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Nr. 23 Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 23. Februar 1911. Seite 2. der Landwirtschaft und der anwesenden Wenden sprach Herr Kammerherr von Bünau und entfachte eine leb hafte Begeisterung, als er Herrn Gräfe der Wahlhilss aller Rechtsstehenden versicherte. Ausführlich behandelte Herr Fritzsche-DreSden die gegensätzliche Spannung zwi schen internationalem Händlertum und deutscher Arbeit. Die Redner ernteten stürmischen Beifall. Bischofswerda, 22. Febr. (Ortskrankenkasse.) Der diesjährige Ueberschuß beträgt ca. 20000 Mk. ES ist daher mit Freude zu begrüßen, daß die Königl. Kreis hauptmannschaft Genehmigung zur Einführung der Fa- milien-Versicherung erteilt hat. Familienmitglieder sollen demnach freie ärztliche Behandlung — auswärts wohnende haben Kilometergebühren für den Arzt selbst zu bezahlen — erhalten. Bautzen. (Ein selb st geschriebenes Gnaden- gesuch) hat der zum Tode verurteilte Raubmörder Süß mann aus Ruppersdorf eingereicht. Dresden, 22. Februar. (Die Pläne und daS Modell für das neue Schauspielhaus) sind nunmehr i.u Rathause ausgestellt. Der Entwurf hat be reits die Genehmigung des Königs und der General direktion der königlichen Hoftheater gefunden. Die Bau summe wird auf etwa 2 100 000 M veranschlagt. — Ge stern trat im Rathause eine Konferenz der allgemeinen sächsischen Bürgermeisterveretnigung zusammen, an der etwaz75 Herren teilnahmen. Das Ergebnis der Beratun gen soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Dresden. (DerHeld einerromantischenEnt- führungsgeschichte), der Ingenieur Paul Schöne in Lausa bei Dresden ist unter dem Verdacht des Meineids und der Urkundenfälschung verhaftet worden. Schöns hatte kurz vor Weihnachten, wie wir meldeten, ein junges Mädchen, Gertrud Hoffmann, das wegen eines Techtel mechtels mit einem Dresdner Kommerzienrat bekannt ge worden war, in dem Augenblick aus den Händen eines mit der Vorführung beauftragten GerichtSbeamten gerissen, in sein Automobil gezogen und war mit ihr davonge- sahren, als das Mädchen in Radeberg wegen einer Zeu genschaft vorgeführt werden sollte. Wenige Tage danach wurde das Mädchen in einem böhmischen Städtchen er mittelt und wieder nach Dresden transportiert. Schöne hatte allerhand auf dem Kerbholz und wurde bereits po lizeilich beobachtet. Als seine Verhaftung vorgenommen werden sollte, da wußte man, daß er sich in seinem Hause befand. Zunächst war alles Suchen ergebnislos, bis man ihn schließlich in einem oberen Stübchen, das gewaltsam geöffnet werden mußte, im Speiseschrank versteckt auffand. Schöne stand offenbar kurz vor seiner Flucht, denn man fand bei ihm sowohl einen Auslandspaß, wie auch be deutende Geldmittel, die er vermutlich in letzter Zett flüssig gemacht hatte. 8. Dresden. (Unstatthafte Beschränkung eines VereinZoergnügenS.) Der Turnverein in N. N. hatte, obwohl es auf Grund des ReichSvereins- gesetzeS gar nicht nötig war, bei der zuständigen Amts hauptmannschaft um Erlaubnis zum Tanz bis 2 Uhr nachts nachgesucht, erhielt jedoch nur Genehmigung bis 1 Uhr nachts tanzen zu dürfen. Der Verein kehrte sich aber nicht an diese Beschränkung, sondern dehnte sein Tanzvergnügen bis 2 Uhr nachts aus. Die unausbleib liche Folge di ffer Zuwiderhandlung gegen behördliche Be stimmungen waren Strafmandate gegen Wirt und Verein in Höhe von je 10 Mk Sowohl der Verein als auch der Wirt beantragten grichtliche