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Nr 20 Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 16. Februar 1911. Seite 2 Bedenken einzutreten für 8 Uhr-Ladenschluß, daß sei ein jeder sich nur und den Seinen schuldig. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn tag sein?) Mit eiserner Strenge sühtt im Osten und Nordosten in sehr weiter Verbreitung der Winter das Regiment, 20 Grad Kälte sind dott etwas Alltägliches. Jetzt macht der Alte aber den erfolgreichen Versuch, auch Deutschland unter seine Herrschaft zu bringen. Ein Strom eisiger Lust ist im Osten hereingebrochen und ergießt sich in Deutschland schnell westwärts, Memel hatte 8 Uhr vormiUagS 19, Neufahrwafser und BreSlau 15, Berlin 8 Grad Kälte. Da nun die Tiesdruckgebiete über Nord europa einen Einfluß von Bedeutung auf unsere Witte rung für die nächste Zeit kaum erlangen dünsten, so ha ben wir wohl auch sür Sonntag noch auf winterliche Witterung zu rechnen und der Wintersport dürfte noch in Blüte stehen, soweit die vorhandenen Schneeverhält- nijje denselben begünstigen und zulasten. XV. — Heute vor 40 Jahren am 16. Februar 1871 kapit Uerte nach 100tägiger Belageru. g auch die Fe stung Belfort. Schon am 27. Januar s-.schicn eS mög lich, die beiden PercheS zu erstürmen. In der Morgen dämmerung begann auf sie der Sturm. ES führte indessen zu keinem Resultate So mußte denn der Inge nieurangriff weiter fortgesetzt werden. Am 1. Februar wurde die zweite Parallele Halbwegs der PercheS ausge hoben. Am 8. Februar wurde sie endlich genommen. Aber auch dies konnte den tapferen Kommandanten von Belfort, den Obersten Denfert noch nicht zur Kapi tulation bewegen. Am 12. Februar wurde ihm freier Abzug angeboten, aber auch dies wollte er nur anneh men, wenn ihm seitens seiner Regierung der Befehl da zu erteilt sei. Am 13. Februar standen deutscherseits 97 schwere Geschütze zur letzten Entscheidung bereit. Da wurde am 15. Februar zu Versailles der Vertrag wegen Verlängerung des Waffenstillstandes und der Kapitula tion unterzeichnet. So blieb beiden Teilen der letzte Sturm erspart. Am Morgen des 18. Februar zogen die Franzosen unter klingendem Spiele und mit wehen den Fahnen aus Beifort ab und Nachmittags zogen die Deutschen an ihrer Spitze General von Treskow in die Trümmer Belforts ein. Bewundernswert war das Ver- halten des deutschen Belagerungskorps gewesen, schwere Leiden hatte es namentlich in den eiskalten Januartagen zu erdulden. Nicht weniger als 88Offiziere und 2046 Mann hotte gekostet die hunderttägigeBelagerung Belforts vor40Jahren. — (Die diesjährige Musterung) dec Mili tärpflichtigen findet im AuShebungSbezirks Kamenz folgen dermaßen statt: Donnerstag, den 2. März d. J„ von vormittags ^9 Uhr an im Schießhause zu KönigSb ück für die Militärpflichtigen aus Reichenau, Reichenbach usw.; Freitag, den 3. März d. I., von vormittags »/,9 Uhr an im Schützenhause zu Pulsnitz für die Militärpflichtigen aus Bretnig, Friedersdorf mit Thiemendorf, Großnaun dorf, Hauswalde und Kleindittmannsdorf; Sonnabend, den 4, März d. I, von vormittags r/,9 Uhr an ebenda selbst für die Militärpflichtigen aus Großröhrsdorf; Mon- tag, den 6. März d. I., von vormittags ^/,9 Uhr an ebendaselbst sür die Militärpflichtigen aus Lichtenberg, Mittelbach, Niederlichtenau, Niedersteina, Oberlichtenau, Obersteina und Vollung; Dienstag, den 7. März d. I., von vormittags »/,S Uhr an ebendaselbst sür die Militär pflichtigen aus