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Nr. 30. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 11. März 1911. Seite 7. jede Dame5chneidenn O O — Nach unseren Lolumbus-Schntttmustern arbeitet jede Da»» M M M M A M M M M chre sarberob« / G / AF F A t sämtliche 5chnittmuster»" 44 ». 4S liefert unsere Expedition an die Abonnent«» r» tz«» billigen Preise von nur 30 Pf. pro 5tilltr Nr. 334. jugendliche; Kostüm au; englischem 8toff. knoten", tragen können, von denen aufgcgriffen werden, die „auch einmal modern sein wollen". Besonders wenn zu diesen, Luxus keine kostspieligen Anschaffungen nötig sind. Einen buntseidencn rappen zu kaufen, kann sich wobt jeder gestatten. Scl.liefilm, sind in den Kästen, wo die Reste von früheren Ballkleidern schlummern, auch noch so viel Stücke, aus denen man den modernen Turban knoten könnte. Wohlverstanden, Kopfschmuck. Wohl selten hat sich die Frauenmode so viel mit dem Kopfschmuck der Damen be schäftigt, wie in diesem Jahr. Ich will absolut nicht von den Hüten reden, denn daß diese die Hauptsorgen der Damen ausmachen, ist jedermann bekannt. Aber als Meister Poiret aus Paris zu uns kam und unsere Damen veranlassen wollte, ihr Haar mit einem Turban zu ver decken, fand er anfangs Staunen, dann von manchen Seiten bewundernswerte Bereit willigkeit, denn immerhin gehört schönes Haar mit zu dem reizvollsten Schmuck der Frauen. Als sich aber der allgemeine Poiret rummel etwas gelegt hatte, klang auch die Begeisterung für den Turban immer mehr und mehr ab, und nur ganz vereinzelt sah man ihn in den Großstädten im Theater oder in Privatgesellschaften. Natürlich gab es pikante Gesichtchen und niedliche Figuren, die sich in den Poiretgcwändern mit dem dazu gehörigen Turban stil- und geschmackvoll ausnahmen. Aber was man im allgemeinen speziell auf diesem Gebiete zu sehen bekam, konnte einen das Gruseln lehren. Volle runde Gesichter mit eingeschnürten Taillen banden sich um ihre Haare seidene Lappen, so daß man unbedingt den Eindruck empfangen mußte, die Damen beabsichtigten in ihren geschnürten Gesellschaftstoiletten ein Bad zu nehmen. Aber das ist ja gar nichts besonderes, daß sehr aparte Moden, die sich nur an Frauen richten, die ein ausgeprägtes Stil gefühl haben und genau wissen, was sie aus weißem Batist ist mit Lochstickerei verziert und durch einen Stoffvolant ergänzt. Abb. 141 aus hellblauem Leinen zeigt Blenden aus türkisch gemustertem Satin und Stickerei volant. Nr. 344. Matinee aus Wollmusse lin. Von der Achsel ab in ausspringende Fältchen gesteppt, zeigt die Matinee weite, offene Ärmel. Diesen, sowie den Innen rändern ist eine Taftblende mittels Durch- bruchbörtchen angesetzt. Nr. 345. Matinöe aus weißem Batistchiffon mit Banddurchzug. Die tiefe Paffe endet in einer Durchzuqstickerei; daran setzen sich, in Falten geordnet, die unteren Teile der Matinee. Matrosenkragen mit Einsatz und Volant aus Stickerei; ein Stickereivolant, sowie Durchzugstreifen schlie ßen die halblangen, blusigen Ärmel ab. Nr. 2-1. Mäntelchen aus blauem Samt für Mädchen von 8—10 Jahren. Das lose Mäntelchen ist aus drei Teilen geschnitten, der Rücken mit kleinen Ein schnitten und knopfbesetzten Patten versehen. Die übereinandergreifenden Vorderteile zeigen angeschnittene Reversteile und kleinen Kragen, die Taschen sind eingeschnitten und durch Patten verdeckt. Perlmutterknöpfe, Helles Seidenfutter. Lange, enge Ärmel mit runder Manschette. Wie sollen wir gehen? Wir leben im Jahrhundert des Sportes. Alle möglichen Arten körperlicher Betätigung werden von uns geübt und gepflegt und unsere Kinder beginnen schon frühzeitig mit den Tanzstunden. Nr. 340. elegante gesuch;tollette au; nilgrüner Lrsponseide. Auf unsere hauptsächlichste