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Nr. 27. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 4. März 1911. Seite 10. Kartoffeln preishaltend, Maltnkartoffeln höher. Eier billiger, But ter und Käse unverändert. 'Damwild 60—65 Pf. für Ke, Birk hähne 2,50 M das Stück, geschlachtete Enten 2,75—3,50 M, alte Hühner 2,25—3,00 M, junge Hühner 1,10-2,00 M das Stück, Kieler Pöcklinge 2,40 bis 2,80 M für 40 Stück, Vollheringe 41— 48 M für die Tonne. Matjesheringe 10—18 M das Schock, Oel- sardinen 2,10—2,40 M für 1 K^, Molkercibutter 1,35 -1,40 M, Landbutter 1,25—1,30, M, Kochbuttcr 1,15, Schweizerkäse 95-100 M für 50 Ke, Landeier 5,00—5,50 M, böhmische Eier 4,60 M das Schock. Margarine 70-80 M für 50 Kx, Mußäpfel 10-14 M, graue Reinetten 18—25 M, für 50 Ke, Haselnüsse 58- 70 M für 50 Kx, italienische Apfelsinen 7,50—14 M für 200er-Kiste, spanische Apfelsinen 15,50-16 M für 420er-Kiste, Feigen 2,30 M für 50 Kx, trockene Schnittäpfel 45 M, Birnen 15 M bis 33 M, Pflaumen 28—35 M, Pflaumenmuse 22—23 M für 50 Ke, Blmenkohl 10 bis 40 M für 160 Stück, Rosenkohl 25—50 M für 50 Ke, Grün kohl 6—10 M, Kohlrüben 2,50 bis 3 M, Telteser Rüben 15 M für 50 Ke, Radieschen 4,40—5,50 M für 60 Bündchen, Rettich 1,60—3 M das Schock, Kartoffeln 2,80—3 M, Maltakartoffeln 9,30—10,50 M für 50 Ke Champignon 1 2,20 für '/, Ke, Sauer kraut 5,50—6 M für 50 Ke, Saure Gurken 2,60—3 M das Schock. Dresdner Produkten-Börse, 3. März 1911. Wetter: Stürmisch. Stimmung: Geschäftslos Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer, M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. neuer, 75 -78 Kilo, 190 -196 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 184-187 M, russischer rot 208 -222 M, do. russ. weiß M, Kansas , Argentinier 216—219 M, Australischer - M, Manitoba 222-230 M. Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo M., do. neuer 70 -73 Kilo, 142-148 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 136-139 M., preußischer 151—155 M., russischer 165 -168 M. Gerste, sächsische, 170—180 M, schlesische 190—205 M, Posener 180-200 M, böhmische 210-230 M, Futtergerste 135 -141 M. Safer, sächsischer 158—164 M, beregneter 138 -153 M, schlesischer 158 -164 M, russischer loco 157-164, M. Mais Cinquantine 162—170 M, alter M, Rundmais, gelb, 136—138 M, amerikan. Mired-Mais , Laplata, gelb, 140—143 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 160—180 M, Wicken, 173-185 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M, Delsaaten, Winterraps, scharf trocken, , do. trocken , do. feucht . Leinsaat, feine 395-405 M, mittl. 380-390 M., Laplata 395-400 M. Bombay 405 M. Rüböl, raffiniertes 66,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,00 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 19,50 M, ll 19,00 M. Malz 29,00-33,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 34,50—35,00 M. Grießlerauszug 33,50—34,00 M, Semmelmehl 32,50—33,00 M, Bäckermundmehl 31,00—31,50 M, Grießlermundmehl 23,50 bis 24,50 M, Pohlmehl 17,50-19,00 M. Roggennrehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,50—25,00 M, Nr. 0/1 23,50—24,00 M, Nr. 1 22,50-23,00 M, Nr. 2 20,00 -21,00 M. Nr. 3 16,00-17,00 M, Futtermehl 13,06-13,40 M. Weizenkleie (Lresd. Mark.): grobe 10,20—10,40 feine 9,20—9,60 M Roggenkleie (Dresdner Marken): 10,80-11,00 M. Der