Ohorn, Pulsnitz, Pulsnitz M. S. und Weißbach b. P; Mittwoch, den 8 Mäiz d. I., von vor mittags 8 Uhr an im Schützenhause zu Kamenz sür die Militärpflichtigen aus den Ortschaften des Amtsgerichts bezirkes Kamenz mit den Anfangsbuchstaben A bis mit G (Auschkowitz bis mit G^oßgrabe); Donnerstag, den 9. März d. I., von vormittags 8 Uhr an ebendaselbst für die Militärpflichtigen aus den Ortschaften des AmtSgerrchts- bezirtes Kamenz mit den Anfangsbuchstaben H bis mit P (HäSlich bis mit PneL^). Montag, den 13. März d. I., von vormittags 9 Uhr an findet im Schützenhause zu Kamenz die Losung für sämtliche im Jahre 1891 ge borenen Militärpflichtigen auS dem ganzen AuShebungS- bezirke statt. Gleichzeitig und in unmittelbarem Anschluß an das Musterungsgeschäft findet nach Z 123 der Wehr ordnung das Zurückstellungsverfahren statt. Bretnig (JnsolgeZerreißenS des Aufzugs- Drahts eiles) fiel am Sonntag vormittag während des Gottesdienstes ein 2 Zentner schwer S Gewicht der Turmuhr ca. 10 Meter tief herab, ohne zum Glück großen Schaden anzulichten. Kamenz. (Düngerkontrolle.) Wie uns die Agr kulturchemische Versuchsstation sür die Königlich Sächsische Oberlausitz zu Pommritz mitteilt, haben nach stehende Firmen mit dem LandeSkulturrate einen Vertrag abgeschlossen, durch welchen sie sich bis auf weiteres unter die vom Landeskulturrate errichtete Dünger-Kontrolle stellen: Ludwig Fabian, Kamenz, Herm. Herzog, Bisch- heim i. Sa., August Nitsche, Pulsnitz. Die Untersuchung ordnungsmäßig gezogener Proben erfolgt kostenfrei. Di« Kontrollfirmen sind verpflichtet, jeder Lieferung die Probe nahmevorschriften, sowie Formulare für Probenahme attest beizugeben. Die Formulare können auch kostenfrei von der Versuchsstation bezogen werden. Kamenz. (Ein ehrenvoller Ruf) ist on Herrn Vürgerschullehrer Max Grunewald hier ergangen. Er wurde unter 56 Bewerbern zum Direktor der Bürger schule in Loschwitz gewählt. Herr Grunewald wird, wie wir hören, die Wahl annehmen. Dresden. (Pfarrerwahl.) Der derzeitige Pfarrer der Dreikönigskirche, Or. Költzsch, ist zum Oberpfarrer der Kreuzkirche und Superintendenten von DreSden-Stadt gewählt worden. Er wurde am 13. Juli 1861 zu Plauen i. V. geboren. Bischofswerda, 15 Februar. (DerNation al libe rale Verein) in unserm Reichstagswahlkreise hat er- klärt, daß der Verein zu der Kandidatur Pudor solange keine Stellung nehmen wolle, als die fortschrittliche Ge genkandidatur im Löbauer Reichstagswahlkreis gegen den bisherigen Reichstagsabgeordneten Or. Weber be stehen bleibt. Die Freisinnig.Fortschrittlichcn scheinen aber nicht nachgeben zu wollen. Der freisinnige „Ober- lausitzer Volksbote'' in Ebersbach bezeichnet den Beschluß des Nrtionalliberalen Vereins im 3. Reichstagswahlkreis als eine Drohung und erklärt: „Nach den einmütigen Beschlüssen der einzelnen Ortsgruppen der Fortschritt lichen VolkSpartei im sächsischen 2. Reichstagswahlkreis (Löbau Ebersbach) und dem allstimmig gefaßten Beschluß der KreiSversammlung ist die Volkspartei bekanntlich entschlossen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Die in obiger Zuschrift enthaltene Drohung wird daher kei nen Einfluß auf die Haltung der Fortschrittlichen VolkS- partrt im 2. Wahlkreis ausübn. Dresden (Die 9, ordentliche Haupt-V er- § sammlung des Verbandes sächsischer In dustrieller findet nächsten Montag und Dienstag in Dresden statt, in der dec ReichStogSaog ordnete vr. Junk er Re PotenLaeftt,gcbung n D°u!schmnv und Amerika n Berücksichtigung d ime .n Gesetzentwürfe und ReichStagSkSgrordneter vr. Sirejen an . über die nächsten Ausgaben be«. ReichSgesetzgebung ui 0 die Industrie spre chen werden. Abends ya,b 7 Uhr beginnt ein Herren- Liuec. 