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Rr. 48. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 22. April 1911. Seite 2. find zwar hier keineswegs so selten, die augenblicklich spielenden zeigen aber doch eine ganz gewaltige Korrup. tion. Zu der Affäre des ehrenwerten Herrn Maimon haben sich die großen Unterschlagungen in der Kaffen verwaltung des Ministerium des Aeußeren zugesellt und nebenher läuft noch ein niedlicher Ordensschwindel, der gleichfalls mit den anderen augenblicklich spielenden Affären in einem, wenn auch nur lockeren Zusammenhang gebracht wird. Es ist etwas faul im Staate Dänemark. Die re publikanische Staatsform wird von mancher Seite nicht ost genug als das Ideal aller Verfassungen gepriesen, aber fast überall, wohin man blickt, sieht man wenig er freuliche Zustände, eigensüchtige Klüngel führen hinter den Kulissen das Regiment. MandatSjägeret und Pro- tektionSwirtschaft dominieren und was der großen schönen Dinge mehr sind. Gerade in Frankreich hat man auf diesem Gebiete schon mehr denn einmal recht traurige Erfahrungen gemacht, ohne daß eine Aenderung eingetre ten wäre. — Direkt drunter und drüber scheint es in einer westeuropäischen Republik zuzugehen, und zwar der jüngsten, in Portugal Genaueres ist niemals zu er fahren. Die Zensur scheint schärfer als unter dem mo narchischen Regime ihres Amtes zu walten; die meisten Nachrichten lauten recht verschleiert und unbestimmt, jeden falls läßt sich nicht wegleugnen, daß die jetzigen Macht haber es bisher nicht verstanden haben, eine Festigung der Verhältnisse herbeizusühren und daß man von dem Eintritt wirklicher Ruhe und Ordnung noch recht weit entfernt zu sein scheint. Aehnlich steht es auch mit dem jungtürkischen Re gime. Innerhalb des Komitees sind Differenzen auS- gebrochen. Man weiß auch dort nicht so recht, was man eigentlich will, und im Grunde genommen hat man heute am Goldenen Horn kaum andere Verhältnisse als zu Zei ten Abdul Hamids, nur daß eben die Personen gewechselt haben, welche eine einflußreiche Rolls spielen. Der Auf stand der Albanesen scheint zwar im Abflauen begriffen zu sein, aber die inneren Verhältnisse bieten noch immer Schwierigkeiten genug, um die Einkehr von völlig zu friedenstellenden Zuständen zu verhindern. Für eine Ver fassung nach europäischem Muster ist die Türkei eben noch immer nicht reif und gerade hieran liegt vielleicht in erster Linie der Hemmschuh für eine gedeihliche Fortent wicklung der Verhältnisse. — Dagegen scheint sich die Lage auf dem übrigen Balkan zu bessern, selbst in den ewig aufeinander eifersüchtigen Staaten sind kessere Be ziehungen etngetreten. Von großer politischer Bedeutung ist auch die nunmehr wieder erfolgte Annäherung zwi schen Serbien und Oesterreich-Ungarn, die in" einem Be such König Peters in Wien Ausdruck finden soll. Nach dem der Serbenköniq bei mehreren Höfen seine Visite chat abstatten können, liegt nunmehr kaum noch ein "Grund vor, ihm anderwärts die Tür verschlossen zu halten, und in Wien kann man sich um so mehr entgegenkommend zeigen, als der Handelsvertrag zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien perfekt geworden ist. Daß diese Annäherung wenig nach dem Herzen serbischer „Patrioten" ist, liegt auf der Hand, und bezeichnend genug ist es, daß an der Spitze der Unzufr ebenen wie immer der ehemalige Kronprinz Georg steht, der alles tut, um sich immer wieder in