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Nr. 15. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 4. Februar 1911 Seite 8. elunäen und ein feines, ergrau^ «jchkniM^iikeii Nus aller Breslau, 3. Februar. (Sich selbst gesie stellt. Im Oktober v. I. wurde der Amtsrichter Siebe aus Glei- witz stn senem Jagdrevier erschossen aufgefunden. Nach dem Ergebnis der damaligen Untersuchung wurde an genommen, daß er von Wilderern erschossen worden ist. Jetzt hat sich der Täter selbst der Polizei gestellt. ES ist ein seit brr Tat flüchtig gewesener Artist, ein Kunst, schütze namens Dittrich. Er sagte aus, er sei von Siebe beim W lderem augetroffen worden und von diesem zu erst angeschofsen. Darauf habe er ebenfalls geschossen und Snbe gilbtet. Auf die Ergreifung des Täter wa ren 3000 M Belohnung auSges-tzt. Fraukfurt a M, 3 Februar. (Neue Erfindung auf dem Gebiete der drahtlosen Telegra phie.) Der Darmstädter Korrespondent der „Franks. Zeitz." erfährt von zuverlässiger wohlinformierten Seite von einer epochemachenden Erfindung, die möglicherweise eine große Umwälzung auf dem Gebiete der drahtlosen Telegraphie hervorbringen wird. Der Erfinder ist der Privatdozent an der Darmstädter Technischen Hochschule Or. Rudolf Goldschmidt, der sich seit Jahren mit Versa- chen beschäftigt. D.e neue Erfindung GoldschmrdtS be ruht in der Verwendung ungedämpfter Wellen, die nicht wie bei dem dänischen Erfinder Waldemar Paulsen von einem Lichtbogen, aho von einer verhältnismäßig klei nen und deshalb mit nur wenig Energie arbeitenden Vorrichtung erzeugt, sondern aus maschinellen Wege her gestellt werden. ES handelt sich sozusagen um eine voll ständig neue Wellenfabrikation mit maschinellem Betriebe. Dies eröffnet die Perspektive, daß durch die Goldschmidt- sche Erfindung die Verwendung von Kabeln überflüssig und der transozeanische Nachrichtendienst in neue Bah- nen gelenkt wird. Lissabon, 3. Februar. (ErdbebeninNortugal.) In Almctejo wurde heute früh ein leichter Erdstoß von kurzer Dauer verspürt. Schaden wurde nicht angerichtet. Un ter der Bevölkerung brach eine leichte Panik aus, welche sich jedoch bald legte. München, 3. Februar. (Schnee sturm in Mün chen.) Ein mit heftigen Verwehungen verbundener Schneesturm führte heute im Straßenbahnverkehr beträcht liche Störungen herbei. Auf dem neugefallenen Schnee kam in der Hirtenstraße ein 10 jähriges Kind zu Fall, wurde von einem Fuhrwerk überfahren und auf der Stelle getötet Frankfurt a. M., 3 Februar. (Verschwundene wertvolle Teppiche.) Die seinerzeit hier ausge stellten kostbaren Teppiche des Sultans Abdul Hamid find, wie der „Franks. ZeUg." aus New Dort mitgeteilt wird, auf dem Transport dorthin spurlos verschwunden. Der Verlust von 100 000 M ist durch die Versicherung gedeckt. Innsbruck, 3. Februar. Eine Kompagnie Kaiserjäger im Schnee. Eine Kompagnie Kai serjäger der hiesigen Garnison wurde zu einem Uebungs- marsche mit Maschinengewehren kommandiert. Die Sol daten setzten über de r 200 Meter hohen Kamm der Stu- baiergruppe, Halsl genannt, und gerieten dabei in tiefen Schnee. Die Pferde mußten ausgeschaufelt werden. 