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Rr. 50. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 27. April 1911. Seite 2. die gleiche Eröffnung auch einer großen Zahl von Asses soren anderer Oberlandesgerichtsbezirke zuteil geworden ist. — (Eine Milliarde Zigaretten!) Der deutsche Zigarettenkvnsum nahm in den letzten vier Jah ren — trotz der Steuer um das Doppelte zu. Im Jahrs 1907 wurden im ganzen für 640,3 Millionen, 1910 da gegen über 1248,7 Millionen Zigaretten in den deut schen Handel gebracht. Die billigsten bis zu 1*/, Psg. reichenden, und die zwischen 1*/, und 2»/z Pfg. liegen den Sorten bildeten die gangbarsten Waren. Nahezu zwei Drittel des Gesamtverbrauches fielen auf diese Qua litäten, die vom Publikum ihrer Wohlfeilheit wegen am meisten geraucht wurden. Bischheim. (Ernennung.) Herr Eisenbahnassistsnt Lavsatz, bisher in Bautzen, wurde zum Stationsverwalter hierselbst ernannt. Kamenz, 26. April. (Re monte markt.) Heute vormittag 8 Uhr fand auf hiesigem Albertplatze der all jährlich wiederkehrende Remontemarkt vor der Remonte- kommission (Vorsitzender Herr Major Struve) statt. Dazu waren 7 Pferde aus hiesigem Zuchtbezirke vorgeführt, von denen aber nur eins zum Preise von 1200 Mk. zum Ankauf gelangte. (Im Vorjahre wurden 2, vor zwei Jahren 7 Pferde angekauft.) Die heute vorgeführten Pferde waren zwar im allgemeinen in guter Verfassung, aber weniger für den Militärdienst geeignet, sondern mehr Arbeitsschlag. Kamenz, 26. April. (F o h l e n sch a u.) Ebenfalls auf dem Albertplatze wurde heute vormittag von ^9 Uhr ab die diesjährige Fohlenschau und Stuten musterung, verbunden mit Prämiierung der 1- und 2-jährigen Fohlen, abgehalten. ES waren dazu erschienen die Herren Remonteinspekteur Exzellenz v.Hoennig-o'Caroll, Landstallmeister Graf Karl zu Münster-Moritzburg und ein Vertreter des durch Krankheit verhinderten Herrn Veterinärrat Röber; außerdem wohnten der Schau Herr Geh. Regierungsrat Amtshauptmann v. Erdmannsdorff, die Herren Offiziere der Remontekommission und zahl reiche Landwirte bei. Als Preisrichter fungierten die Herren Graf Ernst zu Münster-Linz, Kammerherr v. Bünau- Bischheim, RtttergutSpachter Hauffe-Brauna und Bezirks- tierarzt Dr. Zietzschmann. Vorgeführt wurden 31 ein- und 25 zweijährige Fohlen. Das Ergebnis der Schau war folgendes-. Eingetragen in das Zuchiregister wurden 25 Stuten, mit dem Gestütsbrand versehen 32 Fohlen. An Weidepreisen kamen 7 zur Verteilung, ferner 15 zweite und 18 dritte Preise, außerdem erhielten mehrere Züchter Anerkennungen. In der Nachversammlung lobte Herr Landstallmeister Graf Münster das vorzügliche Material in 2-jährigen Fohlen, welches heute vorgeführt worden sei, machte dann in liebenswürdiger Weise die Züchter auf die Fehler ihrer Tiere aufmerksam und hob hervor, daß ein fehlerhafter Gang, hervorgerufen durch schlechte Beinstellung und Bauart des Fohlens, sich immer noch einigermaßen durch den Weidegang ausgleichen ließe. Ebenso wie in der Feldwirtschaft die Erfolge der einzelnen Jahrgänge ganz verschieden seien, ebenso kämen in der Weidewirtschaft Mißerfolge vor, durch welche sich aber jeder tüchtige und einsichtige Landwirt nicht abhalten lasten möchte. Er empfahl den Züchtern eingehend die ständigen Weiden mit besetzen zu helfen, nur dann könnte die Pferdezucht sich rationell entwickeln. Dresden, 25 April. (Das größte Volksschul gebäude Sachsens,) die 