Szenen zu setzen. Eigentlich sollte man in Serbien froh sein, daß nunmehr sein Herrscher endlich bei den Mächten voll anerkannt wird, und damit zweifel los eineFestigungder Situation Serbiens herbeigeführt wird. Etwas Ruhe scheint jetzt auch in Amerika wieder einzukehren, wenn auch noch eben zuletzt die Dinge sich zuzuspitzen schienen. Bei der mexikanischen Grenzstadt Agua Prieta hat ein Kampf zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen stattgefunden und zahlreiche Ge schosse gingen dabet über die Grenze in einen benachbarten amerikanischen Ort. Darob großes Wutgeheul derNewyorkcr Blätter, man verlangte sofortige Intervention und das Einrücken der an der Grenze versammelten amerikanischen Truppen in Mexiko. Da trat plötzlich eine Wendung ein, die Rebellen verließen die Grenzstadt, und des wei- teren heißt es auch, daß die Rebellen beabsichtigen, Frie- den mit der mexikanischen Regierung zu machen. Wahr- scheinltch haben sie gesehen, daß bei einer Fortführung der Streitigkeiten aller Voraussicht nach Amerika der lächelnde Dritte sein würde und für ein derartiges Re sultat möchte man sich auch aus Seiten der Rebellen be danken. OerMcvss unv Sücdsiscvss. Pulsnitz. (Sonntagsplauderei.) Der erste Sonn- tag nach dem hl. Osterfeste, der Sonntag ()uL8imocko§eniti, ist morgen. Nun erstarkt von Tag zu Tag immer mehr der junge Lenz. Von Tag zu Tag sieht unser staunen- Les Auge nicht nur neue Wunder sich entfalten, sondern auch unser Ohr vernimmt entzückt jene wundersamen Laute im Reiche der Schöpfung, die alle sich vereinen lassen zu einer einzigen Harmonie zum Preise des Schö pfers. Komm, mache dich aus, und verlasse die dumpfe Stube, wo in diesen Lenztagen kein Raum ist für ein sehnendes Menschenherz! Hinaus in den weiten GotteS- tempel, in den knospenden Wald, auf die im Sonnen glanz sich badende Bergeshöhe! Vernimmst du die Stim men, die vom Lenze künden? Lerchen find's, die hoch im Blauen ihr munteres Lied wirbeln: Ihr Blumen in des Waldes Gründen, Ihr Primeln gelb, ihr Blüten rot, Ihr sollt eS alle mit verkünden: Die Lieb' ist stärker als der Tod! Ihr Grübler, die ihr, fern verloren, Traumwandelnd irrt auf wüster Bahn, Wacht auf, die Welt ist neu geboren! Hier ist ein Wunder, nehmt es an! Wacht aus, ihr Geister, deren Sehnen Gebrochen an den Gräbern steht, Ihr trüben Augen, die vor Tränen Ihr nicht des Frühlings Blüten seht! Das ist die Losung des Lenzes, die aus tausend jubeln den Stimmen uns entgegenschallt: Erwacht! Die lange, eisige Winternacht mit ihrem totähnlichen Schlafe und ihrem bangen Träumen — sie ist vorbei, und Heller, lich ter, goldiger Tag lockt zu frohem Erwachen! Und treten wir ein in den grünen Tempel, wo der Frühling waltet, in des Waldes dämmerndes Heiligtum, welch' seliges Ge fühl beschleicht uns da. Wie Orgelton klingt es durch die säulsngleich emporragenden Bäume und in den Blät tern flüstert cs wie leises Gebetsmurmeln. In der Mor genfrühe muß es sein, wenn du die rechte Waldandacht empfinden und Mitfeiern willst, jene Weihestunde, von der der Dichter singt: Dann gehet leise nach seiner Weise Der liebe Herrgott durch den Wald . . Die Quelle, die ihn kommen hört, Hält ihr Gemurmel auf sogleich. Auf daß sie nicht in Andacht stört So groß als klein im Waldberrich: Die Bäume denken: Nan laßt uns senken Vorm lieben Herrgott das Gezweig . . . Ja, insbesondere die letzten Tage des Aprils, die nun vor uns