Entscheidung. Zu einer Verhandlung hierüber kam es aber nicht, sondern die An- geschuldigten erhielten den Bescheid, die Angelegenheit habe sich erledigt! Der Verlauf dieser Sache lehrt, daß die Amtshauptmannschaft sich bewußt geworden ist, daß sie sich im Unrecht befindet, ihr ein Recht, Vereinsoergnügen zu beschränken, nicht zusteht. Riesa, 23. Febr. (Hochwasser.) DaS Hochwasser der Elbe steigt weiter und ist bereits der tiefere gelegene Teil deS Stadtparkes, sowie eine Anzahl Elbwiesen überschwemmt. Zittan. (Tollwut.) Nach einer Mitteilung des Reichenberger Magistrats ist bet einem in Reichenberg in Böhmen verendet aufgefundenen herrenlosen Hunde me Loüwur amrüch sesigestellt worden. Infolgedessen ist über Zittau und Umgebung bis zum 31. Mai die Hunde sperre verhängt worden. Zittau. (Zulassung von Mädchen im Gym nasium.) Der hiesige Stadtrat hat sich für " ie Zu lassung von Mädchen in die Mittel- und Obe klaffen deS Gymnasiums ausgesprochen. Leipzig. 21. Februar. (Automobilunfall bei Leipzig) In der vergangenen Nacht stürzte im Vorort Eutritzsch beim Ausweichen vor einem Fußgänger ein mit drei Personen besetztes Automobil um. Die Insassen wurden auf die Straße geschleudert; der 33jährige Par- teisekretär Hoffmann erlitt mehrere Rippenbrüche, der an- gefahrene schwerhörige Man Verletzungen am Kopf. Die übrigen Autoinsafsen und der Chauffeur wurden leichter verletzt. DaS Auto ist zertrümmert. Hartmannsdorf bei Frauenstein. (Kantorwahl.) Kirchschullehrer Siegert, der erst seit acht Monaten hier tätig ist, wurde als Kantor an die Lukaskirche in Chem nitz gewählt. Freiberg. (Keine Zulassung von Mädchen im Gymnasium.) Die Stadtverordneten sprachen sich mit 1S gegen 11 Stimmen gegen die Zulassung von Mädchen beim städtischen Realgymnasium aus. Man begründet diese ablehnende Haltung in der Hauptsache damit, daß die gelehrten Berufe bereits überfüllt seien. Glanchau, 22. Februar. (Die fortschrittliche VolkSpartei) stellte im 17. sächsischen Reichstagswahl kreise (Glauchau-Meerane) den Pastor Ende in Lichten stein auf. Penig, 22. Februar (Raubmord.) Heute vor mittag wurde in dem benachbarten Orte Chursdorf die 46 Jahre alte Gutsbesitzersehefrau verwittwete Pauline Kretschmar in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Wie die „Chemn Allg. Ztg." meldet, liegt anscheinend Raubmord vor. Als Täter kommt ein 17 jähriger Knecht namens Trey in Betracht, der auf dem Hofe in Stellung war und seit heute morgen verschwunden ist. Hohenstein-Ernstthal, 22. Februar. (Blutige Rau- ferei) In vorgestriger Nacht gerieten unweit des Schach tes „LambertuS" einige Männer in Streit, wobei der ver heiratete Mörtelarbeiter Münch und der Weber Kraft von zwei hiesigen jungen Arbeitern und mehreren Ziegeleiar beitern durch Messerstiche schwer verletzt wurden. ^ogesgescdickts. Deutsches Reich. Berlin, 22. Februar (Aus dem Reichstage.) Die von der Budgetkommission des Reichs tages beanstandeten Stellen von Armee-Inspekteuren, Gouverneuren und Kommandanten wurden heute mit großer Mehrheit bewilligt. Berlin, 21. Februar. (Die deutsche Presse und das Vorgehen Rußlands gegen China) Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der „TempS" beschul digt in seinem gestrigen Leitartikel die deutsche Presse, daß sie auf Rußland mit unerbetenen Ratschlägen für seine ostasiatische Politik einen Druck ausübe. In Bsrffn maßt man sich nicht die Rolle des Beraters einer Groß macht an, die