Sstreivomarkt. Wochenbericht vom 24. bis zum 3. März 1911 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool, London und Newyork. Obwohl aus Nordamerika und Argentinien ein Steigen der Weizenpreise gemeldet wurde, so haben die europäischen Märkte doch wenig Nutzen von diesen Meldungen gehabt, da man erstens der Weizenpause in Nordamerika nicht recht traut, und weil zwei tens das Angebot an Weizen und Roggen reichlich blieb. Es ist daher auch nur vorübergehend für Weizen und Roggen etwas mehr bezahlt worden, im übrigen blieben die Preise für alle Getreide arten wie in der vorigen Woche, Hafer wurde sogar etwas billiger. Uebersicht über dic an den Hanptinarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Fettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Ke Schlachtgewicht Lezw. Lebendgewicht (I bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten. am 1. März abgehaltenenMärkte. Rindvieh Schafe u. Lämmer Schweine. Großvieh Kälber Aachen . . . 58-80 70-118 75—90 59-63 Barmen . . . 70-80 78-93 90-94 55-60 Berlin . . . 58-81 64-133 60-80 50 -60 Bremen . . . 63-82 65-95 70-95 53-62 Breslau . . . 55-80 83-102 64-87 53-63 Chemnitz . . . 56-86 48-621 35-431 55-64 Danzig . . . 28-441 30-581 27—351 38-461 Dortmund . . . 60-87 74—97 — 55-61 Dresden . . . 50-96 75-92 76—90 58-68 Elberfeld . . . 58-84 70—98 65-80 49-61 Essen . . . 62-88 73—118 63-85 50-60 Frankfurt a. M . 44-93 76—100 74—86 56-62 Hamburg . . . 50-98 87—137 88-100 46-581 Hannover. . . 61-85 80-105 70-85 55-61 Husum. . . . 76—80 — — 36 -42 1 Kiel .... . 55-82 60-115 65-90 40-471 Köln a. Rh. . . 61—85 45-86l 78—92 50-61 Leipzig. . . . 55-89 45-63! 35-421 51-61 Magdeburg . . 29-47 l 35-881 33-401 50-61 Mainz . . . . 60-87 100-105 58-65 Mannheim . . 54-92 90-110 70—78 63-65 Nürnberg . . . 58-95 57—78 l 50-85 60-66 Stettin. . . — 60-83 — 53-57 Zwickau . . . 48-83 51-60 l 35-451 57-64 Aufgestellt am 2. März 1911. Mitberücksichtigt sind noch die Wettervorhersage der Kgl. S Landeswetterwarte zu Dresden. Sonntag, den 5 März 1911 West-Winde, bedeckt, mild, zeitweise Regen. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 5. März 1911. Wechselnd bewölkt, nur zeitweise aufheiternd, sehr windig, biswei len Niederschlag, früh etwas kälter, Tag mild. Montag, den 6. März 1911. Mild, unruhig, zeitweise trüb, Niederschläge. Standesamts - Nackrlcbten vom 26 Februar bis 3 März 1911 Geburten: Artur Willi S. des Maurers Emil Alwin Haase in Pulsnitz M. S. — Katharina Marianne Hildegard, T. des Buchhalters Bernhard Paul Senf in Pulsnitz. — Frida Johanne Marga, T. des Vorarbeiters Bernhard Walther Eckner in Pulsnitz. — Paul Herbert, S. des Steinarbeiters Paul Richard Oswald in Obersteina. — Martha Rosa, T. des Bandwebers Paul Anton Oswald in Pulsnitz M. S Eheschließungen: Friedrich Karl Walther Borkhardt, Kauf mann in Pulsnitz mit Johanna Bertha Fabian, Haustochter in Pulsnitz. — Josef Curt Rasche, Tischler in Obersteina mit Anna Martha Richter, Bandweberin in Oberstem«. — Emil Mar Dürr lich, Fabrikarbeiter in Ohom mit Auguste Hedwig Anders, Fab rikarbeiterin in Pulsnitz M. S. — Franz Walther Prescher, Mau rer und Musiker in Weißbach mit Martha Bertha Vettrich, Fab rikarbeiterin in Weißbach. Sierbefälle: Emilie Selma Rudolph geb. Großmann, 49 I. 4 M. 27 T. in Ohorn. — Johanne Eleonore verw. Mager geb. Wähnert 71 I. 5 M. 19 T., Gutsauszüglerin Niedersteina. — Elsa Gertrud Mcgel, 6 T., Tochter des Vandwebers Karl Paul Megel in Ohorn. — Friedrich August Haase, 80 I. 21 T., Gu s- auszügler in Niedersteina. — Karl Gottlieb Schäfer, 71 I. 8 M. 27 T., Böttcher in Obersteina. MrckNcke Nackrickten. pulsn ltz. Sonntag, den 5. März, Jnvocavit: V»9 Uhr Beichte l Pfarrer 9 „ Predigt (Matth. 