8. Dresden. (Charlotte Baste.) Nach einem er folgreichen Gastspiel am Hoftheater in Koburg wurde die Königs. Sächs. Hofschauspielcrin Charlotte Baste vom Herzog von Koburg-Gotha zum Ehrenmitglied des Koburger Hof.heaters ernannt. — (Die Einsegnung) des am Freitag verstor benen Generals der Kavallerie z. D. Eugen 0. Kirchbach fand am Montag vormittag 10 Uhr in der Parentations- halle des DinitatisfriedhofeS zu Dresoen statt. Der Entschlafene hatte die ihm in seiner hohen militärischen Stellung zukommenden Ehren, sowie Blumenschmuck ab gelehnt. Deshütb hatten sich mit den Angehörigen des Verstorbrum, dem L Hauptmann von Kirchbach und dem StiksbiuRr, U ..edierenden General des 19. Ar meekorps von Kirchbach, nur die allernächsten Freunde, Waffengeuossen und Bekannten eingesunden. Als Ver- Ueier Seiner Maj stät des Königs wohnte der Komman deur des 18 Husaren-Regiments Oberst Leutnant von der Decken der Feier bei und legte einen Lorbeerkranz mit den Initialen des Königs am Sarge nieder. Außer- oem wohnten das Offizierskorps des Großenyciner Hu- sarenRegimentS, Offiziere der be den G enadierregimenter Nr. 100 und 101, sowie des Gardereiter-RegimentS und eine Unteroffiziersdeputation aus Großenhain der Ein- segnung bei. Der Dresdener Rennverein war durch seine., ersten Vorsitzenden Kommerzienrat Hoesch und mehrere Herren des VorstandsS vertreten. Außerdem hatte der Landesverein Sachsen deS Deutschen Jagdschutz, verein? einen Delegierten, sowie die Militäroereine, Gar dereiter und Sächsische Husaren Fahnendeputationen ab- glcrdnet. Am Sarge sprach Oberhofprediger vr. Dibelius ein kurzes, warmempfundenes Gebet und segnete darauf die Leiche ein, die dann von der Städtischen BeerdigungS- Anstalt mit dem Zuge 12 Uhr 25 Min. nach Chemnitz übergesührt wurde. Im Krematorium in Chemnitz wurde die irdische Hülle des Entschlafenen am Dienstag vor mittag '/,1O Uhr eingeäschert. Am Mittwoch erfolgte die Beisetzung der Urne in der Familiengruft des Neu städter Friedhofes in Dresden. — (Der verstorbene General der Kaval lerie von Kirchbach,) Exzellenz, war nicht nur ein bewährter Truppenkommandeur, sondern er ließ sich auch die Förderung der Jagd und der Züchtigung edler Jagd- Hunde in ganz hervorragender Weise angelegen sein bis in die letzten Tage seines Lebens. Dec Allgemeine deutsche Jagdschutzverein, dessen Landcsvercin Königreich Sachsen er als langjähriger Vo> sitzender leitete, verliert in dem Verstorbenen eine wertvolle Stütze und auch der in ganz Sachsen verbreitete Kynologische Verein in Dresden steht durch den Tod von Kirchbachs seines rüh igen Vorsitzen den beraubt da. Als eifriger, von Haus durch und durch weidgerechter Jäger trat der Verstorbene, wo immer sich Gelegenheit bot, tatkräftig sür eine gesunde Wildhexe und Wildpflege ein, und zwar nicht nur in Deutschland sondern auch in den Kolonien. Den Leuten der grünen Farbe und ihrem Wohle gehörte sein Herz, das unter einer mitunter rauhen Schale mit Wärme für das Gute und Edle schlug. Wenn eS galt, in Dresden eine Ge- weihauSstellung zu veranstalten, dann war er mit seinen Getreuen im Vorstande des LandeSvereinS Königreich Sachsen des Allgemeinen deutschen Jagdschutzvereins eifrig bei der Arbeit und die Schönheit und der große Umfang der letzten derartigen Ausstellung vor zwei Jahren im Gesellschaftshause des Zoologischen Gartens in Dresden bereitete ihm große Freude. Als eine würdige Beteiligung des deutschen Jagdschutzvereins an der Internationalen Jagd- und Sportausstellung in Wien infolge mangelnder staatlicher Unterstützung in Frage gestellt wurde, war er eS, der große finanzielle Opfer aus der Kasse des Landes- Vereins Königreich Sachsen des A. d J.