fähig und willens ist, ihre Interessen nach eigenem Gutdünken wahrzunehmen. Wenn der „Temps" Versuche einer Bevormundung der russischen Politik zu sammenstellen will, findet er in seinen eigenen Leitartikeln hinreichendes Material. Berlin, 22. Februar. (Die Lage in Portugal.) Gegenüber den verschtedentlichen Nachrichten über die gegenwärtigen Verhältnisse in Portugal, die geeignet sind, eine Gefährdung des Handels zwischen Deutschland und Portugal herbcizuführen, hat die hiesige portugiesische Gesandtschaft den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin mitgeteilt, daß nach offiziellen Nachrichten aus Lissabon die Lage im ganzen Lande no.mal ist, und daß der Ent faltung der wirtschaftlichen Kräfte deS Landes keine Hin dernisse im Wege stehen. — Der nächste sozialdemokratische Par teitag wird, wieder „Vorwärts" schreibt, wahrscheinlich früher als tonst zusammenberufen werden. Mit Rücksicht darauf hat die Kontrollkommission der sozialdemokratischen Partei verzichtet, an Stelle des Abg Singer einen neuen Vorsitzenden zu wählen, sondern beschlossen, diese Wahl dem Parteitag vorzubehalren. Diese sozialdemokratischen Parteitage pflegen in der dritten Septemberwoche zu sammenzutreten. Schon in seinem Schlußwort auf dem letzten Parteitag in Magdeburg erklärte aber der Vor sitzende Abg. Dietz: „Bisher war es Gepflogenheit, daß jeder Parteitag beschloß, wo der nächste Parteitag abge halten wird Wir leben aber heute u ter außergewöhn lichen Verhältnissen. ES steht zu erwarten, daß im nächsten Jahr ein außerordentlicher Parteitag stattftnden muß, und deshalb sollten wir es diesmal dem Parteivorstand über lassen, den Parteitag nach dem Orte einzuberufen, der für die Delegierten aus allen deutschen Gauen am günstigsten liegt". — (Vorfrucht der Sozialdemokratie.) In einer öffentlichen Versammlung des Nationalliberalen Vereins zu Dresden am 20. Januar sagte Rechtsanwalt Hippe während der freien Aussprache wörtlich unter an derem Folgendes: „Die Sozialdemokratie hat daS Ver trauen so weiter Volkskreise gewonnen, nicht nur, weil sie eine sehr gute Vertreterin der Arbeiter gewesen ist, son dern auch einen guten Teil dessen üb rnommen har, was eigentlich die Liberalen zu tun gehabt hätten." Klang das immer noch nach liberalen Phrasengekltngel, so kam das rote „roon politicon" immer deutlicher zum Vorschein, als Herr Hippe in einem LobeshymnuS auf Bebel weiter sagte: „Die Sozialdemokratie ist weder engherzig, noch dürfen wir sie vaterlandsfeindlich nennen", und dann sagte der Herr Rechtsanwalt weiter: „Wir dürfen uns durch den schönen Klang deS Wortes Vaterland nicht ge fangen nehmen lassen!!" Wer denkt dabei nicht an Bis marcks klassisches Wort vom 24. Januar 1887: „Der Fort schritt ist die Vorfrucht der Sozialdemokratie?" — WaS hätte man aber von den zahlreichen andersdenkenden Be suchern der Versammlung erwarten müssen? — Daß sich ihr nationales Herz dagegen empörte, daß ein Entrüstungs sturm losgebrochen wäre, der dem Sprecher zum Bewußt sein gebracht hätte, daß man unter nationalgefinnten Männern nicht ungestraft solche Reden führen dürfe. Doch — kein Lüftchen regte sich. War's zu verwundern? Hatte doch der nationalltberale R dner, Justizrat Dr. Junck, zuvor den Freisinn als treuen politischen Freund und Bundesgenossen seiner Liebe versichert! — Ja, die Zetten ändern sich. — Die kommunale F l ei s ch v er s o r g u n g, wie sie auf dem Deutschen LandwtrtschaftSrat