stehen, gehören in unseren Breiten für einen je den, der für Gottes Schöpfung den Sinn hat, zu den schön sten Tagen des Jahres. Drum hinaus, hinaus in das Freie! Pulsnitz. (Schulnachrichten.) Montag, den 24. April sammeln sich die an der EinweisungSseier teil nehmenden Kinder (Klaffe I und II und 8) vormittags 9 Uhr in ihren Klassenzimmern. Für alle übrigen Klassen fällt der Unterricht an diesem Tage aus. — Montag, den 24. April, nachmittags 3 Uhr: Aufnahme der Kleinen in der Turnhalle. — Dienstag, den 25. April: Beginn des planmäßigen Unterrichts. Die Klassen I—VI^ und 6 fangen früh 7 Uhr, die Klassen VII und VIII und 8 vormittags 9 Uhr an. — Der Fortbildungsschulunterricht wird im neuen Schuljahre wieder Dienstags und Don nerstags von 5—8 Uhr abends abgehalten. Der gewerb liche Zeichenunterricht findet vorläufig noch Sonntags von 11—1 Uhr statt. Doch sind Beratungen über Fest setzung einer günstigeren Unterrichtszeit bereits im Gange. Dienstag, den 25. April, nachmittags 5 Uhr, haben sich alle bisherigen schulpflichtigen FortbtldungSschüler zur Einordnung in die neuen Klassen und zur Abgabe ihres Zensurbuchs in ihren Klaffenzimmern einzufinden. An meldungen der neueintretenden fortbildungsschulpflichtigen Schüler haben Dienstag, den 25 April, abends 6 Uhr, im Amtszimmer des Schuldirektors (1. Stockwerk, Zim mer 10) unter Vorzeigung des SchulentlassungSzeugnssses bezw. des UeberweisungSscheineS der bisherigen Fortbil dungsschule und de? ortsbehördlichen Anmeldescheines oder des Arbeitsbuchs zu erfolgen. Vom Fortbildungsschul, unterrichte befreit sind die Schüler der hiesigen Handels schule. Gleichzeitig werden auch Anmeldungen für den geweiblichen Zeichenunterrricht enigegengenommcn. Un- terrichtSbeginn: Sonntag, den 30. April. Mit Freuden ist es zu begrüßen, daß sich unter unseren Zeichenschülern, deren Zahl im vergangenen Jahre auf 32 gestiegen ist, auch auswärtige befinden. Es werden auch in diesem Jahre Anmeldungen auswärts wohnender Zeichenschüler gern entgegengenommen. 8. Pulsnitz (G ewirter.) Nach der unnormal hohen Temperatur der letzten Tage trat Donnerstag nachmittag ein kurzes Gewitter auf, daß außer einem fruchtbaren Regen eine wohltuende Abkühlung im Gefolge hatte Die Vegetation hat sich in diesen Tagen sichtlich schnell ent wickelt. Die Kirschblüten werden in aller Kürze aus- brechen und damit auch für unsre Gegend die Baumblut eintreten, die in der benachbarten Dresdner Gegend zum Teil schon da ist. Der kommende Sonntag wird also der richtige Baumblutsonntag sein. Pulsnitz. (Trockenfeuerlöscher „Servus-Tu- lipa".) Am Donnerstag nachmittag 6 Uhr fand auf dem Schützenplatze im Beisein der Herren Vertreter der Stadtbehörde und der Herren Branddirektoren von hier und der Umgegend eine Probe mit dem neuen Trocken löscher „Servus-Talipa" statt. Die vorher mit Petroleum getränkten Brennmaterialien, als Hobelspäne und Wolle, wurden entzündet. Der Apparat funktionierte vollkommen. In wenigen Minuten wurden die chemischen Löschsubstan zen aus dem Behälter mit solcher Energie nach dem Feuer herd geschleudert, daß die hellodernde Flamme sofort zu- sammensank und erstickte. — (Die öffentliche Sitzung des Bezirks ausschusses) findet Sonnabend, den 29. April, vor mittags 9 Uhr statt. Die Tagesordnung hängt in der Amtshauptmannschaft aus. Ohorn. (Der öffentliche Theaterabend) des hiesigen Turnvereins am ersten Osterseiertag» ergab