34. Bezirksschule unserer Stadt, wurde am Sonnabend vormittag seiner Bestim mung übergeben. Die neue Schule liegt an der Ecke der Costebauder und Tonbergstraße und ist 8815 Qua dratmeter groß. Sie bietet insgesamt für 3000 Kinder Platz und ist demnach das größte Volksschulgebäude, das gegenwärtig im Königreich Sachsen steht. Der Bau ist unter Verwendung des noch von früher her stehenden alten Schulgebäudes errichtet worden, das sich harmonisch in die neue Baugruppe etnfügt. Die Baukosten dürften einschließlich der Jnoentarbeschaffung rund 900000 M be- tragen, 70 000 M weniger, als für den Bau im Voran, schlage gefordert worden war. Der Entwurf stammt vom Stadtbaurat Prof. Erlwein. Dresden, 26. April. (Belohnung.) Die Polizei- direktion setzt 300 M Belohnung auf die Ergreifung der jenigen Person aus, die den Raubanfall auf den Geld briefträger ausgeführt hat. Dresden. (Der Großherzog und die Groß- Herzogin) von Mecklenburg-Schwerin werden Mittwoch, den 3 Mai zum Besuche des königlichen Hofes hier eintreffen und Donnerstag, den 4. Mai von hier wieder abreisen. Radeberg. (Realschulbau) Die Stadtverordneten haben dem RatSbeschluste zugestimmt, für 330 000 Mark das Realschulgebäude auf dem Freudenberge nach dem preisgekrönten Entwürfe der Dresdner Architektenfirma Beck, Hornberger u. Mößner zu erbauen. Bautzen. (Ausnahme von jungen Mädchen in die Oberrealschule.) Zum ersten Male wurden mit Beginn des neuen Schuljahres tn die hiesige Ober realschule auch junge Mädchen ausgenommen; vier konn ten der zweiten und drei der dritten Klasse zugewiesen werden. Außerdem wurden 99 Schüler neuaufgenommen. Pirna. (Ausreißer.) Dem Pferd eines hiesigen Kaufmanns war eS im Stalle zu eng und langweilig geworden, und es benutzte einen günstigen Augenblick, um zu entwischen. Im Galopp ging es aus die Straßen der Stadt. Ueberall erregte das Tier, das ohne Halfter und Zaum dahinjagte, Schrecken. Als es von der Schös sergaste nach der Dohnaschen Straße einbiegen wollte, kam eS zu Frll, erhob sich jedoch wieder und blieb einen Augenblick erschrocken stehen. Da trat ein Artillerist herzu, hob dem Tiere in aller Ruhe das Vorderbein, und nun war eS mit dem AuSreißen vorbei. Als Halfter und Zaum gebracht und angelegt waren, ließ es sich ruhig abführen. Werdan, 26. April. (Der heutige Besuch des Königs), verbunden mir der Einweihung des neuen Rathauses, fand bei schönem Wetter in programmäßiger Weise statt. Der König traf nebst Gefolge punkt 12 Uhr mittags auf dem hiesigen Bahnhofe ein und wurde von Bürgermeister Rudolph und Stadtverordnetenvorsteher Kommerzienrat Göldner am festlich geschmückten Bahnhof empfangen. Nach Abschreiten der Front der aufgestellten Gewehrsektion der hiesigen Militärvereine wurde die Fahrt durch die reichgeschmückten Straßen nach dem Rat haus angetreten, wo alsbald die Wethe vorgenommen wurde. Bürgermeister Rudolph hielt die Begrüßungsrede, die in einem Hoch auf dem König auSklang. Beim Ein- tritt in den Stadtverordnetensitzungssaal brachte Stadtrat Seidel das Königshoch aus. Nach einem Rundgange wurde das Frühstück in demselben Saale eingenommen, an dem außer dem König nebst Gefolge noch eine An zahl Vertreter der Kreis- und AmtShauptmannschaft teil nahmen. Der König brachte einen Trinkspruch auf die Stadt Werdau aus. Die übrigen Festlichkeiten verliefen in bester Weise. Die Rückreise des Königs nach Dresden erfolgte mittels