körperliche Betätigung, die Art unseres Ganges, wird jedoch leider am wenig sten Wert gelegt, und man sieht die merkwürdigsten Arten der Fortbewegung. Damen mit hübschen norma len Figuren haben zuweilen eine unglaublich schlechte Art des Gehens an sich, daß man überrascht ist, wenn man sic auf der Straße mit Blicken verfolgt. Sie sggeln oder schlenkern mit den Arinen, oder sic schleifen, weil sic die Füße nicht genügend aufhcben. Vielleicht ist die Hauptsache zur Erlangung eines guten Ganges, sich einer tadellosen Körperhaltung zu be fleißigen und beim Gehen darüber nachzudcnken, daß man auf seinen Gang Obacht geben muß. Nr. 341—343. 5chürren für kleine Mädchen. A-A"' Bei Kindern kann man nicht früh genug damit beginnen, auf die Art ihres Ganges zu achten. Viele Kin der haben die üble Angewohnheit, die Füße einwärts zu setzen und anstatt mit den Fußspitzen, mit dem ganzen Fuße auf zutreten. In den Grazie- und Tanz stunden der Kinder wird ja häufig auf den Gang hingewicsen, doch auf der Straße achten die Mütter oder ihre Stellvertre terinnen gar wenig darauf, ob die Kunst des Gehens, die man ihnen mühselig wäh rend der wenigen Stunden beizubringen sucht, auch in die Praxis übertragen wird. Selbstverständlich ist das Schuhwerk von großem Einfluß auf den Gang. Manche Damen tragen viel zu Hohe Absätze, so daß ihnen das Gehen zur Last wird. Selbstverständlich bemerkt man, sobald diese Damen ermüden, denn ihr Gang nimmt dadurch an Schwerfälligkeit und Ungelenkigkeit zu. Cs ist töricht, bei Spaziergängen im Walde oder am Strande empfind liches Schuhwerk und Lackschuhe mit hohen geschweiften Absätzen zn tragen. Auch darin muß ein Unterschied gemacht werden, denn nur die richtige Art und die Empfindung für die richtige Zeit und Gelegenheit kennzeichnet die Frau und ihren kulturellen Geschmack. Auch für den Charakter des Menschen ist der Gang maßgebend. Ein guter Beobachter kann daraus erkennen, wenn jemand frisch, heiter und frohen Mutes, langsam oder schwerfällig kommt, kokett, indolent oder stürmisch. Cs ist ja auch bekannt/ daß Blinde an dem Geräusch der Fuß- bcwegung ihre Freunde erkennen, Und daß man Bekannte schon aus großer Entfernung nur an ihren Körperbewegungen erkennt. Nr. 345. MatinSe au; weißem vatistchlffon mit Sanddurchrug. denn das Umbinden, Wickeln, oder wie man diese Hand habung bezeichnen könnte, die sich jene gestatten, die von dem Turbanknotcn nicht den leisesten Schim mer haben, ist nicht als sinngemäß zu be zeichnen. So ähnlich wie mit dein rurban geht es auch nur dem bonne-kemme- Häubchen, das das entzückendste und rei zendste sein kann, wenn es hübsch ge arbeitet ist und zu der Trägerin und ihrer Toilette paßt. Zu den Abbildungen. . Nr- 229. Jugendliches Kostüm aus englischem Stoff. Den Veitenteilen des Jacketts ist ein travcrslaufender Schoßteil angesetzt; Stoff- blendcn mit Knopfschmuck. Schmaler Umlegekragen, Revers in ver schiedenem Fadcnlauf. Der vierteilige Rock ist, wie ersichtlich, mit travers laufenden Blenden und Knöpfen besetzt. Nr. 142- Elegante Besuchstoilettc aus nilgrüner Cröpon- seidc. Chiffon und leichte Goldstickerei ergeben Latz und Stehkragen, um die die Taillc in grazilste Falten geordnet erscheint. Angeschnittene Falten ärmel. Goldpassemcnteriebesatz. Der glockige Dreibahnenrock, sowie die Tunika zeigen Goldstickerei, sowie Pasiemcnteriebesätzc im Ton des Kleides. Faltengürtel aus nilgrüncm Spiegelsamt. Nr. 341 —343. Schürzen für kleine Mädchen. Aus ecru Satin mit bunten Batistblcndcn ist das erste Modell, dessen untere Run dung, sowie die Achsel ein Srickcrcivolant abschließt. Die zweite Schürze Ur. 344. Matinöe au; Wollmusselin. Nr. 241. Mäntelchen au; blauem 5smk für Mädchen oon 8-10 jähren.