22 Mann sind erkrankt, neun von ihnen schwer. San Sebastien, 3. Februar. (Unwetter in Spa nien.) In ganz Zsntralspanien dauert der Schneefall unvermindert fort. Sämtliche Eisenbahnverbindungen mit dem Norden sind unterbrochen. In der Umgegend von Saragossa sind zwei Eisenbahnzüge von Schnee massen vollständig eingeschlofscn. An der spanischen Ostküste wütet ein furchtbarer Sturm, durch den zahl reiche Schiffskatastrophen verursacht werden. Das Per- sonal des Roten Kreuzes sowie die Familien der Ver- mißten suchen die Küste nach Leichen ab. Die ganze Gegend ist mit Trümmerstücken übersät. Infolge der unruhigen See ist es unmöglich, den n der Nähe der der Küste in Not befindlichen Schiffen Hilfe zu bringen. Rom, 3 Februar. (Vor dem Altar erschos- s e n.) In Soigliana in Ealabrien wurde gestern bei der Frühmesse in der Pfarrkirche der Pfarrer vor dem Altar durch 2 Revoloerschüsse tot niedergestreckt. Es waren nur wenige Gläubige in der Kirche und so gelang es dem Mörder unerkannt zu entfliehen Rilchenvorkünds-Zitziing am 2. Februar Die heutige Kirchenvorstandssitzung, die von sämt lichen Mitgliedern besucht war und vom Vorsitzenden in der üblichen Weise eröffnet wurde, hatte sich mit verschie denen wichtigen Fragen zu befassen. Schon seit gerau mer Zeit war der rasche Wechsel in der HilfSgeistlichen- stelle als ein großer Nachteil beklagt worden; diese Stelle, die seil reichlich 4 Jahren besteht, hat bisher 6 Inhaber gehabt; zwischen einzelnen Neubesetzungen liegen monate lange Vakanzen. Wegen des Mangels an jungen Thev logen und der dadurch immer wieder bedingten aschen Abberufungen aus Hilfsgeistlichenstellen in ständige Aem- ter kann auf absehbare Zeit hinaus nicht auf Asnderung dieser Verhältnisse gerechnet uno nicht erwartet werden, daß die HilfSgeistltchenstelle, wie es wünschenswert ist, jahrelang denselben Inhaber haben wird. Daria aber mußte der Kirchenvorstand einen Nachteil für das kirch liche Leben unserer Gemeinde sehen. Es ist unbedingt daran festzuhalten, daß alle Teile unserer ausgedehnten Parochie in ausreichender Weise geistlich versorgt und in den Stand gesetzt werden, zu ihrem Seelsorger ein Ver trauensverhältnis zu gewinne«, was aber nur durch län geren gegenseitigen Verkehr möglich ist. Zudem sind in letzter Zeit auch die Ansprüche, was Abhaltung von Bibel stunden rc anlangt, so gewachsen, daß die Anstellung einer weiteren Kraft unvermeidlich wurde. So entschloß sich der Kirchenvorstand einstimmig, die kirchliche Behörde um die Umwandlung der bisherigen HilfS- geistlich enstelle in eine ständige Stelle zu ersuchen. Der Inhaber dieser Stelle soll seinen Sitz in Pulsnitz haben. Man kam zu diesem Entschluß um so eher, als die Kirchenbehörde aus die Anfrage, ob man die Hilfs- geistlichenstelle unbesetzt la M könne, falls ein Kirchner zur Erledigung der umfangreichen und zeitraubenden Schreibarbeit ungestellt würde, ablehnend geantwortet hatte. Es folgte eine Vorbesprechung des Haushaltpla nes auf 1911, die zum Ergebnis hatte, daß man zur Bestreitung der bevorstehenden größeren Ausgaben (Orgel reparatur, Beschaffung