Sonderzuges nach Zwickau um 2 Uhr 50 Min. Die Menschenmenge brachte bei der Abfahrt begeisterte Ovationen dar. Großenheiu. (Remontemarkt.) Auf dem Re montemarkt wurden der Remontekommission unter dem Vorsitz des Herrn Major Struve 20 Remonten vorge führt. Von letzteren wurden 5 Stück angekauft im Preise von 600 bis 1150 Mark. Chemnitz, 26 !pril. (Der Friedensschluß in der Chemnitzer Metallindu st rie) Der Friedens- schluß in der hiesigen Metallindustrie ist auf folgender Grundlage erfolgt: Die Arbeitszeit wird täglich auf 9^ Stunden, Sonnabends auf 8*/, Stunden verkürzt. Ueber- stunden werden nur in dringenden Fällen angeordnet und mit 20 Prozent Zuschlag bezahlt. Sämtliche über 18 Jahre alte Gteßereiarbeiter soweit sie drei Monate im Berufe und nicht Transportarbeiter sind, erhalten Lohnzulagen von 1 bis 5 Pfennig pro Stunde. Die Akkordlöhne werden zugunsten der Arbeiter geregelt. Fehlguß wird mit 3 Prozent des Stundenlohnes bezahl», wenn nicht grobes Verschulden vorliegt. Den Wünschen der Arbeiter bezüglich der Betriebssicherheit und hygienischen Einrich tungen soll nach Möglichkeit Rechnung getragen werden. Freiberg. (Zu derZurückwetsung oonKon- firmanden) von der Konfirmation in der Kirche zu Erbisdorf bei Freiberg durch den dortigen Pfarrer Ebeling erhalten die .Dresdner Nachrichten" eine Darlegung, in der das Verhallen der Pfarrers als gerechtfertigt bezeich- net wird. Es heißt da: Here Pfarrer Ebeling stützt sich auf die KonstrmationZordnang vom Jahre 1877. Ist dies ein Unrecht? Wozu ist sie erlassen, wenn sie nicht beachtet werden soll? Er hatte den Eltern von vier Kindern bereits einige Wochen vor der Konfirmation er öffnet, daß er letztere wegen ihrer mangelnden ReligionS- kenntniste, die nach seinem pflichtgemäßen Ermesten die Konfirmation unmöglich machten — soll diese nicht leere Form und Farce werden — zurückweisen müsse. Dies wußten die Eltern. Herr Pfarrer Ebeling erbot sich, nach dem Palmsonntag dreien von vier Kindern durch private Fortsetzung des KonfirmationSunterrichtS die mangelnden Kenntnisse noch zu vermitteln. Ein Knabe hatte den Religionsunterricht äußerst unregelmäßig besucht und wurde auf die Folgen dieses Verhaltens aufmerksam ge macht. In diesem Falle machte es Herr Pfarrer Ebeling immerhin noch möglich, die Konfirmation am Palmsonn tag an ihm vorzunehmen. Wenn die Mütter von zwei Knaben, trotzdem sie wußten, daß die Konfirmation ihrer Kinder am Palmsonntage nicht stallfinden konnte in der Kirche erschienen, ihre Kinder in die Sitze der Kon firmanden drängten, der eine Knabe sogar am Altar in die Reihe der Konfirmanden trat und selbstverständlich von Herrn Pfarrer Ebeling zurückgewiesen wurde, wer hat da — fragen wir jeden gerecht Denkenden — den Gottesdienst gestört? Glaubten die Eltern ihre Kinder vom Herrn Pfarrer Ebeling ungerecht und willkürlich behandelt, stand ihnen da nicht der geordnete Beschwerde weg an die Kircheninspektion offen, anstatt in der er- wähnten eigenmächtigen und durchaus ungehörigen Weise vorzugehen? TagssgesZriÄrts. Deutsches Reich. München, 25. April. (Der Zwie spalt in der bayrischen n ati o n a l l i b e r u l e n Landespartei.) Der Rücktritt des Vorsitzenden der bayrischen nationalliberalen Landespartei, des Fabrikbe sitzers Tafel, scheint noch weitere Folgen nach sich zu ziehen, Es hat nunmehr auch der zweite Vorsitzende kur Partei, Hofrat Or. May-r in Fürth, den