die erfreuliche Gesamteinnahme von M 162 10. Nach Abzug aller Unkosten verbleibt noch ein Reingewinn von M 50.10, welcher zur Unterstützung zweier schon lange Zeit kran ker Mitglieder verwendet wird. —rn. Ohorn. (Fahnenweihe des Turnvereins.) Wie vielleicht schon bekannt sein dürfte, gedenkt der hiesige Turnverein, ein rühriges Glied vom Nördlichen Oberlausitz- Turngau, am 25. Juni die Weihe seiner neuen Fahne abzuhalten. Eine große Zahl Turner wird in unserem gastfreundschaftlichen Orte Einkehr halten und sich mit den hiesigen Turnern, denen aber auch ernste Arbeit harrt, den gebotenen Freuden htngeben. — Jungfrauen, die an dem Feste teilnehmen wollen, möchten schon jetzt ihre An meldungen beim Vorsitzenden oder Kassierer bewirken. —rn. Ohorn. (Familienabend des Evangelischen Arbeitervereins.) Im Saale des Gasthofs zur Kö nig Albert-Eiche veranstaltet der Pulsnitzer Evangelische Arbeiterverein morgen Sonntag, abends 8 Uhr beginnend, einen Familienabend, an welchem außer einem Vortrag des Herrn Oberlehrer Sticht Deklamationen und Theater geboten werden. Der Verein hofft auf einen zahlreichen Besuch der Mitglieder mit den Angehörigen, sowie der Einwohner von Ohorn. Dresden, 21. April. (Besuch des österreichi schen Thronfolgers am sächsischen Hofe.) Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin, die Herzogin Hohenberg, werden im Laufe des Monats Juni dem sächsischen König-Hof einen Besuch abstatten und bei die- ser Gelegenheit auch die Hygiene-Ausstellung besuchen. Dresden, 21. April. (König Friedrich A ug u st) und Prinz Friedrich Christian sind gestern nachmittag 5 Uhr zur Jagd nach Zittau abgereist, wo sie um r/z8 Uhr abends et strafen. Der König wird in der Oybiner Ge gend auf Auerhähncn jagen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt heute Sonnabend vormittag. — Anfang Mai trifft das Großherzogspaar von Mecklenburg. Schwerin zum Besuche des hiesigen Hofes ein. 8. Dresden. (Ausbruch der Maul- und Klauenseuche auf dem Dresdener Sanitäts- Sch l a ch t h o f e) Am Freitag ist die Maul- und Klauen seuche auch auf dem Dresdener SanitätS-Schlachthofe, in welche Abteilung nur Tiere aus den Sperrgebieten unter gebracht werden, festgestellt worden. Die sofort erfolgte Sperrung des gesamten ViehhofeS erregte unter den zahl reichen Händlern großes Aufsehen und Unzufriedenheit. Sämtliche Tiere mußten sofort abgeschlachtet werden. — (Sächsischer Militär-LebenSversiche- rungSverein.) Der unter dem Protektorat Sr. Maj. des Königs stehende Sächsische Militär-LebensoersicherungS- verein zu Dresden, gegründet im Jahre 1875, ist in der Lage, über einen recht erfreulichen Zugang neuer Versiche rungen im Monat März 1911 zu berichten. Es traten ihm in diesem kurzen Zeiträume nicht weniger als 900 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 357 200 M bei. Der GesamtoerstcherungSbestand beträgt 84 383 Mit glieder mit 26 114 800 M Kapital. — Die Auszahlungen an die Mitglieder oder deren Hinterbliebenen beziffern sich im Monat März 1911 auf 37 279,16 Mark; seit Be stehen desVereinS ist die stattliche Summevon 3 733 759,77M ausgezahlt worden. — Auskünfte und Prospekte erteilt die Direktion in Dresden, Schulgutstraße 7. — (Der Vorstand des Landesverbandes der Saalinhaber) im Königreich Sachsen hatte im März d. I. eine Eingabe an dar Königl. Ministerium des Innern gerichtet, in der um eine Abänderung der Verordnung über die