elektrischen Lichts in der Kirche, neue ständige Stelle) eine Kirchenanlage mehr- als bisher (d. i. 1500 M mehr für die ganze Kirchgemeinde) werde erheben müssen. Das O rtS g e se tz ü b er das kirchliche Gebüh re nw es en ist nunmehr endgiltig genehmigt, befindet sich im Druck und wird in den nächsten Tagen in je einem Exemplar in jede Haushaltung der Gemeinde unentgelt- l ch verteilt werden. lZrisfkastsn. E. L. E. Die Bezeichnung auf dem Losungsschein K 44 bedeutet: In bekleidetem Zustande nicht auffal lende Schiefheit der rechten Hüfte, obne Beinrrächtigung der Beweglichkeit. I — o,5 und r «/n — Sehschärfe H in O Wenden Sie sich an einen Rechtsanwalt. Wir geben Ihnen zu bedenken, das Z 597 des bürgerli- chen Gesetzbuches lautet: „Gibt der Pächter den gepach teten Gegenstand nach Beendrgung der Pacht nicht zurück, so kann der Verpächter für die Dauer der Vorenthaltung als Entschädigung den vereinbarten Pachtzins nach dem Verhältnisse verlangen, in welchem die Nutzungen, die der Pächter während dieser Zeit gezogen hat oder hätte ziehen können, zu den Nutzungen des ganzen Pachtjahres stehen. Die Geltendmachung eines weiteren Schadens ist nicht ausgeschlossen. W in L HausfriedenSaruch kann mit Gefängnis bestraft weeden. Z 123 des deutschen Strafgesetzbuches lautet nämlich: „Wer in die Wohnung, in die Geschästs- oder in da? befriedete Besirtum eine? anderen oder in abgeschlossene Räume, welche zum öffentlichen Dienste b-stimmt sind, widerrechtlich etndringt, oder wer, wenn er oZne Befugnis darin verweilt, auf die Aufforderung des Berechtigten sich nicht entfernt, wird wegen Hausfrie densbruches mit Gefängn s bis zu drei Monaten oder not Geldstrafe bis zu 300 M bestraft. Ws» W MVM Können 5ie sick 20 lallen eines Gebrauchtes nw, Kamenz, den 1. Februar 1911. Pul^iitz und Umg. nur durch Dromst Max Jentsch. Im Aus schank in Gastwirtschaften rc. wok!s6imeckenöen 6etränke5 bereiten/unö -war obne Men 2uiah! — äie braucken bck/nämlicb nur ein 10 Mennig-Paket Xatbreiner5 lllal^attee 2U kauten! äie bekommen ibn bei jeöem KaMmann! 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Zu jeder weiteren Auskunft, auch über Unterkommen auswärtiger Schüler ist der Unterzeich nete sehr gern bereit und an Schultagen zwischen 11 und 12 Uhr im Schulgebäude zu sprechen. gut erhaltem^z--kkkusen gesucht.11 Werte^SMrten mit Preisangabe i. d. Erp. d. Bl. erbeten. Kaufei CeatMtgalpumpe gebraucht,^jeffoch gut erhalten, 80—IM^un Rohrweite, 1 Loko- m^b'ile oder Petroleum- bez. "Benzinmotor von 2 — 4 P.S. Offerten lil. 16 postlagernd Straßgräbchen O.L. 8eliÄMlik MunW von schwer verdaulichen Speisen, Bohnenkaffee, ka^en Getränken, Obst rc. verhnr/rt der erprobt wirksame un/ wohlschmeckende hochfeine ArMt-rlikör DrsgM Anauths «sB!n Moi" 40°/„ prpsinwein enthalten«. Durch D. R.-W.-Z. ges. gesch.). prämiie/t Goldne Medaille 1906, Heiserkeit, Aatarih/und ver scblennungAramuff n.Aeucfi- hnsten, als die feMchmeckenden -ZM Kaufet I jWl nichts anderes gegen hrk-sMi-riem ..8okMe M«" Hochf.^ffGeschm., Pfd.28Pf. R. Selbmann, Neumarkt 294. 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