russische 3,30 M. Honig: 50 KZ 70 — 100 M. Frisches Obst: Musäpsel 50 15—18, graue Reiuetten 15—30, gelbe Reinetten 15-22, Eisreineltcn 15—26 M. Grünwaren: Blumenkohl 100 St. 24—30, Rotkraut 100 Stck. 40 bis So Welschkraut (Wirsing) 35—40, Weißkraut 50 KA 5,00—6,60, Kohlkeimchen 10—15, Spinal 12—15, Rabinschcn 25—40, Kohlrü ben 2,50—3,00, Mohrrüben2,20-4,00, Karotten 4-10, lrabi 60 St. 1,60—4,80, Selleri 2,00—6,00 Radieschen neue 60 Bdch. 2—2,60 Spargel >/, Kx. 1—2 M. Kartoffeln alte, 50 kx 3—3,50, Maltakar toffeln 9,50—11,00 M. Sauerkraut 50 bx 6,00- 7 M, Gurken, saure, 25 '§'00, Pfeffergurken 2,80-8,20, Senfgurken 50 kg vsr Setreivemarkt. . ' ' ' ' (Wochenbericht vom 14. bis 21. April 1911 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool London, Newyork.) Nordamerika hat in letzter Woche sinkende Weizen preise gemeldet. Gleichzeitig ist aber in Europa die Nach frage nach gutem Weizen gewachsen, und da auch Ruß land und Argentinien höhere Forderungen stellten, so sind die Weizenpreise um ein bis zwei Mark pro Tonne gestiegen. Da sich die Verkäufer von Roggen infolge der -Steigerung der Weizenpreise große Zurückhaltung aufer legten, so stieg auch der Roggenpreis um ein bis , wci M pro Tonne. Auch für Gerste, Hafer und Mais ist der Preis um ein bis zwei Mark pro Tonne in die Höhs ge gangen. Uebersicht über die an den Hauptinarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Lettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Ice Schlachtgewicht Lezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr) Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten. Hammel, Rindvieh Schafe u. Großvieh Kälber Lämmer Schweine. Aachen . . . 60—82 72—120 78—92 56—60 Barmen . . . 76-92 80—98 90 59 Berlin . . . 57-86 62—133 68—90 49-58 Bremen . . . 62-83 70—110 80—110 53-61 Breslau . . . 55-83 82—97 64-83 55—60 Chemnitz . . . 60-88 50—631 36—43 l 55—65 Danzig . . . 28—451 30—621 28-351 39-43 l Dortmund. . . 58-84 76—96 — 54—60 Dresden . . . 48-89 82—96 76—90 55—63 Elberfeld . . . 60-88 70-100 75-82 48—61 Essen . . . 65—92 77—123 — 50—61 Frankfurt a. M. 59-97 85—108 88 61—63 Hamburg . . . 50-103 91—140 70—92 44—57 l Hannover. . . 73—88 80—108 60-88 51—59 Husum .... 78-84 — — 34-41 l Kiel 57-84 75—120 73—92 35—451 Köln a. Rh. . . 66-93 48—851 86-95 52—61 Leipzig.... 54—92 48-701 35—431 49-61 Magdeburg . . 35-461 34—70l 36-41 l 52—60 Mainz .... 64-93 105—112 —- 56—62 Mannheim . . 56-96 95—110 76-86 61-63 Nürnberg . . . 75—86 62—86 53-85 59-68 Stettin.... — 55-85 — 50-56 Zwickau . . . 52-87 52—68 l 36—451 54-62 Aufgestellt am 20. April 1911. Mitberücksichtigt sind noch die am 19. April abgehaltenen Märkte. Wettervorhersage der Kgl. S. LandeSwetterwarte zu Dresden. Sonntag, den 23. April 1911. Keine erhebliche Witterungsveränderung. Magdeburger Wettervorhersage Sonntag, den 23. April 1911. Wechselnd bewölk:, zeitweise heiter, ziemlich warm, an vielen Orten etwas Regen, stellenweise Gewitter. Montag, den 24. April 1911. Etwas kühler, teilweise wolkig, kein erheblicher Niederschlag. Standesamts - Naedrirdten vom 15. bis 21 April 1911 Geburten: Luise Martha, T. des Stationsarbeiters Paul Otto Wehner in Weisbach. — Oskar, S. des Formers Moritz Georg Hentschel in Pulsnitz. — Margarete Hilda, T. des Handelsmanns Franz Karl Müller in Obersteina. — Anna Elise, T. der ledigen Fabrikarbeiterin Anna Lina Nitsche in Pulsnitz M. S. Eheschließungen: Ernst Bruno Guhr, Steinarbeiter in Reichenbach, mit Anna Ida Schaaf, Fabrikarbeiterin in Vollung. — Karl Alwin Franke, Steinarbeiter in Oberlichtenau, mit Ottilie Anna Hornuff, Wirtschaftsgehilfin in Weißbach. — Arthur Otto Richter, Zimmermann in Obersteina, mit Minna Elsa Garten, Fa brikarbeiterin in Niedersteina. - Richard Emil Oswin