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Pulsnitzer des k^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz und Zsilung Matt §ernsprecher: Nr. 18. lZszirKS-KnZSigSr erscheint: vienstag.vonnersiag u.Sonnabend. Mit „Illujtr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft, licher Vellage" und „§ür 6aus und tZsrd". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Saus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben, vis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalpreis 10 Pf. Neklams 25 Pf. Bei XVisderhoiungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Dienstag dm 21- Kebruar 1911 63. Jahrgang Arbeitsnachweis. Gesucht werden des der Tagung gegeben wurde und der Vorsitzende Bundes, Frhr. von Wangenheim das Wort ergriff, führte u. a. aus, wenn man auch sagen könne, daß letzte Jahr kein ungünstiges für die Landwirtschaft 1 1 1 2 1 1 des Er das ge- unsälle nach sich zog. In Weißenfels wurden 85 Schuhfabriken infolge Schuharbeiterstreiks geschlossen. Bei der Frankfurthor-Bank in Berlin wurde eine Un- Die OerMcbss unv Säcdsifcdss. Pulsnitz. (8 Uhr-Ladenschluß.) Gestern fand im Ratskeller eine abermalige Besprechung der Hadenin- haber betreffs des 8 Uhr-LadenfchlufseS statt. Von 179 Inhabern offener Verkaufsstellen waren 44 anwesend. Die längeren Debatten ergaben, daß man dem 8 Uhr- Ladenschluß wenig Neigung entgegenbringt. Herr Bür germeister vr. Michael gab verschiedene, das Gesetz be treffende Erläuterungen, u a. teilte er mit, daß mindestens '/» aller Ladeninhaber einen Antrag zur Aenderung der Verhältnisse stellen können und daß zum definitiven Be schluß mindestens aller Ladeninhaber gehören. Ferner gab Herr Bürgermeister Or. Michael bekannt, daß in näch- ster Zeit von der Behörde eine Versammlung einberufen werde, um Wünsche betreffs AuSnahmetage entgegenzu nehmen. Der Vorsitzende ließ eine Probeabstimmung vornehmen, um das Für und Wider kennen zu lernen. Dieselbe ergab, doß nur 3 für den 8 Uhr-Ladenschluß waren, während 38 für Beibehaltung der bestehenden Verhältnisse stimmten. Pulsnitz. (Haupt.Versammlung des Ge- birgS- und VerschönerungS-VereinS.) In der am Sonnabend abgehaltenen Hauptversammlung des Ge- birgS und Verschönerungsvereins gaben der Jahresbericht und besonders der Kassenbericht, den wir nachstehend ver öffentlichen, Zeugnis von der rührigen Tätigkeit des Ver eins. AIS stellvertretender Schriftführer wurde Herr Gustav Fabian und an Stelle des langjährigen Kassierers, Herrn Stadtrat Alfred Cunradi, Herr Fabrikbesitzer Alwin Röschke des badischen Ministers Bodmann, die mit der Sozial demokratie fraternisierten. Angesichts dieser Vorgänge könne man sich nicht wundern, wenn, wie die Presse be- richtet habe, bei der Beerdigung Singers 150OOO Menschen auf den Beinen waren. ES fei Pflicht eines jeden deutschdenkenden ManneS, die Macht des Juden tums zu brechen, dann werde auch die Macht der Sozial demokratie schwinden. Nach längeren Erörterungen gelangte eine Resolu tion zur Annahme, in der es-unter anderem heißt: Der Bund der Landwirte bedauert die Zerrissenheit des heutigen politischen Lebens in Deutschland; er bedauert insbeson dere die Versuche, in die geschloffenen Reihen der Land wirte Zwiespalt zu tragen. Er betont die Gefahr, daß die zersetzende Tätigkeit der Sozialdemokratie durch die heutige Art der Agitation der liberalen Parteien an Um fang und Einfluß gewinnen. Die Grundanschauungen, die der Bund der Landwirte 1895 verkündet hat, sind für ihn unverändert maßgebend. Er erblickt in dem Zu» sammenfaff-n der realen Kräfte des christlichen Volks lebens, in der organischen Ein- und Unterordnung der Interessen aller Stände und Berufe unter das Gesamt interesse der Volksgemeinschaft, die wichtigste Aufgabe und sein notwendigstes Ziel. Ebenso, wie die Biemarck- sche Wirtschaftspolitik in den neunziger Jahren des vor igen Jahrhunderts zum Schaden der Gesamtheit vom