empfohlen worden ist, ist kein so unmöglicher Vorschlag, wie man ihn vielfach bezeichnet hat Ein Gegenstück ist ja schon geschaffen, in den Fisch-Verkaufsstellen, die viele Städte eingerichtet haben. Es soll nicht etwa ein FleischoersorgungS- Monopol der Städte geschaffen werden; es soll angestrebt werden, daß die Städte aus ungerechte Preistreibereien beim Fleischhandel einwirken können. Was die Fleisch versorgung Deutschlands im allgemeinen anbetrifft, so sind die beiden nächsten Ziele der Ausbau der kolonialen Landwirtschaft und die Kultivierung der deutschen Moore. Man muß hierbei im Auge behalten, daß auf diese Ziele nicht erst vom Deutschen LandwtrtschaftSrat hingewiesen worden ist, daß sie vielmehr schon seit einiger Zeit Be standteile unserer Gesamtpolitik bilden. Dagegen ist die auf der jetzigen Tagung des Landwirtschaftsrats gemachte Feststellung, die Kultivierung der.Moore würde NahrungS- Möglichkeit noch für 30 Millionen Menschen gewähren, äußerst bedeutsam. Die Bedeutung der kolonialen Land wirtschaft, die mit der einheimischen Hand in Hand gehen muß, erhellt aus der Tatsache, daß unser Viehstand mit heimischem Futter nicht mehr auf der Höhe zu halten ist, und daß wir alljährlich für über 500 Millionen Mark ausländisches Futter kaufen müssen. — DaS Verkehrswesen in unseren Kolo nien hat in letzter Zeit recht große Fortschritte gemacht insbesondere durch die ausgeführten Eisenbahnbauten. Vollendet wurden nämlich im letzten Berichtsjahre die Bahnstrecken Mombo - Buiko in Ostafrika und Geheim - Kalk- fontain in Südwestafrika, während die Ausführung der Bahnstrecken Morogoro - Tabora in Ostafrika, Duala- Mahenguba und Duala-Edea in Kamerun sowie Lome- Atakpame in Togo weiteren Fortgang nahm. Neu be gonnen wurden die Bahnbauten Buiko-Moschi in Ost- afrika und Windhuk-KeetmanShoop in Südwestafrika. Im April 1910 wurde schließlich noch der Umbau der eng- spurigen Linie Karibik - Windhuk in die Kapspur in An griff genommen. Am 1 April 1910 ist die Otavibahn in das Eigentum des südwestasrikanischen LandesstSkuS übergegangen. Das gab die Möglichkeit die Strecke Swakopmund-JakalSwater-Karibib von dem Durchgangs- verkehr zu entlasten und ihn auf die Strecke Swakopmund- UsahaS - Karibik zu verweisen. Die Entwickelung des Verkehrs und der Erträgnisse auf den fertigen Eisenbahn linien hat, wie wir mit Genugtuung berichten, den Er- Wartungen entsprochen und sie teilweise, namentlich auf der südwestafrikanischen Südbahn erheblich übertroffen. Die Otavibahn insbesondere verzinst sich bereits gut. Im übrigen wachsen die Bahnen allmählich und stetig in die Rente hinein. Russland. Petersburg, 22. Februar. (Maßnahmen gegen die Ausrottung der Zobeltiere.) Nach hier eingetroffencn Meldungen aus Irbit beschlossen die dortigen Pelzhändler, den Ministerpräsidenten telegraphisch um ein Verbot des Zobelfanges auf zwei Jahre hinaus zu bitten, da nur auf diese Weise der Ausrottung dieser Tiere vorgebeugt werden könne England. London, 22 Febr. (Das Programm der englischen Krönungsfeierlichkeiten) DaS Programm für die Krönungsfeierlichketten ist heute ver öffentlicht worden. Die Empfänge der fremden Vertreter und Fürstlichkeiten finden am 17, 18. und 19 Juni statt. Am 19. Juni wird im Buckingham-Palast ein großes Festessen gegeben werden. Am 20. Juni findet allgemeiner Empfang der ausländischen Delegierten im Schlosse von Buckingham statt, am 21. offizieller Empfang der