-V. mit Erfolg anregle. Bewundernswert war die Ausdauer des alten jovialen Herrn bei den meist recht anstccngenden Gebrauchs- suchen des Kynologischen Vereins Dresden. Bei der Prüfung des edlen HundematerialS gab es sür ihn ein fach keine Müdigkeit, aber auch im Interesse der Sache keine Rücksichten. Hund und Jäger mußten sich unter seinem sachkundigen Auge ihre Preise redlich verdienen. Wenn aber gar ein p. t. Publikum einen zu prüfenden Hund in der Arbeit zu stören wagte, dann konnte der Waidmann von Kirchbach redlich unangenehm werden. So mischt sich in die Trauer um den Verlust eines sehr bewährten Führers und Freundes von Jagd und Jäger gar manche fröhliche Erinnerung an kleine von ihm ver anlaßte Episoden draußen im schönen Wald und auf freier Flur. — (Die deutscheTurnerschaft,) -ie ungefähr 10 000 Vereine mit über 900 000 Mitgliedern umfaßt und die alljährlich über 35000 Mann zum deutschen Heer stellt, hält alle 4 Jahre einen deutschen Turntag ab, der sich aus dem Ausschuß der Deutschen Turnerschaft und den gewählten Abgeordneten zusammensetzt. Aus Anlaß der Hygiene-Ausstellung findet der nächste Turntag am 28. und 29. Juli in Dresden statt. Außerdem wird sich die Deutsche Turnerschaft durch eine Sonderausstellung und durch eine Reihe von Vorführungen und Wettkäm pfen auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung beteiligen. Kloksche-Kouigswald. (Rodelbayn.) Hier ist in diesem Winter eine neue Rodelbahn angelegt worden. Do sie durch hohen Kiefernwald führt, bleibt sie betriebs fähig, auch wenn ande.wärtS die Soane die Bahnen un° brauchbar gemacht hat. Püua. (Der beschlossene Garnisonwech» f el) steht nunmehr sür den 1 Oktober 1913 zu e warten. Es w d mit diesem Zeitpunkte des 28.A .illerieregiment von Puna nach Bautzen und das Pioniervata-llon von DreSd » ach Pirna verlegt. Oschatz, 15 Februar. (In der Angelegenheit des Einsturzes des Wasserturms) auf dem Weinberg am 13 April vorigen Jahres beschlossen die Stadtverordneten in ihrer gestrigen Sitzung auf Grund der Untersuchung, die über die Ursache des Einsturzes ge leitet worden war, gegen die Firma Barnewitz in Dres den, die die Eisenkonstruktion geliefert hatte, Schadenersatz klage anzustrengen. ES handelt sich um eine Summe von 28 000 Mk. Doch soll zunächst nur eine Forderung von 5000 Mk. eingeklagt werden. Stollberg. (Eine selrene Hochzeit) fand hier am Sonnabend statt. Ein Gefangener der Strafanstalt Hoheneck wurde an diesem Lage getraut. Das neuermählte Paar wurde von zwei Aufsehern in Zivil begleitet. Kurze Zeit nach der Beendigung der Feierlichkeit wurde der Bräutigam in seine Zelle zurückgebracht, während die Braut wieder in ihre Heimat fuhr. Bcrgißhüücl Einen traurigen Abschluß fand 0 Sonniag hier ei. e HochzniSftter. Der Bruder deS B äuligamS, dec Oberschwelzer DrePec auS oem nahen Börnersdorf, hatte zum Ehrentage des Verwandten seine Kinder, ein Mädchen von eff Iah en und einen etwas ji -gcren Knaben, mit nach hier genommen, die sich am Rodeln vceguügtm. S'e benutzten 0" Rodelbahn den Abhang am K.rchbecg, wo sich zah> eiche Kinder trotz deS behördlich erlaßenen Ve bo-S und l otz aller on Eltern und Kinder öfters ergangenen Verwarnungen tummelten. Die veden Dreßl. 