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Pulsnitzer Wochenblatt Fernsprecher: Nr. 18. DSZirKS-AnZSIgtzk 5lm1s des Fönigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz und Zeitung Matt umkassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. s., Vollung, Srotzröhrsdork, lZretnig, lZausvvalds, Ohorn, Oberstsina, Niedsr- ^»N^SVlUU IUI OLN NIINVgLl l^UlöNltz, stsina,Wsitzbach,Ober-u.Niederlichtsnau,§riedersdork-Ihiemsndork,Mittelbach,cZrotznaundortzcicylsnbsrg.Nlsin-vittmannsdork. Druck und Verlag von L. L. Sörstsk's Crdsn (Inh.: Z. VV. Mohr). Lxpedition: Pulsnitz, IZismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nedaktsur: I. VV. Mohr in Pulsnitz. Ielegr.-5ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats kür denselben lag smd bis vormittags lOUHr aufzugeben. Vie künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 2 Pf., Lokalprsis 10 pk. Neklams 25 pk. IZsi Wiederholungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. erscheint: vienstag, Donnerstag u.Sonnabend. Mit Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft- lichsr Ssilags" und „§ür IZaus und Iberd". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. l.25 bei kreier Zustellung ins Saus, durch dis Post bezogen Mk. l.4l. Nr. 11. Donnerstag, dm 26. Januar 1811. 63. Jahrgang. Berichtigung, SchulamnKM betr. Bei der Schulanmeldung am 2. Februar d. I. ist für alle betr. Kinder der Impfschein voMMgen (nicht der Taufschein, wie es in Nr. 10 d. Vl. heißt). Nur für die ausserhalb der Stadt Pulsnitz geborenen Kinder ist auch noch der Geburts- und der TiMchein vorzulegen. Pulsnitz, 25. Januar 1911. Drück, Direktor. Montag, den 30. Januar 1911: Rch lO-MAlarkt in WmPlM. —— Ursprungszeugnisse sind mitzubringen. — Zu diesemMl^wdarf nur sächsisches Vieh aufgetrieben werden. Das Wichtigste. Herr Pfarrer Keßler an der Dresdener Lukaskirche hat den vom Rat und vom Kirchenvorstand der Kreuzparochie in Dresden an ihn einstimmig er gangenen Ruf in das Pfarramt der Kreuzkirche als Nachfolger des Oberhofpredigers v. vr. Dibelius abgelehnt. Das neue Dresdner Schauspielhaus wird von den Architekten Lossow L Kühne allein erbaut, daPro- fessor Martin Dulfer zurückgetreten ist. Zum 90. Geburtstage des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern werden sämtliche Bundesfürsten unter Führung des Kaisers gratulieren. In der Reichstagskommission für Kolonial- und Kon sulargerichtshof erklärte der Regierungsvertreter, daß Hamburg als Sitz des Kolonialgerichtshoss aus geschlossen sei. Der Fall des Kaplans Koschitzki soll zum Gegenstand einer Reichstagsinterpellation gemacht werden. Der Reichstag beendete am Mittwoch die zweite Lesung des Reichswertzuwachssteuergesetzes. Der Reichstag wies die Fernsprechgebührenordnung an die Kommission zurück. Italien beabsichtigt eine Flottendemonstration gegen die Türkei wegen der Zwischenfälle in Hodeida und Tripolis. Die französische Regierung will die Schulen zwangs weise schließen, deren Leiter und Religionslehrer den Antimodernisteneid leisten. Holland hat sich jegliche Einmischung in die Frage der Vlissinger Befestigungen verbeten. In Südrußland herrschen seit sechs Tagen heftige Schneestürme. Die Pestepidemie in der Mandschurei gestaltet sich, neuesten Nachrichten zufolge, als eine der heftigsten, die je gewütet haben. Bei dem letzten Erdbeben von Werny sind 390 Per sonen umgekommen, darunter 14 Russen. Die übri gen Opfer sind Kirgisen. Die vor Hodeida stehenden