Grafen Caprivi durchbrochen wurde, so drohen unserer wirtschaftlichen WohlfahrtSpolitik für alle Stände bei den nächsten Wahlen erneut die schwersten Gefahren. Seiner Pflicht entsprechend wird der Bund der Land wirte mit aller Kraft gegen jegliche Gefährdung der Bismarck'jchen Vermächtnisses kämpfen. — Ferner wurde ein Antrag von Weidenhöser angenommen, eine Wahl- kriegSkasse für die bevorstehenden ReichStagSwahlen zu gründen Je^es Bundes-Mitglied ist verpflichtet, einen Beitrag in Mindesthöhe des jährlichen MitgliederbeiirageS zu zahlen. — Darauf wurde die Generalversammlung mit einem dreifachen Hoch auf den Bund der Landwirte geschloffen. ngen des Bandes ein wesentlich anderes, da nicht r, wie in den Vorjahren, in denen bekanntlich der Zirkus Busch als Versammlungslokal diente, Hunderte umzukehren genötigt waren. In dem Saale war die' Eisfläche überdeckt und auf den unendlichen Stuhlreihen saßen dicht gedrängt die Versammlungsteilnehmer, unter denen die Frauenwelt diesmal stärker als zuvor vertreten war. ES mochten etwa 8 000 Personen vereint gewesen sein, als um 12fiz Uhr das Glockenzeichen zum Beginn 1 Magd für Landwirtschaft für sofort (Lohn nach Uebereinkunft) von Mar Reinhard, Höckendorf bei Laußnitz. 40—50 Eisarbeiter zum Eisen für sofort von H. M. Trepte Arnsdorf. tüchtiger jüngerer Bauschlosser für sofort in voraussichtlich.txMernde Stellung von Gebr. Koppelt Maschinenfabrik Schwepnitz i. Sa. Hausmädchen von E. Nicke, Rittergut Bischheim. ^8-^ Das Wichtigste. Heute vor 50 Jahren, am 21. Februar 1861, starb der Bildhauer Ernst Rietschel, der große Sohn un serer Stadt. Der Verband sächsischer Industrieller hält heute in Dres den seine neunte ordentliche Hauptversammlung ab. Die Reichstagswahlen werden voraussichtlich erst im Januar 1912 stattfinden. Der Kaiser verlieh den Seeleuten, die sich bei der Bergung des UnterseeboteS „U. 3." hervorgetan haben, Ordensauszeichnungen. Der deutsche Kronprinz hat unweit Kalkutta 5 Tiger geschossen. Am Montag sand in Bertin die Generalversammlung des Bundes der Landwirte statt. (S. bes. Art.) An der Nordseeküste verursachte der Orkan Sonntag nacht eine gewaltige Sturmflut, die mehrere Schiffs- VtkWMUM. Für die Parochie Licktsnberg wird pr. sofort eine 6simbm^4»fgssuÄ)L. Angebote find bis 28. Februar 1911 zu richten an den Lichtenberg Eemeindevorstand Scköne. » —— — Nachtwächter für sofort der später von E. Nicke, U gut Bischheim. Pferdeknechte für sofort (Lohn nach Ueberein von Rittergut Oberlichtenau. Pferdeknecht für sofort oder später vom Ri gut Biehla bei Kamenz i. Sa. verheirateter Pferdeknecht für Landwir t zum 1. April von Wilke, Rittergut Döbra. ter-Bilanz von 600 000 Mark festgcstellt. Aufsichtsratsmitglieder sprangen mit 325 000 M ein. wesen ist, so haben doch verschobene Landesteile durch Unwetter hart gelitten, besonders dem Winzerstande müsse sich die Teilnahme der BerufSgenoffen zuwenden. Zu be dauern sei der Niedergang der Roggenpreise, ebenso sei auch die Spiritusindustrie durch die neuen Steuern be droht. Es könne nicht geleugnet werden, daß in gewissen Srädten für gewisse Fleischsorten hohe Preise gezahlt wurden. Aber nicht Mangel an Vieh habe dieses ver schuldet. Der Grund sei vielmehr in der schlechten Or ganisation zu suchen, die auf den städtischen Vieh- und Schlachthöfen besteht. (Sehr richtig!) Schwere Sorgen bereitet der Landwirtschaft die Maul- und Klauenseuche, die durch gewissenlose Händler eingeschleppt worden sei. Redner berührt die Finanzreform und wendet sich gegen die Hetze, dis gegen die Freunde der Reform geführt werde. Unbekümmert darum werde der Bund seinen Weg gehen. Nicht gerechtfertigt seien die Angriffe des Liberalismus auf den sogenannten schwarzblauen Block. Die Gesetze, die zum Heile unseres Volkes ausgeschlagen, seien diesen Parteien zu verdanken. Redner schloß mit einem Hoch auf den Kaiser, an den ein Huldigungstele gramm abgesandt