Minister der englischen Kolonien. Abends Festessen beim Herzog von Connaught, am 22. KrönungSfeier, am 24 Truppen- schau in Spilhead, am 26. Galavorstellung in der Con vent-Garten Op.r, am 2S. kirchliche Feier in der St. PauluS- Kathedrale. Nachher Festessen zu Ehren des Königs, ge geben von der Stadt London. Portugal. (Royalistische Kundgebungen in Portugal) Nach einer Privatmeldung auS dem Norden Portugals, die am Dienstag in London eintraf und von der Westm nster Gazette veröffentlicht wird, haben in der Sta^t Guarda (Provinz Beira) ernste royalistische Kundgebungen stattgefunden. Nach dieser Meldung hatte sich der die Provinz Beira inspizierende Minister der öffent lichen Arbeiten nach seiner nkunft in Guarda in eine dortige Kaserne begeben. Er stieg auf das Dach, um von dort auS eine Rede an das Volk zu halten. Die Menge gab jedoch Schüsse auf ihn ab und zwang den Minister, das Dach zu verlassen. In der Stadt brach sofort eine royalistische Revolution auS. Es wurden Re volverschüsse gewechselt, wobei einige Männer, Frauen und Kinder getötet worden sein sollen. Die Geschäftsläden mußten geschloffen werden und die Hauptstraßen waren bald geleert. Wie die vom 15 Februar dadierte Meldung weiter besagt, ist die Ordnung in der Stadt jetzt wieder hergestellt, doch sei die Situation noch immer kritisch. Auf der hiesigen portugiesischen Gesandtschaft war bisher keine Bestätigung der Nachricht zu erhalten. Serbien. Belgrad, 21. Februar. (Die Rückkehr des serbischen Königs von seiner Auslands reise) Bei ihrer Rückkehr von der Reise nach Rom wurden König Peter und feine Tochter, die Prinzessin Helene, am Bahnhof von einer zahlreichen Menge freund, lich empfangen und begrüßt. Der Minister des Aeußern Milowanowitsch erklärte einem Vertreter deS Hirsch'schen Telegraphen-BureauS, daß der Empfang in Rom ein im- posanter gewesen sei. Die herzliche Begeisterung sei für den Besuch charakteristisch und beweise die Freundschaft des serbischen und italienischen Volkes. Diese Freund schaft habe ihre Wurzeln nicht in einer zufälligen Kom- bination gemeinsamer Ziele, sondern sie wurzelt tief in den Gefühlen der beiden Vö.ker. Ueber die Frage der Adria- Bahn äußerte sich Milowanowitsch, er hoffe, daß aus dem Meinungsaustausch der beiderseitigen Minister bald eine definitive Vereinbarung bezüglich der Verwirklichung dieses Projektes sich ergeben werde und daß auch mit der Türket ein entsprechendes Abkommen geirrffen wird. Nus aller Wett. Berlin 21. Febr. (Verkehrsstörungen durch den Sturm) Infolge des seit einigen Tagen über Mitteleuropa herrschenden großen SturmeS sind im inter nationalen Telegraphen- und Telephonverkehr sehr er- hebliche Störungen eingetreten. Die Leitungen sind t-tl- weise vom Sturm, der an einzelnen Stellen große Schneema, en mit sich führte, zerrissen worden I" ^er großen Zentralstelle des deutschen Verkehrs im Berliner Haupttelegraphenamt, sind etwa der vierte Teil der Lei- tungen des Gesamtverkehrs zerstört. Normal geblieoen ist nur der Telegrophenverkehr nach England und Holland und die südliche Leitung nach Oesterreich- Berlin, 22. Februar. (Beschlagnahme unsitt- l'cher Postkarten.) Zehntausend paarten mit Nach- büdungen aus dem Salon de Paris nebst den zu ihrer Her- stellung benutzten Platten wurden von der Zentralstelle zur Bekämpfung des Schmutzes - ort und Bild in einer Druckerei am Wedding entde und auf Grund eines Ge richtsbeschlusses beschlagnahmt-