geschlossenen Zeiten dahingehend gebeten worden. war, daß die Bestimmung, wonach am Mittwoch nach dem Sonntag Judica nachts 12 Uhr alle Tanzvergnügen beendet sein müssen, aufgehoben werden möchte. Der Verband bittet darum, daß Festlichkeiten mit Tanz, welche in der Nacht vom Mittwoch bis zum Donnerstag nach dem Sonntag Judica stattfinden, sich bis zum Mittag des Donnerstag ausdehnen dürfen. Von der Kgl. Polizeidirektion zu Dresden ist nun dem Landesver bände ein Bescheid zugegangen, daß eine Abänderung im Sinnedes Landesverbandes als ausgeschloffenerscheine. Bischofswerda, 21. April. (LandeSreise.) Sicherem Vernehmen nach beabsichtigt Seine Majestät der König in diesem Sommer und zwar voraussichtlich während der Tage vom 26. bis 28. Juni, eine LandeSreise in dem Regierungsbezirk Bautzen zu unternehmen, auf der haupt sächlich die Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschaft Bautzen und Löbau berührt werden sollen. Bautzen. Auf einem der Stadt gehörigen Areal auf Flur Jauernick ist infolge Brandstiftung durch zwei junge Burschen ein Waldbrand entstanden, dem zwei Scheffel Fichtenbestand zum Opfer gefallen. Bautzen. (Das Osfenhalten de^ Schau- senster) an Sonn- und Festtagen mit Ausnahme der zwei Bußtage, am Karfreitag und Totensonntag wurde nun auch in hiesiger Stadt genehmigt. Meißen. Das Ergebnis des Blumentages beläuft sich nach vorläufiger Schätzung auf ungefähr 16 000 Mark. 6us aller X^slt. Berlin, 20. April. (Brennende Forsten im Grunewald.) Ein Wildbrand brach heute Nachmittag im Grunewald aus. Ungefähr 10 Minuten waldeinwärts von Rosenrck entstand das Feuer in einer Schonung und verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit über den ganzen jungen Waldbestand. Als die Feuerwehren an der schon weit am Himmel markierten Brandstätte eintrafen, standen etwa 40 Morgen des 15jährigen Baumbestandes in Flam men. Die Löscharbeiten gestalteten sich infolge des bei ßenden Qualmes der den ganzen Wald durchzog außer ordentlich schwierig. Ein zweiter Waldbrand entstand heute Nachmittag am Grunewaldsee. Das Feuer griff mit rapider Schnelligkeit um sich und verbreitete sich auf etwa 200 Morgen. ES gelang den Brand zu lokalisieren. Ferner wurden die Wehren nach den Schonungen hinter Bahnhof Eichkamp im Grunewald gerufen. Auch dort war ein bedeutender Waldbrand ausgebrochen, der nach etwa einer halben Stunde beseitigt werden konnte. Ein Zusammenhang zwischen den drei Bränden besteht nicht. Allem Anscheine nach liegt fahrlässige Brandstiftung vor. Wie», 21. April. (Bör sen sensatio n.) Ander Wiener Börse gab es gsst^n nachmittag eine Sensation ganz ungewöhnlicher Art. ES kam zu einem Börsenkampf, wie ihn wilder die größte Weltbörse nicht erleben kann. Die Aktien der Skoda-Werke in Pilsen, ein Spekulations papier, das vom Publikum außerordentlich begehrt ist, hatte im Verlauf von wenigen Minuten einen Kurssturz von 100 Kronen unter den höchsten Tageskurs zu ver zeichnen. Ursache des rapiden Sturzes sind Machenschaf ten von Börsenkontoren, die ihre kleinen Klienten heraus bringen wollten, um selbst den Gewinn tn Sicherheit zu bringen. Petersburg, 20. April. (Großfeu e r.) I» Ort schaft Alexandrowskaja im Kreise Krestetzk wurden durch ein Großfeuer 136 Gebäude eingeäschert. Dankmalo, 21. April. (Sturm an der bretoni- schen Küste.) An der ganzen bretonischen Küste herrscht heftiger Sturm. Drei Fischerboote sind gesunken, doch