Reppe, Wirtschaftsgehilfe in Bischheim, mit Ida Lina Gnauck, Fabrik arbeiterin in Niedersteina. — Emil Richard Ziegenbalg, Fabrik arbeiter in Obersteina, mit Anna Bertha Hübner, Fabrikarbeiterin in Ohorn. — Karl Robert Jürgel, Töpfer in Pulsnitz, mit Anna Martha Doltze, Arbeiterin in Ohorn. — Karl Emil Körner, Vieh händler in Pulsnitz, mit Auguste Anna Lehmann geb. Hoyer, Wirtschaftsbesitzerin in Leppersdorf. — Mar Bernhard Höfgen, Schirrmeister in Pulsnitz M. S., mit Ida Klara Oswald geb. Hoche, Gutsbesitzerin in Pulsnitz M. S. Sterbefälle: Totgeb. S. des Gastwirts Gustav Adolf Barthel in Vollung. — Alwin Otto, S. des Vandwebers Friedrich Wilhelm Alwin Schölzel in Ohorn, 10 M. 19 T. alt. MrckNcbs Nacdriüatsn. Pulsnitz. Sonntag, den 23. April, Quasimodogeniti: 8 Uhr Beichte s Pastor - »/-9 „ Predigt (Mark. 10, 13—16) j Resch. V-2 „ Gottesdienst für die konfirmierte weiblicheJugeud. („WaS will die Kirch-Uhr uns sagen?"). Pfarrer Schulze. 8 „ Jünglings- und Männerverein. Amtswoche: Pastor Resch. Donnerstag, den 27. April, abends »/z9 Uhr Bibel stunde in der Schule zu Friedersdorf. Oborlicktonau. Sonntag, den 23. April, Quasimodogeniti: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Joh. 20, 19 — 23). 2 „ Unterredung mit der konfirrn. Jugend. Getauft: Kurt Willy, S. des Gustav Adolf Schäfer, Erd arbeiter in Oberlichtenau. Herta Erna, T. des Max Alwin Gräfe, Steinarbeiter hier. Paul Arno, S. des Max Bruno Böhme, Stein- arbeiter hier. Aufgeboten: Alexander Franz Philipp, Erdarbeiter in Ober lichtenau und Alma Martha Haufe, Näherin in Friedersdorf. Beerdigt: Johanna Elenore verw. Wehner, geb. Franke Hausanszüglerin in Oberlichtenau 71 I. 12 T. alt. Srotznaunvork. Sonntag, den 23. April, Quasimodogeniti: 9 Uhr Predigtgottcsdienst (Joh. 20, 19—23.) 2 „ Kindergottesdienst. Getauft: Kurt Walter, S. des Togearbeiters R. H. Ken ner hier. Getraut: Max Richard Anders, Maurer in Bischheim, mit Frieda Alma Heine, Wirtschastkgehilfin hier. Friedrich Otto Freu denberg, Kutscher in Pulsnitz, mit Martha Frieda Wehnert, Fa brikarbeiterin, hier. Beerdigt Paul Walther Guhr, S. de? Tagearbeiters G. B. Guhr, hier, 12 T. alt, den 20. April. Llcktsndors- Sonntag, den 23. April, Quasimodogeniti: r/g9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. l/,3 „ Begräbnis. b/44 „ Trauung. Sonnabend, den 29. April, 3 Uhr Beichte und Abend- mahlsfcier. Getauft: Albin Erich, S. des Julius Albin Angermann, Zimmermann und Hausbesitzer hier. Erich Georg, S. des August Emil Tübel, Wirtschafte besitze! und Maurer in Kleindittmannsdorf. Eise Hilda, T des Julius Erhard Kreischet, Fabrikarbeiter hier. Aufgeboten: Max Robert Schuster, Pfarrer in Plohn bei Lengenfeld, ledig, und Elise Hilde Zeuner hier, ledig Getraut: Paul Martin Berge, Glasmacher in Großröhrs dorf, ledig, und Anna Frieda Krelschel, Fabrikarbeiterin daselbst, ledig Begraben: Anna Eleonore Hapatzly, geb. Kreßner, Nähe rin hier, eine Witwe, 76 I. 3 Mon. 6 T. alt. 4 setzen, so würde sich der Jahresnutzen, den eine Biene gewährt, auf ein zwanzigstel Pfennig belaufen. Die Niedrigkeit dieser Ziffer mag vielleicht manchen enttäuschen, aber der Respekt vor der Bienenarbeit und dem Bienenfleiße wird ihm wiedererstehen, wenn er erfährt, daß die gesamten Bienen der Welt imstande sind, jährlich nicht weniger als 300 Millionen Kilogramm Honig zu erzeugen und damit für die Menschheit das ansehnliche Sümmchen von 600 Millionen Mark ver dienen. Dabei ist der Nutzen, den die Bienen durch die Erzeugung von Wachs gewähren, noch ganz beiseite gelassen. Sein Wert steht dem des Honigs nach, ist aber durchaus nicht unbeträchtlich. Hrilmdeilen im Emlen. In den kalten Kästen (wir unterscheiden diese von den Mistbee- - ten) stehen nun die überwinterten