wurde, auf das noch während der Verhandlungen folgendes Antworr-Teiegramm eintraf: „Danke bestens für die freundliche Begrüßung und würde mich freuen, wenn meine bei den Verhandlungen des LandwirtschaftSrateS gegebenen Anregungen für die deut sche Landwirtschaft sich von Nutzen erweisen. Gezeichnet Wilhelm l. U." Darauf nahm der österreichische Reichs ritter von Hohenblum das Wort, um die Versammlung im „Namen aller Agrarier Oesterreichs" zu begrüßen. Daraufhin versicherte Abg. vr. Rösicke dem Wtnzerstand die Sympathien des Bundes und bedauerte, auf die Finanzreform vorübergehend, daß man nicht auch da§ mobile Kapital herangezogen habe, um auch hier den Wertzuwachs zu besteuern. Redner polemisiert ferner gegen den Freihandel und seine Vertreter. Nach Er stattung des Kaffenrevisionsbertchtes durch den Landtags abgeordneten Müller erhält das Wort zur Erstattung des Geschäftsberichts vr. Diederich Hahn Der Bund hat danach um 11000 Mitglieder zugenommen. Redner polemisiert gegen den Liberalismus und den Bauernbund. ^Chefredakteur Oertel-Berlin bemerkt, der Sozialdemokrat Artur Schulz habe nachgewtesen, daß die deursche Land wirtschaft in der Lage sei, die deutsche Bevölkerung noch Jahrzehnte hinaus mit Fletsch und Brot zu ernähren Der Kaiser und der Reichskanzler hätten sich dieser Auf fassung angeschloffen. Man sehe also, daß eS vorwärts gehe. Abg. v. Oldenburg-Januschau führt aus, es gebe zwei Sorten von Nationalliberalen: milder einen könne man noch Halbwegs bei den Wahlen zusammengehen, die andere habe aber den Bazillus der Sozialdemokratie im Leibe (Stürm. Heiterkeit) Diese Leute könnten un möglich glauben, daß man sie bei den Wahlen unter stützen werde, blos weil sie einmal nationalliberal ge wesen sind. Rittergutsbesitzer von Bodelschwingh tadelt scharf das Verhalten der badischen Nattonalltberalen und In Berlin fand gestern unter außerordentlich starker Beteiligung der dritte deutsche Privatangestellten- tag statt (S. D. R.) Das deutsche Landungskorps auf Ponape stürmte am 26. Januar die Stellung der Dschokadsche-Leute und zerstreute diese. Zwei Deutsche sind gefallen, mehrere schwer verwundet. (S. D. R.) Heber die Operationen gegen die Aufständischen auf P°uape liegen heute weitere Meldungen vor. (S. In Buea (Kamerun) hat der Sekretär Kerner in einem Anfälle von Geisteskrankheit zwei Beamte erschossen, zwei verletzt und sich selbst getötet. Nach einer amtlichen Meldung aus Kiautfchon scheint im Vordringen der Pest ein gewisser Stillstand eingetreten zu sein. Kiautschou ist pestfrei. In Paris legten 2000 Studenten vor der Statue der Stadt Straßburg mehrere Kränze nieder. 95000 schottische Bergwerkmaschinisten beabsichtigen in den Ausstand zu treten. 54 Studenten des Petersburger Polytechnikums wur- den relegiert. Die Feuersbrunst auf dem Güterbahnhofe von Havre verursachte einen Schaden von 3 Millionen Franken. In Forn """ Mehreren anderen Orten Italiens rich- tete ^obeben mehrfach Schaden an. Die chinesische Antwort an Rußland erklärt einige Beschwerdepunlte für nicht berechtigt; sie willigt in eine Revision, aber nicht in eine Erweiterung des Petersburger Vertrages. EenernlmsMllllltllg deM Berlin, 20. Februar. Die große Heerschau, die der Bund der La -dwirte alljährlich um diese Zeit in Berlin abzuhalten pflegt, fand heute im „Sportp last" statt. Da§ äußere Bild war gegen die früheren Generalver- ssir umfasssnLLie Ortschaften: Pulsnitz Pulsnitz m. s., Vollung, Sroßröhrsdorf, IZretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersieina, Nieder- ßNllllLvlUIl I Ut OLll NllitöHLl t0)lpvt:)ll l> ^UlLIlil), stema,Weißbach,Oder-u.Nisderllchtsnau,§neLersdorf-Ihismsndorf,Mittelbach,Sroßnaunüort,Lichtenberg,klein-vittmannsdork. Druck und Verlag von L. L. §örster's Erben (Inh.: Z. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Nismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nedakteur.- 7, XV. Mohr in Pulsnitz.