16, 21 — 26) j Schulze. 2 „ Taufgottesdienst. Pfarrer Schulze. 5 „ 1. PasstonSpredigt (JesuS und seine Freunde: Joh. 13, 1—15) Pastor Resch. 8 „ Männer- und Jünglingsverein nimmt am Familienabend des Arbeiter-Vereins (Herrn- hauS) teil. AmtSwoche: Pfarrer Schulze. Mittwoch, den 8. März, abends 8 Uhr Bibelstunde im Konfirmandenzimmer (Ebr. 13, 6—9). Donnerstag, den 9. März, abends 8 Uhr Bibelstunde in der Schule zu FriederSdorf. Licktondvrg. Sonntag, den 5. März, Jnvokavit: l/29 Uhr Begräbnis. 9 „ Gottesdienst mit Predigt. Geboren: Dem Gutsbesitzer Ernst Julius Tübel in Klein- dittmannsdorf ein totes Mädchen. Aufgeboten - Max Bruno Kaiser Steinarbeiter in Nieder» lichtenau ledig, und Anna Marie Gentsch, Fabrikarbeiterin in Mit telbach, ledig. Max Erwin Karsch, Bauarbeiter in Leppersdorf, le- dig, und Emma Märtha Körner in Kleindittmannsdorf, ledig Oberllcktenau. Sonntag, den 5. März, Jnvokavit: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Matth. 16, 21—26). „ Taufe. Mittwoch, den 8. März, Passionsbibelstunde im Pfarr hause. Getauft: Martha Melanie, T. des August Emil Zirnstein, Hausbes. und Stuhibauer in Oberlichtenau. Getraut: Woldemar Fedor Cuno Lau, Hausbes. in Ober lichtenau und Ida Emma Pofandt daselbst Beerdigt: Gustav Bruno Gräfe, Maurer und Hausbesitzer in Oberlichtenau, 40 I., 3 M., 2 T alt. Orotznaundork. Sonntag, den 5 Mäi z, Jnvokavit: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Matth. 16, 21—26.) Dienstag, den 7. März, abends 8 Uhr Familienabend in LunzeS Gasthof: Vortrag über weibliche Diako nie.. Vorführung von Lichtbildern aus der Schmuck- auSgabe dcS LandeSgesangbucheS. Freitag, den 10. März, abends 8 Uhr Btbelstunde im Pfarrhause. — 2 rationellen Wirtschaft Nur müsse man rechnen können, müsse das Futter abwiegen, überhaupt kalkulieren. Redner verwies darauf, welch eminent volkswirtschaftlich wichtiger Faktor die Schweinezucht sei und besprach dann die Erfahrung in der von ihm geleiteten Schweine wärterschule in Grubfchütz bei Bautzen. Die Leute arbeiten mit Lust und Liebe und seien besser gestellt als der intelligenteste Fabrikarbeiter-. Verhältnis des KchWMiihts M Mendgewicht bei VWtieren. Nach Untersuchungen des Schlachthofdirektors Veterinärrat Hengst in Leipzig stellt sich bei Musttieren das Schlachtgewicht zum Lebend gewicht in, Durchschnitt wie folgt: Bei Ochsen auf 53 Prozent, bei Rindern auf 51,3 Prozent, bei Kühen auf 50,8 Prozent, bei Zucht stieren auf 53 Prozent, bei Kälbern auf 69 Prozent, bei Schafen aus 53 Prozent und bei Schweinen auf 80 Prozent Für den Futterbau sind folgende Winke zu beherzigen, die Oekonomierat G. Deininger in Bamberg seinen Berufsgenoffcn erteilt: Ein starker Kleestand gibt reichlich Futter, erstickt das Unkraut, befördert die Ackrgare und sichert kräftigen Getreidebau als Nachfrucht Schwacher Kleestand ist meist zu finden, wenn der Klee zu oft auf dasselbe Feld kommt, wenn der Kleesamen zu dünn ansgesät