Araber treffen nach amt lichen Nachrichten Vorbereitungen zur Erstürmung der Stadt. ' Users MmlsiU! Wiederum ist mit dem 27. Januar das Wiegenfest unseres allverehrten Kaisers Wilhelm gekommen, das auch diesmal alle wahrhaft patriotisch und monarchisch gesinn- ten Deutschen, die gleichviel, welcher politischen Partei und welchem religiösen Bekenntnisse sie angehören mögen, im Geiste zusammensührt an den Stufen des erhabenen Kaiserthrones. Denn wie sehr auch das deutsche Volk in den Anschauungen der Einzelnen über die für Deutsch land bedeutsamen Tagesfragen zerklüftet sein mag, wie heftig aua) der politische Meinungsstreit durch die Reihen der Volksgenossen toben mag — die Feier von Kaisers Geburt tag bildet silr alle Deutschen, die ihr Vaterland und ihren Kaiser lieben, doch immer wieder die gemein same Grundlage, aus der sie sich stetig erneut zusammen- ünden. Wie könnte dies wohl auch anders sein! In dem nun fast dreiundzwanzigjährigen Zeiträume, welcher seit der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. verflossen ist, hat der erlauchte Herrscher von Anbeginn an bis zur stets bewiesen, wie ernst und streng er es mit den mancherlei Pflichten und Erfordernissen seiner verantwortungsreichen monarchischen Mission an der Spitze des mächtigen Deutschen Reiches nimmt, und wie er vor allem ein fördernder warmer Vertreter des Reichsgedan- kenS ist. Aber als das schönste Ruhmesblatt im Kranze des jetzigen Monarchen auf Deutschlands Kaiser- und Preußens Königsthrone ist doch vielleicht seine ausgeprägte Friedensliebe zu betrachten, denn unentwegt ist Kaiser Wilhelm ll. bestrebt gewesen, dem Reiche den äußeren Zur Feier seines Geburtstages am 27. Januar. Frieden zu wahren und darüber hinaus auch zur Erhal tung des Weltfriedens da? (einige beizutragen. Wäre er von dem Ehrgeiz besessen, sich kriegerische Lorbeeren um das Haupt zu winden, so hätte es in der bisherigen Re- gierungSzeit des Kaisers schon manche Gelegenheit für ihn gegeben, das scharfe deutsche Schwert aus der Scheide zu ziehen und auf dem Schlachtfelde Ruhm und Ehre zu suchen. Aber nimmer hat er solche Gelegenheiten auSge- nutzt, vielmehr ist er bis z m heutigen Tage ein auf richtiger, entschlossener Freund der Friedenssache geblie ben, allzeit hat er sich als ein Mehrer aller Güter und Segnungen friedlicher Kultur erwiesen. Diese seine aus geprägte Friedensgesinnung rechnet man dem Kaiser in allen Kreisen der deutschen Nation hoch an, während zu gleich seine liebenswürdigen persönlichen Eigenschaften, sein offenes leutseliges Wesen, ferner fein lebhaftes In teresse für alle Kulturfragen, sein Eintreten für die mo dernen Errungenschaften des menschlichen Daseins, wei- 1er sein unermüdliches Sorgen für die Wohlfahrt des Deutschen Reiches und nicht zum wenigsten schließlich auch sein glückliches Familienleben schon längst die Her zen seines Volkes gewonnen haben. Darum findet auch die Feier des diesmaligen. Geburtstages des allgeliebten HrrrscherS, an welchem er 62 Jahre alt wird, frohen Wi derhall in allen deutschen Gauen, und laut klingt von der Memel bis zum Bodensee der Ruf zum 27. Januar: „Gott segne und schirme auch fernerhin Kaiser Wilhelm und sein Haus!" OsrMckes unv Süsrsifcdss. Pulsnitz. Am Tage des Geburtstages unse res Kaisers findet früh Reveille und von »/zl2—'/,! Uhr mittags Platzmusik statt. Die hiesige Stadt- schule begeht den Geburtstag des Kaisers durch eine öffentliche Schulfeier in der Turnhalle, morgen, vormit