Gemüsepflanzenstrammund gesund zum Aussetzen bereit. Es sind hauptsächlich Kohlarten, die uns das Sommergemüse liefern und dann nicht zu vergessen, der Kopfsalat. Pflanzt nur viel Salat und eßt so oft wie möglich von dieser köst lichen Gabe, denn „Ein Truck Wasser in den Salat, schadet dem Dok tor einen Dukat", sagt ein altes Sprichwort. Verdaulicher kann in der Tat dem Körper das blutbildende Eisen nicht zugesührt werden, als durch den Salat, es ist gewissermaßen schon in den Blättern voroerdaut enthalten. Im Mistbeet ist jetzt fleißig zu lüften, damit die jungen Pflanzen erstarken, natürlich darf sich kein Unkraut in den Kästen aufhalten und die zu dicht stehenden Saaten müssen gelichtet werden Dabei können die ausgezogenen Pflänzchen, falls noch Ver wendung dafür ist, anderwärts pikiert werden. Von Mitte des Monats ab kann dann nach und nach das Verpflanzen der Gemüse pflanzen auf die Beete beginnen. Beim warmen Sonnenscheine trock- die Mistbeete rasch aus, darum ist fleißig mit abgestandenem ^"er zu brausen. An das Säen der Gurken kann jetzt auch schon gedacht werden. Es ist ja nun sehr einfach, die Samen ins freie Land zu tegm, aber das Aufgehen derselben läßt manchmal etwas lange auf sich warten und dann droht auch noch den jungen Pflänz chen von den Nachtfrösten Gefahr. Darum ist es praktisch, die Gur kenkerne M Topfe m gute Erde zu legen und diese inS Zimmer oder in der Küche an das Fenster zu stellen. Auch mit den Tomaten läßt sich das machen. AZenn dann im Mai keine Nachtfröste mehr zu be fürchten sind, können die vorher an der Luft abgehärteten Pflanzen ins Freie ausgepflanzt werden. Sogar Strauch oder Zwergbohnen können auf diese Weise behandelt und zu einem zeitigeren Ertrage "«bracht werden. Der Landwirt. kür kandwll>ls(katt und Hafenbau. Sonnabend Dummer 7 22. Dim! 1-11. Eine mlmssanle MrrW Wer die nerschieden-en Ge- viete der öenlschen tMüMWsl gibt unsere heutige Statistik. Sie zeigt besonders, in welcher Weise in den Ländern englischer Zunge der ertragfähige Boden ausgenutzt wird. So hat z. B. das überall als größter Industriestaat bekannte Großbritannien eine bebaute Bodenfläche von 1243,35 Millionen Hek tar, während die übrigen Länder zusammen nur etwa das dreieinhalb fache dieser Zahl aufzuweisen vermögen (4071 Millionen Hektar). Im Anbau von Weizen steht naturgemäß Amerika mit seinen riesi gen Landstrecken an der Spitze; werden doch dort nicht weniger als 648 Millionen Hektar zu Weizenland benützt, während Europa nur 510,12 Millionen Hektar zu diesem Zwecke angebaut hat. Großbri tannien verwendet 145,8 Millionen Hektar zum Weizenbau Die für die Viehzucht speziell in Betracht kommenden Länder haben einen Vieh bestand von 202 Millionen Stück, während Großbritannien 77 Milli onen Stück aufweist. In der Gänsezucht steht Deutschland mit sechs einviertel Millionen Stück an der Spitze. Amerika hat fünfeinhalb Millionen, Frankreich dreieinhalb Millionen und England eineinviertel Millionen Gänse. In der Hühnerzucht steht Amerika mit 234 Milli onen Hühnern weitaus obenan; es folgen Deutschland mit 55396000, Frankreich mit 54103000, Irland mit 17663000 und Kanada mit 16500000 Hühnern. Die größte Schafzucht hat wieder Großbritan nien mit 174 Millionen Stück, während die übrigen Länder zusam men nur 240 Millionen Schafe aufweisen können. Truthühner wer den am meisten in den riesigen Farmen Amerikas gezogen, wo über sechseinhalb Millionen leben. An zweiter Stelle steht Frankreich mit 1968000 Stück, dann folgen Großbritannien mit 1051000, Kanada mit 685000 und Deutschland mit 351000 Truthühnern. Ser SWWichWM Ser wWigeren emoMchen Maien. Die Tabelle dürfte in der jetzigen Zeit, in der die Frage der Fleischversorgung aktuell geworden ist, von besonderem Interesse sein.