wird, oder wenn, nach meinen heurigen Erfahrungen, die U berfrucht zu stark mit Ammoniaksuper- phosphat (Guano) gedüngt wurde. Da Klee Sticksammler ist, so ist bei Mineraldünger das Gewicht auf Kalk, Kali und Phosphorsäure zu legen. Die Luzerne-Monatskleefelder werden meist viel zu lange stehen gelassen, sodaß eben der Kleestand dünn wird und der Löwenzahn (Kuhblume, Maistock) sich einfindet, auch das Kleefeld vergrast. Um guten Monatskleestand zu schaffen, ist Hauptsache, Voiratsdüngung mit Thomasmehl und Kainit, Aussaat von gesundem, kleeseidefreiem Saetgut und Aufcggcn der Kleefelder im Herbste, daß die Oberfläche schwarz aussieht das gibt den Kleestock Luft und Leben und läßt kein Unkraut aufkommen. Im Herbste läßt man das Kleefeld über wachsen in den Winter kommen, dann ist der Klee auch vor Frost geschützt, was sich namentlich Heuer sehr bewährt hat. Ist der Monatsklee 6—8 Jahre gestanden und sängt an dünn zu werden, dann sofort umbrechen und Getreideeinbauen. Nach acht jährigem Kleestand hat sich so viel Humus und Stickstoff im Boden 3 angesammelt, daß eS vom rechnerischen Standpunkt aus angezeigt ist, durch nachfolgenden Getreidebau das angesammelte Bodennährstoff kapital in Geld umzusetzen und auszunützen. Auf alten Kleeständen nützt der Kunstdünger nichts mehr, wie ich dies durch einen Demon- stratiousdüngeversuch bestätigt gefunden habe. Deshalb kaufmännisch arbeiten, die Kapitalien rasch umsetzen, dann wird der Reinertrag erhöht. Gefrorene Milch. Das Gefrierungssystem kommt bei einem unserer notwendigsten Nahrungsmittel, der Milch zur Anwe. düng, welche in gefrorenem Zustande Wochen-, ja monatelang vollständig haltbar bleibt unv zu gleich gegen die Aufnahme jeder Bakterie energischen Widerstand leistet. Dies Verfahren, die Milch in hölzernen Gefäßen in gefrorenem Zustande aufznbewahren, nachdem sie vorher abgekocht wurde, ließe sich besonders in kleinen Wirtschaften, wo nur wenige Kühe gehalten werden, für die Zeit, wo dieselben „trocken" stehen werden, anwcnden. Ebenso im hohen Gebirge, wo infolge ungünstigen Wetters der Milch transport nach den Absatzgebieten erschwert wird. Eine umsichtige Hausfrau wird wohl darauf achten, daß die Milch nicht zu alt wird, indem sie die älteren Vorräte vor den neuesten zum Gebrauch nimmt. Vergeßt nicht Salz bei der Pferdefütterung! Eine kleine Beigabe von Kochsalz zum Futter unserer Haustiere ist vou überraschendem Erfolge. Einsichtige Viehzüchter wissen dies und geben ihrem Mast- nud Milchvieh Gelegenheit, Salz zu sich zu nehmen, entweder gemischt in der Nahrung oder als Salzstein zum Lecken. Aber freies Aushängen von Lccksteinen ist nicht unbedenklich, weil dann Salz im Uebermaß genommen werden kann. Ein mäßiger Sülzgenuß stärkt nun ebenfalls die Lcbenstätigkeit des Pferdes. Wir Menschen wissen ja von uns, daß eine Prise Salz, nach einem schwer verdaulichen Gericht genoffen, die Verdauung wunderbar erleichtert. So ergeht es auch dem Pferd; nur Hai es eiu viel geringeres Salz bedürfnis als Schaf, Ziege, Schwein, Rind Auch darf man ihm Salz nicht alltäglich geben und lediglich in kleinsten Mengen als Würze. Hühnerspätbrutm. Was ist zu halten von Hühnerspätbruten im Inti und August? Solche sind zwar nicht so wünjchmswert als Frühbruten, doch soll man auch einzelne Hühner von Spätbruten beibehalten, da dieselben