tags 10 Uhr beginnend. Hierbei wird Herr Lehrer Wie mann die Festrede halten über: „Die Eroberung der Lüfte." Der König!. S ä ch s. Mi lit ärv erei n für Pulsnitz und Umgegend feiert Kaisers Geburtstag heute, am Vorabend im Schützenhaussaale durch Konzert und Ball. Pulsnitz. Freitag, den 27. Januar, sind die Ge schäftszimmer des hiesigen Kgl. Amtsgerichts, des Kgl. Nebenzollamtes und des StadtlateS (einfchl. Stadt- und Sparkasse) aus Anlaß des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers nachmittags für den Verkehr geschlossen. Pulsnitz. (Wanderausstellung des Lander- vereinS für innere Mission.) Nächsten Sonntag und Montag findet in Pulsnitz (Ort und Tagesstunden werden noch bekannt gegeben werden) die vom Lan desverein für innere Mission veranstaltete Wanderausstel lung künstlerischer religiöser Bilder statt. Es find die besten und schönsten Bilder zusammengestellt zu dem Zwecke, daß das Verständnis für wirkliche Kunst in wei teren Kreisen gefördert werde. Ost genug — es sei nur an die Konfirmation, an die Trauung, an Weihnachten erinnert — wird nach einem schönen, erhebenden Bilde gesucht. Da bietet diese Ausstellung die Gelegenheit, künst lerische Werke kennen zu lernen. Die Besichtigung ist jedermann gestattet. Der Eintritt ist frei. Herr Pastor Resch wird gern Erläuterung und Auskunft geben. Möge die Ausstellung auch bei uns wie in anderen Orten all- seitige Beachtung finden. Pulsnitz. (Schulanmeldung.) Die Schuldirek tion ersucht uns auch hierdurch, darauf hinzuweisen, daß bei der Schulanmeldung für alle Kinder der Impf schein vorzulegen ist und nur für die außerhalb der Stadt Pulsnitz geborenen Kinder auch nochTaui- und Geburtsschein. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn tag sein?) Die Besuche der alten Weißbücher Winter sind diesmal stets recht kurz; er hat keine rechte Kraft, da§ Feld zu behaupten, er ist ein schwächliches Greislein. Auch jetzt ist er wieder 'mal in Deutschland eingekehrt, hier und da brachte er bis zu 8 Grad Kälte, allgemein aber Frost; es meldeten die 15 deutschen Stationen der Wetterkarte um 8 Uhr Vormittags zusammen am Mon tag 34 Grad Kälte, am Dienstag 38 Grad Kälte, pro Ort im Mittel also minus 2,3 bezw. minus 2,5 Grad. Das bisher seine Herrschaft ausübende „Hoch" über Zentraleuropa zieht sich südwärts zurück, verdrängt durch ein tiefes, bei Irland erschienenes Minimum (730 mm), dem weitere folgen werden, so daß wir für die nächste Zeit aus unbeständiges, nur zeitweise heiteres, vorherr schend aber nebliges bis trübes Wetter, mit gelegentlichen Niederschlägen und im Allgemeinen milde Temperatur rechnen müssen, nur zeitweilig wird das Temperatur- Thermometer „nur Null" zeigen; so wird sich auch der Sonntag gestalten. — Es wird uns also die Witterung um so weniger Freude machen, als Influenza, Schnupfen und Erkältungen schon jetzt an der Tagesordnung sind. Nur für die Aerzte ist er eine Ernie. — (Auswanderung nach Südwestasrika.) Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft, der sich die Besiedlung und Deutschwerdung unserer Kolonie Deutsch-Südwestafrika zur Aufgabe gemacht hat, macht darauf aufmerksam, daß er tüchtigen jungen Mädchen, vorzüglich solchen, dis vom Lande stammen, häusliche Dienstsiellungen vermittelt. Die Mädchen erhalten auf Antrag des kolonialen Frauenbundes von der Deutschen Kolonialgesellschaft freie Ausreise in der dritten Schiffs- klaffe, und nach zweijährigem Vertrag die sreie Rückreise;