'jchen Kinder begannen mst dem Ro. dein nicht erst in der Höhe des Lohnde.nmes, sondern viel weiter oben am Kirchberge. Es mochte ihnen oft geglückt sein, aber am Abend späht nach 9 Uhr verloren sie die Herrschaft über den Schlitten und fuhren mit al ler Gewalt gegen eine am Bahnwärterhause angebrachte eiserne Schranke, sodaß das Mädchen, das mit dem Halse gegen das Eisen kam, völlig erdrosselt wurde. Durch den zurückschlagenden Kopf wurden den hinten aus dem Schlit ten sitzenden Knoben die vorderen Zähne ausgeschlagen. Die bedauernswerten Eltern batten kurz zuvor noch per sönlich ihre Freude an dem lustigen Treiben der Kinder gehabt. Die beiden Kinder wurden in das neue Heim deS Hochzeitspaares gebracht, wo das Mädchen alsbald in den Armen seiner Mutter verstarb. Olbernhau. Um die hiesige Polizeiwachtmeisterstelle haben sich 119 Bewerber gemeldet. ^agssgsscdlcdte. Deutsches Reich. Berlin, 14. Februar. (DaS Be finden der Kaisers) Die 39. Plenarversammlung des deutschen Landwirtschaftsrats wurde heute im SitzungS- faale deS Herrenhauses durch den Präsidenten, Gras von Schwerin-Löwitz, eröffnet. Infolge der Unpäßlichkeit deS Kaisers hat der Chef deS ZwllkabinetrS den deutschen Landwirtschaftsrat wissen lassen, daß er dem Kaiser un möglich ist, Mittwoch zu erscheinen. Der Kaiser hoffe jedoch, Freitag soweit hergestellt zu sein, daß er den Ver handlungen des Landwirtschaftsrats werde beiwohnen können. Er lasse deshalb bitten, den Vorirag über „Die deutschen Moore" auf Freitag zu verschieben. — Aus Hofkreisen verlautet, daß sich der Kaiser se ne Erkrankung bei der Ausübung seiner RepräsentationSpslicht beim Ordensfest zugezogen ha*. Die langwierigen Unterredungen hatten eine Ueberanstrengung zufolge. Augenblicklich hat der Kaiser nur noch geringe Hustenbeschlverden. Berlin, 15. Febr. (Zur elsaß-lothringischen Versassungssrage.) Die Reichstagskommission für Elsaß Lothringen beschloß heute de Einsetzung eines Statt alters auf Lebenszeit. Berlin, 14 Februar. (Aus der Budgetkom- Mission des Reichstages.) In der Budgetkom- mission deS Reichstages gab heute zu Beginn der Sitzung der Vorsitzende Abg. v. Gamp folgende Erüarunggab: Die Mitteilung der französischen Zeitung „Matin über den Inhalt der vertraulichen Erklärungen, die der Herr StaatSsettetär de- Auswärtigen rn der Budgetkommisston bei Beratung des Gesetzes über die FriedenSpräsenzstärke des deutschen Heeres gemacht hat, hat einigen deutschen Zntungen Veranlassung gegeben, gegen die Budgetkom- mission bezw. einzelne Mitglieder den Vorwurf des V-r- ttauensbruchs zu erheben. Dieser Vorwurf findet dadurch seine Widerlegung, daß, M ich hiermit festzustell-n mich verpflichtet halte, die Angaben des Matin' in allen wesentlichen Punkten unrichtig sind. " — (Der Kr 0 nprinz) besichtigte am Dienstag vor mittag in Kalkutta eine große Jutefabrik. Nacymstt^^z begab er sich mit dem deutschen und dem englischen Ge- folge auf die „Gneisenau," wo ein Abschiedsmahl statt fand. Die „Gneisenau" und die „Leipzig" gingen sodann nach Osten ab. Der Kronprinz wird den Rest des Auf. enthaltS in Indien in Sunderbunds verbringen, um ei- nen weiteren interessanten Teil des Landesinnern kennen zu lernen. Die Rückkehr nach Kalkutta erfolgt am 22. d. M-