Vorsitz nieder gelegt. Zweifellos hängt auch sein Rücktrit mit den be- kannten Vorgängen zusammen, die in der letzten Zeit zwischen dem linken und dem unterlegenen rechten Flü gel der bayrischen Nationalliberalen sich abgespielt haben und die durch die Stellungnahme Tafels seiner eigenen Partei gegenüber eine weitere Verschärfung erfahren haben. Hamburg, 25 April. (Die letzte Fahrt.) D>e Leiche des von einem Albanesen in Konstantinopel erschos senen Oberstleutnants von Schlichting trifft am Fre'tag, den 28. d. M. mit dem Dampfer „SamoS" in Hamburg ein. Am Sonnabend nachmittag vier Uhr wird am Kai am Schuppen 42 eine Trauerfeier veranstaltet, an der die Spitzen der militärischen und Zivilbehörden teilnehmen. Nach der Trauerfeier wird die Leiche nach Berlin über- geführt. München, 25 April. (Kongreß der deutsch- amerikanischen Lehrervereinigung.) Dre deutsch-amerikanischen Lehrervereine der Vereinigten Staa ten werden im kommenden Jahre ihren Kongreß auf deutschem Boden abhalten. Der Kongreß ist als eine 4 Wochen dauernde Informationsreise durch ganz Deutsch land geplant, wobei in einer Reihe großer Städte, u. a. München, Frankfurt, Leipzig und Köln große Versamm- langen abgehalten werden und Vorträge stattstnden sollen. Die letzte Etappe des Reisekongresses wird Berlin sein. Die Veranstaltung soll in erster Linie der Propa ganda der Idee dienen, den amerikanisch-deutschen Hoch schullehreraustausch auch auf die Volksschulen und die höheren Schulen auszudehnen. — (Sozialdemokratie und Witwen- und Waisenversicherung.) Man schreibt der „Disch. Ztg ": Was soll man dazu sagen, daß im „Vorwärts" j^tzt behauptet wird, der Entwurf der ReichSverstcherungS- ordnung enthalte eine wirkliche Witwen- und Watsen- versicherung nicht, daß die Witwenrente ein Betrug ge nannt wird? Gewiß, eS soll nur die invali e Witwe eine Rente erhalten. Für die erwerbsfähige Witwe, auch diejenige mit Kindern, liegt ein zwingender Anlaß zur Rentengewährung auch nicht vor, zumal für die Kinder durch die Waisenrenten g.sorgt wird. Von einer „scham los niedrigen Rente" wird gesprochen. Hat denn die sozialdemokratische Presse völlig das Gefühl dafür ver- loren, daß auch in der Soz alpolitik auf die vorhandenen Mittel und die Belastungssähigkeit der Bevölkerung Rücksicht genommen werden muß? ES ist doch wahr- hastig nichts Kleines, daß Deutschland als einziger Staat der Welt mit einer Witwen- und Waisenversicherung vorangeht, die im Beharrungszustand jährlich etwa 175 000 Witwen einen Rechtsanspruch aus Renten im Betrage von etwa 20>/z Millionen und über einer Mil lion Waisen einen solchen Anspruch aus Renten von rund 47 Millionen Mark jährlich gewähren will! — (Einwanderung Eingeborener in D e u t s ch - O st a fri ka) Bei dem letzten Aufstande war ein nicht unbeträchtlicher Teil der Eingeborenen Deutsch- Ostafrikas über die portugiesische Grenze geflüchtet. In den letzten Jahren aber sind nicht nur dis Flüchtlinge zurückgekehrt, sondern eS hat außerdem eine starke Ein wanderung stattgefunden, die im Vorjahre auf 10 000, in diesem Jahre dagegen schon auf 25 000 bis 30 000 geschätzt wird. Wie eine Zuschrift der Ostafrikanischen Zeitung angibt, nimmt man an, daß die dauernden Un ruhen im portugiesischen Grenzgebiet die Einwanderu g verursachen. Auch wird durch die Bezirksbehörde selbst mit Hilfe der im Bezirke ansässigen Mutter des Sultans der Wajao, welcher seinen Sitz im Portugiesischen hat, seit einiger Zeit das Uebersiedeln von Wajaoleuten auf deutsches Gebiet unterstützt. Russland. Petersburg, 26. April. (Revolutio näre Umtriebe in Rußland) Großes Aufs-h-n erregt die Nachricht, daß eS der Staatspolizei in Kron stadt gelungen ist, einen sozia revolutionären Verband aufzudecken, dec auch im Heere revolutionäre Propaganda treibt. Bei den umfangreichen Haussuchungen, die aus Grund dieser Feststellungen vorgenommen wurden, stießen die Behörden auf den Hauptorganisator des Verbandes. Er wurde verhaftet, und zugleich wurde eine große Menge wichtiges Material, Dokumente, Adressen usw. beschlag- nahmt. Im ganzen wurden 18 Personen verhaftet, dar- unter auch einige Matrosen. Sämtliche Verschwörer wur- den nach Petersburg gebracht und dort ins Milttärge- fängniS eingeliefert. Nus aller Welt Berlin, 26. April. (Tragödie eines jungen Ehepaares.) In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag erschoß sich, wie erst jetzt bekannt wird, ein Ehe paar, das in der Berliner Gesellschaft eine gewisse Rolle spielte, der Rittergutsbesitzer Buschke und dessen Frau, die in der Lützowstraße 19 wohnten Die beiden halten einen Zettel im Vorzimmer zurückgelasten, der das Mäd chen anwies, das Zimmer am Morgen nicht eher zu be treten, als bis sie einen Arzt geholt hätte. Als der Arzt öffnete, fand er die Beiden erschossen vor. Ueler die Mo tive zu der Tat schweben verschiedene Gerüchte. Eine» ist jedoch sicher, daß die junge Frau einer schweren Operation entgegcnging. ES scheint, daß ein plötzlicher Angstanfall sie in der Nacht packte und zum dem Revol- ver greifen ließ. Der Gatte hat offenbar aus Verzweif. lung und aus Liebe zu seiner Frau durch die zweite Kugel seinem Leben ein Ende gemacht. Berlin, 25. April. (Ein Unteroffizier auf der Hasenheideangeschossen.) Auf dem Schießplätze in der Hasenheide hat sich heute ein schwerer Unfall zugetragen, der durch eine verirrte Kugel hervorgerufen wurde Wäh- rend der Uebungen wurde der Unterosfizier Vorpahl von der 1. Eskadron des Garde-Kürassier-RegimentS plötzlich durch eine Kugel in den Rücken getroffen. Lebensgefahr scheint nicht zu bestehen. Das Schießen wurde sofort abgebrochen. Woher die Kugel gekommen ist, tonnte noch nicht ermittelt werden. Wie ein bisher nicht be- stätigteS Gerücht wissen will, rührt der Schuß von Schutz leuten her, die in der Nähe des Schießplatzes Schieß übungen mit Browningpistolen und Karabinern anstellten. Berlin, 26. April. (Ueberfall auf einen Post beamten.) Ein verbrecherischer Uebersall ist auf der Chaussee zwischen Borstel und Groß-Schwechten verübt worden. Dort fand man den Postbeamten Ewald Kuhl aus Röxe neben seinem Fahrrad ohnmächtig im Chaussce- graben. Kuhl war aus Seehausen gekommen und von einem anderen Radfahrer, der ihn überholte, und den er in der Dunkelheit nicht erkannte, angeschossen morden. Die eine Kugel hatte eine Rippe getroffen, die andere durchschlug die Nieren. Der Zustand des Verletzten ist besorgniserregend. Von dem Täter fehlt jede Spur. Die Gendarmerie hat einen verdächtigen Mann verhaftet, der aber die Tat bestreitet. Düsseldorf, 25. April. (Kein Aufstieg.) Wegen ungünstiger Witterung mußte der für heute in Aussicht genommene Aufstieg des Zeppelin Passagierluftschiffes „Deutschland" unterbleiben. Braunschweig, 26. April. (H otelbrand.) Vor gestern nacht entstand in dem größten Hotel zu Blanken-